welcher dieselbe Cykloide rückwärts beschreibt, so wird von der andern Seite desFig. 6. Tab. 72. Zahnes für die ungehinderte Bewegung des Triebstockes derselbe freie Raum erfordert. Daraus sieht man von selbst, dass die Gestalt des Zahnes durch den zu beiden Seiten von den Cykloiden übrig gelassenen Raum a i i' e be- stimmt wird.
Da die Umfangslinie des Zahnes offenbar zu den Cykloidalbögen A J und E J' parallel seyn muss, so wollen wir zur leichtern Verzeichnung den Theil dieser krummen Linien, in welchem der Triebstock mit dem Zahne in Be- rührung bleibt, als einen Kreisbogen betrachten und hierzu den Mittel- punkt zu bestimmen suchen. Obwohl durch diese Annahme die Bedingniss, dass die Krümmungshalbmesser des Cykloidalbogens von A aus immer zunehmen sollen, nicht erfüllt wird, so sieht man doch von selbst, dass die Abweichung von so kleinen Bögen nicht gross seyn, und dass man über den Unterschied unbedenklich hinausgehen kann, wenn nur der erste Eingriff des Zahnes bei a und der letzte bei i genau mit der Cykloide übereinstimmt.
Wenn nun a i ein Kreisbogen seyn soll, so müssen wir den Punkt a, demnach die Höhe i n und die Abscisse a n suchen. Die Entfernung a E ist offenbar = A E -- A a. Setzen wir den Halbmesser des Triebstockes und die halbe Dicke des Zahnes ein- ander gleich und bezeichnen sie mit r, so ist die Entfernung der Mittelpunkte der zwei Triebstöcke A E = 4 r; wird hiervon der Halbmesser des Triebstockes A a = r abgezogen, so bleibt a E = 3 r. Die Sehne J E ist, wie wir früher gezeigt haben, = 2 b . Sin 1/2 l und wenn wir den Bogen 1/2 l kleiner als 1 annehmen, so ist wie be- kannt Sin 1/2 l = 1/2 l --
[Formel 1]
· · · ·, folglich ist J E = b . l
[Formel 2]
. Weil aber der Bogen J E = b . l = dem Raume A E = 4 r ist, so haben wir auch b . l = 4 r und J E = 4 r
[Formel 3]
. Wird hiervon die Stärke des Triebstockes J i = r abgezogen, so bleibt i E = 3 r --
[Formel 4]
.
Da nun der Winkel i E n, welchen die Sehne i E mit der Tangente des Kreises macht, die Hälfte des abgeschnittenen Bogens zu seinem Maasse hat, folglich i E n = 1/2 l ist, so haben wir i n = i E · Sin 1/2 l = 3 r
[Formel 5]
Sin 1/2 l = 3/2 l · r, wenn nämlich die höhern Potenzen von 1/2 l vernachlässigt werden.
Auf gleiche Art ist auch n E = i E . Cos 1/2 l = 3 r
[Formel 6]
. Wird nun n E von a E abgezogen, so ist
[Formel 7]
Aus diesen Werthen von a n und n i ergibt sich der Halbmesser des Kreisbogens a i nach der Proporzion a n : n i = n i : n u, folglich, wenn wir den Durchmesser a u = 2 RFig. 7. setzen; so haben wir, weil a n gegen den Durchmesser 2 R vernachlässigt werden kann
[Formel 8]
r . l : 2 R, woraus R =
[Formel 9]
= 2 1/13 r folgt. Da diese Bestimmung des Halbmessers R von l, folglich auch von der Anzahl der Triebstöcke nicht ab-
Krümmungshalbmesser für die Abrundung der Zähne,
welcher dieselbe Cykloide rückwärts beschreibt, so wird von der andern Seite desFig. 6. Tab. 72. Zahnes für die ungehinderte Bewegung des Triebstockes derselbe freie Raum erfordert. Daraus sieht man von selbst, dass die Gestalt des Zahnes durch den zu beiden Seiten von den Cykloiden übrig gelassenen Raum a i i' e be- stimmt wird.
