die Wallische Druckerey hatte. Nach seinem Tod kaufte der obenberührte Königliche Buchdrucker, Herr Johann Heinrich Werner, dessen Druckerey Seine Stelle aber erhielt:
Julius Georg Matthiä, welcher sich 1711. mit des Herrn Nathanael Goldenau Wittwe verehlichte. Und nach dieses Tod wurde:
Herr Johann Lorentz Horn, Königlicher Anti- quitäts Archivi, wie auch des dasigen Edlen und Hoch- weisen Stadt Magistrats Buchdrucker, welcher jetzo der älteste ietztlebende Buchdruckerherr in dem König- reich Schweden ist. Er wurde 1683 im Monat Dec. von christlichen und erbaren Eltern zur Welt geboh- ren. Die löbliche Buchdruckerkunst hat er zu Nürn- berg bey dem berühmten Buchdrucker Herrn Adam Jonathan Felsecker erlernet, daselbst auch, nach der Zeit nemlich 1704. sein Postulat verschencket. Wor- auf er viele Länder und Städte durch reiset, und die be- rühmten Städte Augspurg, München, Jnsprug, Ba- dua, Venedig, Saltzburg, Wien, Prag, Dreßden, Leipzig, Breßlau, Berlin, Königsberg, und Dan- tzig besehen hat. Jn den meisten hat er sich eine Zeit- lang aufgehalten, auch bey berühmten Buchdrucker- herren treu und aufrichtig conditionirt, und sich dadurch in seiner erlernten Kunst eine gute Wissenschafft und Fer- tigkeit erworben. Jm Jahr 1714. den 31. Mart. ist er von Dantzig, auf einem Holländischen Schiffe, nach Stockholm abgegangen. Weil aber der Schiffer, wegen widrigen Windes, nach Gothland gieng, und sich das Schiff bey dem Hafen Buschwick an den Wall gestossen, so reißte er zu Land nach der Stadt Wisby. Er muste sich alldort, in Ermangelung einer Gelegen- heit, an den bestimmten Ort zu kommen, etliche Wo-
chen
Kurtzgefaßte Nachricht
die Walliſche Druckerey hatte. Nach ſeinem Tod kaufte der obenberuͤhrte Koͤnigliche Buchdrucker, Herr Johann Heinrich Werner, deſſen Druckerey Seine Stelle aber erhielt:
Julius Georg Matthiaͤ, welcher ſich 1711. mit des Herrn Nathanael Goldenau Wittwe verehlichte. Und nach dieſes Tod wurde:
Herr Johann Lorentz Horn, Koͤniglicher Anti- quitaͤts Archivi, wie auch des daſigen Edlen und Hoch- weiſen Stadt Magiſtrats Buchdrucker, welcher jetzo der aͤlteſte ietztlebende Buchdruckerherr in dem Koͤnig- reich Schweden iſt. Er wurde 1683 im Monat Dec. von chriſtlichen und erbaren Eltern zur Welt geboh- ren. Die loͤbliche Buchdruckerkunſt hat er zu Nuͤrn- berg bey dem beruͤhmten Buchdrucker Herrn Adam Jonathan Felsecker erlernet, daſelbſt auch, nach der Zeit nemlich 1704. ſein Poſtulat verſchencket. Wor- auf er viele Laͤnder und Staͤdte durch reiſet, und die be- ruͤhmten Staͤdte Augſpurg, Muͤnchen, Jnſprug, Ba- dua, Venedig, Saltzburg, Wien, Prag, Dreßden, Leipzig, Breßlau, Berlin, Koͤnigsberg, und Dan- tzig beſehen hat. Jn den meiſten hat er ſich eine Zeit- lang aufgehalten, auch bey beruͤhmten Buchdrucker- herren treu und aufrichtig conditionirt, und ſich dadurch in ſeiner erlernten Kunſt eine gute Wiſſenſchafft und Fer- tigkeit erworben. Jm Jahr 1714. den 31. Mart. iſt er von Dantzig, auf einem Hollaͤndiſchen Schiffe, nach Stockholm abgegangen. Weil aber der Schiffer, wegen widrigen Windes, nach Gothland gieng, und ſich das Schiff bey dem Hafen Buſchwick an den Wall geſtoſſen, ſo reißte er zu Land nach der Stadt Wisby. Er muſte ſich alldort, in Ermangelung einer Gelegen- heit, an den beſtimmten Ort zu kommen, etliche Wo-
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Kurtzgefaßte Nachricht
die Walliſche Druckerey hatte. Nach ſeinem Tod
kaufte der obenberuͤhrte Koͤnigliche Buchdrucker, Herr
Johann Heinrich Werner, deſſen Druckerey Seine
Stelle aber erhielt:
Julius Georg Matthiaͤ, welcher ſich 1711. mit
des Herrn Nathanael Goldenau Wittwe verehlichte.
Und nach dieſes Tod wurde:
Herr Johann Lorentz Horn, Koͤniglicher Anti-
quitaͤts Archivi, wie auch des daſigen Edlen und Hoch-
weiſen Stadt Magiſtrats Buchdrucker, welcher jetzo
der aͤlteſte ietztlebende Buchdruckerherr in dem Koͤnig-
reich Schweden iſt. Er wurde 1683 im Monat Dec.
von chriſtlichen und erbaren Eltern zur Welt geboh-
ren. Die loͤbliche Buchdruckerkunſt hat er zu Nuͤrn-
berg bey dem beruͤhmten Buchdrucker Herrn Adam
Jonathan Felsecker erlernet, daſelbſt auch, nach der
Zeit nemlich 1704. ſein Poſtulat verſchencket. Wor-
auf er viele Laͤnder und Staͤdte durch reiſet, und die be-
ruͤhmten Staͤdte Augſpurg, Muͤnchen, Jnſprug, Ba-
dua, Venedig, Saltzburg, Wien, Prag, Dreßden,
Leipzig, Breßlau, Berlin, Koͤnigsberg, und Dan-
tzig beſehen hat. Jn den meiſten hat er ſich eine Zeit-
lang aufgehalten, auch bey beruͤhmten Buchdrucker-
herren treu und aufrichtig conditionirt, und ſich dadurch
in ſeiner erlernten Kunſt eine gute Wiſſenſchafft und Fer-
tigkeit erworben. Jm Jahr 1714. den 31. Mart. iſt
er von Dantzig, auf einem Hollaͤndiſchen Schiffe, nach
Stockholm abgegangen. Weil aber der Schiffer,
wegen widrigen Windes, nach Gothland gieng, und
ſich das Schiff bey dem Hafen Buſchwick an den Wall
geſtoſſen, ſo reißte er zu Land nach der Stadt Wisby.
Er muſte ſich alldort, in Ermangelung einer Gelegen-
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/190>, abgerufen am 16.07.2024.
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