"bringen vermögen, als im Sommer, oder bei einer sehr erwärmten Luft". Dasselbe wurde durch die Erfahrung, vorzüglich bei den grossen Hochöfen bestättigt.
§. 344.
Wir können nun die Gleichung zwischen Kraft und Last aufstellen. Wird die Querschnittsfläche F des Kolbens mit der Höhe der Wassersäule im Windmesser, oder mit a und mit 56,4 multiplizirt, so gibt 56,4 F . a das Gewicht oder die Last, welche jeder Kol- ben verursacht, indem sich das eigene Gewicht des Kolbens während einer Umdrehung auf- hebt, weil er einmal zu heben ist, und dann wieder mit seinem Gewichte die Bewegung der Maschine erleichtert. Hieraus entsteht nun für jede Umdrehung des Wasserrades, wenn wir die Hubshöhe des Kolbens mit b bezeichnen, das Moment 56,4 F . a . b, und für N Kolben N . 56,4 F . a . b, da dieser Widerstand sich nur während dem Herausdrücken der Luft äussert.
Da N Kolben vorhanden sind, so beträgt die Reibung derselben
[Formel 1]
und dieser Widerstand äussert sich je nach der Gattung der Liederung gleich gross, oder minder, bei dem Herabgehen der Kolben. Bei der Liederung mit Federleisten ist der Widerstand im Hin- auf- und Herabgehen der Kolben gleich gross, es wird also das Moment des Reibungswider- standes aller N Kolben für eine Umdrehung des Wasserrades =
[Formel 2]
seyn.
Ist P der ganze Druck auf den Zapfen der Wasserradswelle und r der Halbmesser dessel- ben, so beträgt m' . P . 2 p . r das Bewegungsmoment der Zapfenreibung, und wird das Ge- bläse durch ein unterschlächtiges Rad betrieben, so erhalten wir gleichfalls dessen Bewe- gungsmoment für eine Umdrehung, wenn wir die Kraft des Rades mit der Peripherie des- selben multipliziren. Die vollständige Gleichung zwischen Kraft und Last ist daher: f . c
[Formel 3]
2 p . R = N . F . a . b +
[Formel 4]
.
Zur Bestimmung des Effektes bemerken wir, dass in der Umdrehungszeit des Wasser- rades oder in
[Formel 5]
Sekunden der kubische Inhalt der Luft N . F . b angesaugt wird; das Ge- wicht hievon ist L . N . F . b, wenn L das Gewicht eines Kubikfusses atmosphärischer Luft bezeichnet. Es wird also das Gewicht der angesaugten Luft in einer Sekunde =
[Formel 6]
seyn, und diess ist zugleich der Effekt, wenn auf den Verlust bei Kolben, Ventilen und in der Windleitung inzwischen keine Rücksicht genommen wird.
Wird die Grösse 2 p . R aus der Gleichung zwischen Kraft und Last gesucht, so ist der Effekt des Gebläses in einer Sekunde in Pfunden =
[Formel 7]
. Dieser Effekt soll nun zuerst in Bezug auf das Bewegungsmoment des Wasserrades ein Maxi- mum werden. In der Tabelle Seite 353, II. Band erscheinen die grössten Bewegungsmomente für verschiedene Werthe von n. Ist das Wasserrad so konstruirt, dass zu gleicher Zeit n = 4 Schaufeln im Wasser gehen, so ist der grösste Effekt in einer Sekunde in Pfunden
Gebläse mit unterschlächtigem Wasserrad.
„bringen vermögen, als im Sommer, oder bei einer sehr erwärmten Luft“. Dasselbe wurde durch die Erfahrung, vorzüglich bei den grossen Hochöfen bestättigt.
§. 344.
Wir können nun die Gleichung zwischen Kraft und Last aufstellen. Wird die Querschnittsfläche F des Kolbens mit der Höhe der Wassersäule im Windmesser, oder mit a und mit 56,4 multiplizirt, so gibt 56,4 F . a das Gewicht oder die Last, welche jeder Kol- ben verursacht, indem sich das eigene Gewicht des Kolbens während einer Umdrehung auf- hebt, weil er einmal zu heben ist, und dann wieder mit seinem Gewichte die Bewegung der Maschine erleichtert. Hieraus entsteht nun für jede Umdrehung des Wasserrades, wenn wir die Hubshöhe des Kolbens mit b bezeichnen, das Moment 56,4 F . a . b, und für N Kolben N . 56,4 F . a . b, da dieser Widerstand sich nur während dem Herausdrücken der Luft äussert.
Da N Kolben vorhanden sind, so beträgt die Reibung derselben
[Formel 1]
und dieser Widerstand äussert sich je nach der Gattung der Liederung gleich gross, oder minder, bei dem Herabgehen der Kolben. Bei der Liederung mit Federleisten ist der Widerstand im Hin- auf- und Herabgehen der Kolben gleich gross, es wird also das Moment des Reibungswider- standes aller N Kolben für eine Umdrehung des Wasserrades =
[Formel 2]
seyn.
