schupfe und sämmtliche Hochofengebäude sind mit 16 Zoll langen Taschen bedeckt, die auf 61/2 Zoll von einander genagelten Latten trocken eingehängt sind. Die Grösse der Erz- und Kohlenschupfe wurde so bemessen, dass in denselben ein dreimonathlicher Vorrath an Erz und Kohlen für beide Hochöfen aufbewahrt werden kann.
§. 309.
Das eigentliche Hochofengebäude steht 5 Klafter von der Kohlenschupfe ent- fernt, tiefer am Bergabhange. Die Gicht beider Hochöfen liegt in einem Horizont mit dem Fussboden der Erz- und Kohlenschupfe, und es geht von da, wie bereits erwähnt wurde, eine doppelte Eisenbahn auf einer hölzernen Brücke bis ober die Gicht eines jeden Hochofens; auf dieser Bahn werden die Erz- und Kohlensätze in einem eisernen Wagen bis ober die Gichtöffnung zugeführt, und durch Oeffnung einer Bodenthür in die Schächte abgestürzt. In dem Hochofengebäude sind ausser den beiden 42 Fuss hohen Hochöfen noch sämmtliche zu ihrem Betriebe nothwendige Lokalitäten vorhanden, als der Raum für das Gebläse und das Betriebs-Räderwerk, die eigentliche Gusshütte, die Lehm- Massen- und Sandformerei sowohl für ordinäre als feine Waaren, dann die Schlosser- werkstätte. Die Anordnung des Ganzen ist aus dem Grundrisse Fig. 2, Tab. 95 und ausTab. 95. den Durchschnitten und Details der wichtigern Theile, die in den übrigen Blättern dar- gestellt sind, zu ersehen.
Die Hochöfen bilden ein ganz isolirtes, unten 10 Klafter langes, und 6 Klafter breites Mauerwerk. Theilt man diesen Körper der Länge nach in drei, und der Breite nach in zwei Theile, und zieht aus den mittlern Punkten zu den Seitenwänden parallele Linien, so geben ihre Durchschnittspunkte die Mitte der Schächte beider Hochöfen. Um aber diese Mauerwerke zu isoliren, und vorzüglich die Erdfeuchtigkeit aus der anliegen- den Berglehne, und dem Fundamente abzuhalten, sind die Abzüchte B, Fig. 3, Tab. 97,Tab. 97. und 98. dann die Kanäle d, Fig. 2 und 4, Tab. 98 angelegt worden. Die Abzüchte bildet jener Raum, welcher zwischen der Futtermauer an der Bergwand und dem Hochofenmauerwerke vorhanden ist; wegen der Böschung des letzteren werden sie nach oben breiter, und bloss wegen Verstärkung der Futtermauer sind die mittlern zwei Gewölbungen angebracht, wel- che jenen Raum in 3 übereinanderliegende Gänge abtheilen. In diese 3 Abzüchte fällt kein Licht ein, sie sind daher ganz finster, bei b, b (Fig. 2, Tab. 95) sind sie mit hölzer- nen Thüren gesperrt, und die 2 obern dienen zur Aufbewahrung verschiedener Geräthe. Der unterste ist bloss 11/2 Fuss breit, und in der Futtermauer sind die kleinen, 5 Zoll weiten Kanäle c (Fig. 3, Tab. 97) angebracht, durch welche die Feuchtigkeit abgeleitet wird. Am Boden des Abzuchtes sammelt sich alles Wasser in einer flachen Rinne, und fliesst aus derselben durch eigene Einfallöcher in einen stark abhängigen Kanal, durch den es in den Hauptabflusskanal geleitet wird.
Die unter den Hochöfen angelegten Kanäle sind Fig. 4, Tab. 98 im Grundris- se, dann Fig. 1 und 2 im Durchschnitte dargestellt. Unmittelbar unter dem Bodenstein sind die 1 Fuss im Quadrat grossen Luftkanäle d, welche sich unter dem Gestell durchkreuzen, und in dem Blase- dann Arbeitsgewölbe ausmünden, wo ihre Mündungs- öffnungen nur leicht mit einer eisernen Platte bedekt sind. In diesen Kanälen sammelt sich wegen der, durch den Bodenstein dringenden bedeutenden Wärme kein Wasser,
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Hochöfen; Anlage der Abzüchte und Kanäle.
schupfe und sämmtliche Hochofengebäude sind mit 16 Zoll langen Taschen bedeckt, die auf 6½ Zoll von einander genagelten Latten trocken eingehängt sind. Die Grösse der Erz- und Kohlenschupfe wurde so bemessen, dass in denselben ein dreimonathlicher Vorrath an Erz und Kohlen für beide Hochöfen aufbewahrt werden kann.
