Zeit t eines Kolbenhubes und mit 400 als dem Bewegungsmomente einer Pferdekraft dividiren. Demnach gibt
[Formel 1]
die betreffende Anzahl Pferdekräfte.
Bei der Wassersäulenmaschine im Leopoldi-Schachte ist der Durchmesser des Treib- zylinders 2 R'' = 121/2, die Hubshöhe b' = 6 und die Höhe der Einflussröhren H° = 44, dem- nach das Kraftmoment = 9 (61/4)2 . 6 . 44 = 92813. Für die Saugsätze ist 2 R'' = 6, b' = 6 und H° = 105, demnach das Lastmoment = 9 . 32 . 6 . 105 = 51030. Der Kraftaufwand verhält sich sonach zum Effekte der Maschine wie 92813 : 51030 = 100 : 55.
Ueber diese Berechnung, welche sich auf die Angaben von Poda stützt, ist noth- wendig zu bemerken, dass selbe bloss aus dem Kolbenhube gemacht sey. Es betragen nämlich die Anzahl Seitel, welche für einen Hub des Treibzylinders erfordert werden (R'')2 . b' = (61/4)2. 6 = 234 3/8 = 3 Eimer 54 3/8 Seitel, und die Kapazität eines Kolbenhubes ist nach derselben Formel = 32. 6 = 54 Seitel, welches genau die Angaben von Poda sind. Da sonach der Wirkungsgrad der von Poda beschriebenen Maschinen nicht nach wirkli- chen Beobachtungen, sondern bloss nach Rechnungen bestimmt wurde, so muss wenigstens der zwölfte Theil noch in Abzug gebracht, und daher bei der Leopoldi-Maschine bloss das Verhältniss 100 : 50 angenommen werden.
II. Nach Poda Seite 61 und 62 war die Wassersäulenmaschine bei dem Amalia-Schachte in der Grube, welche im Jahre 1754 erbaut wurde, ebenfalls einfach wirkend und hatte einen Treibzylinder von 61/2 Zoll Durchmesser und 6 Fuss Höhe. Die senkrechten Einflussröhren waren 40 Lachter hoch, die Kolbenröhren 6zöllig und die Hubshöhe 41/4 Fuss, in einer Minute geschahen 13 Hübe, endlich war die Förderungs- höhe des Wassers 24 Lachter. Sonach war das Kraftmoment = 9 (31/4)2 . 41/4 . 40 = 16161 und das Lastmoment = 9 . 32 . 41/4 . 24 = 8262; hieraus folgt der Wirkungsgrad der Maschine = 100 : 51, wovon abermal der Wasserverlust noch abzuschlagen ist.
Nach Seite 66 und 67 war die im Jahre 1759 erbaute Wassersäulenmaschine Nro. 1 bei demSigismundi-Schachte ebenfalls einfach wirkend und hatte einen Stiefel von 8 Zoll Durchmesser. Die Einflussröhren waren tonnlegig, 90 Lachter lang und 34 Lachter seiger; die Höhe des Kolbenhubs war 51/2 Fuss und in einer Minute geschahen 81/2 Hübe. Das Kraftmoment war sonach = 9 . 42 . 51/2 . 34 = 26928. Diese Maschine bewegte fünf über einanderstehende Sätze und zwar:
[Tabelle]
Hieraus ergibt sich das Verhältniss des Kraftaufwandes zum Effekte = 100 : 78.
Wassersäulenmaschinen von Hell in Schemnitz.
Zeit t eines Kolbenhubes und mit 400 als dem Bewegungsmomente einer Pferdekraft dividiren. Demnach gibt
[Formel 1]
die betreffende Anzahl Pferdekräfte.
Bei der Wassersäulenmaschine im Leopoldi-Schachte ist der Durchmesser des Treib- zylinders 2 R'' = 12½, die Hubshöhe b' = 6 und die Höhe der Einflussröhren H° = 44, dem- nach das Kraftmoment = 9 (6¼)2 . 6 . 44 = 92813. Für die Saugsätze ist 2 R'' = 6, b' = 6 und H° = 105, demnach das Lastmoment = 9 . 32 . 6 . 105 = 51030. Der Kraftaufwand verhält sich sonach zum Effekte der Maschine wie 92813 : 51030 = 100 : 55.
Ueber diese Berechnung, welche sich auf die Angaben von Poda stützt, ist noth- wendig zu bemerken, dass selbe bloss aus dem Kolbenhube gemacht sey. Es betragen nämlich die Anzahl Seitel, welche für einen Hub des Treibzylinders erfordert werden (R'')2 . b' = (6¼)2. 6 = 234⅜ = 3 Eimer 54⅜ Seitel, und die Kapazität eines Kolbenhubes ist nach derselben Formel = 32. 6 = 54 Seitel, welches genau die Angaben von Poda sind. Da sonach der Wirkungsgrad der von Poda beschriebenen Maschinen nicht nach wirkli- chen Beobachtungen, sondern bloss nach Rechnungen bestimmt wurde, so muss wenigstens der zwölfte Theil noch in Abzug gebracht, und daher bei der Leopoldi-Maschine bloss das Verhältniss 100 : 50 angenommen werden.
