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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Deposition.
Es stincket als der gröbste Knoll,
Und macht ein grossen Stanck herein.

Depositor.
Mich dünckt es selber, daß ein Thier,
Sich halte nicht gar fern von hier,
Doch riech' ichs nur von weiten;
Jmmittelst geh hinaus aufs Feld
Und sieh', ob alles sey bestellt
Von unsern Arbeitsleuten?
Knecht.
Ja, ja mein Herr, das will ich thun,
Adieu mein Herr, ich laufe nun.
Hierauf bringt der Knecht den Cornuten ge-
führt, zu welchem alsdenn der Depositor spricht:
Was ist das vor ein Wunderthier?
Es ist kein Vock, kein Hirsch, kein Stier,
Sag' an, wer hats gefangen?
Es siehet wunderseltsam aus,
Mit ihm zu halten einen Strauß,
Trag' ich schier ein Verlangen.
Gewiß, es soll mich wundern noch,
Wie man diß Thier wird nennen doch,
Jch kan mich kaum drein finden.
Knecht.
O kennet ihr das Thier noch nicht?
Es trift an seiner Nase ein,
Dazu an seinem Angesicht,
Daß es muß ein Cornute seyn.
Depositor.
Nun, Hörnerträger, sag allhier,
Was ist denn dein Begehrn von mir?
Cor-

Depoſition.
Es ſtincket als der groͤbſte Knoll,
Und macht ein groſſen Stanck herein.

Depoſitor.
Mich duͤnckt es ſelber, daß ein Thier,
Sich halte nicht gar fern von hier,
Doch riech’ ichs nur von weiten;
Jmmittelſt geh hinaus aufs Feld
Und ſieh’, ob alles ſey beſtellt
Von unſern Arbeitsleuten?
Knecht.
Ja, ja mein Herr, das will ich thun,
Adieu mein Herr, ich laufe nun.
Hierauf bringt der Knecht den Cornuten ge-
fuͤhrt, zu welchem alsdenn der Depoſitor ſpricht:
Was iſt das vor ein Wunderthier?
Es iſt kein Vock, kein Hirſch, kein Stier,
Sag’ an, wer hats gefangen?
Es ſiehet wunderſeltſam aus,
Mit ihm zu halten einen Strauß,
Trag’ ich ſchier ein Verlangen.
Gewiß, es ſoll mich wundern noch,
Wie man diß Thier wird nennen doch,
Jch kan mich kaum drein finden.
Knecht.
O kennet ihr das Thier noch nicht?
Es trift an ſeiner Naſe ein,
Dazu an ſeinem Angeſicht,
Daß es muß ein Cornute ſeyn.
Depoſitor.
Nun, Hoͤrnertraͤger, ſag allhier,
Was iſt denn dein Begehrn von mir?
Cor-
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[184/0437] Depoſition. Es ſtincket als der groͤbſte Knoll, Und macht ein groſſen Stanck herein. Depoſitor. Mich duͤnckt es ſelber, daß ein Thier, Sich halte nicht gar fern von hier, Doch riech’ ichs nur von weiten; Jmmittelſt geh hinaus aufs Feld Und ſieh’, ob alles ſey beſtellt Von unſern Arbeitsleuten? Knecht. Ja, ja mein Herr, das will ich thun, Adieu mein Herr, ich laufe nun. Hierauf bringt der Knecht den Cornuten ge- fuͤhrt, zu welchem alsdenn der Depoſitor ſpricht: Was iſt das vor ein Wunderthier? Es iſt kein Vock, kein Hirſch, kein Stier, Sag’ an, wer hats gefangen? Es ſiehet wunderſeltſam aus, Mit ihm zu halten einen Strauß, Trag’ ich ſchier ein Verlangen. Gewiß, es ſoll mich wundern noch, Wie man diß Thier wird nennen doch, Jch kan mich kaum drein finden. Knecht. O kennet ihr das Thier noch nicht? Es trift an ſeiner Naſe ein, Dazu an ſeinem Angeſicht, Daß es muß ein Cornute ſeyn. Depoſitor. Nun, Hoͤrnertraͤger, ſag allhier, Was iſt denn dein Begehrn von mir? Cor-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/437>, abgerufen am 22.11.2024.