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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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von den Ursachen der Druckfehler
&q;mit abschreiben mögest, wie du sie gefunden hast." Es
sind auch die Buchdrucker verbunden, sich um einen
geschickten Corrector zu bekümmern, wie solches ihre
Ordnung, so Churfürst Christian der andere zu
Sachsen 1606. confirmirt, anbefiehlt: * "Der Herr
&q;der Druckerey, wenn er dieselbe mit nothwendigen
&q;Schriften, und allem, was darzu gehörig, wohl ver-
&q;sehen, und die Correctur nicht selbsten versehen kan;
&q;Soll vor allen Dingen auf einen gelehrten
&q;und fleißigen Correctorem, - -mit aller Sorg-
&q;fältigkeit bedacht seyn, und sich um selbigen be-
&q;mühen."
Dem ungeachtet geschieht es aber doch,
daß öfters unerfahrne und nachläßige Leute darzu ge-
nommen werden; Ob es aus Geitz, oder Unwissenheit
geschiehet, will ich nicht entscheiden; So viel aber leh-
ret der Augenschein, daß dergleichen Correctores aller-
dings Schuld daran sind, daß viele nützliche Bücher
mit groben Druckfehlern besudelt werden Denn der
Buchdrucker verläßt sich auf seine Correctur. Jst die-
se falsch, so wird nothwendig der Druck falsch. Es
wird aber die Correctur falsch werden müssen, wenn
man unverständige Leute darzu nimmt, die öfters
kaum diejenigen Zeichen recht zu machen wissen, womit
sie dem Setzer anzeigen wollen, was er verbessern soll.
Jch will also Anfängern zu Gefallen, welche entweder
ihre eigene Sachen, oder anderer Leute Schriften, cor-
rigiren wollen, die gewöhnlichsten hieher sezen. **

Wie
* Siehe Johann David Werthers wahrhaftige Nach-
richten der so alt-als berühmten Buchdruckerkunst p. 14.
Franckf. 1721. 4.
** Wer mehr Nachricht verlangt, der kan sich Hieronymt
Hornschuchs wohl unterwiesenen Corrector zu Nutze ma-
chen, welcher hier zu Leipzig, 1739. 8. wieder neu aufge-
leget worden.

von den Urſachen der Druckfehler
&q;mit abſchreiben moͤgeſt, wie du ſie gefunden haſt.“ Es
ſind auch die Buchdrucker verbunden, ſich um einen
geſchickten Corrector zu bekuͤmmern, wie ſolches ihre
Ordnung, ſo Churfuͤrſt Chriſtian der andere zu
Sachſen 1606. confirmirt, anbefiehlt: * „Der Herr
&q;der Druckerey, wenn er dieſelbe mit nothwendigen
&q;Schriften, und allem, was darzu gehoͤrig, wohl ver-
&q;ſehen, und die Correctur nicht ſelbſten verſehen kan;
&q;Soll vor allen Dingen auf einen gelehrten
&q;und fleißigen Correctorem, ‒ ‒mit aller Sorg-
&q;faͤltigkeit bedacht ſeyn, und ſich um ſelbigen be-
&q;muͤhen.“
Dem ungeachtet geſchieht es aber doch,
daß oͤfters unerfahrne und nachlaͤßige Leute darzu ge-
nommen werden; Ob es aus Geitz, oder Unwiſſenheit
geſchiehet, will ich nicht entſcheiden; So viel aber leh-
ret der Augenſchein, daß dergleichen Correctores aller-
dings Schuld daran ſind, daß viele nuͤtzliche Buͤcher
mit groben Druckfehlern beſudelt werden Denn der
Buchdrucker verlaͤßt ſich auf ſeine Correctur. Jſt die-
ſe falſch, ſo wird nothwendig der Druck falſch. Es
wird aber die Correctur falſch werden muͤſſen, wenn
man unverſtaͤndige Leute darzu nimmt, die oͤfters
kaum diejenigen Zeichen recht zu machen wiſſen, womit
ſie dem Setzer anzeigen wollen, was er verbeſſern ſoll.
Jch will alſo Anfaͤngern zu Gefallen, welche entweder
ihre eigene Sachen, oder anderer Leute Schriften, cor-
rigiren wollen, die gewoͤhnlichſten hieher ſezen. **

Wie
* Siehe Johann David Werthers wahrhaftige Nach-
richten der ſo alt-als beruͤhmten Buchdruckerkunſt p. 14.
Franckf. 1721. 4.
** Wer mehr Nachricht verlangt, der kan ſich Hieronymt
Hornſchuchs wohl unterwieſenen Corrector zu Nutze ma-
chen, welcher hier zu Leipzig, 1739. 8. wieder neu aufge-
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[125/0372] von den Urſachen der Druckfehler &q;mit abſchreiben moͤgeſt, wie du ſie gefunden haſt.“ Es ſind auch die Buchdrucker verbunden, ſich um einen geſchickten Corrector zu bekuͤmmern, wie ſolches ihre Ordnung, ſo Churfuͤrſt Chriſtian der andere zu Sachſen 1606. confirmirt, anbefiehlt: * „Der Herr &q;der Druckerey, wenn er dieſelbe mit nothwendigen &q;Schriften, und allem, was darzu gehoͤrig, wohl ver- &q;ſehen, und die Correctur nicht ſelbſten verſehen kan; &q;Soll vor allen Dingen auf einen gelehrten &q;und fleißigen Correctorem, ‒ ‒mit aller Sorg- &q;faͤltigkeit bedacht ſeyn, und ſich um ſelbigen be- &q;muͤhen.“ Dem ungeachtet geſchieht es aber doch, daß oͤfters unerfahrne und nachlaͤßige Leute darzu ge- nommen werden; Ob es aus Geitz, oder Unwiſſenheit geſchiehet, will ich nicht entſcheiden; So viel aber leh- ret der Augenſchein, daß dergleichen Correctores aller- dings Schuld daran ſind, daß viele nuͤtzliche Buͤcher mit groben Druckfehlern beſudelt werden Denn der Buchdrucker verlaͤßt ſich auf ſeine Correctur. Jſt die- ſe falſch, ſo wird nothwendig der Druck falſch. Es wird aber die Correctur falſch werden muͤſſen, wenn man unverſtaͤndige Leute darzu nimmt, die oͤfters kaum diejenigen Zeichen recht zu machen wiſſen, womit ſie dem Setzer anzeigen wollen, was er verbeſſern ſoll. Jch will alſo Anfaͤngern zu Gefallen, welche entweder ihre eigene Sachen, oder anderer Leute Schriften, cor- rigiren wollen, die gewoͤhnlichſten hieher ſezen. ** Wie * Siehe Johann David Werthers wahrhaftige Nach- richten der ſo alt-als beruͤhmten Buchdruckerkunſt p. 14. Franckf. 1721. 4. ** Wer mehr Nachricht verlangt, der kan ſich Hieronymt Hornſchuchs wohl unterwieſenen Corrector zu Nutze ma- chen, welcher hier zu Leipzig, 1739. 8. wieder neu aufge- leget worden.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/372>, abgerufen am 25.11.2024.