Bevor wir zur Beschreibung dieser Maschinen schreiten, müssen wir von der Kon- strukzion oder dem Bau einzelner Maschinentheile und den Grundsätzen, welche hier- bei zu beobachten sind, sprechen. Wir werden daher in dem ersten Kapitel dieses Bandes die vorzüglichsten Regeln, welche bei dem Baue der Räderwerke zu beobach- ten sind, angeben, und sodann die gebräuchlichsten Mechanismen beschreiben, wodurch Maschinentheile mitsammen verbunden oder ausser Wirksamkeit gesetzt und Bewegun- gen übertragen oder aufgehoben werden.
Uiber den Bau der hölzernen Räder besitzen wir in Deutschland mehrere sehr gute Schriften, wohin vorzüglich der Wasser-Mahl-Mühlenbau von K. Neumann (Berlin 1810 und 1818) gehört; allein die in neuern Zeiten immer mehr in Gebrauch gekommenen eisernen Räder sind darin nicht behandelt. In England hat zuerst Bu- chanan über den Bau eiserner Räder und die mechanischen Verbindungen ein prakti- sches Werk unter dem Titel geliefert: Practical Essays on Mill Work and other Machinery, by Robertson Buchanan, Engineer; the second Edition Corrected, with Notes and Additional Articles, Containing new Researches on various mechanical subjects, by Thomas Tredgold, Civil-Engineer. Ausserdem befinden sich einige Ar- tikel hierüber in der Darstellung der mechanischen Wissenschaften von Gregory, welche in Halle im Jahre 1828 und in dem praktischen Mechaniker von Nicholson, welcher in Weimar im Jahre 1826 übersetzt erschien, dann in der technologischen Encyclopädie des Herrn J. J. Prechtl, k. k. Regierungsrathes und Direktors des poly- technischen Institutes in Wien, II. Band, Artikel: Bewegende Kräfte und Bewegung (Stuttgart 1830). Die meisten Konstrukzionen dieser Art, welche zugleich durch die deutlichsten Zeichnungen versinnlicht sind, finden sich in den Vorlegeblättern für an- gehende Mechaniker, welche im Jahre 1827 von der k. technischen Deputazion für Gewerbe zu Berlin herausgegeben, und uns von dem hochverdienten k. preuss. wirk- lichen geheimen Oberregierungsrath und Direktor im Ministerium des Innern für Han- dels- und Gewerbe-Angelegenheiten Herrn Beuth in Berlin zum Gebrauche mitge- theilt wurden.
Zur Vermeidung von Weitläufigkeiten und Wiederholungen werden wir uns in die- sem Kapitel mehreremal auf Beschreibungen oder Abbildungen einzelner Maschinen- theile, die im I. und II. Bande bereits vorkommen, beziehen, und eben so auch jene Mechanismen oder Bestandtheile, die später bei einzelnen Maschinen dargestellt und beschrieben werden, inzwischen übergehen.
Einleitung.
§. 2.
Bevor wir zur Beschreibung dieser Maschinen schreiten, müssen wir von der Kon- strukzion oder dem Bau einzelner Maschinentheile und den Grundsätzen, welche hier- bei zu beobachten sind, sprechen. Wir werden daher in dem ersten Kapitel dieses Bandes die vorzüglichsten Regeln, welche bei dem Baue der Räderwerke zu beobach- ten sind, angeben, und sodann die gebräuchlichsten Mechanismen beschreiben, wodurch Maschinentheile mitsammen verbunden oder ausser Wirksamkeit gesetzt und Bewegun- gen übertragen oder aufgehoben werden.
