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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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Kurtzgefaßte Nachricht,
nicht nur die Freyheit, daß er zu Stockholm eine Dru-
ckerey anlegen dürfte, sondern er genoß auch jährlich
drey hundert Thaler Gnadengelder aus der Königlichen
Cammer, und durffte von allen Pappier, das er nach
Schweden bringen ließ, keinen Zoll geben. Es war
ihm ferner erlaubt, daß er mit Christoph Eusebio
Talitzk,
einem Buchhändler in Jena, so wohl zu Stock-
holm, als Upsal Buchläden anlegen dürften.

Heinrich Keyser, der jüngere. Er war ein Sohn
des vorhergedachten Keysers. Als sein Herr Vater
starb, so konnte er der Druckerey noch nicht vorstehen,
dahero wurde selbige durch einen Factor, Lorentz
Hanßon Wall,
fortgesetzet, bis er derselbigen selbsten
vorstehen konnte. Diese Druckerey ist eine von den al-
ler vortreflichsien Druckereyen in Schweden gewesen.
Es sind auch ungemein viele grosse und schöne Wercke
darinnen gedruckt worden. Absonderlich hat die
Schwedische Bibel den Preiß erhalten. Der Tod
hinderte Hrn. Keyser, daß er selbige nicht gar zu Stan-
de bringen konnte, weil er 1699. den 1. Aug. gestorben
ist. Es lieferte dahero selbige Johann Ernst Bal-
duin,
als Factor.

1672.    1687. Johann Georg Eberdt. Nach
seinem Tod führte dessen Druckerey Lorentz Wall,
eine Zeitlang als Factor fort.

Lorentz Wall, ein Sohn Johannis, bekam end-
lich selbst eine eigene Druckerey, da er von jeder Dru-
ckerey, wo er vorhero Factor gewesen, einige Schrif-
ten zum Lohn erhielte. Nach seinem Tod 1694. folgte
auf ihn Olaus Enäus.

1688. Johann Billingsley erbte Johann Georg
Eberdts
Druckerey, weil er ohne männliche Erben ge-
storben war, und führte selbige eine zeitlang fort. Nach

sei-

Kurtzgefaßte Nachricht,
nicht nur die Freyheit, daß er zu Stockholm eine Dru-
ckerey anlegen duͤrfte, ſondern er genoß auch jaͤhrlich
drey hundert Thaler Gnadengelder aus der Koͤniglichen
Cammer, und durffte von allen Pappier, das er nach
Schweden bringen ließ, keinen Zoll geben. Es war
ihm ferner erlaubt, daß er mit Chriſtoph Euſebio
Talitzk,
einem Buchhaͤndler in Jena, ſo wohl zu Stock-
holm, als Upſal Buchlaͤden anlegen duͤrften.

Heinrich Keyſer, der juͤngere. Er war ein Sohn
des vorhergedachten Keyſers. Als ſein Herr Vater
ſtarb, ſo konnte er der Druckerey noch nicht vorſtehen,
dahero wurde ſelbige durch einen Factor, Lorentz
Hanßon Wall,
fortgeſetzet, bis er derſelbigen ſelbſten
vorſtehen konnte. Dieſe Druckerey iſt eine von den al-
ler vortreflichſien Druckereyen in Schweden geweſen.
Es ſind auch ungemein viele groſſe und ſchoͤne Wercke
darinnen gedruckt worden. Abſonderlich hat die
Schwediſche Bibel den Preiß erhalten. Der Tod
hinderte Hrn. Keyſer, daß er ſelbige nicht gar zu Stan-
de bringen konnte, weil er 1699. den 1. Aug. geſtorben
iſt. Es lieferte dahero ſelbige Johann Ernſt Bal-
duin,
als Factor.

1672.    1687. Johann Georg Eberdt. Nach
ſeinem Tod fuͤhrte deſſen Druckerey Lorentz Wall,
eine Zeitlang als Factor fort.

Lorentz Wall, ein Sohn Johannis, bekam end-
lich ſelbſt eine eigene Druckerey, da er von jeder Dru-
ckerey, wo er vorhero Factor geweſen, einige Schrif-
ten zum Lohn erhielte. Nach ſeinem Tod 1694. folgte
auf ihn Olaus Enaͤus.

1688. Johann Billingsley erbte Johann Georg
Eberdts
Druckerey, weil er ohne maͤnnliche Erben ge-
ſtorben war, und fuͤhrte ſelbige eine zeitlang fort. Nach

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[122/0186] Kurtzgefaßte Nachricht, nicht nur die Freyheit, daß er zu Stockholm eine Dru- ckerey anlegen duͤrfte, ſondern er genoß auch jaͤhrlich drey hundert Thaler Gnadengelder aus der Koͤniglichen Cammer, und durffte von allen Pappier, das er nach Schweden bringen ließ, keinen Zoll geben. Es war ihm ferner erlaubt, daß er mit Chriſtoph Euſebio Talitzk, einem Buchhaͤndler in Jena, ſo wohl zu Stock- holm, als Upſal Buchlaͤden anlegen duͤrften. Heinrich Keyſer, der juͤngere. Er war ein Sohn des vorhergedachten Keyſers. Als ſein Herr Vater ſtarb, ſo konnte er der Druckerey noch nicht vorſtehen, dahero wurde ſelbige durch einen Factor, Lorentz Hanßon Wall, fortgeſetzet, bis er derſelbigen ſelbſten vorſtehen konnte. Dieſe Druckerey iſt eine von den al- ler vortreflichſien Druckereyen in Schweden geweſen. Es ſind auch ungemein viele groſſe und ſchoͤne Wercke darinnen gedruckt worden. Abſonderlich hat die Schwediſche Bibel den Preiß erhalten. Der Tod hinderte Hrn. Keyſer, daß er ſelbige nicht gar zu Stan- de bringen konnte, weil er 1699. den 1. Aug. geſtorben iſt. Es lieferte dahero ſelbige Johann Ernſt Bal- duin, als Factor. 1672. 1687. Johann Georg Eberdt. Nach ſeinem Tod fuͤhrte deſſen Druckerey Lorentz Wall, eine Zeitlang als Factor fort. Lorentz Wall, ein Sohn Johannis, bekam end- lich ſelbſt eine eigene Druckerey, da er von jeder Dru- ckerey, wo er vorhero Factor geweſen, einige Schrif- ten zum Lohn erhielte. Nach ſeinem Tod 1694. folgte auf ihn Olaus Enaͤus. 1688. Johann Billingsley erbte Johann Georg Eberdts Druckerey, weil er ohne maͤnnliche Erben ge- ſtorben war, und fuͤhrte ſelbige eine zeitlang fort. Nach ſei-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/186>, abgerufen am 24.11.2024.