lat schreitet. Bey der Deposition wird er ihm von dem Depositore abgenommen.
Crantz, siehe Gesellencrantz.
Crantzjungfer, ist diejenige Person, welche sich ein Cornutus bey seinem Postulate erwählet, daß sie ihm einen solchen Crantz verfertigen läßt, welcher ihm bey der Cofirmation, als das erste Ehrenzei- chen, auf das Haupt gesetzt wird.
Creutzgen, in gegossenen Schrifften, werden zu ver- schiedenen Sachen genutzt, absonderlich zu Noten, oder zum Beschluß eines Leichen-Carminis, deren Gestalt sieht also aus +
Creutzmaß, ist ein Werckzeug bey Giessereyen, da das gantze Jnstrument darnach verfertiget und gerich- tet wird, weil alles nach den Winckel justiret wer- den muß.
Creutzsteg, ist derjenige Steg, der an den Columnen Titul geleget wird; Es giebt breite und schmale.
Cursiv Schrifften, heißt man diejenige Art Lateini- scher Buchstaben, welche denen geschriebenen ge- schobenen Buchstaben gleich kommet, deren sich die Schreiber ehedessen bedienet, wenn sie geschwind geschrieben haben. Die Züge dieser Schrift sind nicht gerade, sondern schief. Aldus Manutius hat selbige zu erst erfunden. Eben deswegen hat er von der Republic Venedig ein Privilegium er- halten, daß Niemand innerhalb 10. Jahren da- mit drucken dürfte. Von dem Ort der Er- findung heißt diese Schrift auch venetica oder ita- lique. Heut zu Tage hat man diesen Schnitt bey nahe in alle Schrifften und Schriftproben.
D.
Defect, heisset nicht nur dasjenige, was an einem Dinge
feh-
N 5
wohl eingerichteten Woͤrterbuchs.
lat ſchreitet. Bey der Depoſition wird er ihm von dem Depoſitore abgenommen.
Crantz, ſiehe Geſellencrantz.
Crantzjungfer, iſt diejenige Perſon, welche ſich ein Cornutus bey ſeinem Poſtulate erwaͤhlet, daß ſie ihm einen ſolchen Crantz verfertigen laͤßt, welcher ihm bey der Cofirmation, als das erſte Ehrenzei- chen, auf das Haupt geſetzt wird.
Creutzgen, in gegoſſenen Schrifften, werden zu ver- ſchiedenen Sachen genutzt, abſonderlich zu Noten, oder zum Beſchluß eines Leichen-Carminis, deren Geſtalt ſieht alſo aus †
Creutzmaß, iſt ein Werckzeug bey Gieſſereyen, da das gantze Jnſtrument darnach verfertiget und gerich- tet wird, weil alles nach den Winckel juſtiret wer- den muß.
Creutzſteg, iſt derjenige Steg, der an den Columnen Titul geleget wird; Es giebt breite und ſchmale.
Curſiv Schrifften, heißt man diejenige Art Lateini- ſcher Buchſtaben, welche denen geſchriebenen ge- ſchobenen Buchſtaben gleich kommet, deren ſich die Schreiber ehedeſſen bedienet, wenn ſie geſchwind geſchrieben haben. Die Zuͤge dieſer Schrift ſind nicht gerade, ſondern ſchief. Aldus Manutius hat ſelbige zu erſt erfunden. Eben deswegen hat er von der Republic Venedig ein Privilegium er- halten, daß Niemand innerhalb 10. Jahren da- mit drucken duͤrfte. Von dem Ort der Er- findung heißt dieſe Schrift auch venetica oder ita- lique. Heut zu Tage hat man dieſen Schnitt bey nahe in alle Schrifften und Schriftproben.
D.
Defect, heiſſet nicht nur dasjenige, was an einem Dinge
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N 5
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wohl eingerichteten Woͤrterbuchs.
lat ſchreitet. Bey der Depoſition wird er ihm
von dem Depoſitore abgenommen.
Crantz, ſiehe Geſellencrantz.
Crantzjungfer, iſt diejenige Perſon, welche ſich ein
Cornutus bey ſeinem Poſtulate erwaͤhlet, daß ſie
ihm einen ſolchen Crantz verfertigen laͤßt, welcher
ihm bey der Cofirmation, als das erſte Ehrenzei-
chen, auf das Haupt geſetzt wird.
Creutzgen, in gegoſſenen Schrifften, werden zu ver-
ſchiedenen Sachen genutzt, abſonderlich zu Noten,
oder zum Beſchluß eines Leichen-Carminis, deren
Geſtalt ſieht alſo aus †
Creutzmaß, iſt ein Werckzeug bey Gieſſereyen, da das
gantze Jnſtrument darnach verfertiget und gerich-
tet wird, weil alles nach den Winckel juſtiret wer-
den muß.
Creutzſteg, iſt derjenige Steg, der an den Columnen
Titul geleget wird; Es giebt breite und ſchmale.
Curſiv Schrifften, heißt man diejenige Art Lateini-
ſcher Buchſtaben, welche denen geſchriebenen ge-
ſchobenen Buchſtaben gleich kommet, deren ſich
die Schreiber ehedeſſen bedienet, wenn ſie geſchwind
geſchrieben haben. Die Zuͤge dieſer Schrift ſind
nicht gerade, ſondern ſchief. Aldus Manutius
hat ſelbige zu erſt erfunden. Eben deswegen hat
er von der Republic Venedig ein Privilegium er-
halten, daß Niemand innerhalb 10. Jahren da-
mit drucken duͤrfte. Von dem Ort der Er-
findung heißt dieſe Schrift auch venetica oder ita-
lique. Heut zu Tage hat man dieſen Schnitt bey
nahe in alle Schrifften und Schriftproben.
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/287>, abgerufen am 16.02.2025.
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