machen unterstehe; sondern was sie gegen einander zube- sprechen, solches vor Uns dem Rathe unsern Bürger- meistern, oder wohin Wir es weisen, austragen, und sich der ordentlichen Mittel genügen laßen.
Wir wollen auch, daß unsere zu denen Druckereyen verordnete Raths-Freunde, auf ultimo Aprilis und ultimo Septembris ordinaire, und ie zu zeiten uf Begebenheit, und da die Sach den Verzug biß zur Ordingr-Session nicht erdulten will, extraordinaire ihre Zusammenkunfften halten, und die Jrrungen und Gebrechen verhören, darüber, was recht ist, erkennen, und die Partheyen sich vor ihnen gehorsamlich ein- stellen, und ihren Bescheiden unverweigert geleben sollen.
Kein Drucker soll dem andern sein habendes Gesind ab- spannen, verleiten, abwendig machen, oder auch vor Verflies- sung der halbjährigen Zeit, um Dienst ansprechen, oder an- sprechen laßen, bey Straf 10 Gülden, so offt einer hierüber betreten würde, so allenthalben halb uns dem Rathe, und halb in die gemeine Büchsen verfallen sollen.
Wo es sich auch begäbe, daß ein Drucker gegen ein oder den andern seiner Gesellen um ihres schlechten Verhaltens willen, erzürnet, ein, zwey, oder mehr in seiner Druckerey mit Scheltworten oder andern Unglipff angriffe, so soll derselbe auf Anruffen der beleidigten Parthey vor unsern Deputirten in der nechsten Ordinar- oder Extraordinar-Session dessentwegen Red und Antwort zu geben, und Spruchs zu geleben; die Gesellen jedoch indessen ihrer Arbeit zu warten, und sich aller Gebühr und Bescheidenheit verbunden, oder unserer arbitrarischer Be- strafung gewärtig seyn.
Und dann sich mehrmahls zugetragen, daß die Gesellen, so gleichwohl von ehrlichen Eltern gebohren, zu verleimten und beschreyeten Weibes Personen heyrathen, und sich damit selbsten Schande, auch Druckern und Gesellen in Schimpff und verkleinerliche Nachrede setzen; Als wollen wir, daß ein jeder Gesell sich gleichfalls zu ehrlichen, untadelichen Perso- nen verheyrathen, und sie wie in andern Zünfften bräuchlich, schrifftlichen Schein ihres Wohlverhaltens und ehrlicher Ge- burt beyderseis aufzulegen schuldig seyn sollen, für ers die deputirte Raths Freunde und Drucker darüber erkennen zu laßen, was recht und billig seyn wird.
Demnach sich dann zum östern zugetragen, daß ein
Gesell
machen unterſtehe; ſondern was ſie gegen einander zube- ſprechen, ſolches vor Uns dem Rathe unſern Buͤrger- meiſtern, oder wohin Wir es weiſen, austragen, und ſich der ordentlichen Mittel genuͤgen laßen.
Wir wollen auch, daß unſere zu denen Druckereyen verordnete Raths-Freunde, auf ultimo Aprilis und ultimo Septembris ordinaire, und ie zu zeiten uf Begebenheit, und da die Sach den Verzug biß zur Ordingr-Seſſion nicht erdulten will, extraordinaire ihre Zuſammenkunfften halten, und die Jrrungen und Gebrechen verhoͤren, daruͤber, was recht iſt, erkennen, und die Partheyen ſich vor ihnen gehorſamlich ein- ſtellen, und ihren Beſcheiden unverweigert geleben ſollen.
Kein Drucker ſoll dem andern ſein habendes Geſind ab- ſpannen, verleiten, abwendig machen, oder auch vor Verflieſ- ſung der halbjaͤhrigen Zeit, um Dienſt anſprechen, oder an- ſprechen laßen, bey Straf 10 Guͤlden, ſo offt einer hieruͤber betreten wuͤrde, ſo allenthalben halb uns dem Rathe, und halb in die gemeine Buͤchſen verfallen ſollen.
Wo es ſich auch begaͤbe, daß ein Drucker gegen ein oder den andern ſeiner Geſellen um ihres ſchlechten Verhaltens willen, erzuͤrnet, ein, zwey, oder mehr in ſeiner Druckerey mit Scheltworten oder andern Unglipff angriffe, ſo ſoll derſelbe auf Anruffen der beleidigten Parthey vor unſern Deputirten in der nechſten Ordinar- oder Extraordinar-Seſſion deſſentwegen Red und Antwort zu geben, und Spruchs zu geleben; die Geſellen jedoch indeſſen ihrer Arbeit zu warten, und ſich aller Gebuͤhr und Beſcheidenheit verbunden, oder unſerer arbitrariſcher Be- ſtrafung gewaͤrtig ſeyn.
