Von dieser Stadt ist so viel bekannt worden, daß man die Jubelfeyer daselbst den 18. April 1740. bey Gelegenheit eines Postulats und öffentlicher Deposi- tion feyerlich begangen habe. Den 21. darauf wur- de aus der Druckerey unter Zincken, Posaunen und Trompeten das Te Deum laudamus, und allein GOtt in der Höh sey Ehr etc. wie auch: Nun dancker alle GOtt etc. GOtt zu Ehren, intonirt. Weiter ist mir nichts bekannt.
Wittenberg.
Als die Zeit herannahete, da man in den vorigen Zeiten das Jubelfest feyerlich begangen hatte, so setz- te sich auch die Wittenbergische Buchdruckergesell- schaft in Verfassung dieses Fest öffentlich zu begehen. Der damalige Präpositus Fisci Herr Johann Chri- stoph Tzschiedrich pflegte mit dem Rectore Ma- gnifico, Herrn Prof. Schrödern, mit einem Hoch- edlen Rath, und mit Herrn M. Carl Siegmund Henningen, Rath, wie diese Sache am besten an- zufangen. Vor allen Dingen hielten sie davor, man müste bey Jhro Königl. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen allerunterthänigste Ansuchung darum thun. Als sie nun ein genädigstes Gehör ge- funden, so ersuchten sie Herrn Johann Andreas Boden,Profess. Antiquit. Publ. eine Rede zu über- nehmen. Die Academie ersuchten sie den Herrn Hofrath von Berger dahin zu vermögen, daß er hiezu eine Einladungsschrift verfertigen mögte. Auch darinnen wurde ihnen gewillfahret. Denn es wurde
nicht
Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht
Wißmar.
Von dieſer Stadt iſt ſo viel bekannt worden, daß man die Jubelfeyer daſelbſt den 18. April 1740. bey Gelegenheit eines Poſtulats und oͤffentlicher Depoſi- tion feyerlich begangen habe. Den 21. darauf wur- de aus der Druckerey unter Zincken, Poſaunen und Trompeten das Te Deum laudamus, und allein GOtt in der Hoͤh ſey Ehr ꝛc. wie auch: Nun dancker alle GOtt ꝛc. GOtt zu Ehren, intonirt. Weiter iſt mir nichts bekannt.
Wittenberg.
Als die Zeit herannahete, da man in den vorigen Zeiten das Jubelfeſt feyerlich begangen hatte, ſo ſetz- te ſich auch die Wittenbergiſche Buchdruckergeſell- ſchaft in Verfaſſung dieſes Feſt oͤffentlich zu begehen. Der damalige Praͤpoſitus Fiſci Herr Johann Chri- ſtoph Tzſchiedrich pflegte mit dem Rectore Ma- gnifico, Herrn Prof. Schroͤdern, mit einem Hoch- edlen Rath, und mit Herrn M. Carl Siegmund Henningen, Rath, wie dieſe Sache am beſten an- zufangen. Vor allen Dingen hielten ſie davor, man muͤſte bey Jhro Koͤnigl. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachſen allerunterthaͤnigſte Anſuchung darum thun. Als ſie nun ein genaͤdigſtes Gehoͤr ge- funden, ſo erſuchten ſie Herrn Johann Andreas Boden,Profeſſ. Antiquit. Publ. eine Rede zu uͤber- nehmen. Die Academie erſuchten ſie den Herrn Hofrath von Berger dahin zu vermoͤgen, daß er hiezu eine Einladungsſchrift verfertigen moͤgte. Auch darinnen wurde ihnen gewillfahret. Denn es wurde
nicht
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Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht
Wißmar.
Von dieſer Stadt iſt ſo viel bekannt worden, daß
man die Jubelfeyer daſelbſt den 18. April 1740. bey
Gelegenheit eines Poſtulats und oͤffentlicher Depoſi-
tion feyerlich begangen habe. Den 21. darauf wur-
de aus der Druckerey unter Zincken, Poſaunen und
Trompeten das Te Deum laudamus, und allein
GOtt in der Hoͤh ſey Ehr ꝛc. wie auch: Nun
dancker alle GOtt ꝛc. GOtt zu Ehren, intonirt.
Weiter iſt mir nichts bekannt.
Wittenberg.
Als die Zeit herannahete, da man in den vorigen
Zeiten das Jubelfeſt feyerlich begangen hatte, ſo ſetz-
te ſich auch die Wittenbergiſche Buchdruckergeſell-
ſchaft in Verfaſſung dieſes Feſt oͤffentlich zu begehen.
Der damalige Praͤpoſitus Fiſci Herr Johann Chri-
ſtoph Tzſchiedrich pflegte mit dem Rectore Ma-
gnifico, Herrn Prof. Schroͤdern, mit einem Hoch-
edlen Rath, und mit Herrn M. Carl Siegmund
Henningen, Rath, wie dieſe Sache am beſten an-
zufangen. Vor allen Dingen hielten ſie davor, man
muͤſte bey Jhro Koͤnigl. Maj. in Pohlen und Churfl.
Durchl. zu Sachſen allerunterthaͤnigſte Anſuchung
darum thun. Als ſie nun ein genaͤdigſtes Gehoͤr ge-
funden, ſo erſuchten ſie Herrn Johann Andreas
Boden, Profeſſ. Antiquit. Publ. eine Rede zu uͤber-
nehmen. Die Academie erſuchten ſie den Herrn
Hofrath von Berger dahin zu vermoͤgen, daß er
hiezu eine Einladungsſchrift verfertigen moͤgte. Auch
darinnen wurde ihnen gewillfahret. Denn es wurde
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/264>, abgerufen am 22.11.2024.
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