Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite
Kurtzgefaßte Nachricht.

Michael Günther Leuckardt, Raths-Buchdru-
cker in Helmstädt, wurde 1710. in Monat Sept. in
Stollberg am Hartz gebohren; der Vater war Herr
Gottfried Christoph Leuckardt, aus Franckenhau-
sen in Thüringen gebürtig, hochgräfl. Stollbergischer
Amtmann zu Stollberg und Hayn. Die Frau
Mutter Clara Johanna Leuckartin, aus der
bekannten Familie derer Rothmahler, deren leiblicher
Herr Bruder, der annoch lebende Hochfürstliche An-
halt. Bärenburgische Staats und Geheimer Rath
von Rothmahler ist; Ob ihn nun gleich seine Eltern de-
nen Studien gewidmet hatten; so dachte doch der All-
mächtige gar anders; Denn in gar frühen Jahren rufte
derselbe seine beyden Eltern aus der Zeit in die Ewig-
keit, und machte denselben nebst seinen Geschwistern zu
einen Vater und Mutterlosen Waysen. Er muste
dahero die Schule daselbsten verlassen, und sich nach
etwas andern umsehen; Er erwehlte also die Buch-
druckerkunst, und nachdem er seine Lehrjahre bey
Herrn Johann Christoph Ehrhardten daselbst aus
gestanden hatte, so verschenckte er 1729. im Monat
Junii in Erfurth, bey Herrn Georg Andreas Mül-
lern,
sein so genantes Postulat. Da er nachhero
noch an einigen Orten conditioniret, so führte ihn der
Himmel 1736. im Monat September, als Factor, nach
Helmstädt, in die Buchholtzische Buchdruckerey,
und da er dieselbe drey Jahr, als Factor, geführet, so
übernahm er sie 1739. im Monat Novemb. Er verhey-
rathete sich 1737. im Monat Mertz mit Marien Sophi-
en Julianen Buchholtzin,
Herrn Sebastian Buch-

holtzens
pita, methodo demonstrativa pertractata, worinnen
mit dem edirten Tractat de antipelargia der Anfang ge-
macht, und in andern Stücken damit fortgefahren wird.
Kurtzgefaßte Nachricht.

Michael Guͤnther Leuckardt, Raths-Buchdru-
cker in Helmſtaͤdt, wurde 1710. in Monat Sept. in
Stollberg am Hartz gebohren; der Vater war Herr
Gottfried Chriſtoph Leuckardt, aus Franckenhau-
ſen in Thuͤringen gebuͤrtig, hochgraͤfl. Stollbergiſcher
Amtmann zu Stollberg und Hayn. Die Frau
Mutter Clara Johanna Leuckartin, aus der
bekannten Familie derer Rothmahler, deren leiblicher
Herr Bruder, der annoch lebende Hochfuͤrſtliche An-
halt. Baͤrenburgiſche Staats und Geheimer Rath
von Rothmahler iſt; Ob ihn nun gleich ſeine Eltern de-
nen Studien gewidmet hatten; ſo dachte doch der All-
maͤchtige gar anders; Denn in gar fruͤhen Jahren rufte
derſelbe ſeine beyden Eltern aus der Zeit in die Ewig-
keit, und machte denſelben nebſt ſeinen Geſchwiſtern zu
einen Vater und Mutterloſen Wayſen. Er muſte
dahero die Schule daſelbſten verlaſſen, und ſich nach
etwas andern umſehen; Er erwehlte alſo die Buch-
druckerkunſt, und nachdem er ſeine Lehrjahre bey
Herrn Johann Chriſtoph Ehrhardten daſelbſt aus
geſtanden hatte, ſo verſchenckte er 1729. im Monat
Junii in Erfurth, bey Herrn Georg Andreas Muͤl-
lern,
ſein ſo genantes Poſtulat. Da er nachhero
noch an einigen Orten conditioniret, ſo fuͤhrte ihn der
Himmel 1736. im Monat September, als Factor, nach
Helmſtaͤdt, in die Buchholtziſche Buchdruckerey,
und da er dieſelbe drey Jahr, als Factor, gefuͤhret, ſo
uͤbernahm er ſie 1739. im Monat Novemb. Er verhey-
rathete ſich 1737. im Monat Mertz mit Marien Sophi-
en Julianen Buchholtzin,
Herrn Sebaſtian Buch-