Da die Umfangslinie des Zahnes offenbar zu den Cykloidalbögen A J und E J' parallel seyn muss, so wollen wir zur leichtern Verzeichnung den Theil dieser krummen Linien, in welchem der Triebstock mit dem Zahne in Be- rührung bleibt, als einen Kreisbogen betrachten und hierzu den Mittel- punkt zu bestimmen suchen. Obwohl durch diese Annahme die Bedingniss, dass die Krümmungshalbmesser des Cykloidalbogens von A aus immer zunehmen sollen, nicht erfüllt wird, so sieht man doch von selbst, dass die Abweichung von so kleinen Bögen nicht gross seyn, und dass man über den Unterschied unbedenklich hinausgehen kann, wenn nur der erste Eingriff des Zahnes bei a und der letzte bei i genau mit der Cykloide übereinstimmt.
Wenn nun a i ein Kreisbogen seyn soll, so müssen wir den Punkt a, demnach die Höhe i n und die Abscisse a n suchen. Die Entfernung a E ist offenbar = A E — A a. Setzen wir den Halbmesser des Triebstockes und die halbe Dicke des Zahnes ein- ander gleich und bezeichnen sie mit r, so ist die Entfernung der Mittelpunkte der zwei Triebstöcke A E = 4 r; wird hiervon der Halbmesser des Triebstockes A a = r abgezogen, so bleibt a E = 3 r. Die Sehne J E ist, wie wir früher gezeigt haben, = 2 b . Sin ½ λ und wenn wir den Bogen ½ λ kleiner als 1 annehmen, so ist wie be- kannt Sin ½ λ = ½ λ —
[Formel 1]
· · · ·, folglich ist J E = b . λ
[Formel 2]
. Weil aber der Bogen J E = b . λ = dem Raume A E = 4 r ist, so haben wir auch b . λ = 4 r und J E = 4 r
[Formel 3]
. Wird hiervon die Stärke des Triebstockes J i = r abgezogen, so bleibt i E = 3 r —
[Formel 4]
.
Da nun der Winkel i E n, welchen die Sehne i E mit der Tangente des Kreises macht, die Hälfte des abgeschnittenen Bogens zu seinem Maasse hat, folglich i E n = ½ λ ist, so haben wir i n = i E · Sin ½ λ = 3 r
[Formel 5]
Sin ½ λ = 3/2 λ · r, wenn nämlich die höhern Potenzen von ½ λ vernachlässigt werden.
Auf gleiche Art ist auch n E = i E . Cos ½ λ = 3 r
[Formel 6]
. Wird nun n E von a E abgezogen, so ist
[Formel 7]
Aus diesen Werthen von a n und n i ergibt sich der Halbmesser des Kreisbogens a i nach der Proporzion a n : n i = n i : n u, folglich, wenn wir den Durchmesser a u = 2 RFig. 7. setzen; so haben wir, weil a n gegen den Durchmesser 2 R vernachlässigt werden kann
[Formel 8]
r . λ : 2 R, woraus R =
[Formel 9]
= 2 1/13 r folgt. Da diese Bestimmung des Halbmessers R von λ, folglich auch von der Anzahl der Triebstöcke nicht ab-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0073"n="37"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#i">Krümmungshalbmesser für die Abrundung der Zähne</hi>,</fw><lb/>
welcher dieselbe Cykloide rückwärts beschreibt, so wird von der andern Seite des<noteplace="right">Fig.<lb/>
6.<lb/>
Tab.<lb/>
72.</note><lb/>
Zahnes für die ungehinderte Bewegung des Triebstockes derselbe freie Raum erfordert.<lb/>
Daraus sieht man von selbst, <hirendition="#g">dass die Gestalt des Zahnes durch den zu<lb/>
beiden Seiten von den Cykloiden übrig gelassenen Raum a i i' e be-<lb/>
stimmt wird</hi>.</p><lb/><p>Da die Umfangslinie des Zahnes offenbar zu den Cykloidalbögen A J und E J'<lb/>
