[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

vom Jubelfest 1740.

Schule um Erlaubniß und Beförderung ihres Vor-
habens geziehmend anzuhalten, und die Antwort fiel
also aus, daß sich die sämmtlichen Glieder der ho-
hen Schule erklärten, sie würden den Vorsatz der
Buchdrucker mit Rath und That unterstützen. Bey
solchem gütigen Anerbieten hätte man nun freylich
glauben sollen, es würden sich die sämmtlichen Buch-
druckerherren mit einander verbinden, ihr Jubelfest
feyerlich zu begehen. Alleine, es fanden sich von den
Buchdruckerherren und Factors nur Herr Christian
Henckel, Senior, Herr Johann Christian Hilli-
ger, Herr Johann Friedrich Grunert, Herr Jo-
hann Christian Grunert, Herr Johann Heinrich
Grunert, Herr Johann Justinus Gebauer, Herr
Lud. Christ. Dieckmann, aus Lüneburg, Factor,
Herr Christian Ludewig Sympher, Herr Chri-
stian Rieme, aus Halle, Factor, und von den
Gesellen drey und viertzig gerührt. Endlich rückte der
in andern Städten zu dieser Feyer bestimmte Jo-
hannistag heran Alleine man wurde wegen des To-
desfalls Jhro Maj. des Königs in Preussen, Frie-
drich Willhelms, gezwungen den Tag weiter hinaus,
nemlich auf den 25. Jul. als den Tag des Apostels
Jacobi, nach erhaltener Erlaubniß Jhro Maj. des
ietzigen Königs in Preussen Friedrichs II. zu verschie-
ben, welches man vorhero in den wöchentlichen Häl-
lischen Anzeigen denen Einheimischen und Auswärti-
gen bekannt machte. Ehe aber dieser vestgesetzte Tag
herbey kam, so wurde die vom Herrn D. Johann
Heinrich Schultzen, Medic. Eloquent. und Anti-
quit. P. P. O. im Namen des damaligen Herrn
Prorectoris, Herrn D. Johann Junckers verfer-
tigte lateinische Einladungsschrift von zwey Bogen in

Fo-

M 3

vom Jubelfeſt 1740.

Schule um Erlaubniß und Befoͤrderung ihres Vor-
habens geziehmend anzuhalten, und die Antwort fiel
alſo aus, daß ſich die ſaͤmmtlichen Glieder der ho-
hen Schule erklaͤrten, ſie wuͤrden den Vorſatz der
Buchdrucker mit Rath und That unterſtuͤtzen. Bey
ſolchem guͤtigen Anerbieten haͤtte man nun freylich
glauben ſollen, es wuͤrden ſich die ſaͤmmtlichen Buch-
druckerherren mit einander verbinden, ihr Jubelfeſt
feyerlich zu begehen. Alleine, es fanden ſich von den
Buchdruckerherren und Factors nur Herr Chriſtian
Henckel, Senior, Herr Johann Chriſtian Hilli-
ger, Herr Johann Friedrich Grunert, Herr Jo-
hann Chriſtian Grunert, Herr Johann Heinrich
Grunert, Herr Johann Juſtinus Gebauer, Herr
Lud. Chriſt. Dieckmann, aus Luͤneburg, Factor,
Herr Chriſtian Ludewig Sympher, Herr Chri-
ſtian Rieme, aus Halle, Factor, und von den
Geſellen drey und viertzig geruͤhrt. Endlich ruͤckte der
in andern Staͤdten zu dieſer Feyer beſtimmte Jo-
hannistag heran Alleine man wurde wegen des To-
desfalls Jhro Maj. des Koͤnigs in Preuſſen, Frie-
drich Willhelms, gezwungen den Tag weiter hinaus,
nemlich auf den 25. Jul. als den Tag des Apoſtels
Jacobi, nach erhaltener Erlaubniß Jhro Maj. des
ietzigen Koͤnigs in Preuſſen Friedrichs II. zu verſchie-
ben, welches man vorhero in den woͤchentlichen Haͤl-
liſchen Anzeigen denen Einheimiſchen und Auswaͤrti-
gen bekannt machte. Ehe aber dieſer veſtgeſetzte Tag
herbey kam, ſo wurde die vom Herrn D. Johann
Heinrich Schultzen, Medic. Eloquent. und Anti-
quit. P. P. O. im Namen des damaligen Herrn
Prorectoris, Herrn D. Johann Junckers verfer-
tigte lateiniſche Einladungsſchrift von zwey Bogen in

