Maculatur, heißt man insgemein gedrucktes Pap- pier, welches entweder verdorben worden, oder son- sten keinen Abgang findet, dahero man solches zu weiter nichts, als zum einpacken gebrauchen kan.
Männgen, aufmänngen, heißt man, wenn man ein schon gedrucktes Buch also wiederum aufs neue ab- setzt, daß Columnen mit Columnen accurat mit ei- nander überein kommen.
Manual, ist ein Handbuch, wohin alles eingetragen wird, was täglich vorfällt. Jns besondere heißt es bey denen, so auf Rechnung sitzen, dasjenige Buch, worein sie ihre tägliche Einnahme und Ausgabe schreiben, und alsdenn ihre ordentlichen Rechnungen daraus verfertigen.
Manuscript, ist ein mit der Hand geschriebenes Buch. Vor der Erfindung der Buchdruckerey hat man von andern Büchern nichts gewust. Hievon haben wir bereits unter dem Wort Buch gehandelt.
Martinischmauß, ist eine dergleichen Ergötzung, als der Fastnachtsschmauß, welchen der Herr seinen Gesellen giebt.
Mater,cochlea foemina, ist dasjenige Stück von ei- ner Schraube, worinnen die Spindel, cochlea mas, herum gehet. Bey der Buchdruckerpresse ist diese Mater in den obern Balcken mit zwey Schrauben befestiget, welche insgemein von Meßing gegossen ist. Siehe Tab. II.
Matrice, ist ein geschmiedetes und auf einer Seite sehr glatt geschliffenes viereckigtes Stück Kupfer, in wel- ches der Buchstabe, so gegossen werden soll, einge- schlagen, und auf allen Seiten hernach sehr accurat
geschlif-
Littern, Maculatur, Maͤnngen ꝛc.
Littern, ſiehe Schrift.
M.
Maculatur, heißt man insgemein gedrucktes Pap- pier, welches entweder verdorben worden, oder ſon- ſten keinen Abgang findet, dahero man ſolches zu weiter nichts, als zum einpacken gebrauchen kan.
Maͤnngen, aufmaͤnngen, heißt man, wenn man ein ſchon gedrucktes Buch alſo wiederum aufs neue ab- ſetzt, daß Columnen mit Columnen accurat mit ei- nander uͤberein kommen.
Manual, iſt ein Handbuch, wohin alles eingetragen wird, was taͤglich vorfaͤllt. Jns beſondere heißt es bey denen, ſo auf Rechnung ſitzen, dasjenige Buch, worein ſie ihre taͤgliche Einnahme und Ausgabe ſchreiben, und alsdenn ihre ordentlichen Rechnungen daraus verfertigen.
Manuſcript, iſt ein mit der Hand geſchriebenes Buch. Vor der Erfindung der Buchdruckerey hat man von andern Buͤchern nichts gewuſt. Hievon haben wir bereits unter dem Wort Buch gehandelt.
Martiniſchmauß, iſt eine dergleichen Ergoͤtzung, als der Faſtnachtsſchmauß, welchen der Herr ſeinen Geſellen giebt.
Mater,cochlea fœmina, iſt dasjenige Stuͤck von ei- ner Schraube, worinnen die Spindel, cochlea mas, herum gehet. Bey der Buchdruckerpreſſe iſt dieſe Mater in den obern Balcken mit zwey Schrauben befeſtiget, welche insgemein von Meßing gegoſſen iſt. Siehe Tab. II.