§. 309.
Das eigentliche Hochofengebäude steht 5 Klafter von der Kohlenschupfe ent- fernt, tiefer am Bergabhange. Die Gicht beider Hochöfen liegt in einem Horizont mit dem Fussboden der Erz- und Kohlenschupfe, und es geht von da, wie bereits erwähnt wurde, eine doppelte Eisenbahn auf einer hölzernen Brücke bis ober die Gicht eines jeden Hochofens; auf dieser Bahn werden die Erz- und Kohlensätze in einem eisernen Wagen bis ober die Gichtöffnung zugeführt, und durch Oeffnung einer Bodenthür in die Schächte abgestürzt. In dem Hochofengebäude sind ausser den beiden 42 Fuss hohen Hochöfen noch sämmtliche zu ihrem Betriebe nothwendige Lokalitäten vorhanden, als der Raum für das Gebläse und das Betriebs-Räderwerk, die eigentliche Gusshütte, die Lehm- Massen- und Sandformerei sowohl für ordinäre als feine Waaren, dann die Schlosser- werkstätte. Die Anordnung des Ganzen ist aus dem Grundrisse Fig. 2, Tab. 95 und ausTab. 95. den Durchschnitten und Details der wichtigern Theile, die in den übrigen Blättern dar- gestellt sind, zu ersehen.
Die Hochöfen bilden ein ganz isolirtes, unten 10 Klafter langes, und 6 Klafter breites Mauerwerk. Theilt man diesen Körper der Länge nach in drei, und der Breite nach in zwei Theile, und zieht aus den mittlern Punkten zu den Seitenwänden parallele Linien, so geben ihre Durchschnittspunkte die Mitte der Schächte beider Hochöfen. Um aber diese Mauerwerke zu isoliren, und vorzüglich die Erdfeuchtigkeit aus der anliegen- den Berglehne, und dem Fundamente abzuhalten, sind die Abzüchte B, Fig. 3, Tab. 97,Tab. 97. und 98. dann die Kanäle d, Fig. 2 und 4, Tab. 98 angelegt worden. Die Abzüchte bildet jener Raum, welcher zwischen der Futtermauer an der Bergwand und dem Hochofenmauerwerke vorhanden ist; wegen der Böschung des letzteren werden sie nach oben breiter, und bloss wegen Verstärkung der Futtermauer sind die mittlern zwei Gewölbungen angebracht, wel- che jenen Raum in 3 übereinanderliegende Gänge abtheilen. In diese 3 Abzüchte fällt kein Licht ein, sie sind daher ganz finster, bei b, b (Fig. 2, Tab. 95) sind sie mit hölzer- nen Thüren gesperrt, und die 2 obern dienen zur Aufbewahrung verschiedener Geräthe. Der unterste ist bloss 1½ Fuss breit, und in der Futtermauer sind die kleinen, 5 Zoll weiten Kanäle c (Fig. 3, Tab. 97) angebracht, durch welche die Feuchtigkeit abgeleitet wird. Am Boden des Abzuchtes sammelt sich alles Wasser in einer flachen Rinne, und fliesst aus derselben durch eigene Einfallöcher in einen stark abhängigen Kanal, durch den es in den Hauptabflusskanal geleitet wird.
Die unter den Hochöfen angelegten Kanäle sind Fig. 4, Tab. 98 im Grundris- se, dann Fig. 1 und 2 im Durchschnitte dargestellt. Unmittelbar unter dem Bodenstein sind die 1 Fuss im Quadrat grossen Luftkanäle d, welche sich unter dem Gestell durchkreuzen, und in dem Blase- dann Arbeitsgewölbe ausmünden, wo ihre Mündungs- öffnungen nur leicht mit einer eisernen Platte bedekt sind. In diesen Kanälen sammelt sich wegen der, durch den Bodenstein dringenden bedeutenden Wärme kein Wasser,
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Hochöfen; Anlage der Abzüchte und Kanäle.
schupfe und sämmtliche Hochofengebäude sind mit 16 Zoll langen Taschen bedeckt, die
auf 6½ Zoll von einander genagelten Latten trocken eingehängt sind. Die Grösse der
Erz- und Kohlenschupfe wurde so bemessen, dass in denselben ein dreimonathlicher
Vorrath an Erz und Kohlen für beide Hochöfen aufbewahrt werden kann.
