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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

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Stirnrad.
Tab.
101.
Gefahr ausgesetzt bleibe. In dieser Beziehung befindet sich auch in jeder der vier Abthei-
lungen eine eigene Stiege mittelst der man zu dem Dachgehölze gelangen kann. Die Einde-
ckung ist von flachen Dachziegeln, welche doppelt übereinander, aber nur trocken eingehängt
sind. Aus jeder dieser Abtheilungen sind die nöthigen Thüren, welche in den Wänden durch
Punktirung der Umfangslinien ausgedrückt sind, nach aussen, und gegen die Gerinne ange-
bracht, zu welchen man auf einer hölzernen Treppe herabsteigt. In dem linken Gebäude ist
am untern Ende ein Behältniss abgetheilt, welches gegenwärtig als Roheisenmagazin benützt
wird, für die Folge aber zu einem daselbst neu zu errichtenden Eisenmanufakturzweig be-
stimmt ist.

Wegen dem Falle der Gerinne, und den gleichen Dimensionen der Maschinentheile ist
der Fussboden im Innern abhängig. Bei den Scheidemauern und dann an jenen Stellen zwi-
schen zwei Hämmern, wo die Kohlenbehältnisse A angebracht sind, sind dem jedesmaligen
Kropfe der Räder entsprechende Absätze. Der Boden ist übrigens nicht gepflastert, und in
seinem natürlichen Zustande. Weil die Maschinerie bei allen Hämmern dieselbe ist, und sich
siebenmal wiederholt, so hat man behufs der Beschreibung der einzelnen Theile, in Tab. 102
den Grundriss der untern Abtheilung im linken Hammergebäude, wo sich zugleich der Zain-
hammer befindet, in grösserm Maasstab dargestellt, worauf sich auch die Durchschnitte im
Tab. 103 und 104 beziehen.

§. 360.
Tab.
103
und
104.

An dem im Gebäude befindlichen Ende der Wasserradwelle ist das Stirnrad B aufgekeilt,
(Fig. 1, Tab. 103 und 104) welches die ihm vom Wasserrade mitgetheilte Kraft dem an der
Hammerwelle aufgekeilten Vorgeleg C mittheilt. Durch die Verbindung dieser zwei Räder
musste die vortheilhafteste Umdrehungsgeschwindigkeit der Hammerradwelle erzielt werden,
welche bei der grösstmöglichsten Benützung der Wasserkraft der Wasserradwelle nicht gege-
ben werden konnte.

Tab.
106.

Das Stirnrad B ist in Tab. 106, Fig. 1 in der Vorderansicht und nach der mit S an-
gedeuteten Durchschnittslinie auch im Durchschnitte dargestellt. Es besteht aus einem achtecki-
gen Wellkranze von Gusseisen, an dem die innern Hülsen für die acht Stück hölzernen Radar-
me mit angegossen sind, das ganze Stück wiegt 9 böhm. Zentner 60 Pfund. Im Grunde sind
die Hülsen wegen dem Aufstand der Arme ganz eben, und die vordere Fläche wegen Einle-
gung der Radarme ausgeschnitten. Die Peripherie dieses Rades ist aus acht Theilen zusammen-
gesetzt. Jeder Theil hat 10 Zähne und in der Mitte die äussere Hülse für den hölzernen
Radarm. Die Breite der Zähne und des ganzen Radumfanges ist 5 Zoll, jeder Zahn 21/4 Zoll
hoch, 2 Zoll dick und der Zwischenraum beträgt ebenfalls 2 Zoll; die Eisenstärke unter den
Zähnen ist 21/4 Zoll, so dass der Radumfang sammt Zähnen 41/2 Zoll hoch ist. Die Hülse am
Radkranz ist auf ähnliche Art, wie die am Wellkranze gebildet, sie ragt 11 Zoll nach innen
vor, und ihre Eisenstärke ist 5/6 Zoll. Da wo die einzelnen Theile zusammenstossen, ist ein
9 Zoll langer, 13/4 Zoll starker Ansatz a angegossen, auswärts an diesem Ansatz und zwar
gleichsam als eine Fortsetzung des Radumfanges befindet sich einerseits ein 3/4 Zoll vorsprin-
gender, anderseits aber ein 3/4 Zoll tiefer, 21/4 Zoll langer Zahn. Damit in der Zusammenfü-
gung der Radumfang nicht nach innen weichen könne, sind die 1 Zoll dicken Streben b an-
gegossen. Ein solcher Theil, der ein Achtl des ganzen Umfanges ausmacht, wiegt 2 böhm.
Zentner.

