gen zu des Hrn. Friedrich Christian Lesserstypo- grapha iubilante in sich enthielt, eingeladen. Wo- von oben nachzusehen ist, p.
Die Durchlauchtigste Herrschaft, welche Ta- ges vorher durch den Herrn Adjunctum Directoris unterthänigst ersuchet worden, bey dieser feyerlichen Handlung das Gymnasium mit dero hohen Gegen- wart zu beehren, hatte auch die Gnade, mit den vor- nehmsten Herren und Damen von dero Hofstaat die Rede in dem Auditorio Casimiriano anzuhören, und die, wegen des tödtlichen Hintritts Sr. Majestät des Königs von Preussen, damals noch daurende Hof- trauer auf diesen Tag auszusetzen. Von andern an- gesehenen, so wol einheimischen als fremden Gönnern und Freunden der Wissenschafften hatte sich auch eine ansehliche Versammlung eingefunden. Vor und nach der Rede wurde musiciret.
Nachdem die Rede und Musik zu Ende war, und die Durchlauchtigste Herrschaft sich wieder nach Dero Residenz erhoben hatte, so zog die Proceßion in ihrer ersten Ordnung, unter einer grossen Menge von Zuschauern, die, weil eben an diesem Tage Jahrmarckt war, auch von andern Orten herbey ge- kommen waren, über den Markt in das Haus der dasigen Buchdruckerey. Vor und in dem Hause waren Mayen gesetzet, und vor der Thüre wurde die Proceßion mit Zinken und Posaunen empfangen. Man speisete hierauf an zweyen Tafeln, auf welchen vor vierzig Personen gedecket war. Währender Tafel wurde in einem Nebenzimmer musiciret. Abends ungefehr um sieben Uhr stunde man vom Tische auf, und danckte GOtt nach dem Gebet mit dem Gesang:
Nun
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vom Jubelfeſt 1740.
gen zu des Hrn. Friedrich Chriſtian Leſſerstypo- grapha iubilante in ſich enthielt, eingeladen. Wo- von oben nachzuſehen iſt, p.
Die Durchlauchtigſte Herrſchaft, welche Ta- ges vorher durch den Herrn Adjunctum Directoris unterthaͤnigſt erſuchet worden, bey dieſer feyerlichen Handlung das Gymnaſium mit dero hohen Gegen- wart zu beehren, hatte auch die Gnade, mit den vor- nehmſten Herren und Damen von dero Hofſtaat die Rede in dem Auditorio Caſimiriano anzuhoͤren, und die, wegen des toͤdtlichen Hintritts Sr. Majeſtaͤt des Koͤnigs von Preuſſen, damals noch daurende Hof- trauer auf dieſen Tag auszuſetzen. Von andern an- geſehenen, ſo wol einheimiſchen als fremden Goͤnnern und Freunden der Wiſſenſchafften hatte ſich auch eine anſehliche Verſammlung eingefunden. Vor und nach der Rede wurde muſiciret.
Nachdem die Rede und Muſik zu Ende war, und die Durchlauchtigſte Herrſchaft ſich wieder nach Dero Reſidenz erhoben hatte, ſo zog die Proceßion in ihrer erſten Ordnung, unter einer groſſen Menge von Zuſchauern, die, weil eben an dieſem Tage Jahrmarckt war, auch von andern Orten herbey ge- kommen waren, uͤber den Markt in das Haus der daſigen Buchdruckerey. Vor und in dem Hauſe waren Mayen geſetzet, und vor der Thuͤre wurde die Proceßion mit Zinken und Poſaunen empfangen. Man ſpeiſete hierauf an zweyen Tafeln, auf welchen vor vierzig Perſonen gedecket war. Waͤhrender Tafel wurde in einem Nebenzimmer muſiciret. Abends ungefehr um ſieben Uhr ſtunde man vom Tiſche auf, und danckte GOtt nach dem Gebet mit dem Geſang:
Nun
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vom Jubelfeſt 1740.
gen zu des Hrn. Friedrich Chriſtian Leſſers typo-
grapha iubilante in ſich enthielt, eingeladen. Wo-
von oben nachzuſehen iſt, p.
Die Durchlauchtigſte Herrſchaft, welche Ta-
ges vorher durch den Herrn Adjunctum Directoris
unterthaͤnigſt erſuchet worden, bey dieſer feyerlichen
Handlung das Gymnaſium mit dero hohen Gegen-
wart zu beehren, hatte auch die Gnade, mit den vor-
nehmſten Herren und Damen von dero Hofſtaat die
Rede in dem Auditorio Caſimiriano anzuhoͤren, und
die, wegen des toͤdtlichen Hintritts Sr. Majeſtaͤt des
Koͤnigs von Preuſſen, damals noch daurende Hof-
trauer auf dieſen Tag auszuſetzen. Von andern an-
geſehenen, ſo wol einheimiſchen als fremden Goͤnnern
und Freunden der Wiſſenſchafften hatte ſich auch
eine anſehliche Verſammlung eingefunden. Vor
und nach der Rede wurde muſiciret.
Nachdem die Rede und Muſik zu Ende war, und
die Durchlauchtigſte Herrſchaft ſich wieder nach
Dero Reſidenz erhoben hatte, ſo zog die Proceßion
in ihrer erſten Ordnung, unter einer groſſen Menge
von Zuſchauern, die, weil eben an dieſem Tage
Jahrmarckt war, auch von andern Orten herbey ge-
kommen waren, uͤber den Markt in das Haus der
daſigen Buchdruckerey. Vor und in dem Hauſe
waren Mayen geſetzet, und vor der Thuͤre wurde
die Proceßion mit Zinken und Poſaunen empfangen.
Man ſpeiſete hierauf an zweyen Tafeln, auf welchen
vor vierzig Perſonen gedecket war. Waͤhrender
Tafel wurde in einem Nebenzimmer muſiciret.
Abends ungefehr um ſieben Uhr ſtunde man vom
Tiſche auf, und danckte GOtt nach dem Gebet mit
dem Geſang:
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/189>, abgerufen am 22.11.2024.
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