Tab. 99.dann den Betriebsrädern, auf der Tab. 99 aber im grössern Masstabe für sich sammt den zu- gehörigen Details dargestellt. Es besteht aus drei, im Lichten 4 Fuss breiten, eben so langen und 5 Fuss hohen hölzernen Kästen, in welchen die Luft mittelts eines ebenfalls hölzer- nen Kolbens zusammengepresst wird.
Die Seitenwände der Kästen sind aus 5 Zoll starken kiefernen Pfosten zusammengesetzt. Die Pfosten werden so breit genommen, als sie zu erhalten sind, und in den dicht anschlies- senden Fugen werden sie entweder zusammengeleimt, oder wenn diess nicht angeht, so wie in den Ecken Fig. 5 mit Federn versehen, um ihre luftdichte Schliessung zu bewirken. Die Pfosten werden so gestellt, dass die Holzfasern vertikal zu liegen kommen, sie werden in- wendig sehr glatt gehobelt, und dann abgeschliffen, damit die Reibung des Kolbens nicht viel betrage. Weil aber die Kästen durch Zusammentrocknen leicht Risse bekommen könnten, so sind durch jede der vier Seitenwände 2 Schraubenbolzen gelegt, welche an ihren vorragen- den Enden mit Müttern versehen, das Zusammenpressen der Pfosten möglich machen, und sowohl das Oeffnen der Fugen als das Springen verhindern. Die zum Abnehmen eingerichtete Decke wird an die Seitenwände ebenfalls mit Schraubenbolzen befestigt. Die Decke ist so wie die Wände aus 5zölligen auf die gehörige Breite zusammengeleimten kiefernen Pfosten ver- fertigt, sie ragt auf jeder Seite 3 Zoll vor, und an ihrem Umfang ist eine 4 Zoll breite und hohe Leiste mit 8 kurzen Schraubenbolzen befestigt, welche den obersten Rand, der daselbst 1 Zoll eingeschnittenen Kastenwand umfasst, und einen dichteren Schluss bewirkt. Dort wo die Decke die Wände berührt, ist auf das Holz der ersteren ein Lammfell mit der rauhen Seite auswärts geleimt, wodurch die luftdichte Schliessung besonders bei dem Umstande sehr befördert wird, weil wegen der öfteren Zusammentrocknung des Kastens, die Fugen nicht ganz genau schliessen können. Diese Lammfelle werden überhaupt an allen Orten angewandt, wo die Theile des Gebläses bloss luftdicht aufeinander liegen und zuweilen abgenommen wer- den müssen, wie z. B. die Ventile u. dgl. Die Decke wird mit 4 langen Schraubenbolzen be- festigt, welche oben breite, runde Köpfe haben, und mit dem anderen Ende bis unter die Schwellen herabgehen, auf welchen die Kästen ruhen. Weil nun auf diese Art die Seitenwände zwischen die Decke und die Schwellen eingezwängt werden, so kann mittelst der am unteren Ende der Bolzen befindlichen Müttern nicht nur die Decke an die Wände, sondern der ganze Kasten an die Schwellen dergestalt angezogen und befestigt werden, dass dem durch den Kol- ben von unten nach oben wirkenden Luftdruck der gehörige Widerstand geleistet, und der Kasten vollkommen fest stehe.
Mitten in der Decke eines jeden Kastens ist ein 12 Zoll breites und 14 Zoll langes Loch eingeschnitten, durch welches die gepresste Luft in die Windleitung dringen kann, zu welchem Zwecke ein kleiner viereckiger Sammelkasten mit dem nöthigen Ventil ober diese Oeffnung mit 8 Schraubenbolzen befestigt wird. Dieser Sammelkasten ist von Guss- eisen, im Lichten 16 Zoll lang, breit und hoch; die vier unten und oben rechtwinkelig umgebogenen Seitenwände sind aus einem Stück gegossen, worauf oben die ebenfalls guss- eiserne zum Abnehmen eingerichtete Decke mit 8 Bolzen angeschraubt wird. Dort wo die im Lichten 1 Fuss weiten Windleitungsröhren an die Seitenwände anschliessen müssen, sind sie 3 Fuss lang an die Sammelkästen angegossen, so dass in der Mitte zwischen 2 Kästen die Verbindung Statt findet, wie aus Fig. 1, Tab. 99 ersichtlich ist. An dem Orte wo der Windsammelkasten aufstehen soll, wird um die Oeffnung ein 6 Zoll breites, 11/4
Bauart der hölzernen Kästen.
