Ballnägel, sind ordentliche Nägel von Eisen, mit einer runden Kuppe, womit man das Balleder an- nagelt. Es werden selbige besonders darzu ver- fertiget.
Ballmeister, heißt derjenige, der sich um die Bal- len bekümmert, und selbige in guten Stande erhält, damit ein guter Druck zum Vorschein gebracht wird.
Befehl siehe Mandat.
Beschimpfung, ist so viel als einem seinen ehrlichen Namen schwächen; Ein solcher, der wider Verhoffen von jemanden beschimpft, oder durch seine gegebene zwar geringe Ursache gescholten worden, muß es in- nerhalb 14. Tagen anzeigen: oder sich nach Beschaf- fenheit der Sachen bey einer völligen Gesellschafft un- verweilt vertragen, und nicht über solche gesetzte Zeit zu stehen sich unterfangen. Wenn er sich aber un- schuldig befindet, so kan er das von dem Gegner ge- thane Scheltwort auf diesen wieder zurück schie- ben, aber dabey nicht schelten.
Beschweren, muß der Drucker das Pappier, so er gefeuchtet, damit es sich unterstehet. Schreibepap- pier aber muß er nicht gleich beschwehren, weil es einen starcken Leim hat, und das Wasser nicht so gleich annimmt, sondern wieder ablaufft.
Bestoßzeug, ist ein Jnstrument bey den Schriftgiessern, welches aus Holtz bestehet, worinnen sie die gegossenen Littern setzen und einkeilen, und mit dem dazu be- reiteten Hobel bestossen. Siehe Tab. IV. p. 1.
Bildnißschrifft, Hieroglyphische Schrifft, Egypti- sche Sprache ist, wenn man eine Sache nicht mit geschriebenen Buchstaben und Worten, sondern mir
Figu-
N 2
wohl eingerichteten Woͤrterbuchs.
B.
Ballnaͤgel, ſind ordentliche Naͤgel von Eiſen, mit einer runden Kuppe, womit man das Balleder an- nagelt. Es werden ſelbige beſonders darzu ver- fertiget.
Ballmeiſter, heißt derjenige, der ſich um die Bal- len bekuͤmmert, und ſelbige in guten Stande erhaͤlt, damit ein guter Druck zum Vorſchein gebracht wird.
Befehl ſiehe Mandat.
Beſchimpfung, iſt ſo viel als einem ſeinen ehrlichen Namen ſchwaͤchen; Ein ſolcher, der wider Verhoffen von jemanden beſchimpft, oder durch ſeine gegebene zwar geringe Urſache geſcholten worden, muß es in- nerhalb 14. Tagen anzeigen: oder ſich nach Beſchaf- fenheit der Sachen bey einer voͤlligen Geſellſchafft un- verweilt vertragen, und nicht uͤber ſolche geſetzte Zeit zu ſtehen ſich unterfangen. Wenn er ſich aber un- ſchuldig befindet, ſo kan er das von dem Gegner ge- thane Scheltwort auf dieſen wieder zuruͤck ſchie- ben, aber dabey nicht ſchelten.
Beſchweren, muß der Drucker das Pappier, ſo er gefeuchtet, damit es ſich unterſtehet. Schreibepap- pier aber muß er nicht gleich beſchwehren, weil es einen ſtarcken Leim hat, und das Waſſer nicht ſo gleich annimmt, ſondern wieder ablaufft.
Beſtoßzeug, iſt ein Jnſtrument bey den Schriftgieſſern, welches aus Holtz beſtehet, worinnen ſie die gegoſſenen Littern ſetzen und einkeilen, und mit dem dazu be- reiteten Hobel beſtoſſen. Siehe Tab. IV. p. 1.