§. 309.
Das eigentliche Hochofengebäude steht 5 Klafter von der Kohlenschupfe ent-
fernt, tiefer am Bergabhange. Die Gicht beider Hochöfen liegt in einem Horizont mit dem
Fussboden der Erz- und Kohlenschupfe, und es geht von da, wie bereits erwähnt wurde,
eine doppelte Eisenbahn auf einer hölzernen Brücke bis ober die Gicht eines jeden
Hochofens; auf dieser Bahn werden die Erz- und Kohlensätze in einem eisernen Wagen bis
ober die Gichtöffnung zugeführt, und durch Oeffnung einer Bodenthür in die Schächte
abgestürzt. In dem Hochofengebäude sind ausser den beiden 42 Fuss hohen Hochöfen
noch sämmtliche zu ihrem Betriebe nothwendige Lokalitäten vorhanden, als der Raum
für das Gebläse und das Betriebs-Räderwerk, die eigentliche Gusshütte, die Lehm-
Massen- und Sandformerei sowohl für ordinäre als feine Waaren, dann die Schlosser-
werkstätte. Die Anordnung des Ganzen ist aus dem Grundrisse Fig. 2, Tab. 95 und aus
den Durchschnitten und Details der wichtigern Theile, die in den übrigen Blättern dar-
gestellt sind, zu ersehen.
Tab.
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Die Hochöfen bilden ein ganz isolirtes, unten 10 Klafter langes, und 6 Klafter
breites Mauerwerk. Theilt man diesen Körper der Länge nach in drei, und der Breite
nach in zwei Theile, und zieht aus den mittlern Punkten zu den Seitenwänden parallele
Linien, so geben ihre Durchschnittspunkte die Mitte der Schächte beider Hochöfen. Um
aber diese Mauerwerke zu isoliren, und vorzüglich die Erdfeuchtigkeit aus der anliegen-
den Berglehne, und dem Fundamente abzuhalten, sind die Abzüchte B, Fig. 3, Tab. 97,
dann die Kanäle d, Fig. 2 und 4, Tab. 98 angelegt worden. Die Abzüchte bildet jener
Raum, welcher zwischen der Futtermauer an der Bergwand und dem Hochofenmauerwerke
vorhanden ist; wegen der Böschung des letzteren werden sie nach oben breiter, und bloss
wegen Verstärkung der Futtermauer sind die mittlern zwei Gewölbungen angebracht, wel-
che jenen Raum in 3 übereinanderliegende Gänge abtheilen. In diese 3 Abzüchte fällt kein
Licht ein, sie sind daher ganz finster, bei b, b (Fig. 2, Tab. 95) sind sie mit hölzer-
nen Thüren gesperrt, und die 2 obern dienen zur Aufbewahrung verschiedener Geräthe.
Der unterste ist bloss 1½ Fuss breit, und in der Futtermauer sind die kleinen, 5 Zoll
weiten Kanäle c (Fig. 3, Tab. 97) angebracht, durch welche die Feuchtigkeit abgeleitet
wird. Am Boden des Abzuchtes sammelt sich alles Wasser in einer flachen Rinne, und
fliesst aus derselben durch eigene Einfallöcher in einen stark abhängigen Kanal, durch
den es in den Hauptabflusskanal geleitet wird.
Tab.
97.
und
98.
Die unter den Hochöfen angelegten Kanäle sind Fig. 4, Tab. 98 im Grundris-
se, dann Fig. 1 und 2 im Durchschnitte dargestellt. Unmittelbar unter dem Bodenstein
sind die 1 Fuss im Quadrat grossen Luftkanäle d, welche sich unter dem Gestell
durchkreuzen, und in dem Blase- dann Arbeitsgewölbe ausmünden, wo ihre Mündungs-
öffnungen nur leicht mit einer eisernen Platte bedekt sind. In diesen Kanälen sammelt
sich wegen der, durch den Bodenstein dringenden bedeutenden Wärme kein Wasser,
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/471>, abgerufen am 25.11.2024.
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