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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Kurtze Nachricht
sind viele nützliche Bücher gedruckt worden, wie denn
in der Bibliotheck zu Freyberg noch 20. Stück davon
zu sehen sind. (g) Sein Jnsigne war ein Hammer
auf einem Postement mit seinem Anfangsbuchstaben
W. S. Er hat sich aber auch noch eines andern bedienet,
welches aus zwey Schildern bestanden, die zusammen
an einen Ast aufgehangen sind. Der Schild zur rech-
ten Hand weißt Stöckels Anfangsbuchstaben W. S,
oben einen Stern und unten ein Rad, nebst zwey
creutzweis gelegten Hacken, der Schild zur lincken
Hand aber das Leipziger Stadtwappen auf. Siehe
unsere Jnsignia.

1497-1519. Melchior Lotther lebte gleichfalls
um diese Zeit. Er giebt dem vorigen an Ruhm nichts
nach. Die Bibliotheck zu Freyberg kan abermals un-

trügliche
(g) Es machet dieselben alle Samuel Moller in seinem
Progr. nahmhaft. Sie sind von 1497. an bis 1519. aus
der Presse gekommen. Alleine Maittaire l. c. p. 590. und
Müller in seinen Incunab. p. 13. wissen schon eines von
1495. nemlich Saliceti Tr. de salute corporis, wo sich Stö-
ckel
Baccalaureum Wolfgangum de Monaco genennet hat.
Maittaire führt auch Prisciani opera per Wolfgangum
Molitorem
aus Götzens Progr. p. 4. von 1496. und p.
647. Quatuor Nouifsima cum multis exemplis pulcherri-
mis apud Baccalarium Wolfgangum. Lips.
1497. an. Daß
aber dieser Baccalarius Wolfgangus kein anderer als Stö-
ckel
gewesen, beweiset Enee siluii, seu Pape Pii de Ritu.
Situ. Moribus ac conditione alamanie opus celeberri-
mum &c
allwo am Ende ausdrücklich stehet: per Bacca-
larium Wolfgangum Stockel de Monaco.
S. Müllers
Incunab. l. c. Alle diese jezt angeführte Bücher sind nicht
in der Freybergischen Bibliotheck befindlich. Daraus
man so viel ersehen kan, daß dieser Wolfgang Stöckel ei-
ner der berühmtesten Buchdrucker seiner Zeit gewesen seyn
muß, weil man noch heut zu Tag so viele von seinen ge-
druckten Büchern antrift.

Kurtze Nachricht
ſind viele nuͤtzliche Buͤcher gedruckt worden, wie denn
in der Bibliotheck zu Freyberg noch 20. Stuͤck davon
zu ſehen ſind. (g) Sein Jnſigne war ein Hammer
auf einem Poſtement mit ſeinem Anfangsbuchſtaben
W. S. Er hat ſich aber auch noch eines andern bedienet,
welches aus zwey Schildern beſtanden, die zuſammen
an einen Aſt aufgehangen ſind. Der Schild zur rech-
ten Hand weißt Stoͤckels Anfangsbuchſtaben W. S,
oben einen Stern und unten ein Rad, nebſt zwey
creutzweis gelegten Hacken, der Schild zur lincken
Hand aber das Leipziger Stadtwappen auf. Siehe
unſere Jnſignia.

1497-1519. Melchior Lotther lebte gleichfalls
um dieſe Zeit. Er giebt dem vorigen an Ruhm nichts
nach. Die Bibliotheck zu Freyberg kan abermals un-