Fo-

M 3

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0222" n="181"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vom Jubelfe&#x017F;t 1740.</hi></fw><lb/>
Schule um Erlaubniß und Befo&#x0364;rderung ihres Vor-<lb/>
habens geziehmend anzuhalten, und die Antwort fiel<lb/>
al&#x017F;o aus, daß &#x017F;ich die &#x017F;a&#x0364;mmtlichen Glieder der ho-<lb/>
hen Schule erkla&#x0364;rten, &#x017F;ie wu&#x0364;rden den Vor&#x017F;atz der<lb/>
Buchdrucker mit Rath und That unter&#x017F;tu&#x0364;tzen. Bey<lb/>
&#x017F;olchem gu&#x0364;tigen Anerbieten ha&#x0364;tte man nun freylich<lb/>
glauben &#x017F;ollen, es wu&#x0364;rden &#x017F;ich die &#x017F;a&#x0364;mmtlichen Buch-<lb/>
druckerherren mit einander verbinden, ihr Jubelfe&#x017F;t<lb/>
feyerlich zu begehen. Alleine, es fanden &#x017F;ich von den<lb/>
Buchdruckerherren und Factors nur Herr <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tian<lb/>
Henckel,</hi> Senior, Herr <hi rendition="#fr">Johann Chri&#x017F;tian Hilli-<lb/>
ger,</hi> Herr <hi rendition="#fr">Johann Friedrich Grunert,</hi> Herr <hi rendition="#fr">Jo-<lb/>
hann Chri&#x017F;tian Grunert,</hi> Herr <hi rendition="#fr">Johann Heinrich<lb/>
Grunert,</hi> Herr <hi rendition="#fr">Johann Ju&#x017F;tinus Gebauer,</hi> Herr<lb/><hi rendition="#fr">Lud. Chri&#x017F;t. Dieckmann,</hi> aus Lu&#x0364;neburg, Factor,<lb/>
Herr <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tian Ludewig Sympher,</hi> Herr <hi rendition="#fr">Chri-<lb/>
&#x017F;tian Rieme,</hi> aus Halle, Factor, und von den<lb/>
Ge&#x017F;ellen drey und viertzig geru&#x0364;hrt. Endlich ru&#x0364;ckte der<lb/>
in andern Sta&#x0364;dten zu die&#x017F;er Feyer be&#x017F;timmte Jo-<lb/>
hannistag heran Alleine man wurde wegen des To-<lb/>
desfalls Jhro Maj. des Ko&#x0364;nigs in Preu&#x017F;&#x017F;en, <hi rendition="#fr">Frie-<lb/>
drich Willhelms,</hi> gezwungen den Tag weiter hinaus,<lb/>
nemlich auf den 25. Jul. als den Tag des Apo&#x017F;tels<lb/><hi rendition="#fr">Jacobi,</hi> nach erhaltener Erlaubniß Jhro Maj. des<lb/>
ietzigen Ko&#x0364;nigs in Preu&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#fr">Friedrichs</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> zu ver&#x017F;chie-<lb/>
ben, welches man vorhero in den wo&#x0364;chentlichen Ha&#x0364;l-<lb/>
li&#x017F;chen Anzeigen denen Einheimi&#x017F;chen und Auswa&#x0364;rti-<lb/>
gen bekannt machte. Ehe aber die&#x017F;er ve&#x017F;tge&#x017F;etzte Tag<lb/>
herbey kam, &#x017F;o wurde die vom Herrn <hi rendition="#aq">D.</hi> <hi rendition="#fr">Johann<lb/>
Heinrich Schultzen,</hi> <hi rendition="#aq">Medic. Eloquent.</hi> und <hi rendition="#aq">Anti-<lb/>
quit. P. P. O.</hi> im Namen des damaligen Herrn<lb/>
Prorectoris, Herrn <hi rendition="#aq">D.</hi> <hi rendition="#fr">Johann Junckers</hi> verfer-<lb/>
tigte lateini&#x017F;che Einladungs&#x017F;chrift von zwey Bogen in<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Fo-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[181/0222] vom Jubelfeſt 1740. Schule um Erlaubniß und Befoͤrderung ihres Vor- habens geziehmend anzuhalten, und die Antwort fiel alſo aus, daß ſich die ſaͤmmtlichen Glieder der ho- hen Schule erklaͤrten, ſie wuͤrden den Vorſatz der Buchdrucker mit Rath und That unterſtuͤtzen. Bey ſolchem guͤtigen Anerbieten haͤtte man nun freylich glauben ſollen, es wuͤrden ſich die ſaͤmmtlichen Buch- druckerherren mit einander verbinden, ihr Jubelfeſt feyerlich zu begehen. Alleine, es fanden ſich von den Buchdruckerherren und Factors nur Herr Chriſtian Henckel, Senior, Herr Johann Chriſtian Hilli- ger, Herr Johann Friedrich Grunert, Herr Jo- hann Chriſtian Grunert, Herr Johann Heinrich Grunert, Herr Johann Juſtinus Gebauer, Herr Lud. Chriſt. Dieckmann, aus Luͤneburg, Factor, Herr Chriſtian Ludewig Sympher, Herr Chri- ſtian Rieme, aus Halle, Factor, und von den Geſellen drey und viertzig geruͤhrt. Endlich ruͤckte der in andern Staͤdten zu dieſer Feyer beſtimmte Jo- hannistag heran Alleine man wurde wegen des To- desfalls Jhro Maj. des Koͤnigs in Preuſſen, Frie- drich Willhelms, gezwungen den Tag weiter hinaus, nemlich auf den 25. Jul. als den Tag des Apoſtels Jacobi, nach erhaltener Erlaubniß Jhro Maj. des ietzigen Koͤnigs in Preuſſen Friedrichs II. zu verſchie- ben, welches man vorhero in den woͤchentlichen Haͤl- liſchen Anzeigen denen Einheimiſchen und Auswaͤrti- gen bekannt machte. Ehe aber dieſer veſtgeſetzte Tag herbey kam, ſo wurde die vom Herrn D. Johann Heinrich Schultzen, Medic. Eloquent. und Anti- quit. P. P. O. im Namen des damaligen Herrn Prorectoris, Herrn D. Johann Junckers verfer- tigte lateiniſche Einladungsſchrift von zwey Bogen in Fo- M 3

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/222
Zitationshilfe:	[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/222>, abgerufen am 22.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.