einer Forme gebraucht, wenn er selbige auf den Bogen legt, damit sich die Buchstaben desto besser eindrucken.
Finalstöcke, heissen die Frantzosen Cu de lampe, teutsch werden sie s. v.Arsch genennet. Es sind allerhand in Holtz geschnittene Figuren und Zierra- then, welche man am Ende eines Wercks anbringt. Damit nun solche nicht bloß, das Pappier anzu- füllen, da stünden, so sollten diese Stöcke vornem- lich etwas vorstellen, das mit dem Text eine Ver- wandschaft hätte. Ausser dem aber sollten sie nie- mals so breit, als die Breite des Drucks seyn, weil dadurch ein Ubelstand verursachet wird. Ohn- maßgeblich wäre die beste Proportion diese, daß man die Breite in gewisse Theile abrheilte, als 7/8 5/8 3/8 1/8 ferner in 5/6 1/6 oder in 4/5 3/5 2/5 1/5 , inglei- chen in 3/4 1/2 1/3 2/3 , so würde allezeit ein guter Wohlstand getroffen werden. Was die Höhe anlanget, so sollte man sich gleichfalls nach dem Platz des Pappiers und der Breite richten. Wenn man nach der Proportion verfahren will, so muß ein solcher Stock niemals einen regulairen Quadrat, oder Quadratum oblongum, als einen Rahm einschliesen, welches aber wohl bey Vignet- ten, oder Anfangs-Leisten angehet.
Firniß, wovon, und wie solcher zubereitet wird, leh- ret unser wohlmeynender Unterricht ausführlich, p. 122.
Flügelschraube, ist eine Schraube mit Flügeln zu Bestätigung der Presse gehörig. Siehe Tab. II.
Forderzettel, ist eine geschriebene Einladung, welchen der Oberälteste einer Gesellschaft zuschicket um die- selbige zu fordern.
For-
Finalſtoͤcke, Firniß, Fluͤgelſchraube, ꝛc.
einer Forme gebraucht, wenn er ſelbige auf den Bogen legt, damit ſich die Buchſtaben deſto beſſer eindrucken.
Finalſtoͤcke, heiſſen die Frantzoſen Cu de lampe, teutſch werden ſie ſ. v.Arſch genennet. Es ſind allerhand in Holtz geſchnittene Figuren und Zierra- then, welche man am Ende eines Wercks anbringt. Damit nun ſolche nicht bloß, das Pappier anzu- fuͤllen, da ſtuͤnden, ſo ſollten dieſe Stoͤcke vornem- lich etwas vorſtellen, das mit dem Text eine Ver- wandſchaft haͤtte. Auſſer dem aber ſollten ſie nie- mals ſo breit, als die Breite des Drucks ſeyn, weil dadurch ein Ubelſtand verurſachet wird. Ohn- maßgeblich waͤre die beſte Proportion dieſe, daß man die Breite in gewiſſe Theile abrheilte, als ⅞ ⅝ ⅜ ⅛ ferner in ⅚ ⅙ oder in ⅘ ⅗ ⅖ ⅕, inglei- chen in ¾ ½ ⅓ ⅔, ſo wuͤrde allezeit ein guter Wohlſtand getroffen werden. Was die Hoͤhe anlanget, ſo ſollte man ſich gleichfalls nach dem Platz des Pappiers und der Breite richten. Wenn man nach der Proportion verfahren will, ſo muß ein ſolcher Stock niemals einen regulairen Quadrat, oder Quadratum oblongum, als einen Rahm einſchlieſen, welches aber wohl bey Vignet- ten, oder Anfangs-Leiſten angehet.
Firniß, wovon, und wie ſolcher zubereitet wird, leh- ret unſer wohlmeynender Unterricht ausfuͤhrlich, p. 122.
Fluͤgelſchraube, iſt eine Schraube mit Fluͤgeln zu Beſtaͤtigung der Preſſe gehoͤrig. Siehe Tab. II.
Forderzettel, iſt eine geſchriebene Einladung, welchen der Oberaͤlteſte einer Geſellſchaft zuſchicket um die- ſelbige zu fordern.
For-
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[192/0445]
Finalſtoͤcke, Firniß, Fluͤgelſchraube, ꝛc.
einer Forme gebraucht, wenn er ſelbige auf den
Bogen legt, damit ſich die Buchſtaben deſto beſſer
eindrucken.
Finalſtoͤcke, heiſſen die Frantzoſen Cu de lampe,
teutſch werden ſie ſ. v. Arſch genennet. Es ſind
allerhand in Holtz geſchnittene Figuren und Zierra-
then, welche man am Ende eines Wercks anbringt.
Damit nun ſolche nicht bloß, das Pappier anzu-
fuͤllen, da ſtuͤnden, ſo ſollten dieſe Stoͤcke vornem-
lich etwas vorſtellen, das mit dem Text eine Ver-
wandſchaft haͤtte. Auſſer dem aber ſollten ſie nie-
mals ſo breit, als die Breite des Drucks ſeyn,
weil dadurch ein Ubelſtand verurſachet wird. Ohn-
maßgeblich waͤre die beſte Proportion dieſe, daß
man die Breite in gewiſſe Theile abrheilte, als
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Wohlſtand getroffen werden. Was die Hoͤhe
anlanget, ſo ſollte man ſich gleichfalls nach dem
Platz des Pappiers und der Breite richten.
Wenn man nach der Proportion verfahren will,
ſo muß ein ſolcher Stock niemals einen regulairen
Quadrat, oder Quadratum oblongum, als einen
Rahm einſchlieſen, welches aber wohl bey Vignet-
ten, oder Anfangs-Leiſten angehet.
Firniß, wovon, und wie ſolcher zubereitet wird, leh-
ret unſer wohlmeynender Unterricht ausfuͤhrlich,
p. 122.
Fluͤgelſchraube, iſt eine Schraube mit Fluͤgeln zu
Beſtaͤtigung der Preſſe gehoͤrig. Siehe Tab. II.
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der Oberaͤlteſte einer Geſellſchaft zuſchicket um die-
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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/445>, abgerufen am 16.02.2025.
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