Und dann ſich mehrmahls zugetragen, daß die Geſellen, ſo gleichwohl von ehrlichen Eltern gebohren, zu verleimten und beſchreyeten Weibes Perſonen heyrathen, und ſich damit ſelbſten Schande, auch Druckern und Geſellen in Schimpff und verkleinerliche Nachrede ſetzen; Als wollen wir, daß ein jeder Geſell ſich gleichfalls zu ehrlichen, untadelichen Perſo- nen verheyrathen, und ſie wie in andern Zuͤnfften braͤuchlich, ſchrifftlichen Schein ihres Wohlverhaltens und ehrlicher Ge- burt beyderſeis aufzulegen ſchuldig ſeyn ſollen, fuͤr ers die deputirte Raths Freunde und Drucker daruͤber erkennen zu laßen, was recht und billig ſeyn wird.
Demnach ſich dann zum oͤſtern zugetragen, daß ein
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[0356]
machen unterſtehe; ſondern was ſie gegen einander zube-
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meiſtern, oder wohin Wir es weiſen, austragen, und ſich
der ordentlichen Mittel genuͤgen laßen.
Wir wollen auch, daß unſere zu denen Druckereyen
verordnete Raths-Freunde, auf ultimo Aprilis und ultimo
Septembris ordinaire, und ie zu zeiten uf Begebenheit, und
da die Sach den Verzug biß zur Ordingr-Seſſion nicht erdulten
will, extraordinaire ihre Zuſammenkunfften halten, und die
Jrrungen und Gebrechen verhoͤren, daruͤber, was recht iſt,
erkennen, und die Partheyen ſich vor ihnen gehorſamlich ein-
ſtellen, und ihren Beſcheiden unverweigert geleben ſollen.
Kein Drucker ſoll dem andern ſein habendes Geſind ab-
ſpannen, verleiten, abwendig machen, oder auch vor Verflieſ-
ſung der halbjaͤhrigen Zeit, um Dienſt anſprechen, oder an-
ſprechen laßen, bey Straf 10 Guͤlden, ſo offt einer hieruͤber
betreten wuͤrde, ſo allenthalben halb uns dem Rathe, und halb
in die gemeine Buͤchſen verfallen ſollen.
Wo es ſich auch begaͤbe, daß ein Drucker gegen ein oder
den andern ſeiner Geſellen um ihres ſchlechten Verhaltens willen,
erzuͤrnet, ein, zwey, oder mehr in ſeiner Druckerey mit
Scheltworten oder andern Unglipff angriffe, ſo ſoll derſelbe auf
Anruffen der beleidigten Parthey vor unſern Deputirten in der
nechſten Ordinar- oder Extraordinar-Seſſion deſſentwegen Red
und Antwort zu geben, und Spruchs zu geleben; die Geſellen
jedoch indeſſen ihrer Arbeit zu warten, und ſich aller Gebuͤhr
und Beſcheidenheit verbunden, oder unſerer arbitrariſcher Be-
ſtrafung gewaͤrtig ſeyn.
Und dann ſich mehrmahls zugetragen, daß die Geſellen,
ſo gleichwohl von ehrlichen Eltern gebohren, zu verleimten
und beſchreyeten Weibes Perſonen heyrathen, und ſich damit
ſelbſten Schande, auch Druckern und Geſellen in Schimpff
und verkleinerliche Nachrede ſetzen; Als wollen wir, daß ein
jeder Geſell ſich gleichfalls zu ehrlichen, untadelichen Perſo-
nen verheyrathen, und ſie wie in andern Zuͤnfften braͤuchlich,
ſchrifftlichen Schein ihres Wohlverhaltens und ehrlicher Ge-
burt beyderſeis aufzulegen ſchuldig ſeyn ſollen, fuͤr ers die
deputirte Raths Freunde und Drucker daruͤber erkennen zu
laßen, was recht und billig ſeyn wird.
Demnach ſich dann zum oͤſtern zugetragen, daß ein
Geſell
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/356>, abgerufen am 17.07.2024.
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