Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. V. Fortgesetzte Nachricht
unbekannt. Gegenwärtig ist Christoph Matthäi
daselbst.

Giesen.

Von diesem Ort will ich ein paar Jnsignia beschrei-
ben. Das erste ist Caspar Chemlins. Er war ein
sehr berühmter Buchdrucker um das Jahr 1621.
Er muß sich aber von dar nach Marpurg gewendet
haben, weil ich vom Jahr 1635. gedruckte Bücher
von ihm gesehen habe. Sein Buchdruckerzeichen war
aber allezeit eben dasjenige, so Johann Waldorf
von Cöln geführt, welches ich oben auf meiner TAB.
IX. n
6 geliefert und p. 253 beschrieben habe. Jn
Ansehung der Umschrift ist es aber unterschieden.
Denn Chemlin hat folgende Worte darum setzen
lassen: divinae vocationi parendum.

Joseph Dietrich Hampel lebte um das Jahr
1670. und war Universitätsbuchdrucker. Er führte
folgendes Zeichen: Eine Hand aus den Wolcken hält
ein Gewicht, welches von dem Wind getrieben wird.
Aussen herum stehen die Worte: Post aduersa rur-
sus quiesco.
Siehe Tab XIV. n. 1.

Glatz, siehe Böhmen.
Glogau, siehe Großglogau.
Görlitz.

Ambrosius Fritsche 1565-1593. war der erste
Buchdrucker alhier, welcher zu Oschatz in Meissen
1523 gebohren war. Jn seiner Jugend hat er die
lateinische und griechische Sprache sehr wohl erlernet,

wie

Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
unbekannt. Gegenwaͤrtig iſt Chriſtoph Matthaͤi
daſelbſt.

Gieſen.

Von dieſem Ort will ich ein paar Jnſignia beſchrei-
ben. Das erſte iſt Caſpar Chemlins. Er war ein
ſehr beruͤhmter Buchdrucker um das Jahr 1621.
Er muß ſich aber von dar nach Marpurg gewendet
haben, weil ich vom Jahr 1635. gedruckte Buͤcher
von ihm geſehen habe. Sein Buchdruckerzeichen war
aber allezeit eben dasjenige, ſo Johann Waldorf
von Coͤln gefuͤhrt, welches ich oben auf meiner TAB.
IX. n
6 geliefert und p. 253 beſchrieben habe. Jn
Anſehung der Umſchrift iſt es aber unterſchieden.
Denn Chemlin hat folgende Worte darum ſetzen
laſſen: divinæ vocationi parendum.

Joſeph Dietrich Hampel lebte um das Jahr
1670. und war Univerſitaͤtsbuchdrucker. Er fuͤhrte
folgendes Zeichen: Eine Hand aus den Wolcken haͤlt
ein Gewicht, welches von dem Wind getrieben wird.
Auſſen herum ſtehen die Worte: Poſt aduerſa rur-
ſus quieſco.
Siehe Tab XIV. n. 1.

Glatz, ſiehe Boͤhmen.
Glogau, ſiehe Großglogau.
Goͤrlitz.

Ambroſius Fritſche 1565-1593. war der erſte
Buchdrucker alhier, welcher zu Oſchatz in Meiſſen
1523 gebohren war. Jn ſeiner Jugend hat er die
lateiniſche und griechiſche Sprache ſehr wohl erlernet,

wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0332" n="278"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Cap. <hi rendition="#aq">V.</hi> Fortge&#x017F;etzte Nachricht</hi></fw><lb/>
unbekannt. Gegenwa&#x0364;rtig i&#x017F;t <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;toph Mattha&#x0364;i</hi><lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Gie&#x017F;en.</hi> </head><lb/>
            <p>Von die&#x017F;em Ort will ich ein paar Jn&#x017F;ignia be&#x017F;chrei-<lb/>
ben. Das er&#x017F;te i&#x017F;t <hi rendition="#fr">Ca&#x017F;par Chemlins.</hi> Er war ein<lb/>
&#x017F;ehr beru&#x0364;hmter Buchdrucker um das Jahr 1621.<lb/>
Er muß &#x017F;ich aber von dar nach Marpurg gewendet<lb/>
haben, weil ich vom Jahr 1635. gedruckte Bu&#x0364;cher<lb/>
von ihm ge&#x017F;ehen habe. Sein Buchdruckerzeichen war<lb/>
aber allezeit eben dasjenige, &#x017F;o <hi rendition="#fr">Johann Waldorf</hi><lb/>
von Co&#x0364;ln gefu&#x0364;hrt, welches ich oben auf meiner <hi rendition="#aq">TAB.<lb/>
IX. n</hi> 6 geliefert und <hi rendition="#aq">p.</hi> 253 be&#x017F;chrieben habe. Jn<lb/>
An&#x017F;ehung der Um&#x017F;chrift i&#x017F;t es aber unter&#x017F;chieden.<lb/>
Denn <hi rendition="#fr">Chemlin</hi> hat folgende Worte darum &#x017F;etzen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en: <hi rendition="#aq">divinæ vocationi parendum.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Jo&#x017F;eph Dietrich Hampel</hi> lebte um das Jahr<lb/>
1670. und war Univer&#x017F;ita&#x0364;tsbuchdrucker. Er fu&#x0364;hrte<lb/>
folgendes Zeichen: Eine Hand aus den Wolcken ha&#x0364;lt<lb/>
ein Gewicht, welches von dem Wind getrieben wird.<lb/>
Au&#x017F;&#x017F;en herum &#x017F;tehen die Worte: <hi rendition="#aq">Po&#x017F;t aduer&#x017F;a rur-<lb/>
&#x017F;us quie&#x017F;co.</hi> Siehe <hi rendition="#aq">Tab XIV. n.</hi> 1.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Glatz, &#x017F;iehe Bo&#x0364;hmen.</hi> </head>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Glogau, &#x017F;iehe Großglogau.</hi> </head>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Go&#x0364;rlitz.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Ambro&#x017F;ius Frit&#x017F;che</hi> 1565-1593. war der er&#x017F;te<lb/>
Buchdrucker alhier, welcher zu O&#x017F;chatz in Mei&#x017F;&#x017F;en<lb/>
1523 gebohren war. Jn &#x017F;einer Jugend hat er die<lb/>
lateini&#x017F;che und griechi&#x017F;che Sprache &#x017F;ehr wohl erlernet,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wie</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[278/0332] Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht unbekannt. Gegenwaͤrtig iſt Chriſtoph Matthaͤi daſelbſt. Gieſen. Von dieſem Ort will ich ein paar Jnſignia beſchrei- ben. Das erſte iſt Caſpar Chemlins. Er war ein ſehr beruͤhmter Buchdrucker um das Jahr 1621. Er muß ſich aber von dar nach Marpurg gewendet haben, weil ich vom Jahr 1635. gedruckte Buͤcher von ihm geſehen habe. Sein Buchdruckerzeichen war aber allezeit eben dasjenige, ſo Johann Waldorf von Coͤln gefuͤhrt, welches ich oben auf meiner TAB. IX. n 6 geliefert und p. 253 beſchrieben habe. Jn Anſehung der Umſchrift iſt es aber unterſchieden. Denn Chemlin hat folgende Worte darum ſetzen laſſen: divinæ vocationi parendum. Joſeph Dietrich Hampel lebte um das Jahr 1670. und war Univerſitaͤtsbuchdrucker. Er fuͤhrte folgendes Zeichen: Eine Hand aus den Wolcken haͤlt ein Gewicht, welches von dem Wind getrieben wird. Auſſen herum ſtehen die Worte: Poſt aduerſa rur- ſus quieſco. Siehe Tab XIV. n. 1. Glatz, ſiehe Boͤhmen. Glogau, ſiehe Großglogau. Goͤrlitz. Ambroſius Fritſche 1565-1593. war der erſte Buchdrucker alhier, welcher zu Oſchatz in Meiſſen 1523 gebohren war. Jn ſeiner Jugend hat er die lateiniſche und griechiſche Sprache ſehr wohl erlernet, wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/332
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/332>, abgerufen am 22.11.2024.