Tab. 99.dann den Betriebsrädern, auf der Tab. 99 aber im grössern Masstabe für sich sammt den zu- gehörigen Details dargestellt. Es besteht aus drei, im Lichten 4 Fuss breiten, eben so langen und 5 Fuss hohen hölzernen Kästen, in welchen die Luft mittelts eines ebenfalls hölzer- nen Kolbens zusammengepresst wird.
Die Seitenwände der Kästen sind aus 5 Zoll starken kiefernen Pfosten zusammengesetzt. Die Pfosten werden so breit genommen, als sie zu erhalten sind, und in den dicht anschlies- senden Fugen werden sie entweder zusammengeleimt, oder wenn diess nicht angeht, so wie in den Ecken Fig. 5 mit Federn versehen, um ihre luftdichte Schliessung zu bewirken. Die Pfosten werden so gestellt, dass die Holzfasern vertikal zu liegen kommen, sie werden in- wendig sehr glatt gehobelt, und dann abgeschliffen, damit die Reibung des Kolbens nicht viel betrage. Weil aber die Kästen durch Zusammentrocknen leicht Risse bekommen könnten, so sind durch jede der vier Seitenwände 2 Schraubenbolzen gelegt, welche an ihren vorragen- den Enden mit Müttern versehen, das Zusammenpressen der Pfosten möglich machen, und sowohl das Oeffnen der Fugen als das Springen verhindern. Die zum Abnehmen eingerichtete Decke wird an die Seitenwände ebenfalls mit Schraubenbolzen befestigt. Die Decke ist so wie die Wände aus 5zölligen auf die gehörige Breite zusammengeleimten kiefernen Pfosten ver- fertigt, sie ragt auf jeder Seite 3 Zoll vor, und an ihrem Umfang ist eine 4 Zoll breite und hohe Leiste mit 8 kurzen Schraubenbolzen befestigt, welche den obersten Rand, der daselbst 1 Zoll eingeschnittenen Kastenwand umfasst, und einen dichteren Schluss bewirkt. Dort wo die Decke die Wände berührt, ist auf das Holz der ersteren ein Lammfell mit der rauhen Seite auswärts geleimt, wodurch die luftdichte Schliessung besonders bei dem Umstande sehr befördert wird, weil wegen der öfteren Zusammentrocknung des Kastens, die Fugen nicht ganz genau schliessen können. Diese Lammfelle werden überhaupt an allen Orten angewandt, wo die Theile des Gebläses bloss luftdicht aufeinander liegen und zuweilen abgenommen wer- den müssen, wie z. B. die Ventile u. dgl. Die Decke wird mit 4 langen Schraubenbolzen be- festigt, welche oben breite, runde Köpfe haben, und mit dem anderen Ende bis unter die Schwellen herabgehen, auf welchen die Kästen ruhen. Weil nun auf diese Art die Seitenwände zwischen die Decke und die Schwellen eingezwängt werden, so kann mittelst der am unteren Ende der Bolzen befindlichen Müttern nicht nur die Decke an die Wände, sondern der ganze Kasten an die Schwellen dergestalt angezogen und befestigt werden, dass dem durch den Kol- ben von unten nach oben wirkenden Luftdruck der gehörige Widerstand geleistet, und der Kasten vollkommen fest stehe.
Mitten in der Decke eines jeden Kastens ist ein 12 Zoll breites und 14 Zoll langes Loch eingeschnitten, durch welches die gepresste Luft in die Windleitung dringen kann, zu welchem Zwecke ein kleiner viereckiger Sammelkasten mit dem nöthigen Ventil ober diese Oeffnung mit 8 Schraubenbolzen befestigt wird. Dieser Sammelkasten ist von Guss- eisen, im Lichten 16 Zoll lang, breit und hoch; die vier unten und oben rechtwinkelig umgebogenen Seitenwände sind aus einem Stück gegossen, worauf oben die ebenfalls guss- eiserne zum Abnehmen eingerichtete Decke mit 8 Bolzen angeschraubt wird. Dort wo die im Lichten 1 Fuss weiten Windleitungsröhren an die Seitenwände anschliessen müssen, sind sie 3 Fuss lang an die Sammelkästen angegossen, so dass in der Mitte zwischen 2 Kästen die Verbindung Statt findet, wie aus Fig. 1, Tab. 99 ersichtlich ist. An dem Orte wo der Windsammelkasten aufstehen soll, wird um die Oeffnung ein 6 Zoll breites, 1¼
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[444/0480]
Bauart der hölzernen Kästen.
dann den Betriebsrädern, auf der Tab. 99 aber im grössern Masstabe für sich sammt den zu-
gehörigen Details dargestellt. Es besteht aus drei, im Lichten 4 Fuss breiten, eben so langen
und 5 Fuss hohen hölzernen Kästen, in welchen die Luft mittelts eines ebenfalls hölzer-
nen Kolbens zusammengepresst wird.
