ausser Schmids Pred. und Böcklers Rede ist auch zu Straßburg noch eine besondere Schrift gedruckt worden Es ist Schragii Bericht. Lesser hat ihn p. 12. angeführt. Soll es also ein Zusatz heisen, so ist er vergeblich. Jst es kein Zusatz zu Lessern, so sehe ich keinen Grund, wie es eine Anmerckung über Herrn Lessers Arbeit seyn soll
Hierauf lesen wir einige gute Gedancken von Kü- sters Holtzschnitten, von Johann Regiomontano, von Anton Koburgern, von der Druckerfarbe, von der geschwinden Ausbreitung der Buchdruckerkunst. Privat-Druckereyen haben vieles darzu beygetragen. Herr Lesser handelt davon §. 39. p. 87 seqq. Hierzu fügt Herr Tresenreuter noch des Aegidius Gutbirs syrische Buchdruckerey, und noch eine an- dere orientalische Druckerey, welche in der Altorfi- schen Universitäts Bibliotheck verwahrt wird.
Nunmehro werden einige Anmerckungen über Herrn Lessers Satz gemacht, da er den alten Buch- druckereyen einen Vorzug vor den heutigen in eini- gen wenigen Stücken zugestehet p. 118. Jch schreibe hier keine Schutzschrift. Unterdessen glau- be ich aber, daß es Herrn Lessern an Gründen nicht mangeln werde, wenn es ihm belieben soll- te zu antworten. Die letzte Anmerckung scheint mir am allermerckwürdigsten. Es berichtet nemlich der Herr Verfasser, daß er die Evangelia mit Auslegung des hochgelehrten D. Keiserbergs, und des gedachten Johann Geilers von Kei- sersbergSermones, zu Straßburg, 1554. gedruckt gesehen, allwo er angetroffen, daß Jacob Oesler, beyder Rechten Doctor, zu Straßburg wohn- haft diesen Büchern Privilegia ertheilet, und sich
bey
der vornehmſten Jubelſchriften.
auſſer Schmids Pred. und Boͤcklers Rede iſt auch zu Straßburg noch eine beſondere Schrift gedruckt worden Es iſt Schragii Bericht. Leſſer hat ihn p. 12. angefuͤhrt. Soll es alſo ein Zuſatz heiſen, ſo iſt er vergeblich. Jſt es kein Zuſatz zu Leſſern, ſo ſehe ich keinen Grund, wie es eine Anmerckung uͤber Herrn Leſſers Arbeit ſeyn ſoll
Hierauf leſen wir einige gute Gedancken von Kuͤ- ſters Holtzſchnitten, von Johann Regiomontano, von Anton Koburgern, von der Druckerfarbe, von der geſchwinden Ausbreitung der Buchdruckerkunſt. Privat-Druckereyen haben vieles darzu beygetragen. Herr Leſſer handelt davon §. 39. p. 87 ſeqq. Hierzu fuͤgt Herr Treſenreuter noch des Aegidius Gutbirs ſyriſche Buchdruckerey, und noch eine an- dere orientaliſche Druckerey, welche in der Altorfi- ſchen Univerſitaͤts Bibliotheck verwahrt wird.
Nunmehro werden einige Anmerckungen uͤber Herrn Leſſers Satz gemacht, da er den alten Buch- druckereyen einen Vorzug vor den heutigen in eini- gen wenigen Stuͤcken zugeſtehet p. 118. Jch ſchreibe hier keine Schutzſchrift. Unterdeſſen glau- be ich aber, daß es Herrn Leſſern an Gruͤnden nicht mangeln werde, wenn es ihm belieben ſoll- te zu antworten. Die letzte Anmerckung ſcheint mir am allermerckwuͤrdigſten. Es berichtet nemlich der Herr Verfaſſer, daß er die Evangelia mit Auslegung des hochgelehrten D. Keiſerbergs, und des gedachten Johann Geilers von Kei- ſersbergSermones, zu Straßburg, 1554. gedruckt geſehen, allwo er angetroffen, daß Jacob Oesler, beyder Rechten Doctor, zu Straßburg wohn- haft dieſen Buͤchern Privilegia ertheilet, und ſich
bey
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0110"n="59"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">der vornehmſten Jubelſchriften.</hi></fw><lb/>
auſſer <hirendition="#fr">Schmids</hi> Pred. und <hirendition="#fr">Boͤcklers</hi> Rede iſt auch<lb/>
zu Straßburg noch eine beſondere Schrift gedruckt<lb/>
worden Es iſt <hirendition="#fr">Schragii</hi> Bericht. <hirendition="#fr">Leſſer</hi> hat ihn<lb/><hirendition="#aq">p.</hi> 12. angefuͤhrt. Soll es alſo ein Zuſatz heiſen, ſo<lb/>
