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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. IV. Ausführliche Nachricht
den, so wurden selbige vor den Kirchthüren von de-
nen beyden Universitäts-Actuariis, als dazu bestellten
Marschällen, empfangen und an ihre bestimmten
Stellen angewiesen, weil man die Thüren mit 24.
Partisaneurs aus der Bürgerschaft besetzt hatte.
Die Marschallsstäbe waren blau und roth und oben
mit einem Schild versehen, worauf das vom Kay-
ser Friedrich III. den Buchdruckern verliehene Wap-
pen gemahlet war. Ausser dem waren sie noch mit
roth und weissen Bändern gezieret. Jn der Kirche
waren der Altar, die Kantzel, und die Emporkirchen
nicht nur mit rothem Tuch bekleidet, sondern auch
mit schönen Blumentöpfen von frischen Rosen, Lilien
und andern Zierrathen ausgeschmücket. Als sich nun
auch die oben angeführten Buchdruckerherren auf die
hierzu ledig gelassene Emporkirche, gleich neben dem
Professorchor, und eine grosse Menge Zuhörer in
der Kirche versammlet hatte, so wurde das Lied:
Nnn lob meine Seele, den HErrn etc. ange-
stimmet. Nach dessen Endigung führte der da-
sige Director Musices, Herr Johann Gotthilf
Ziegler
eine wohl componirte und zugleich gedruckte
Cantata auf, alsdenn fieng man das Lied: Lobe
den Herrn, den mächtigen König der Ehren
etc.
an Und nunmehro trat Herr D. Benedict Gott-
lob Clauswitz,
P. P. O. SS. Th. auf die Cantzel und
hielt über den 19. v. des 102. Psalms eine gelehrte
und erbauliche Jubelpredigt. Nach abgelegter Pre-
digt wurde das Te Deum laudamus unter Trompe-
ten und Pauckenschall abgesungen, und nach gespro-
chenem Seegen der Vormittagsgottesdienst mit dem
Liede: Nun dancket alle GOtt etc. beschlossen. Bey
dessen Ausgang in die gesetzten Becken vor arme Stu-

den-

Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht
den, ſo wurden ſelbige vor den Kirchthuͤren von de-
nen beyden Univerſitaͤts-Actuariis, als dazu beſtellten
Marſchaͤllen, empfangen und an ihre beſtimmten
Stellen angewieſen, weil man die Thuͤren mit 24.
Partiſaneurs aus der Buͤrgerſchaft beſetzt hatte.
Die Marſchallsſtaͤbe waren blau und roth und oben
mit einem Schild verſehen, worauf das vom Kay-
ſer Friedrich III. den Buchdruckern verliehene Wap-
pen gemahlet war. Auſſer dem waren ſie noch mit
roth und weiſſen Baͤndern gezieret. Jn der Kirche
waren der Altar, die Kantzel, und die Emporkirchen
nicht nur mit rothem Tuch bekleidet, ſondern auch
mit ſchoͤnen Blumentoͤpfen von friſchen Roſen, Lilien
und andern Zierrathen ausgeſchmuͤcket. Als ſich nun
auch die oben angefuͤhrten Buchdruckerherren auf die
hierzu ledig gelaſſene Emporkirche, gleich neben dem
Profeſſorchor, und eine groſſe Menge Zuhoͤrer in
der Kirche verſammlet hatte, ſo wurde das Lied:
Nnn lob meine Seele, den HErrn ꝛc. ange-
ſtimmet. Nach deſſen Endigung fuͤhrte der da-
ſige Director Muſices, Herr Johann Gotthilf
Ziegler
eine wohl componirte und zugleich gedruckte
Cantata auf, alsdenn fieng man das Lied: Lobe
den Herrn, den maͤchtigen Koͤnig der Ehren
ꝛc.
an Und nunmehro trat Herr D. Benedict Gott-
lob Clauswitz,
P. P. O. SS. Th. auf die Cantzel und
hielt uͤber den 19. v. des 102. Pſalms eine gelehrte
und erbauliche Jubelpredigt. Nach abgelegter Pre-
digt wurde das Te Deum laudamus unter Trompe-
ten und Pauckenſchall abgeſungen, und nach geſpro-
chenem Seegen der Vormittagsgottesdienſt mit dem
Liede: Nun dancket alle GOtt ꝛc. beſchloſſen. Bey
deſſen Ausgang in die geſetzten Becken vor arme Stu-

den-
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[184/0225] Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht den, ſo wurden ſelbige vor den Kirchthuͤren von de- nen beyden Univerſitaͤts-Actuariis, als dazu beſtellten Marſchaͤllen, empfangen und an ihre beſtimmten Stellen angewieſen, weil man die Thuͤren mit 24. Partiſaneurs aus der Buͤrgerſchaft beſetzt hatte. Die Marſchallsſtaͤbe waren blau und roth und oben mit einem Schild verſehen, worauf das vom Kay- ſer Friedrich III. den Buchdruckern verliehene Wap- pen gemahlet war. Auſſer dem waren ſie noch mit roth und weiſſen Baͤndern gezieret. Jn der Kirche waren der Altar, die Kantzel, und die Emporkirchen nicht nur mit rothem Tuch bekleidet, ſondern auch mit ſchoͤnen Blumentoͤpfen von friſchen Roſen, Lilien und andern Zierrathen ausgeſchmuͤcket. Als ſich nun auch die oben angefuͤhrten Buchdruckerherren auf die hierzu ledig gelaſſene Emporkirche, gleich neben dem Profeſſorchor, und eine groſſe Menge Zuhoͤrer in der Kirche verſammlet hatte, ſo wurde das Lied: Nnn lob meine Seele, den HErrn ꝛc. ange- ſtimmet. Nach deſſen Endigung fuͤhrte der da- ſige Director Muſices, Herr Johann Gotthilf Ziegler eine wohl componirte und zugleich gedruckte Cantata auf, alsdenn fieng man das Lied: Lobe den Herrn, den maͤchtigen Koͤnig der Ehren ꝛc. an Und nunmehro trat Herr D. Benedict Gott- lob Clauswitz, P. P. O. SS. Th. auf die Cantzel und hielt uͤber den 19. v. des 102. Pſalms eine gelehrte und erbauliche Jubelpredigt. Nach abgelegter Pre- digt wurde das Te Deum laudamus unter Trompe- ten und Pauckenſchall abgeſungen, und nach geſpro- chenem Seegen der Vormittagsgottesdienſt mit dem Liede: Nun dancket alle GOtt ꝛc. beſchloſſen. Bey deſſen Ausgang in die geſetzten Becken vor arme Stu- den-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/225>, abgerufen am 24.11.2024.