Matrice, iſt ein geſchmiedetes und auf einer Seite ſehr glatt geſchliffenes viereckigtes Stuͤck Kupfer, in wel- ches der Buchſtabe, ſo gegoſſen werden ſoll, einge- ſchlagen, und auf allen Seiten hernach ſehr accurat
geſchlif-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbn="207"facs="#f0474"/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#b">Littern, Maculatur, Maͤnngen ꝛc.</hi></fw><lb/><p><hirendition="#fr">Littern,</hi>ſiehe <hirendition="#fr">Schrift.</hi></p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">M.</hi></head><lb/><p><hirendition="#fr">Maculatur,</hi> heißt man insgemein gedrucktes Pap-<lb/>
pier, welches entweder verdorben worden, oder ſon-<lb/>ſten keinen Abgang findet, dahero man ſolches zu<lb/>
weiter nichts, als zum einpacken gebrauchen kan.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Maͤnngen, aufmaͤnngen,</hi> heißt man, wenn man ein<lb/>ſchon gedrucktes Buch alſo wiederum aufs neue ab-<lb/>ſetzt, daß Columnen mit Columnen accurat mit ei-<lb/>
nander uͤberein kommen.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Manual,</hi> iſt ein Handbuch, wohin alles eingetragen<lb/>
wird, was taͤglich vorfaͤllt. Jns beſondere heißt es<lb/>
bey denen, ſo auf Rechnung ſitzen, dasjenige Buch,<lb/>
worein ſie ihre taͤgliche Einnahme und Ausgabe<lb/>ſchreiben, und alsdenn ihre ordentlichen Rechnungen<lb/>
daraus verfertigen.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Manuſcript,</hi> iſt ein mit der Hand geſchriebenes Buch.<lb/>
Vor der Erfindung der Buchdruckerey hat man<lb/>
von andern Buͤchern nichts gewuſt. Hievon haben<lb/>
wir bereits unter dem Wort <hirendition="#fr">Buch</hi> gehandelt.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Martiniſchmauß,</hi> iſt eine dergleichen Ergoͤtzung, als<lb/>
der <hirendition="#fr">Faſtnachtsſchmauß,</hi> welchen der Herr ſeinen<lb/>
Geſellen giebt.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Mater,</hi><hirendition="#aq">cochlea fœmina,</hi> iſt dasjenige Stuͤck von ei-<lb/>
ner Schraube, worinnen die Spindel, <hirendition="#aq">cochlea mas,</hi><lb/>
herum gehet. Bey der Buchdruckerpreſſe iſt dieſe<lb/>
Mater in den obern Balcken mit zwey Schrauben<lb/>
befeſtiget, welche insgemein von Meßing gegoſſen iſt.<lb/>
Siehe <hirendition="#aq">Tab. II.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Matrice,</hi> iſt ein geſchmiedetes und auf einer Seite ſehr<lb/>
glatt geſchliffenes viereckigtes Stuͤck Kupfer, in wel-<lb/>
ches der Buchſtabe, ſo gegoſſen werden ſoll, einge-<lb/>ſchlagen, und auf allen Seiten hernach ſehr accurat<lb/><fwtype="catch"place="bottom">geſchlif-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[207/0474]
Littern, Maculatur, Maͤnngen ꝛc.
Littern, ſiehe Schrift.
M.
Maculatur, heißt man insgemein gedrucktes Pap-
pier, welches entweder verdorben worden, oder ſon-
ſten keinen Abgang findet, dahero man ſolches zu
weiter nichts, als zum einpacken gebrauchen kan.
Maͤnngen, aufmaͤnngen, heißt man, wenn man ein
ſchon gedrucktes Buch alſo wiederum aufs neue ab-
ſetzt, daß Columnen mit Columnen accurat mit ei-
nander uͤberein kommen.
Manual, iſt ein Handbuch, wohin alles eingetragen
wird, was taͤglich vorfaͤllt. Jns beſondere heißt es
bey denen, ſo auf Rechnung ſitzen, dasjenige Buch,
worein ſie ihre taͤgliche Einnahme und Ausgabe
ſchreiben, und alsdenn ihre ordentlichen Rechnungen
daraus verfertigen.
Manuſcript, iſt ein mit der Hand geſchriebenes Buch.
Vor der Erfindung der Buchdruckerey hat man
von andern Buͤchern nichts gewuſt. Hievon haben
wir bereits unter dem Wort Buch gehandelt.
Martiniſchmauß, iſt eine dergleichen Ergoͤtzung, als
der Faſtnachtsſchmauß, welchen der Herr ſeinen
Geſellen giebt.
Mater, cochlea fœmina, iſt dasjenige Stuͤck von ei-
ner Schraube, worinnen die Spindel, cochlea mas,
herum gehet. Bey der Buchdruckerpreſſe iſt dieſe
Mater in den obern Balcken mit zwey Schrauben
befeſtiget, welche insgemein von Meßing gegoſſen iſt.
Siehe Tab. II.
Matrice, iſt ein geſchmiedetes und auf einer Seite ſehr
glatt geſchliffenes viereckigtes Stuͤck Kupfer, in wel-
ches der Buchſtabe, ſo gegoſſen werden ſoll, einge-
ſchlagen, und auf allen Seiten hernach ſehr accurat
geſchlif-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/474>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.