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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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vom Jubelfest 1640.
die zusammen gesetzten Buchstaben T. F. M. D. S.
Jch kan nicht errathen, was sie sagen sollen. Weiß
es jemand und entdecket mir selbiges, so will ich mich
höflich bedancken. Das Gedichte selbsten ist in ei-
ner gespaltenen Columne gedruckt, und lautet also:



Es hat nach langer Zeit (als schon das Heil erblicket,
Von GOttes Throne rab der Sohn auch war ge-
schicket,
Und wir, ach Sterbliche! von aller Tyranney,
Von längst verfluchter Schmach und Teufels Mör-
derey
Nun waren gantz erlöst) der Schöpffer angezündet
Ein Licht, ein helles Licht, daß keinen nicht verblindet;
Ein Licht, das immerfort und Tag' und Nächte scheint,
Um welches ist ergrimmt der Menschen arge Feind.
Diß ist die Druckerey, so für zwey hundert
Jahren
Bey unsern Teutschen erst ersonnen und erfahren
Durch göttliches Getrieb, sie ist das edle Werck,
Ein künstlich Schreibezeug, der Erden letztes Merck,
Für ihrem Untergang; durch Guttenberg erfunden
Und seinen Siegel-Ring; (a) der hat sich unterwun-
den
Zu machen eine Schrift, scharfsinnig drauf gedacht,
Wie dieses neue Werck in Ordnung würde bracht,
Das zwar anfänglichen nicht wollte bald gerathen,
Ob schon Johannes Faust bey diesen guten Thaten,
Und
(a) Siehe den Vogel Greiff, welcher selbigen in der
einem Klaue führt.

vom Jubelfeſt 1640.
die zuſammen geſetzten Buchſtaben T. F. M. D. S.
Jch kan nicht errathen, was ſie ſagen ſollen. Weiß
es jemand und entdecket mir ſelbiges, ſo will ich mich
hoͤflich bedancken. Das Gedichte ſelbſten iſt in ei-
ner geſpaltenen Columne gedruckt, und lautet alſo:



Es hat nach langer Zeit (als ſchon das Heil erblicket,
Von GOttes Throne rab der Sohn auch war ge-
ſchicket,
Und wir, ach Sterbliche! von aller Tyranney,
Von laͤngſt verfluchter Schmach und Teufels Moͤr-
derey
Nun waren gantz erloͤſt) der Schoͤpffer angezuͤndet
Ein Licht, ein helles Licht, daß keinen nicht verblindet;
Ein Licht, das immerfort und Tag’ und Naͤchte ſcheint,
Um welches iſt ergrimmt der Menſchen arge Feind.
Diß iſt die Druckerey, ſo fuͤr zwey hundert
Jahren
Bey unſern Teutſchen erſt erſonnen und erfahren
Durch goͤttliches Getrieb, ſie iſt das edle Werck,
Ein kuͤnſtlich Schreibezeug, der Erden letztes Merck,
Fuͤr ihrem Untergang; durch Guttenberg erfunden
Und ſeinen Siegel-Ring; (a) der hat ſich unterwun-
den
Zu machen eine Schrift, ſcharfſinnig drauf gedacht,
Wie dieſes neue Werck in Ordnung wuͤrde bracht,
Das zwar anfaͤnglichen nicht wollte bald gerathen,
Ob ſchon Johannes Fauſt bey dieſen guten Thaten,
Und
(a) Siehe den Vogel Greiff, welcher ſelbigen in der
einem Klaue fuͤhrt.
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[123/0159] vom Jubelfeſt 1640. die zuſammen geſetzten Buchſtaben T. F. M. D. S. Jch kan nicht errathen, was ſie ſagen ſollen. Weiß es jemand und entdecket mir ſelbiges, ſo will ich mich hoͤflich bedancken. Das Gedichte ſelbſten iſt in ei- ner geſpaltenen Columne gedruckt, und lautet alſo: Es hat nach langer Zeit (als ſchon das Heil erblicket, Von GOttes Throne rab der Sohn auch war ge- ſchicket, Und wir, ach Sterbliche! von aller Tyranney, Von laͤngſt verfluchter Schmach und Teufels Moͤr- derey Nun waren gantz erloͤſt) der Schoͤpffer angezuͤndet Ein Licht, ein helles Licht, daß keinen nicht verblindet; Ein Licht, das immerfort und Tag’ und Naͤchte ſcheint, Um welches iſt ergrimmt der Menſchen arge Feind. Diß iſt die Druckerey, ſo fuͤr zwey hundert Jahren Bey unſern Teutſchen erſt erſonnen und erfahren Durch goͤttliches Getrieb, ſie iſt das edle Werck, Ein kuͤnſtlich Schreibezeug, der Erden letztes Merck, Fuͤr ihrem Untergang; durch Guttenberg erfunden Und ſeinen Siegel-Ring; (a) der hat ſich unterwun- den Zu machen eine Schrift, ſcharfſinnig drauf gedacht, Wie dieſes neue Werck in Ordnung wuͤrde bracht, Das zwar anfaͤnglichen nicht wollte bald gerathen, Ob ſchon Johannes Fauſt bey dieſen guten Thaten, Und (a) Siehe den Vogel Greiff, welcher ſelbigen in der einem Klaue fuͤhrt.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/159>, abgerufen am 22.11.2024.