parallel seyn muss, so wollen wir zur leichtern Verzeichnung <hirendition="#g">den Theil dieser<lb/>
krummen Linien, in welchem der Triebstock mit dem Zahne in Be-<lb/>
rührung bleibt, als einen Kreisbogen betrachten</hi> und hierzu den Mittel-<lb/>
punkt zu bestimmen suchen. Obwohl durch diese Annahme die Bedingniss, dass die<lb/>
Krümmungshalbmesser des Cykloidalbogens von A aus immer zunehmen sollen, nicht<lb/>
erfüllt wird, so sieht man doch von selbst, dass die Abweichung von so kleinen Bögen<lb/>
nicht gross seyn, und dass man über den Unterschied unbedenklich hinausgehen kann,<lb/><hirendition="#g">wenn nur der erste Eingriff des Zahnes bei a und der letzte bei i<lb/>
genau mit der Cykloide übereinstimmt</hi>.</p><lb/><p>Wenn nun a i ein Kreisbogen seyn soll, so müssen wir den Punkt a, demnach die<lb/>
Höhe i n und die Abscisse a n suchen. Die Entfernung a E ist offenbar = A E — A a.<lb/>
Setzen wir den Halbmesser des Triebstockes und die halbe Dicke des Zahnes ein-<lb/>
ander gleich und bezeichnen sie mit r, so ist die Entfernung der Mittelpunkte der<lb/>
zwei Triebstöcke A E = 4 r; wird hiervon der Halbmesser des Triebstockes A a = r<lb/>
abgezogen, so bleibt a E = 3 r. Die Sehne J E ist, wie wir früher gezeigt haben,<lb/>
= 2 b . Sin ½ <hirendition="#i">λ</hi> und wenn wir den Bogen ½ <hirendition="#i">λ</hi> kleiner als 1 annehmen, so ist wie be-<lb/>
kannt Sin ½ <hirendition="#i">λ</hi> = ½ <hirendition="#i">λ</hi>—<formula/> · · · ·, folglich ist J E = b . <hirendition="#i">λ</hi><formula/>. Weil aber der Bogen<lb/>
J E = b . <hirendition="#i">λ</hi> = dem Raume A E = 4 r ist, so haben wir auch b . <hirendition="#i">λ</hi> = 4 r und<lb/>
J E = 4 r <formula/>. Wird hiervon die Stärke des Triebstockes J i = r abgezogen, so<lb/>
bleibt i E = 3 r —<formula/>.</p><lb/><p>Da nun der Winkel i E n, welchen die Sehne i E mit der Tangente des Kreises<lb/>
macht, die Hälfte des abgeschnittenen Bogens zu seinem Maasse hat, folglich<lb/>
i E n = ½ <hirendition="#i">λ</hi> ist, so haben wir i n = i E · Sin ½ <hirendition="#i">λ</hi> = 3 r <formula/> Sin ½ <hirendition="#i">λ</hi> = 3/2 <hirendition="#i">λ</hi> · r, wenn<lb/>
nämlich die höhern Potenzen von ½ <hirendition="#i">λ</hi> vernachlässigt werden.</p><lb/><p>Auf gleiche Art ist auch n E = i E . Cos ½ <hirendition="#i">λ</hi> = 3 r <formula/>.<lb/>
Wird nun n E von a E abgezogen, so ist<lb/><formula/></p><p>Aus diesen Werthen von a n und n i ergibt sich der Halbmesser des Kreisbogens<lb/>
a i nach der Proporzion a n : n i = n i : n u, folglich, wenn wir den Durchmesser a u = 2 R<noteplace="right">Fig.<lb/>
7.</note><lb/>
setzen; so haben wir, weil a n gegen den Durchmesser 2 R vernachlässigt werden kann<lb/><formula/> r . <hirendition="#i">λ</hi> : 2 R, woraus R = <formula/> = 2 1/13 r folgt. Da diese Bestimmung<lb/>
des Halbmessers R von <hirendition="#i">λ</hi>, folglich auch von der Anzahl der Triebstöcke nicht ab-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[37/0073]
Krümmungshalbmesser für die Abrundung der Zähne,
welcher dieselbe Cykloide rückwärts beschreibt, so wird von der andern Seite des
Zahnes für die ungehinderte Bewegung des Triebstockes derselbe freie Raum erfordert.
