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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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Kurtzgefaßte Nachricht,

Und so viel von einigen Jnsignien. Nunmehro
schreite ich zu den Lebensbeschreibungen selbst.

Balthasar Diehl, der älteste Buchdrucker, von
denen jetzo lebenden Buchdruckern zu Franckfurt am
Mayn, ist 1687. gebohren. Sein Herr Vater war
Johann Berthold Diehl, ein Kaufmann daselbst,
die Mutter Anna Dorothea, eine gebohrne Görli-
nin
Die Kunst lernte er daselbst bey Herrn Johann
Görlin
1703. und postulirte hernach 1708. bey Hrn.
Matthias Andreä. Jm Jahr 1716. trat er den
Herrenstand an, nach dem er etwas von der Görli-
nischen Druckerey geerbet hatte. Hierauf heyrathete
er eines Materialisten Jungfer Tochter, mit welcher
er sechs Söhne und eine Tochter gezeuget hat Sein
ältester Sohn, Christoph Friedrich, hat bey ihm die
Kunst erlernet, und 1738. bey ihm postuliret. Zum
Jnsigne bedienet er sich eines Schildes, worinnen
sein verzogener Name und das Handels-Zeichen zu
sehen. Der Schildhalter ist ein nackigter Mann,
welcher bey einem abgehauenen Baum stehet, wor-
aus ein grüner Zweig gewachsen. Siehe Tab. VI.

Reichard Eustachius Möller, Buchdrucker
und Buchhändler zu Franckfurt am Mayn, erblickte
zu Biederitz, in dem Hertzogthum Magdeburg den 17.
Febr. 1695 das Licht der Welt. Sein Herr Vater
M. Johann Eustachius Möller ist Evangelischer
Prediger zu Biederitz gewesen; Seine Mutter war
Frau Catharina Elisabeth, des Hochehrwürdigen
Herrn D. Ernesti Backii, Senioris zu Magdeburg,
eheliche Tochter. Da nun sein Herr Vater frühzeitig,
nemlich den 19. Febr. 1695. als an dessen Tauf-Tag,
verstorben; So ist er der mütterlichen Erziehung bis
1707. untergeben gewesen, welche ihn zu Magdeburg

zur
Kurtzgefaßte Nachricht,

Und ſo viel von einigen Jnſignien. Nunmehro
ſchreite ich zu den Lebensbeſchreibungen ſelbſt.

Balthaſar Diehl, der aͤlteſte Buchdrucker, von
denen jetzo lebenden Buchdruckern zu Franckfurt am
Mayn, iſt 1687. gebohren. Sein Herr Vater war
Johann Berthold Diehl, ein Kaufmann daſelbſt,
die Mutter Anna Dorothea, eine gebohrne Goͤrli-
nin
Die Kunſt lernte er daſelbſt bey Herrn Johann
Goͤrlin
1703. und poſtulirte hernach 1708. bey Hrn.
Matthias Andreaͤ. Jm Jahr 1716. trat er den
Herrenſtand an, nach dem er etwas von der Goͤrli-
niſchen Druckerey geerbet hatte. Hierauf heyrathete
er eines Materialiſten Jungfer Tochter, mit welcher
er ſechs Soͤhne und eine Tochter gezeuget hat Sein
aͤlteſter Sohn, Chriſtoph Friedrich, hat bey ihm die
Kunſt erlernet, und 1738. bey ihm poſtuliret. Zum
Jnſigne bedienet er ſich eines Schildes, worinnen
ſein verzogener Name und das Handels-Zeichen zu
ſehen. Der Schildhalter iſt ein nackigter Mann,
welcher bey einem abgehauenen Baum ſtehet, wor-
aus ein gruͤner Zweig gewachſen. Siehe Tab. VI.

Reichard Euſtachius Moͤller, Buchdrucker
und Buchhaͤndler zu Franckfurt am Mayn, erblickte
zu Biederitz, in dem Hertzogthum Magdeburg den 17.
Febr. 1695 das Licht der Welt. Sein Herr Vater
M. Johann Euſtachius Moͤller iſt Evangeliſcher
Prediger zu Biederitz geweſen; Seine Mutter war
Frau Catharina Eliſabeth, des Hochehrwuͤrdigen
Herrn D. Erneſti Backii, Senioris zu Magdeburg,
eheliche Tochter. Da nun ſein Herr Vater fruͤhzeitig,
nemlich den 19. Febr. 1695. als an deſſen Tauf-Tag,
verſtorben; So iſt er der muͤtterlichen Erziehung bis
1707. untergeben geweſen, welche ihn zu Magdeburg

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[38/0068] Kurtzgefaßte Nachricht, Und ſo viel von einigen Jnſignien. Nunmehro ſchreite ich zu den Lebensbeſchreibungen ſelbſt. Balthaſar Diehl, der aͤlteſte Buchdrucker, von denen jetzo lebenden Buchdruckern zu Franckfurt am Mayn, iſt 1687. gebohren. Sein Herr Vater war Johann Berthold Diehl, ein Kaufmann daſelbſt, die Mutter Anna Dorothea, eine gebohrne Goͤrli- nin Die Kunſt lernte er daſelbſt bey Herrn Johann Goͤrlin 1703. und poſtulirte hernach 1708. bey Hrn. Matthias Andreaͤ. Jm Jahr 1716. trat er den Herrenſtand an, nach dem er etwas von der Goͤrli- niſchen Druckerey geerbet hatte. Hierauf heyrathete er eines Materialiſten Jungfer Tochter, mit welcher er ſechs Soͤhne und eine Tochter gezeuget hat Sein aͤlteſter Sohn, Chriſtoph Friedrich, hat bey ihm die Kunſt erlernet, und 1738. bey ihm poſtuliret. Zum Jnſigne bedienet er ſich eines Schildes, worinnen ſein verzogener Name und das Handels-Zeichen zu ſehen. Der Schildhalter iſt ein nackigter Mann, welcher bey einem abgehauenen Baum ſtehet, wor- aus ein gruͤner Zweig gewachſen. Siehe Tab. VI. Reichard Euſtachius Moͤller, Buchdrucker und Buchhaͤndler zu Franckfurt am Mayn, erblickte zu Biederitz, in dem Hertzogthum Magdeburg den 17. Febr. 1695 das Licht der Welt. Sein Herr Vater M. Johann Euſtachius Moͤller iſt Evangeliſcher Prediger zu Biederitz geweſen; Seine Mutter war Frau Catharina Eliſabeth, des Hochehrwuͤrdigen Herrn D. Erneſti Backii, Senioris zu Magdeburg, eheliche Tochter. Da nun ſein Herr Vater fruͤhzeitig, nemlich den 19. Febr. 1695. als an deſſen Tauf-Tag, verſtorben; So iſt er der muͤtterlichen Erziehung bis 1707. untergeben geweſen, welche ihn zu Magdeburg zur

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/68>, abgerufen am 23.11.2024.