Stirnrad.
Tab.
101.
Gefahr ausgesetzt bleibe. In dieser Beziehung befindet sich auch in jeder der vier Abthei-
lungen eine eigene Stiege mittelst der man zu dem Dachgehölze gelangen kann. Die Einde-
ckung ist von flachen Dachziegeln, welche doppelt übereinander, aber nur trocken eingehängt
sind. Aus jeder dieser Abtheilungen sind die nöthigen Thüren, welche in den Wänden durch
Punktirung der Umfangslinien ausgedrückt sind, nach aussen, und gegen die Gerinne ange-
bracht, zu welchen man auf einer hölzernen Treppe herabsteigt. In dem linken Gebäude ist
am untern Ende ein Behältniss abgetheilt, welches gegenwärtig als Roheisenmagazin benützt
wird, für die Folge aber zu einem daselbst neu zu errichtenden Eisenmanufakturzweig be-
stimmt ist.

Wegen dem Falle der Gerinne, und den gleichen Dimensionen der Maschinentheile ist
der Fussboden im Innern abhängig. Bei den Scheidemauern und dann an jenen Stellen zwi-
schen zwei Hämmern, wo die Kohlenbehältnisse A angebracht sind, sind dem jedesmaligen
Kropfe der Räder entsprechende Absätze. Der Boden ist übrigens nicht gepflastert, und in
seinem natürlichen Zustande. Weil die Maschinerie bei allen Hämmern dieselbe ist, und sich
siebenmal wiederholt, so hat man behufs der Beschreibung der einzelnen Theile, in Tab. 102
den Grundriss der untern Abtheilung im linken Hammergebäude, wo sich zugleich der Zain-
hammer befindet, in grösserm Maasstab dargestellt, worauf sich auch die Durchschnitte im
Tab. 103 und 104 beziehen.

§. 360.
Tab.
103
und
104.

An dem im Gebäude befindlichen Ende der Wasserradwelle ist das Stirnrad B aufgekeilt,
(Fig. 1, Tab. 103 und 104) welches die ihm vom Wasserrade mitgetheilte Kraft dem an der
Hammerwelle aufgekeilten Vorgeleg C mittheilt. Durch die Verbindung dieser zwei Räder
musste die vortheilhafteste Umdrehungsgeschwindigkeit der Hammerradwelle erzielt werden,
welche bei der grösstmöglichsten Benützung der Wasserkraft der Wasserradwelle nicht gege-
ben werden konnte.

Tab.
106.

Das Stirnrad B ist in Tab. 106, Fig. 1 in der Vorderansicht und nach der mit S an-
gedeuteten Durchschnittslinie auch im Durchschnitte dargestellt. Es besteht aus einem achtecki-
gen Wellkranze von Gusseisen, an dem die innern Hülsen für die acht Stück hölzernen Radar-
me mit angegossen sind, das ganze Stück wiegt 9 böhm. Zentner 60 Pfund. Im Grunde sind
die Hülsen wegen dem Aufstand der Arme ganz eben, und die vordere Fläche wegen Einle-
gung der Radarme ausgeschnitten. Die Peripherie dieses Rades ist aus acht Theilen zusammen-
gesetzt. Jeder Theil hat 10 Zähne und in der Mitte die äussere Hülse für den hölzernen
Radarm. Die Breite der Zähne und des ganzen Radumfanges ist 5 Zoll, jeder Zahn 2¼ Zoll
hoch, 2 Zoll dick und der Zwischenraum beträgt ebenfalls 2 Zoll; die Eisenstärke unter den
Zähnen ist 2¼ Zoll, so dass der Radumfang sammt Zähnen 4½ Zoll hoch ist. Die Hülse am
Radkranz ist auf ähnliche Art, wie die am Wellkranze gebildet, sie ragt 11 Zoll nach innen
vor, und ihre Eisenstärke ist ⅚ Zoll. Da wo die einzelnen Theile zusammenstossen, ist ein
9 Zoll langer, 1¾ Zoll starker Ansatz a angegossen, auswärts an diesem Ansatz und zwar
gleichsam als eine Fortsetzung des Radumfanges befindet sich einerseits ein ¾ Zoll vorsprin-
gender, anderseits aber ein ¾ Zoll tiefer, 2¼ Zoll langer Zahn. Damit in der Zusammenfü-
gung der Radumfang nicht nach innen weichen könne, sind die 1 Zoll dicken Streben b an-
gegossen. Ein solcher Theil, der ein Achtl des ganzen Umfanges ausmacht, wiegt 2 böhm.
Zentner.