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Die Seitenwände der Kästen sind aus 5 Zoll starken kiefernen Pfosten zusammengesetzt.
Die Pfosten werden so breit genommen, als sie zu erhalten sind, und in den dicht anschlies-
senden Fugen werden sie entweder zusammengeleimt, oder wenn diess nicht angeht, so wie
in den Ecken Fig. 5 mit Federn versehen, um ihre luftdichte Schliessung zu bewirken. Die
Pfosten werden so gestellt, dass die Holzfasern vertikal zu liegen kommen, sie werden in-
wendig sehr glatt gehobelt, und dann abgeschliffen, damit die Reibung des Kolbens nicht
viel betrage. Weil aber die Kästen durch Zusammentrocknen leicht Risse bekommen könnten,
so sind durch jede der vier Seitenwände 2 Schraubenbolzen gelegt, welche an ihren vorragen-
den Enden mit Müttern versehen, das Zusammenpressen der Pfosten möglich machen, und
sowohl das Oeffnen der Fugen als das Springen verhindern. Die zum Abnehmen eingerichtete
Decke wird an die Seitenwände ebenfalls mit Schraubenbolzen befestigt. Die Decke ist so wie
die Wände aus 5zölligen auf die gehörige Breite zusammengeleimten kiefernen Pfosten ver-
fertigt, sie ragt auf jeder Seite 3 Zoll vor, und an ihrem Umfang ist eine 4 Zoll breite und
hohe Leiste mit 8 kurzen Schraubenbolzen befestigt, welche den obersten Rand, der daselbst
1 Zoll eingeschnittenen Kastenwand umfasst, und einen dichteren Schluss bewirkt. Dort wo
die Decke die Wände berührt, ist auf das Holz der ersteren ein Lammfell mit der rauhen
Seite auswärts geleimt, wodurch die luftdichte Schliessung besonders bei dem Umstande sehr
befördert wird, weil wegen der öfteren Zusammentrocknung des Kastens, die Fugen nicht ganz
genau schliessen können. Diese Lammfelle werden überhaupt an allen Orten angewandt,
wo die Theile des Gebläses bloss luftdicht aufeinander liegen und zuweilen abgenommen wer-
den müssen, wie z. B. die Ventile u. dgl. Die Decke wird mit 4 langen Schraubenbolzen be-
festigt, welche oben breite, runde Köpfe haben, und mit dem anderen Ende bis unter die
Schwellen herabgehen, auf welchen die Kästen ruhen. Weil nun auf diese Art die Seitenwände
zwischen die Decke und die Schwellen eingezwängt werden, so kann mittelst der am unteren
Ende der Bolzen befindlichen Müttern nicht nur die Decke an die Wände, sondern der ganze
Kasten an die Schwellen dergestalt angezogen und befestigt werden, dass dem durch den Kol-
ben von unten nach oben wirkenden Luftdruck der gehörige Widerstand geleistet, und der
Kasten vollkommen fest stehe.
Mitten in der Decke eines jeden Kastens ist ein 12 Zoll breites und 14 Zoll langes
Loch eingeschnitten, durch welches die gepresste Luft in die Windleitung dringen kann,
zu welchem Zwecke ein kleiner viereckiger Sammelkasten mit dem nöthigen Ventil ober
diese Oeffnung mit 8 Schraubenbolzen befestigt wird. Dieser Sammelkasten ist von Guss-
eisen, im Lichten 16 Zoll lang, breit und hoch; die vier unten und oben rechtwinkelig
umgebogenen Seitenwände sind aus einem Stück gegossen, worauf oben die ebenfalls guss-
eiserne zum Abnehmen eingerichtete Decke mit 8 Bolzen angeschraubt wird. Dort wo die
im Lichten 1 Fuss weiten Windleitungsröhren an die Seitenwände anschliessen müssen,
sind sie 3 Fuss lang an die Sammelkästen angegossen, so dass in der Mitte zwischen 2
Kästen die Verbindung Statt findet, wie aus Fig. 1, Tab. 99 ersichtlich ist. An dem Orte
wo der Windsammelkasten aufstehen soll, wird um die Oeffnung ein 6 Zoll breites, 1¼
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/480>, abgerufen am 25.11.2024.
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