iſt er vergeblich. Jſt es kein Zuſatz zu <hirendition="#fr">Leſſern,</hi>ſo<lb/>ſehe ich keinen Grund, wie es eine Anmerckung uͤber<lb/>
Herrn <hirendition="#fr">Leſſers</hi> Arbeit ſeyn ſoll</p><lb/><p>Hierauf leſen wir einige gute Gedancken von <hirendition="#fr">Kuͤ-<lb/>ſters</hi> Holtzſchnitten, von <hirendition="#fr">Johann Regiomontano,</hi><lb/>
von <hirendition="#fr">Anton Koburgern,</hi> von der Druckerfarbe, von<lb/>
der geſchwinden Ausbreitung der Buchdruckerkunſt.<lb/>
Privat-Druckereyen haben vieles darzu beygetragen.<lb/>
Herr <hirendition="#fr">Leſſer</hi> handelt davon §. 39. <hirendition="#aq">p. 87 ſeqq.</hi><lb/>
Hierzu fuͤgt Herr <hirendition="#fr">Treſenreuter</hi> noch des <hirendition="#fr">Aegidius<lb/>
Gutbirs</hi>ſyriſche Buchdruckerey, und noch eine an-<lb/>
dere orientaliſche Druckerey, welche in der Altorfi-<lb/>ſchen Univerſitaͤts Bibliotheck verwahrt wird.</p><lb/><p>Nunmehro werden einige Anmerckungen uͤber<lb/>
Herrn <hirendition="#fr">Leſſers</hi> Satz gemacht, da er den alten Buch-<lb/>
druckereyen einen Vorzug vor den heutigen in <hirendition="#fr">eini-<lb/>
gen wenigen Stuͤcken</hi> zugeſtehet <hirendition="#aq">p.</hi> 118. Jch<lb/>ſchreibe hier keine Schutzſchrift. Unterdeſſen glau-<lb/>
be ich aber, daß es Herrn <hirendition="#fr">Leſſern</hi> an Gruͤnden<lb/>
nicht mangeln werde, wenn es ihm belieben ſoll-<lb/>
te zu antworten. Die letzte Anmerckung ſcheint<lb/>
mir am allermerckwuͤrdigſten. Es berichtet nemlich<lb/>
der Herr Verfaſſer, daß er die <hirendition="#fr">Evangelia mit<lb/>
Auslegung des hochgelehrten D. Keiſerbergs,</hi><lb/>
und des gedachten <hirendition="#fr">Johann Geilers von Kei-<lb/>ſersberg</hi><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Sermones</hi>,</hi> zu Straßburg, 1554. gedruckt<lb/>
geſehen, allwo er angetroffen, daß <hirendition="#fr">Jacob Oesler,<lb/>
beyder Rechten Doctor, zu Straßburg wohn-<lb/>
haft dieſen Buͤchern Privilegia ertheilet, und ſich</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">bey</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[59/0110]
der vornehmſten Jubelſchriften.
auſſer Schmids Pred. und Boͤcklers Rede iſt auch
zu Straßburg noch eine beſondere Schrift gedruckt
worden Es iſt Schragii Bericht. Leſſer hat ihn
p. 12. angefuͤhrt. Soll es alſo ein Zuſatz heiſen, ſo
iſt er vergeblich. Jſt es kein Zuſatz zu Leſſern, ſo
ſehe ich keinen Grund, wie es eine Anmerckung uͤber
Herrn Leſſers Arbeit ſeyn ſoll
Hierauf leſen wir einige gute Gedancken von Kuͤ-
ſters Holtzſchnitten, von Johann Regiomontano,
von Anton Koburgern, von der Druckerfarbe, von
der geſchwinden Ausbreitung der Buchdruckerkunſt.
Privat-Druckereyen haben vieles darzu beygetragen.
Herr Leſſer handelt davon §. 39. p. 87 ſeqq.
Hierzu fuͤgt Herr Treſenreuter noch des Aegidius
Gutbirs ſyriſche Buchdruckerey, und noch eine an-
dere orientaliſche Druckerey, welche in der Altorfi-
ſchen Univerſitaͤts Bibliotheck verwahrt wird.
Nunmehro werden einige Anmerckungen uͤber
Herrn Leſſers Satz gemacht, da er den alten Buch-
druckereyen einen Vorzug vor den heutigen in eini-
gen wenigen Stuͤcken zugeſtehet p. 118. Jch
ſchreibe hier keine Schutzſchrift. Unterdeſſen glau-
be ich aber, daß es Herrn Leſſern an Gruͤnden
nicht mangeln werde, wenn es ihm belieben ſoll-
te zu antworten. Die letzte Anmerckung ſcheint
mir am allermerckwuͤrdigſten. Es berichtet nemlich
der Herr Verfaſſer, daß er die Evangelia mit
Auslegung des hochgelehrten D. Keiſerbergs,
und des gedachten Johann Geilers von Kei-
ſersberg Sermones, zu Straßburg, 1554. gedruckt
geſehen, allwo er angetroffen, daß Jacob Oesler,
beyder Rechten Doctor, zu Straßburg wohn-
haft dieſen Buͤchern Privilegia ertheilet, und ſich
bey
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/110>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.