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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. V. Fortgesetzte Nachricht
Dessen Herr Vater Chrysostomus war Rathsherr
daselbst. Anfänglich studirte er zwey Jahre zu Wit-
tenberg, hernach lernte er zu Franckfurth an der Oder
bey Johann Eichhorn die Buchdruckerkunst und
arbeitete alsdenn als Geselle eine Zeitlang in der Hof-
buchdruckerey zu Dreßden. Um das Jahr 1587. er-
langte er die Hofbuchdruckerey, welche er auf seine
eigene Kosten verbessert, und wöchentlich anderthal-
ben Thaler Salarium. Er hatte sich zweymal ver-
heyrather, erstlich mit Regina, Stephan Oster-
lands,
Amtsschössers zu Düben, Tochter, hernach
mit Maria, Dionysii Meltzers, Tochter. Aus
der ersten Ehe hatte er zwey Töchter, aus der andern
zwey Söhne gezeuget. Besondere Wercke hat er
nicht gedruckt Endlich ist er den 16. April 1616.
gestorben. Sein Buchdruckerzeichen war ein ovaler
Schild, in welchem auf einer freyen Gegend ein Schaf
an einem Baum stehet, und der Wallfisch, welcher
aus dem Meer Jonam an das Ufer speyet. Ausen
herum stehet: Cuncta volente Deo, und gantz un-
ten dessen Handelszeichen. Siehe TAB. XI. n. 2.

6. Christoph Matthesius.

Von diesem weiß man nichts mehr, als daß er ein
gewisses Bedencken D. Martin Miri von zwey Bo-
gen gedruckt. Es ist aber keine Zeit dabey bestimmt.

7. Hannß Güldtbrecht.

Jst vermuthlich nur als Geselle in der Hofbuchdru-
ckerey gestanden. Er hat den Churfürsten Christian
II. zu Gevattern gebethen.

8. Matthäus Stöckel, 1586.-1605.

Es ist dieses der jüngere. Ohngefehr um das Jahr
1586. hat er eine Druckerey angelegt. Man weiß

aber

Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
Deſſen Herr Vater Chryſoſtomus war Rathsherr
daſelbſt. Anfaͤnglich ſtudirte er zwey Jahre zu Wit-
tenberg, hernach lernte er zu Franckfurth an der Oder
bey Johann Eichhorn die Buchdruckerkunſt und
arbeitete alsdenn als Geſelle eine Zeitlang in der Hof-
buchdruckerey zu Dreßden. Um das Jahr 1587. er-
langte er die Hofbuchdruckerey, welche er auf ſeine
eigene Koſten verbeſſert, und woͤchentlich anderthal-
ben Thaler Salarium. Er hatte ſich zweymal ver-
heyrather, erſtlich mit Regina, Stephan Oſter-
lands,
Amtsſchoͤſſers zu Duͤben, Tochter, hernach
mit Maria, Dionyſii Meltzers, Tochter. Aus
der erſten Ehe hatte er zwey Toͤchter, aus der andern
zwey Soͤhne gezeuget. Beſondere Wercke hat er
nicht gedruckt Endlich iſt er den 16. April 1616.
geſtorben. Sein Buchdruckerzeichen war ein ovaler
Schild, in welchem auf einer freyen Gegend ein Schaf
an einem Baum ſtehet, und der Wallfiſch, welcher
aus dem Meer Jonam an das Ufer ſpeyet. Auſen
herum ſtehet: Cuncta volente Deo, und gantz un-
ten deſſen Handelszeichen. Siehe TAB. XI. n. 2.

6. Chriſtoph Mattheſius.

Von dieſem weiß man nichts mehr, als daß er ein
gewiſſes Bedencken D. Martin Miri von zwey Bo-
gen gedruckt. Es iſt aber keine Zeit dabey beſtimmt.

7. Hannß Guͤldtbrecht.

Jſt vermuthlich nur als Geſelle in der Hofbuchdru-
ckerey geſtanden. Er hat den Churfuͤrſten Chriſtian
II. zu Gevattern gebethen.

8. Matthaͤus Stoͤckel, 1586.-1605.

Es iſt dieſes der juͤngere. Ohngefehr um das Jahr
1586. hat er eine Druckerey angelegt. Man weiß

aber
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[262/0310] Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht Deſſen Herr Vater Chryſoſtomus war Rathsherr daſelbſt. Anfaͤnglich ſtudirte er zwey Jahre zu Wit- tenberg, hernach lernte er zu Franckfurth an der Oder bey Johann Eichhorn die Buchdruckerkunſt und arbeitete alsdenn als Geſelle eine Zeitlang in der Hof- buchdruckerey zu Dreßden. Um das Jahr 1587. er- langte er die Hofbuchdruckerey, welche er auf ſeine eigene Koſten verbeſſert, und woͤchentlich anderthal- ben Thaler Salarium. Er hatte ſich zweymal ver- heyrather, erſtlich mit Regina, Stephan Oſter- lands, Amtsſchoͤſſers zu Duͤben, Tochter, hernach mit Maria, Dionyſii Meltzers, Tochter. Aus der erſten Ehe hatte er zwey Toͤchter, aus der andern zwey Soͤhne gezeuget. Beſondere Wercke hat er nicht gedruckt Endlich iſt er den 16. April 1616. geſtorben. Sein Buchdruckerzeichen war ein ovaler Schild, in welchem auf einer freyen Gegend ein Schaf an einem Baum ſtehet, und der Wallfiſch, welcher aus dem Meer Jonam an das Ufer ſpeyet. Auſen herum ſtehet: Cuncta volente Deo, und gantz un- ten deſſen Handelszeichen. Siehe TAB. XI. n. 2. 6. Chriſtoph Mattheſius. Von dieſem weiß man nichts mehr, als daß er ein gewiſſes Bedencken D. Martin Miri von zwey Bo- gen gedruckt. Es iſt aber keine Zeit dabey beſtimmt. 7. Hannß Guͤldtbrecht. Jſt vermuthlich nur als Geſelle in der Hofbuchdru- ckerey geſtanden. Er hat den Churfuͤrſten Chriſtian II. zu Gevattern gebethen. 8. Matthaͤus Stoͤckel, 1586.-1605. Es iſt dieſes der juͤngere. Ohngefehr um das Jahr 1586. hat er eine Druckerey angelegt. Man weiß aber

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/310>, abgerufen am 25.11.2024.