Abbrechen, heißt diejenige Arbeit, wenn der Drucker die Ball-Leder, so auf die Höltzer genagelt, wieder abbricht, welches täglich geschehen muß, wenn anders ein guter Druck zum Vor- schein kommen soll.
Abbrechen heist bey der Schrifftgies- serey, wenn der Junge den Guß von den Buchstaben abbrechen muß.
Abformen, eine andere Figur nachmachen, worzu der Form - Sand vonnöthen, wenn man nun einen Buchstaben abformen will, so leget man selbigen auf das ebene Sand-oder Formbret; ist es aber ein Buchstabe der in Holtz geschnitten, oder Schrifft Höhe hat, so muß man gerade Höltzer, oder Stege umher legen, und den Buchstaben so weit hervor ragen lassen, als der Abguß dicke seyn soll. Wann solches geschehen, auch der Buchstabe mit einer reinen Bürste wohl aus gebürstet ist, so leget
man
A.
Abbrechen, heißt diejenige Arbeit, wenn der Drucker die Ball-Leder, ſo auf die Hoͤltzer genagelt, wieder abbricht, welches taͤglich geſchehen muß, wenn anders ein guter Druck zum Vor- ſchein kommen ſoll.
Abbrechen heiſt bey der Schrifftgieſ- ſerey, wenn der Junge den Guß von den Buchſtaben abbrechen muß.
Abformen, eine andere Figur nachmachen, worzu der Form - Sand vonnoͤthen, wenn man nun einen Buchſtaben abformen will, ſo leget man ſelbigen auf das ebene Sand-oder Formbret; iſt es aber ein Buchſtabe der in Holtz geſchnitten, oder Schrifft Hoͤhe hat, ſo muß man gerade Hoͤltzer, oder Stege umher legen, und den Buchſtaben ſo weit hervor ragen laſſen, als der Abguß dicke ſeyn ſoll. Wann ſolches geſchehen, auch der Buchſtabe mit einer reinen Buͤrſte wohl aus gebuͤrſtet iſt, ſo leget
man
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[[189]/0275]
A.
Abbrechen, heißt diejenige Arbeit, wenn
der Drucker die Ball-Leder, ſo auf
die Hoͤltzer genagelt, wieder abbricht,
welches taͤglich geſchehen muß, wenn
anders ein guter Druck zum Vor-
ſchein kommen ſoll.
Abbrechen heiſt bey der Schrifftgieſ-
ſerey, wenn der Junge den Guß von
den Buchſtaben abbrechen muß.
Abformen, eine andere Figur nachmachen, worzu
der Form - Sand vonnoͤthen, wenn man nun
einen Buchſtaben abformen will, ſo leget man
ſelbigen auf das ebene Sand-oder Formbret; iſt es
aber ein Buchſtabe der in Holtz geſchnitten, oder
Schrifft Hoͤhe hat, ſo muß man gerade Hoͤltzer, oder
Stege umher legen, und den Buchſtaben ſo weit
hervor ragen laſſen, als der Abguß dicke ſeyn ſoll.
Wann ſolches geſchehen, auch der Buchſtabe mit
einer reinen Buͤrſte wohl aus gebuͤrſtet iſt, ſo leget
man
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. [189]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/275>, abgerufen am 25.11.2024.
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