Daraus sieht man von selbst, dass die Gestalt des Zahnes durch den zu
beiden Seiten von den Cykloiden übrig gelassenen Raum a i i' e be-
stimmt wird.
Fig.
6.
Tab.
72.
Da die Umfangslinie des Zahnes offenbar zu den Cykloidalbögen A J und E J'
parallel seyn muss, so wollen wir zur leichtern Verzeichnung den Theil dieser
krummen Linien, in welchem der Triebstock mit dem Zahne in Be-
rührung bleibt, als einen Kreisbogen betrachten und hierzu den Mittel-
punkt zu bestimmen suchen. Obwohl durch diese Annahme die Bedingniss, dass die
Krümmungshalbmesser des Cykloidalbogens von A aus immer zunehmen sollen, nicht
erfüllt wird, so sieht man doch von selbst, dass die Abweichung von so kleinen Bögen
nicht gross seyn, und dass man über den Unterschied unbedenklich hinausgehen kann,
wenn nur der erste Eingriff des Zahnes bei a und der letzte bei i
genau mit der Cykloide übereinstimmt.
Wenn nun a i ein Kreisbogen seyn soll, so müssen wir den Punkt a, demnach die
Höhe i n und die Abscisse a n suchen. Die Entfernung a E ist offenbar = A E — A a.
Setzen wir den Halbmesser des Triebstockes und die halbe Dicke des Zahnes ein-
ander gleich und bezeichnen sie mit r, so ist die Entfernung der Mittelpunkte der
zwei Triebstöcke A E = 4 r; wird hiervon der Halbmesser des Triebstockes A a = r
abgezogen, so bleibt a E = 3 r. Die Sehne J E ist, wie wir früher gezeigt haben,
= 2 b . Sin ½ λ und wenn wir den Bogen ½ λ kleiner als 1 annehmen, so ist wie be-
kannt Sin ½ λ = ½ λ — [FORMEL] · · · ·, folglich ist J E = b . λ [FORMEL]. Weil aber der Bogen
J E = b . λ = dem Raume A E = 4 r ist, so haben wir auch b . λ = 4 r und
J E = 4 r [FORMEL]. Wird hiervon die Stärke des Triebstockes J i = r abgezogen, so
bleibt i E = 3 r — [FORMEL].
Da nun der Winkel i E n, welchen die Sehne i E mit der Tangente des Kreises
macht, die Hälfte des abgeschnittenen Bogens zu seinem Maasse hat, folglich
i E n = ½ λ ist, so haben wir i n = i E · Sin ½ λ = 3 r [FORMEL] Sin ½ λ = 3/2 λ · r, wenn
nämlich die höhern Potenzen von ½ λ vernachlässigt werden.
Auf gleiche Art ist auch n E = i E . Cos ½ λ = 3 r [FORMEL].
Wird nun n E von a E abgezogen, so ist
[FORMEL]
Aus diesen Werthen von a n und n i ergibt sich der Halbmesser des Kreisbogens
a i nach der Proporzion a n : n i = n i : n u, folglich, wenn wir den Durchmesser a u = 2 R
setzen; so haben wir, weil a n gegen den Durchmesser 2 R vernachlässigt werden kann
[FORMEL] r . λ : 2 R, woraus R = [FORMEL] = 2 1/13 r folgt. Da diese Bestimmung
des Halbmessers R von λ, folglich auch von der Anzahl der Triebstöcke nicht ab-
Fig.
7.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/73>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.