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[508/0544] Stirnrad. Gefahr ausgesetzt bleibe. In dieser Beziehung befindet sich auch in jeder der vier Abthei- lungen eine eigene Stiege mittelst der man zu dem Dachgehölze gelangen kann. Die Einde- ckung ist von flachen Dachziegeln, welche doppelt übereinander, aber nur trocken eingehängt sind. Aus jeder dieser Abtheilungen sind die nöthigen Thüren, welche in den Wänden durch Punktirung der Umfangslinien ausgedrückt sind, nach aussen, und gegen die Gerinne ange- bracht, zu welchen man auf einer hölzernen Treppe herabsteigt. In dem linken Gebäude ist am untern Ende ein Behältniss abgetheilt, welches gegenwärtig als Roheisenmagazin benützt wird, für die Folge aber zu einem daselbst neu zu errichtenden Eisenmanufakturzweig be- stimmt ist. Tab. 101. Wegen dem Falle der Gerinne, und den gleichen Dimensionen der Maschinentheile ist der Fussboden im Innern abhängig. Bei den Scheidemauern und dann an jenen Stellen zwi- schen zwei Hämmern, wo die Kohlenbehältnisse A angebracht sind, sind dem jedesmaligen Kropfe der Räder entsprechende Absätze. Der Boden ist übrigens nicht gepflastert, und in seinem natürlichen Zustande. Weil die Maschinerie bei allen Hämmern dieselbe ist, und sich siebenmal wiederholt, so hat man behufs der Beschreibung der einzelnen Theile, in Tab. 102 den Grundriss der untern Abtheilung im linken Hammergebäude, wo sich zugleich der Zain- hammer befindet, in grösserm Maasstab dargestellt, worauf sich auch die Durchschnitte im Tab. 103 und 104 beziehen. §. 360. An dem im Gebäude befindlichen Ende der Wasserradwelle ist das Stirnrad B aufgekeilt, (Fig. 1, Tab. 103 und 104) welches die ihm vom Wasserrade mitgetheilte Kraft dem an der Hammerwelle aufgekeilten Vorgeleg C mittheilt. Durch die Verbindung dieser zwei Räder musste die vortheilhafteste Umdrehungsgeschwindigkeit der Hammerradwelle erzielt werden, welche bei der grösstmöglichsten Benützung der Wasserkraft der Wasserradwelle nicht gege- ben werden konnte. Das Stirnrad B ist in Tab. 106, Fig. 1 in der Vorderansicht und nach der mit S an- gedeuteten Durchschnittslinie auch im Durchschnitte dargestellt. Es besteht aus einem achtecki- gen Wellkranze von Gusseisen, an dem die innern Hülsen für die acht Stück hölzernen Radar- me mit angegossen sind, das ganze Stück wiegt 9 böhm. Zentner 60 Pfund. Im Grunde sind die Hülsen wegen dem Aufstand der Arme ganz eben, und die vordere Fläche wegen Einle- gung der Radarme ausgeschnitten. Die Peripherie dieses Rades ist aus acht Theilen zusammen- gesetzt. Jeder Theil hat 10 Zähne und in der Mitte die äussere Hülse für den hölzernen Radarm. Die Breite der Zähne und des ganzen Radumfanges ist 5 Zoll, jeder Zahn 2¼ Zoll hoch, 2 Zoll dick und der Zwischenraum beträgt ebenfalls 2 Zoll; die Eisenstärke unter den Zähnen ist 2¼ Zoll, so dass der Radumfang sammt Zähnen 4½ Zoll hoch ist. Die Hülse am Radkranz ist auf ähnliche Art, wie die am Wellkranze gebildet, sie ragt 11 Zoll nach innen vor, und ihre Eisenstärke ist ⅚ Zoll. Da wo die einzelnen Theile zusammenstossen, ist ein 9 Zoll langer, 1¾ Zoll starker Ansatz a angegossen, auswärts an diesem Ansatz und zwar gleichsam als eine Fortsetzung des Radumfanges befindet sich einerseits ein ¾ Zoll vorsprin- gender, anderseits aber ein ¾ Zoll tiefer, 2¼ Zoll langer Zahn. Damit in der Zusammenfü- gung der Radumfang nicht nach innen weichen könne, sind die 1 Zoll dicken Streben b an- gegossen. Ein solcher Theil, der ein Achtl des ganzen Umfanges ausmacht, wiegt 2 böhm. Zentner.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/544>, abgerufen am 23.11.2024.