Ist P der ganze Druck auf den Zapfen der Wasserradswelle und r der Halbmesser dessel- ben, so beträgt m' . P . 2 π . r das Bewegungsmoment der Zapfenreibung, und wird das Ge- bläse durch ein unterschlächtiges Rad betrieben, so erhalten wir gleichfalls dessen Bewe- gungsmoment für eine Umdrehung, wenn wir die Kraft des Rades mit der Peripherie des- selben multipliziren. Die vollständige Gleichung zwischen Kraft und Last ist daher: f . c
[Formel 3]
2 π . R = N . F . a . b +
[Formel 4]
.
Zur Bestimmung des Effektes bemerken wir, dass in der Umdrehungszeit des Wasser- rades oder in
[Formel 5]
Sekunden der kubische Inhalt der Luft N . F . b angesaugt wird; das Ge- wicht hievon ist L . N . F . b, wenn L das Gewicht eines Kubikfusses atmosphärischer Luft bezeichnet. Es wird also das Gewicht der angesaugten Luft in einer Sekunde =
[Formel 6]
seyn, und diess ist zugleich der Effekt, wenn auf den Verlust bei Kolben, Ventilen und in der Windleitung inzwischen keine Rücksicht genommen wird.
Wird die Grösse 2 π . R aus der Gleichung zwischen Kraft und Last gesucht, so ist der Effekt des Gebläses in einer Sekunde in Pfunden =
[Formel 7]
. Dieser Effekt soll nun zuerst in Bezug auf das Bewegungsmoment des Wasserrades ein Maxi- mum werden. In der Tabelle Seite 353, II. Band erscheinen die grössten Bewegungsmomente für verschiedene Werthe von n. Ist das Wasserrad so konstruirt, dass zu gleicher Zeit n = 4 Schaufeln im Wasser gehen, so ist der grösste Effekt in einer Sekunde in Pfunden
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Gebläse mit unterschlächtigem Wasserrad.
„bringen vermögen, als im Sommer, oder bei einer sehr erwärmten Luft“. Dasselbe wurde
durch die Erfahrung, vorzüglich bei den grossen Hochöfen bestättigt.
§. 344.
Wir können nun die Gleichung zwischen Kraft und Last aufstellen. Wird die
Querschnittsfläche F des Kolbens mit der Höhe der Wassersäule im Windmesser, oder mit a
und mit 56,4 multiplizirt, so gibt 56,4 F . a das Gewicht oder die Last, welche jeder Kol-
ben verursacht, indem sich das eigene Gewicht des Kolbens während einer Umdrehung auf-
hebt, weil er einmal zu heben ist, und dann wieder mit seinem Gewichte die Bewegung der
Maschine erleichtert. Hieraus entsteht nun für jede Umdrehung des Wasserrades, wenn wir
die Hubshöhe des Kolbens mit b bezeichnen, das Moment 56,4 F . a . b, und für N Kolben
N . 56,4 F . a . b, da dieser Widerstand sich nur während dem Herausdrücken der Luft äussert.
Da N Kolben vorhanden sind, so beträgt die Reibung derselben [FORMEL] und dieser
Widerstand äussert sich je nach der Gattung der Liederung gleich gross, oder minder, bei
dem Herabgehen der Kolben. Bei der Liederung mit Federleisten ist der Widerstand im Hin-
auf- und Herabgehen der Kolben gleich gross, es wird also das Moment des Reibungswider-
standes aller N Kolben für eine Umdrehung des Wasserrades = [FORMEL] seyn.
Ist P der ganze Druck auf den Zapfen der Wasserradswelle und r der Halbmesser dessel-
ben, so beträgt m' . P . 2 π . r das Bewegungsmoment der Zapfenreibung, und wird das Ge-
bläse durch ein unterschlächtiges Rad betrieben, so erhalten wir gleichfalls dessen Bewe-
gungsmoment für eine Umdrehung, wenn wir die Kraft des Rades mit der Peripherie des-
selben multipliziren. Die vollständige Gleichung zwischen Kraft und Last ist daher:
f . c [FORMEL] 2 π . R = N . F . a . b + [FORMEL].
Zur Bestimmung des Effektes bemerken wir, dass in der Umdrehungszeit des Wasser-
rades oder in [FORMEL] Sekunden der kubische Inhalt der Luft N . F . b angesaugt wird; das Ge-
wicht hievon ist L . N . F . b, wenn L das Gewicht eines Kubikfusses atmosphärischer Luft
bezeichnet. Es wird also das Gewicht der angesaugten Luft in einer Sekunde = [FORMEL]
seyn, und diess ist zugleich der Effekt, wenn auf den Verlust bei Kolben, Ventilen und in
der Windleitung inzwischen keine Rücksicht genommen wird.
Wird die Grösse 2 π . R aus der Gleichung zwischen Kraft und Last gesucht, so ist der
Effekt des Gebläses in einer Sekunde in Pfunden = [FORMEL].
Dieser Effekt soll nun zuerst in Bezug auf das Bewegungsmoment des Wasserrades ein Maxi-
mum werden. In der Tabelle Seite 353, II. Band erscheinen die grössten Bewegungsmomente
für verschiedene Werthe von n. Ist das Wasserrad so konstruirt, dass zu gleicher Zeit n = 4
Schaufeln im Wasser gehen, so ist der grösste Effekt in einer Sekunde in Pfunden
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/528>, abgerufen am 24.11.2024.
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