Bildnißſchrifft, Hieroglyphiſche Schrifft, Egypti- ſche Sprache iſt, wenn man eine Sache nicht mit geſchriebenen Buchſtaben und Worten, ſondern mir
Figu-
N 2
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0281"n="195"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">wohl eingerichteten Woͤrterbuchs.</hi></fw><lb/><divn="2"><head>B.</head><lb/><p><hirendition="#fr">Ballnaͤgel</hi>, ſind ordentliche Naͤgel von Eiſen, mit<lb/>
einer runden Kuppe, womit man das Balleder an-<lb/>
nagelt. Es werden ſelbige beſonders darzu ver-<lb/>
fertiget.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Ballmeiſter</hi>, heißt derjenige, der ſich um die Bal-<lb/>
len bekuͤmmert, und ſelbige in guten Stande erhaͤlt,<lb/>
damit ein guter Druck zum Vorſchein gebracht<lb/>
wird.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Befehl</hi>ſiehe <hirendition="#fr">Mandat.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Beſchimpfung</hi>, iſt ſo viel als einem ſeinen ehrlichen<lb/>
Namen ſchwaͤchen; Ein ſolcher, der wider Verhoffen<lb/>
von jemanden beſchimpft, oder durch ſeine gegebene<lb/>
zwar geringe Urſache geſcholten worden, muß es in-<lb/>
nerhalb 14. Tagen anzeigen: oder ſich nach Beſchaf-<lb/>
fenheit der Sachen bey einer voͤlligen Geſellſchafft un-<lb/>
verweilt vertragen, und nicht uͤber ſolche geſetzte Zeit<lb/>
zu ſtehen ſich unterfangen. Wenn er ſich aber un-<lb/>ſchuldig befindet, ſo kan er das von dem Gegner ge-<lb/>
thane Scheltwort auf dieſen wieder zuruͤck ſchie-<lb/>
ben, aber dabey nicht ſchelten.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Beſchweren</hi>, muß der Drucker das Pappier, ſo er<lb/>
gefeuchtet, damit es ſich unterſtehet. Schreibepap-<lb/>
pier aber muß er nicht gleich beſchwehren, weil es<lb/>
einen ſtarcken Leim hat, und das Waſſer nicht ſo<lb/>
gleich annimmt, ſondern wieder ablaufft.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Beſtoßzeug</hi>, iſt ein Jnſtrument bey den Schriftgieſſern,<lb/>
welches aus Holtz beſtehet, worinnen ſie die gegoſſenen<lb/>
Littern ſetzen und einkeilen, und mit dem dazu be-<lb/>
reiteten Hobel beſtoſſen. Siehe <hirendition="#aq">Tab. IV. p.</hi> 1.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Bildnißſchrifft</hi>, Hieroglyphiſche Schrifft, Egypti-<lb/>ſche Sprache iſt, wenn man eine Sache nicht mit<lb/>
geſchriebenen Buchſtaben und Worten, ſondern mir<lb/><fwplace="bottom"type="sig">N 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">Figu-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[195/0281]
wohl eingerichteten Woͤrterbuchs.
B.
Ballnaͤgel, ſind ordentliche Naͤgel von Eiſen, mit
einer runden Kuppe, womit man das Balleder an-
nagelt. Es werden ſelbige beſonders darzu ver-
fertiget.
Ballmeiſter, heißt derjenige, der ſich um die Bal-
len bekuͤmmert, und ſelbige in guten Stande erhaͤlt,
damit ein guter Druck zum Vorſchein gebracht
wird.
Befehl ſiehe Mandat.
Beſchimpfung, iſt ſo viel als einem ſeinen ehrlichen
Namen ſchwaͤchen; Ein ſolcher, der wider Verhoffen
von jemanden beſchimpft, oder durch ſeine gegebene
zwar geringe Urſache geſcholten worden, muß es in-
nerhalb 14. Tagen anzeigen: oder ſich nach Beſchaf-
fenheit der Sachen bey einer voͤlligen Geſellſchafft un-
verweilt vertragen, und nicht uͤber ſolche geſetzte Zeit
zu ſtehen ſich unterfangen. Wenn er ſich aber un-
ſchuldig befindet, ſo kan er das von dem Gegner ge-
thane Scheltwort auf dieſen wieder zuruͤck ſchie-
ben, aber dabey nicht ſchelten.
Beſchweren, muß der Drucker das Pappier, ſo er
gefeuchtet, damit es ſich unterſtehet. Schreibepap-
pier aber muß er nicht gleich beſchwehren, weil es
einen ſtarcken Leim hat, und das Waſſer nicht ſo
gleich annimmt, ſondern wieder ablaufft.
Beſtoßzeug, iſt ein Jnſtrument bey den Schriftgieſſern,
welches aus Holtz beſtehet, worinnen ſie die gegoſſenen
Littern ſetzen und einkeilen, und mit dem dazu be-
reiteten Hobel beſtoſſen. Siehe Tab. IV. p. 1.
Bildnißſchrifft, Hieroglyphiſche Schrifft, Egypti-
ſche Sprache iſt, wenn man eine Sache nicht mit
geſchriebenen Buchſtaben und Worten, ſondern mir
Figu-
N 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/281>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.