II. Nach Poda Seite 61 und 62 war die Wassersäulenmaschine bei dem Amalia-Schachte in der Grube, welche im Jahre 1754 erbaut wurde, ebenfalls einfach wirkend und hatte einen Treibzylinder von 6½ Zoll Durchmesser und 6 Fuss Höhe. Die senkrechten Einflussröhren waren 40 Lachter hoch, die Kolbenröhren 6zöllig und die Hubshöhe 4¼ Fuss, in einer Minute geschahen 13 Hübe, endlich war die Förderungs- höhe des Wassers 24 Lachter. Sonach war das Kraftmoment = 9 (3¼)2 . 4¼ . 40 = 16161 und das Lastmoment = 9 . 32 . 4¼ . 24 = 8262; hieraus folgt der Wirkungsgrad der Maschine = 100 : 51, wovon abermal der Wasserverlust noch abzuschlagen ist.
Nach Seite 66 und 67 war die im Jahre 1759 erbaute Wassersäulenmaschine Nro. 1 bei demSigismundi-Schachte ebenfalls einfach wirkend und hatte einen Stiefel von 8 Zoll Durchmesser. Die Einflussröhren waren tonnlegig, 90 Lachter lang und 34 Lachter seiger; die Höhe des Kolbenhubs war 5½ Fuss und in einer Minute geschahen 8½ Hübe. Das Kraftmoment war sonach = 9 . 42 . 5½ . 34 = 26928. Diese Maschine bewegte fünf über einanderstehende Sätze und zwar:
[Tabelle]
Hieraus ergibt sich das Verhältniss des Kraftaufwandes zum Effekte = 100 : 78.
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Wassersäulenmaschinen von Hell in Schemnitz.
Zeit t eines Kolbenhubes und mit 400 als dem Bewegungsmomente einer Pferdekraft dividiren.
Demnach gibt [FORMEL] die betreffende Anzahl Pferdekräfte.
Bei der Wassersäulenmaschine im Leopoldi-Schachte ist der Durchmesser des Treib-
zylinders 2 R'' = 12½, die Hubshöhe b' = 6 und die Höhe der Einflussröhren H° = 44, dem-
nach das Kraftmoment = 9 (6¼)2 . 6 . 44 = 92813. Für die Saugsätze ist 2 R'' = 6, b' = 6 und
H° = 105, demnach das Lastmoment = 9 . 32 . 6 . 105 = 51030. Der Kraftaufwand verhält sich
sonach zum Effekte der Maschine wie 92813 : 51030 = 100 : 55.
Ueber diese Berechnung, welche sich auf die Angaben von Poda stützt, ist noth-
wendig zu bemerken, dass selbe bloss aus dem Kolbenhube gemacht sey. Es betragen
nämlich die Anzahl Seitel, welche für einen Hub des Treibzylinders erfordert werden
(R'')2 . b' = (6¼)2. 6 = 234⅜ = 3 Eimer 54⅜ Seitel, und die Kapazität eines Kolbenhubes
ist nach derselben Formel = 32. 6 = 54 Seitel, welches genau die Angaben von Poda sind.
Da sonach der Wirkungsgrad der von Poda beschriebenen Maschinen nicht nach wirkli-
chen Beobachtungen, sondern bloss nach Rechnungen bestimmt wurde, so muss wenigstens
der zwölfte Theil noch in Abzug gebracht, und daher bei der Leopoldi-Maschine bloss
das Verhältniss 100 : 50 angenommen werden.
II. Nach Poda Seite 61 und 62 war die Wassersäulenmaschine bei dem
Amalia-Schachte in der Grube, welche im Jahre 1754 erbaut wurde, ebenfalls einfach
wirkend und hatte einen Treibzylinder von 6½ Zoll Durchmesser und 6 Fuss Höhe. Die
senkrechten Einflussröhren waren 40 Lachter hoch, die Kolbenröhren 6zöllig und die
Hubshöhe 4¼ Fuss, in einer Minute geschahen 13 Hübe, endlich war die Förderungs-
höhe des Wassers 24 Lachter. Sonach war das Kraftmoment = 9 (3¼)2 . 4¼ . 40 = 16161 und
das Lastmoment = 9 . 32 . 4¼ . 24 = 8262; hieraus folgt der Wirkungsgrad der Maschine
= 100 : 51, wovon abermal der Wasserverlust noch abzuschlagen ist.
Nach Seite 66 und 67 war die im Jahre 1759 erbaute Wassersäulenmaschine
Nro. 1 bei dem Sigismundi-Schachte ebenfalls einfach wirkend und hatte einen
Stiefel von 8 Zoll Durchmesser. Die Einflussröhren waren tonnlegig, 90 Lachter lang und
34 Lachter seiger; die Höhe des Kolbenhubs war 5½ Fuss und in einer Minute geschahen
8½ Hübe. Das Kraftmoment war sonach = 9 . 42 . 5½ . 34 = 26928. Diese Maschine bewegte
fünf über einanderstehende Sätze und zwar:
Hieraus ergibt sich das Verhältniss des Kraftaufwandes zum Effekte = 100 : 78.
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/417>, abgerufen am 24.11.2024.
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