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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Jurament, Justiren, Käßgen, Kalgen, etc.
fest wegen der geschehenen Reformation, 1630. und
1730 aber wegen Ubergebung des Augspurgischen
Bekänntniß gefeyert. Jn diesem 1739. Jahr wird
man das Andencken der Reformation der hiesigen
Stadt wiederum begehen, und 1740. werden die
Buchdrucker am Johannis Tage g. G. wegen der
Erfindung der Buchdruckerey zum dritten mal ein
Jubelfest halten. Wie solches 1640. zum andern
mal allhier gehalten worden sey, beschreibet das Ju-
bilaeum Typogr. Lips.
Leipz. 1640. 4. ausführlich.

Jurament, eines Cornuten, Buchdruckers, siehe
Cornut, Buchdruckereyd.

Justiren, heissen die Schriftgieser, diejenige Handlung,
da sie die Buchstaben, richtig, gleich und eben
machen.

K.

Käßgen, ist vermuthlich so viel, als Casus, ein Fall.
Ein Käßgen machen, heißt man in Druckereyen,
wenn sich ein Gesell mit ungebührlichen Worten
vergangen hat.

Kalgen, oder vielleicht Galgen, heißt dasjenige Ge-
stelle hinten am Laufbret, worauf der Deckel von
der Presse ruhet. Siehe Tab III.

Karn, ist ein viereckigter Kasten, welcher sich auf dem
sogenannten Laufbret befindet, worinnen das Fun-
dament liegt. Siehe Tab. III.

Kasten, deren hat man in Druckereyen vielerley, wo-
rinnen, so wohl teutsche und lateinische, als auch
orientalische Schriften in besondern Fächern lie-
gen. Ein jedes Fach ist mit einem Buchstaben be-
zeichnet, welchen es aufbehält. Siehe Tab. I.

Kegel, ist die Höhe einer Schrift, oder der Lettern.
Also sagt man die Schrift hat einen gleichen, oder

unglei-

Jurament, Juſtiren, Kaͤßgen, Kalgen, ꝛc.
feſt wegen der geſchehenen Reformation, 1630. und
1730 aber wegen Ubergebung des Augſpurgiſchen
Bekaͤnntniß gefeyert. Jn dieſem 1739. Jahr wird
man das Andencken der Reformation der hieſigen
Stadt wiederum begehen, und 1740. werden die
Buchdrucker am Johannis Tage g. G. wegen der
Erfindung der Buchdruckerey zum dritten mal ein
Jubelfeſt halten. Wie ſolches 1640. zum andern
mal allhier gehalten worden ſey, beſchreibet das Ju-
bilæum Typogr. Lipſ.
Leipz. 1640. 4. ausfuͤhrlich.

Jurament, eines Cornuten, Buchdruckers, ſiehe
Cornut, Buchdruckereyd.

Juſtiren, heiſſen die Schriftgieſer, diejenige Handlung,
da ſie die Buchſtaben, richtig, gleich und eben
machen.

K.

Kaͤßgen, iſt vermuthlich ſo viel, als Caſus, ein Fall.
Ein Kaͤßgen machen, heißt man in Druckereyen,
wenn ſich ein Geſell mit ungebuͤhrlichen Worten
vergangen hat.

Kalgen, oder vielleicht Galgen, heißt dasjenige Ge-
ſtelle hinten am Laufbret, worauf der Deckel von
der Preſſe ruhet. Siehe Tab III.

Karn, iſt ein viereckigter Kaſten, welcher ſich auf dem
ſogenannten Laufbret befindet, worinnen das Fun-
dament liegt. Siehe Tab. III.

Kaſten, deren hat man in Druckereyen vielerley, wo-
rinnen, ſo wohl teutſche und lateiniſche, als auch
orientaliſche Schriften in beſondern Faͤchern lie-
gen. Ein jedes Fach iſt mit einem Buchſtaben be-
zeichnet, welchen es aufbehaͤlt. Siehe Tab. I.

Kegel, iſt die Hoͤhe einer Schrift, oder der Lettern.
Alſo ſagt man die Schrift hat einen gleichen, oder

unglei-
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[200/0467] Jurament, Juſtiren, Kaͤßgen, Kalgen, ꝛc. feſt wegen der geſchehenen Reformation, 1630. und 1730 aber wegen Ubergebung des Augſpurgiſchen Bekaͤnntniß gefeyert. Jn dieſem 1739. Jahr wird man das Andencken der Reformation der hieſigen Stadt wiederum begehen, und 1740. werden die Buchdrucker am Johannis Tage g. G. wegen der Erfindung der Buchdruckerey zum dritten mal ein Jubelfeſt halten. Wie ſolches 1640. zum andern mal allhier gehalten worden ſey, beſchreibet das Ju- bilæum Typogr. Lipſ. Leipz. 1640. 4. ausfuͤhrlich. Jurament, eines Cornuten, Buchdruckers, ſiehe Cornut, Buchdruckereyd. Juſtiren, heiſſen die Schriftgieſer, diejenige Handlung, da ſie die Buchſtaben, richtig, gleich und eben machen. K. Kaͤßgen, iſt vermuthlich ſo viel, als Caſus, ein Fall. Ein Kaͤßgen machen, heißt man in Druckereyen, wenn ſich ein Geſell mit ungebuͤhrlichen Worten vergangen hat. Kalgen, oder vielleicht Galgen, heißt dasjenige Ge- ſtelle hinten am Laufbret, worauf der Deckel von der Preſſe ruhet. Siehe Tab III. Karn, iſt ein viereckigter Kaſten, welcher ſich auf dem ſogenannten Laufbret befindet, worinnen das Fun- dament liegt. Siehe Tab. III. Kaſten, deren hat man in Druckereyen vielerley, wo- rinnen, ſo wohl teutſche und lateiniſche, als auch orientaliſche Schriften in beſondern Faͤchern lie- gen. Ein jedes Fach iſt mit einem Buchſtaben be- zeichnet, welchen es aufbehaͤlt. Siehe Tab. I. Kegel, iſt die Hoͤhe einer Schrift, oder der Lettern. Alſo ſagt man die Schrift hat einen gleichen, oder unglei-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/467>, abgerufen am 25.11.2024.