Uiber den Bau der hölzernen Räder besitzen wir in Deutschland mehrere sehr gute Schriften, wohin vorzüglich der Wasser-Mahl-Mühlenbau von K. Neumann (Berlin 1810 und 1818) gehört; allein die in neuern Zeiten immer mehr in Gebrauch gekommenen eisernen Räder sind darin nicht behandelt. In England hat zuerst Bu- chanan über den Bau eiserner Räder und die mechanischen Verbindungen ein prakti- sches Werk unter dem Titel geliefert: Practical Essays on Mill Work and other Machinery, by Robertson Buchanan, Engineer; the second Edition Corrected, with Notes and Additional Articles, Containing new Researches on various mechanical subjects, by Thomas Tredgold, Civil-Engineer. Ausserdem befinden sich einige Ar- tikel hierüber in der Darstellung der mechanischen Wissenschaften von Gregory, welche in Halle im Jahre 1828 und in dem praktischen Mechaniker von Nicholson, welcher in Weimar im Jahre 1826 übersetzt erschien, dann in der technologischen Encyclopädie des Herrn J. J. Prechtl, k. k. Regierungsrathes und Direktors des poly- technischen Institutes in Wien, II. Band, Artikel: Bewegende Kräfte und Bewegung (Stuttgart 1830). Die meisten Konstrukzionen dieser Art, welche zugleich durch die deutlichsten Zeichnungen versinnlicht sind, finden sich in den Vorlegeblättern für an- gehende Mechaniker, welche im Jahre 1827 von der k. technischen Deputazion für Gewerbe zu Berlin herausgegeben, und uns von dem hochverdienten k. preuss. wirk- lichen geheimen Oberregierungsrath und Direktor im Ministerium des Innern für Han- dels- und Gewerbe-Angelegenheiten Herrn Beuth in Berlin zum Gebrauche mitge- theilt wurden.
Zur Vermeidung von Weitläufigkeiten und Wiederholungen werden wir uns in die- sem Kapitel mehreremal auf Beschreibungen oder Abbildungen einzelner Maschinen- theile, die im I. und II. Bande bereits vorkommen, beziehen, und eben so auch jene Mechanismen oder Bestandtheile, die später bei einzelnen Maschinen dargestellt und beschrieben werden, inzwischen übergehen.
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Einleitung.
§. 2.
Bevor wir zur Beschreibung dieser Maschinen schreiten, müssen wir von der Kon-
strukzion oder dem Bau einzelner Maschinentheile und den Grundsätzen, welche hier-
bei zu beobachten sind, sprechen. Wir werden daher in dem ersten Kapitel dieses
Bandes die vorzüglichsten Regeln, welche bei dem Baue der Räderwerke zu beobach-
ten sind, angeben, und sodann die gebräuchlichsten Mechanismen beschreiben, wodurch
Maschinentheile mitsammen verbunden oder ausser Wirksamkeit gesetzt und Bewegun-
gen übertragen oder aufgehoben werden.
Uiber den Bau der hölzernen Räder besitzen wir in Deutschland mehrere sehr
gute Schriften, wohin vorzüglich der Wasser-Mahl-Mühlenbau von K. Neumann
(Berlin 1810 und 1818) gehört; allein die in neuern Zeiten immer mehr in Gebrauch
gekommenen eisernen Räder sind darin nicht behandelt. In England hat zuerst Bu-
chanan über den Bau eiserner Räder und die mechanischen Verbindungen ein prakti-
sches Werk unter dem Titel geliefert: Practical Essays on Mill Work and other
Machinery, by Robertson Buchanan, Engineer; the second Edition Corrected, with
Notes and Additional Articles, Containing new Researches on various mechanical
subjects, by Thomas Tredgold, Civil-Engineer. Ausserdem befinden sich einige Ar-
tikel hierüber in der Darstellung der mechanischen Wissenschaften von Gregory,
welche in Halle im Jahre 1828 und in dem praktischen Mechaniker von Nicholson,
welcher in Weimar im Jahre 1826 übersetzt erschien, dann in der technologischen
Encyclopädie des Herrn J. J. Prechtl, k. k. Regierungsrathes und Direktors des poly-
technischen Institutes in Wien, II. Band, Artikel: Bewegende Kräfte und Bewegung
(Stuttgart 1830). Die meisten Konstrukzionen dieser Art, welche zugleich durch die
deutlichsten Zeichnungen versinnlicht sind, finden sich in den Vorlegeblättern für an-
gehende Mechaniker, welche im Jahre 1827 von der k. technischen Deputazion für
Gewerbe zu Berlin herausgegeben, und uns von dem hochverdienten k. preuss. wirk-
lichen geheimen Oberregierungsrath und Direktor im Ministerium des Innern für Han-
dels- und Gewerbe-Angelegenheiten Herrn Beuth in Berlin zum Gebrauche mitge-
theilt wurden.
Zur Vermeidung von Weitläufigkeiten und Wiederholungen werden wir uns in die-
sem Kapitel mehreremal auf Beschreibungen oder Abbildungen einzelner Maschinen-
theile, die im I. und II. Bande bereits vorkommen, beziehen, und eben so auch jene
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/40>, abgerufen am 03.12.2024.
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