holtzens
pita, methodo demonſtrativa pertractata, worinnen
mit dem edirten Tractat de antipelargia der Anfang ge-
macht, und in andern Stuͤcken damit fortgefahren wird.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0108" n="66"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Kurtzgefaßte Nachricht.</hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Michael Gu&#x0364;nther Leuckardt,</hi> Raths-Buchdru-<lb/>
cker in Helm&#x017F;ta&#x0364;dt, wurde 1710. in Monat Sept. in<lb/>
Stollberg am Hartz gebohren; der Vater war Herr<lb/><hi rendition="#fr">Gottfried Chri&#x017F;toph Leuckardt,</hi> aus Franckenhau-<lb/>
&#x017F;en in Thu&#x0364;ringen gebu&#x0364;rtig, hochgra&#x0364;fl. Stollbergi&#x017F;cher<lb/>
Amtmann zu Stollberg und Hayn. Die Frau<lb/>
Mutter <hi rendition="#fr">Clara Johanna Leuckartin,</hi> aus der<lb/>
bekannten Familie derer <hi rendition="#fr">Rothmahler,</hi> deren leiblicher<lb/>
Herr Bruder, der annoch lebende Hochfu&#x0364;r&#x017F;tliche An-<lb/>
halt. Ba&#x0364;renburgi&#x017F;che Staats und Geheimer Rath<lb/>
von <hi rendition="#fr">Rothmahler</hi> i&#x017F;t; Ob ihn nun gleich &#x017F;eine Eltern de-<lb/>
nen Studien gewidmet hatten; &#x017F;o dachte doch der All-<lb/>
ma&#x0364;chtige gar anders; Denn in gar fru&#x0364;hen Jahren rufte<lb/>
der&#x017F;elbe &#x017F;eine beyden Eltern aus der Zeit in die Ewig-<lb/>
keit, und machte den&#x017F;elben neb&#x017F;t &#x017F;einen Ge&#x017F;chwi&#x017F;tern zu<lb/>
einen Vater und Mutterlo&#x017F;en Way&#x017F;en. Er mu&#x017F;te<lb/>
dahero die Schule da&#x017F;elb&#x017F;ten verla&#x017F;&#x017F;en, und &#x017F;ich nach<lb/>
etwas andern um&#x017F;ehen; Er erwehlte al&#x017F;o die Buch-<lb/>
druckerkun&#x017F;t, und nachdem er &#x017F;eine Lehrjahre bey<lb/>
Herrn <hi rendition="#fr">Johann Chri&#x017F;toph Ehrhardten</hi> da&#x017F;elb&#x017F;t aus<lb/>
ge&#x017F;tanden hatte, &#x017F;o ver&#x017F;chenckte er 1729. im Monat<lb/>
Junii in Erfurth, bey Herrn <hi rendition="#fr">Georg Andreas Mu&#x0364;l-<lb/>
lern,</hi> &#x017F;ein &#x017F;o genantes Po&#x017F;tulat. Da er nachhero<lb/>
noch an einigen Orten conditioniret, &#x017F;o fu&#x0364;hrte ihn der<lb/>
Himmel 1736. im Monat September, als Factor, nach<lb/>
Helm&#x017F;ta&#x0364;dt, in die <hi rendition="#fr">Buchholtzi&#x017F;che</hi> Buchdruckerey,<lb/>
und da er die&#x017F;elbe drey Jahr, als Factor, gefu&#x0364;hret, &#x017F;o<lb/>
u&#x0364;bernahm er &#x017F;ie 1739. im Monat Novemb. Er verhey-<lb/>
rathete &#x017F;ich 1737. im Monat Mertz mit <hi rendition="#fr">Marien Sophi-<lb/>
en Julianen Buchholtzin,</hi> Herrn <hi rendition="#fr">Seba&#x017F;tian Buch-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">holtzens</hi></fw><lb/><note xml:id="b65" prev="#a65" place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">pita, methodo demon&#x017F;trativa pertractata,</hi> worinnen<lb/>
mit dem edirten Tractat <hi rendition="#aq">de antipelargia</hi> der Anfang ge-<lb/>
macht, und in andern Stu&#x0364;cken damit fortgefahren wird.</note><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66/0108] Kurtzgefaßte Nachricht. Michael Guͤnther Leuckardt, Raths-Buchdru- cker in Helmſtaͤdt, wurde 1710. in Monat Sept. in Stollberg am Hartz gebohren; der Vater war Herr Gottfried Chriſtoph Leuckardt, aus Franckenhau- ſen in Thuͤringen gebuͤrtig, hochgraͤfl. Stollbergiſcher Amtmann zu Stollberg und Hayn. Die Frau Mutter Clara Johanna Leuckartin, aus der bekannten Familie derer Rothmahler, deren leiblicher Herr Bruder, der annoch lebende Hochfuͤrſtliche An- halt. Baͤrenburgiſche Staats und Geheimer Rath von Rothmahler iſt; Ob ihn nun gleich ſeine Eltern de- nen Studien gewidmet hatten; ſo dachte doch der All- maͤchtige gar anders; Denn in gar fruͤhen Jahren rufte derſelbe ſeine beyden Eltern aus der Zeit in die Ewig- keit, und machte denſelben nebſt ſeinen Geſchwiſtern zu einen Vater und Mutterloſen Wayſen. Er muſte dahero die Schule daſelbſten verlaſſen, und ſich nach etwas andern umſehen; Er erwehlte alſo die Buch- druckerkunſt, und nachdem er ſeine Lehrjahre bey Herrn Johann Chriſtoph Ehrhardten daſelbſt aus geſtanden hatte, ſo verſchenckte er 1729. im Monat Junii in Erfurth, bey Herrn Georg Andreas Muͤl- lern, ſein ſo genantes Poſtulat. Da er nachhero noch an einigen Orten conditioniret, ſo fuͤhrte ihn der Himmel 1736. im Monat September, als Factor, nach Helmſtaͤdt, in die Buchholtziſche Buchdruckerey, und da er dieſelbe drey Jahr, als Factor, gefuͤhret, ſo uͤbernahm er ſie 1739. im Monat Novemb. Er verhey- rathete ſich 1737. im Monat Mertz mit Marien Sophi- en Julianen Buchholtzin, Herrn Sebaſtian Buch- holtzens * * pita, methodo demonſtrativa pertractata, worinnen mit dem edirten Tractat de antipelargia der Anfang ge- macht, und in andern Stuͤcken damit fortgefahren wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/108
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/108>, abgerufen am 24.11.2024.