[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.wohl eingerichteten Wörterbuchs. zehlt vier Hauptfarben, Roth, Himmelblau, grünund schwartz, zu welchen einige Purpurroth setzen. Obwohl die Alten verschiedene Arten gehabt die I. Es wird nemlich das Gold durch kleine Pünckt- gen angezeigt, wiewohl hierunter auch Kupffer und Meßing begriffen. Siehe IX. Figur. II. Silberfarbe, wird weiß gelassen, wiewohl man hierzu auch Bley, Zinn, polirtes Eisen, und Stahl rechnet. Silberfarb, weiß. Siehe X. Fig. III. Rothe Farbe zeigt man durch Schnurgleich abhangende Striche an. Die Frantzosen nennen dieses rothe im Schilde les gueules. Weil die mei- sten Völcker roth vor ein Zeichen der höchsten Ehre gehalten; so hat diese Farbe den Vorzug vor allen. Siehe XI. Figur. IV. Blaue Farbe, bemerckt man durch Qverstriche, die Horizontal d. i wie ordentliche Linien gezogen werden, gerade von der Lincken zur Rechten, La- zur, blau Lazur färbig. Es ziehen einige diese Farbe, wiewohl fälschlich, der rothen vor. Siehe XII. Figur. V. Grün wird durch Striche angedeutet, die von dem obern Winckel der lincken gegen den untern Winckel bey der rechten Hand gehen; der Frantzose nennet es le Sinople, grün; diese Farbe ist nicht geringer, als
wohl eingerichteten Woͤrterbuchs. zehlt vier Hauptfarben, Roth, Himmelblau, gruͤnund ſchwartz, zu welchen einige Purpurroth ſetzen. Obwohl die Alten verſchiedene Arten gehabt die I. Es wird nemlich das Gold durch kleine Puͤnckt- gen angezeigt, wiewohl hierunter auch Kupffer und Meßing begriffen. Siehe IX. Figur. II. Silberfarbe, wird weiß gelaſſen, wiewohl man hierzu auch Bley, Zinn, polirtes Eiſen, und Stahl rechnet. Silberfarb, weiß. Siehe X. Fig. III. Rothe Farbe zeigt man durch Schnurgleich abhangende Striche an. Die Frantzoſen nennen dieſes rothe im Schilde les gueules. Weil die mei- ſten Voͤlcker roth vor ein Zeichen der hoͤchſten Ehre gehalten; ſo hat dieſe Farbe den Vorzug vor allen. Siehe XI. Figur. IV. Blaue Farbe, bemerckt man durch Qverſtriche, die Horizontal d. i wie ordentliche Linien gezogen werden, gerade von der Lincken zur Rechten, La- zur, blau Lazur faͤrbig. Es ziehen einige dieſe Farbe, wiewohl faͤlſchlich, der rothen vor. Siehe XII. Figur. V. Gruͤn wird durch Striche angedeutet, die von dem obern Winckel der lincken gegen den untern Winckel bey der rechten Hand gehen; der Frantzoſe nennet es le Sinople, gruͤn; dieſe Farbe iſt nicht geringer, als
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und ſchwartz, zu welchen einige Purpurroth ſetzen.
Obwohl die Alten verſchiedene Arten gehabt die
Metalle und Farben vorzuſtellen; immaſſen ſie das
Gold durch ☉, das Silber durch ☾, unter denen
Farben aber die Rothe durch ♂, die himmelblaue
durch ♃, die gruͤne durch ♀, die ſchwartze durch ♄,
und durch ☿ die Purpurrothe angedeutet haben: ſo
iſt doch zu unſrer Zeit eine gantz andre Mode aufge-
kommen.
I. Es wird nemlich das Gold durch kleine Puͤnckt-
gen angezeigt, wiewohl hierunter auch Kupffer und
Meßing begriffen. Siehe IX. Figur.
II. Silberfarbe, wird weiß gelaſſen, wiewohl man
hierzu auch Bley, Zinn, polirtes Eiſen, und
Stahl rechnet. Silberfarb, weiß. Siehe X. Fig.
III. Rothe Farbe zeigt man durch Schnurgleich
abhangende Striche an. Die Frantzoſen nennen
dieſes rothe im Schilde les gueules. Weil die mei-
ſten Voͤlcker roth vor ein Zeichen der hoͤchſten Ehre
gehalten; ſo hat dieſe Farbe den Vorzug vor allen.
Siehe XI. Figur.
IV. Blaue Farbe, bemerckt man durch Qverſtriche,
die Horizontal d. i wie ordentliche Linien gezogen
werden, gerade von der Lincken zur Rechten, La-
zur, blau Lazur faͤrbig. Es ziehen einige dieſe
Farbe, wiewohl faͤlſchlich, der rothen vor. Siehe
XII. Figur.
V. Gruͤn wird durch Striche angedeutet, die von dem
obern Winckel der lincken gegen den untern Winckel
bey der rechten Hand gehen; der Frantzoſe nennet
es le Sinople, gruͤn; dieſe Farbe iſt nicht geringer,
als
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