Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
der vornehmsten Jubelschriften.

Das II.) stellet vor Jason mit dem goldenen Vließ,
und das prächtige Schif Argos, auf welchem die
griechischen Helden nach Colchos gefahren, und das
güldene Vließ erobert, mit der Beyschrift:

Germaniae Tellus dat aureum vellus.

teutsch:

Das güldne Vließ ist zweifelhaft
Die Druckerkunst hat es verschaft.

Das III.) präsentirt den Cadmum, der die griechi-
schen Buchstaben erfunden, wie er auf eine Tafel ei-
nige griechische Buchstaben mahlet, e. g. a. b. g. d.

Devise.

Typographia, litterarum mater, mulier faecunda.

teutsch:

Jst Cadmus der Buchstaben Vater,
Bleibt Guttenberg doch der Berather.

Das IV.) zeiget eine auf einem Tische liegende abge-
druckte Pflantze, oder saubere Blume, daneben eine
in spiritu vini sich präsentirende Rose, oder Pflan-
tze, wie solche Vallemont hervorbringen können.

Devise.

Crescit, cum decrescit.

teutsch:

Der Kräuter Palingenesie
Zeigt Kniphofs Witz, und Funckens Müh.

Weil ich nun einmal diese schöne Raritäten angeführt,
so muß ich der Ordnung des Herrn Verfassers fol-
gen und nunmehro auch die Erklärung der übrigen
Emblematum, so in dem Buch vorkommen, beyfü-
gen. Der Herr Verfasser soll selbsten reden:

Das
F 5
der vornehmſten Jubelſchriften.

Das II.) ſtellet vor Jaſon mit dem goldenen Vließ,
und das praͤchtige Schif Argos, auf welchem die
griechiſchen Helden nach Colchos gefahren, und das
guͤldene Vließ erobert, mit der Beyſchrift:

Germaniæ Tellus dat aureum vellus.

teutſch:

Das guͤldne Vließ iſt zweifelhaft
Die Druckerkunſt hat es verſchaft.

Das III.) praͤſentirt den Cadmum, der die griechi-
ſchen Buchſtaben erfunden, wie er auf eine Tafel ei-
nige griechiſche Buchſtaben mahlet, e. g. α. β. γ. δ.

Deviſe.

Typographia, litterarum mater, mulier fæcunda.

teutſch:

Jſt Cadmus der Buchſtaben Vater,
Bleibt Guttenberg doch der Berather.

Das IV.) zeiget eine auf einem Tiſche liegende abge-
druckte Pflantze, oder ſaubere Blume, daneben eine
in ſpiritu vini ſich praͤſentirende Roſe, oder Pflan-
tze, wie ſolche Vallemont hervorbringen koͤnnen.

Deviſe.

Creſcit, cum decreſcit.

teutſch:

Der Kraͤuter Palingeneſie
Zeigt Kniphofs Witz, und Funckens Muͤh.

Weil ich nun einmal dieſe ſchoͤne Raritaͤten angefuͤhrt,
ſo muß ich der Ordnung des Herrn Verfaſſers fol-
gen und nunmehro auch die Erklaͤrung der uͤbrigen
Emblematum, ſo in dem Buch vorkommen, beyfuͤ-
gen. Der Herr Verfaſſer ſoll ſelbſten reden:

