[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.von Erfindung der edlen Buchdruckerkunst. war der Lesbische Poet und Lyricus Arion auf einemDelphin, oder Meerschwein. Er hat sich aber dessel- ben bald im Anfang, bald am Ende, seiner Bücher bedienet, und sonsten allerhand Veränderungenda- mit vorgenommen. Sein Bildniß findet man auf Fig. II. Nach ihm verdienet angemerckt zu werden: Robert Stephanus, Er war in Paris gebohren, und einer von den berühmte- sten und gelehrtesten Buchdruckern, die jemals diese Kunst getrieben haben. Sein Vater Heinrich Ste- phanus, und sein Stiefvater Simon Colinäus hat- ten zwar auch Druckereyen gehabt; Alleine, an Ro- berts Ruhm haben sie es bey weiten nicht gebracht. Es ist auch kein Wunder, denn er war nicht nur in der hebräisch-griechisch-und lateinischen Sprache unge- mein wohl erfahren, sondern er bemühte sich auch seine Bücher auf das correcteste zu liefern. Dahero er auch die AETERNITATI E 2
von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt. war der Lesbiſche Poet und Lyricus Arion auf einemDelphin, oder Meerſchwein. Er hat ſich aber deſſel- ben bald im Anfang, bald am Ende, ſeiner Buͤcher bedienet, und ſonſten allerhand Veraͤnderungenda- mit vorgenommen. Sein Bildniß findet man auf Fig. II. Nach ihm verdienet angemerckt zu werden: Robert Stephanus, Er war in Paris gebohren, und einer von den beruͤhmte- ſten und gelehrteſten Buchdruckern, die jemals dieſe Kunſt getrieben haben. Sein Vater Heinrich Ste- phanus, und ſein Stiefvater Simon Colinaͤus hat- ten zwar auch Druckereyen gehabt; Alleine, an Ro- berts Ruhm haben ſie es bey weiten nicht gebracht. Es iſt auch kein Wunder, denn er war nicht nur in der hebraͤiſch-griechiſch-und lateiniſchen Sprache unge- mein wohl erfahren, ſondern er bemuͤhte ſich auch ſeine Buͤcher auf das correcteſte zu liefern. Dahero er auch die AETERNITATI E 2
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von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt.
war der Lesbiſche Poet und Lyricus Arion auf einem
Delphin, oder Meerſchwein. Er hat ſich aber deſſel-
ben bald im Anfang, bald am Ende, ſeiner Buͤcher
bedienet, und ſonſten allerhand Veraͤnderungenda-
mit vorgenommen. Sein Bildniß findet man auf
Fig. II. Nach ihm verdienet angemerckt zu werden:
Robert Stephanus,
Er war in Paris gebohren, und einer von den beruͤhmte-
ſten und gelehrteſten Buchdruckern, die jemals dieſe
Kunſt getrieben haben. Sein Vater Heinrich Ste-
phanus, und ſein Stiefvater Simon Colinaͤus hat-
ten zwar auch Druckereyen gehabt; Alleine, an Ro-
berts Ruhm haben ſie es bey weiten nicht gebracht.
Es iſt auch kein Wunder, denn er war nicht nur in der
hebraͤiſch-griechiſch-und lateiniſchen Sprache unge-
mein wohl erfahren, ſondern er bemuͤhte ſich auch ſeine
Buͤcher auf das correcteſte zu liefern. Dahero er auch
die
(f)
(f) AETERNITATI
IOANNES. OPORINVS
BASIL. TYPOGRAPHVS
DOCTVS. OPEROSVS. ELEGANS
LIBRIS. INNVMERIS
VIRTVTVM. HEREDE
EX. IIII. CONIVGE
VNICO. RELICTO
PVBLICIS. LACRYMIS PRIV.
SEXAGENAR. MAIOR
HEIC. COND.
Frugifer autu mnus periit, Dis notus & orbi,
Othion elapſus nautis meditatur Arion.
Quantula ſint hominum corpuſcula, diſce viater:
Magnus Oporinus conditur hoc tumulo.
E 2
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