truͤgliche
(g) Es machet dieſelben alle Samuel Moller in ſeinem
Progr. nahmhaft. Sie ſind von 1497. an bis 1519. aus
der Preſſe gekommen. Alleine Maittaire l. c. p. 590. und
Muͤller in ſeinen Incunab. p. 13. wiſſen ſchon eines von
1495. nemlich Saliceti Tr. de ſalute corporis, wo ſich Stoͤ-
ckel
Baccalaureum Wolfgangum de Monaco genennet hat.
Maittaire fuͤhrt auch Priſciani opera per Wolfgangum
Molitorem
aus Goͤtzens Progr. p. 4. von 1496. und p.
647. Quatuor Nouifſima cum multis exemplis pulcherri-
mis apud Baccalarium Wolfgangum. Lipſ.
1497. an. Daß
aber dieſer Baccalarius Wolfgangus kein anderer als Stoͤ-
ckel
geweſen, beweiſet Enee ſiluii, ſeu Pape Pii de Ritu.
Situ. Moribus ac conditione alamanie opus celeberri-
mum &c
allwo am Ende ausdruͤcklich ſtehet: per Bacca-
larium Wolfgangum Stockel de Monaco.
S. Muͤllers
Incunab. l. c. Alle dieſe jezt angefuͤhrte Buͤcher ſind nicht
in der Freybergiſchen Bibliotheck befindlich. Daraus
man ſo viel erſehen kan, daß dieſer Wolfgang Stoͤckel ei-
ner der beruͤhmteſten Buchdrucker ſeiner Zeit geweſen ſeyn
muß, weil man noch heut zu Tag ſo viele von ſeinen ge-
druckten Buͤchern antrift.
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[92/0138] Kurtze Nachricht ſind viele nuͤtzliche Buͤcher gedruckt worden, wie denn in der Bibliotheck zu Freyberg noch 20. Stuͤck davon zu ſehen ſind. (g) Sein Jnſigne war ein Hammer auf einem Poſtement mit ſeinem Anfangsbuchſtaben W. S. Er hat ſich aber auch noch eines andern bedienet, welches aus zwey Schildern beſtanden, die zuſammen an einen Aſt aufgehangen ſind. Der Schild zur rech- ten Hand weißt Stoͤckels Anfangsbuchſtaben W. S, oben einen Stern und unten ein Rad, nebſt zwey creutzweis gelegten Hacken, der Schild zur lincken Hand aber das Leipziger Stadtwappen auf. Siehe unſere Jnſignia. 1497-1519. Melchior Lotther lebte gleichfalls um dieſe Zeit. Er giebt dem vorigen an Ruhm nichts nach. Die Bibliotheck zu Freyberg kan abermals un- truͤgliche (g) Es machet dieſelben alle Samuel Moller in ſeinem Progr. nahmhaft. Sie ſind von 1497. an bis 1519. aus der Preſſe gekommen. Alleine Maittaire l. c. p. 590. und Muͤller in ſeinen Incunab. p. 13. wiſſen ſchon eines von 1495. nemlich Saliceti Tr. de ſalute corporis, wo ſich Stoͤ- ckel Baccalaureum Wolfgangum de Monaco genennet hat. Maittaire fuͤhrt auch Priſciani opera per Wolfgangum Molitorem aus Goͤtzens Progr. p. 4. von 1496. und p. 647. Quatuor Nouifſima cum multis exemplis pulcherri- mis apud Baccalarium Wolfgangum. Lipſ. 1497. an. Daß aber dieſer Baccalarius Wolfgangus kein anderer als Stoͤ- ckel geweſen, beweiſet Enee ſiluii, ſeu Pape Pii de Ritu. Situ. Moribus ac conditione alamanie opus celeberri- mum &c allwo am Ende ausdruͤcklich ſtehet: per Bacca- larium Wolfgangum Stockel de Monaco. S. Muͤllers Incunab. l. c. Alle dieſe jezt angefuͤhrte Buͤcher ſind nicht in der Freybergiſchen Bibliotheck befindlich. Daraus man ſo viel erſehen kan, daß dieſer Wolfgang Stoͤckel ei- ner der beruͤhmteſten Buchdrucker ſeiner Zeit geweſen ſeyn muß, weil man noch heut zu Tag ſo viele von ſeinen ge- druckten Buͤchern antrift.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/138>, abgerufen am 25.11.2024.