Das
F 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0125" n="89"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der vornehm&#x017F;ten Jubel&#x017F;chriften.</hi> </fw><lb/>
            <p>Das <hi rendition="#aq">II.)</hi> &#x017F;tellet vor Ja&#x017F;on mit dem goldenen Vließ,<lb/>
und das pra&#x0364;chtige Schif Argos, auf welchem die<lb/>
griechi&#x017F;chen Helden nach Colchos gefahren, und das<lb/>
gu&#x0364;ldene Vließ erobert, mit der Bey&#x017F;chrift:</p><lb/>
            <cit>
              <quote> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Germaniæ Tellus dat aureum vellus.</hi> </hi> </quote>
            </cit><lb/>
            <p> <hi rendition="#c">teut&#x017F;ch:</hi> </p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#fr">Das gu&#x0364;ldne Vließ i&#x017F;t zweifelhaft</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Die Druckerkun&#x017F;t hat es ver&#x017F;chaft.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <p>Das <hi rendition="#aq">III.)</hi> pra&#x0364;&#x017F;entirt den Cadmum, der die griechi-<lb/>
&#x017F;chen Buch&#x017F;taben erfunden, wie er auf eine Tafel ei-<lb/>
nige griechi&#x017F;che Buch&#x017F;taben mahlet, <hi rendition="#aq">e. g.</hi> &#x03B1;. &#x03B2;. &#x03B3;. &#x03B4;.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Devi&#x017F;e.</hi> </hi> </p><lb/>
            <cit>
              <quote> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Typographia, litterarum mater, mulier fæcunda.</hi> </hi> </quote>
            </cit><lb/>
            <p> <hi rendition="#c">teut&#x017F;ch:</hi> </p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#fr">J&#x017F;t Cadmus der Buch&#x017F;taben Vater,</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Bleibt Guttenberg doch der Berather.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <p>Das <hi rendition="#aq">IV.)</hi> zeiget eine auf einem Ti&#x017F;che liegende abge-<lb/>
druckte Pflantze, oder &#x017F;aubere Blume, daneben eine<lb/><hi rendition="#aq">in &#x017F;piritu vini</hi> &#x017F;ich pra&#x0364;&#x017F;entirende Ro&#x017F;e, oder Pflan-<lb/>
tze, wie &#x017F;olche Vallemont hervorbringen ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Devi&#x017F;e.</hi> </hi> </p><lb/>
            <cit>
              <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Cre&#x017F;cit, cum decre&#x017F;cit.</hi> </hi> </hi> </quote>
            </cit><lb/>
            <p> <hi rendition="#c">teut&#x017F;ch:</hi> </p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#fr">Der Kra&#x0364;uter Palingene&#x017F;ie</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Zeigt Kniphofs Witz, und Funckens Mu&#x0364;h.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <p>Weil ich nun einmal die&#x017F;e &#x017F;cho&#x0364;ne Rarita&#x0364;ten angefu&#x0364;hrt,<lb/>
&#x017F;o muß ich der Ordnung des Herrn Verfa&#x017F;&#x017F;ers fol-<lb/>
gen und nunmehro auch die Erkla&#x0364;rung der u&#x0364;brigen<lb/><hi rendition="#aq">Emblematum,</hi> &#x017F;o in dem Buch vorkommen, beyfu&#x0364;-<lb/>
gen. Der Herr Verfa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;oll &#x017F;elb&#x017F;ten reden:</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">F 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[89/0125] der vornehmſten Jubelſchriften. Das II.) ſtellet vor Jaſon mit dem goldenen Vließ, und das praͤchtige Schif Argos, auf welchem die griechiſchen Helden nach Colchos gefahren, und das guͤldene Vließ erobert, mit der Beyſchrift: Germaniæ Tellus dat aureum vellus. teutſch: Das guͤldne Vließ iſt zweifelhaft Die Druckerkunſt hat es verſchaft. Das III.) praͤſentirt den Cadmum, der die griechi- ſchen Buchſtaben erfunden, wie er auf eine Tafel ei- nige griechiſche Buchſtaben mahlet, e. g. α. β. γ. δ. Deviſe. Typographia, litterarum mater, mulier fæcunda. teutſch: Jſt Cadmus der Buchſtaben Vater, Bleibt Guttenberg doch der Berather. Das IV.) zeiget eine auf einem Tiſche liegende abge- druckte Pflantze, oder ſaubere Blume, daneben eine in ſpiritu vini ſich praͤſentirende Roſe, oder Pflan- tze, wie ſolche Vallemont hervorbringen koͤnnen. Deviſe. Creſcit, cum decreſcit. teutſch: Der Kraͤuter Palingeneſie Zeigt Kniphofs Witz, und Funckens Muͤh. Weil ich nun einmal dieſe ſchoͤne Raritaͤten angefuͤhrt, ſo muß ich der Ordnung des Herrn Verfaſſers fol- gen und nunmehro auch die Erklaͤrung der uͤbrigen Emblematum, ſo in dem Buch vorkommen, beyfuͤ- gen. Der Herr Verfaſſer ſoll ſelbſten reden: Das F 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/125
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/125>, abgerufen am 22.11.2024.