Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.Theorie des dreiarmigen Druckwerkes. zu betrachten. Während der ersten 60 Grade sind nämlich zwei Arme mit dem Ansau-gen und der dritte mit dem Drucke beschäftigt; durch die folgenden 60 Grade wird dage- fliessende Wasser wirksam ist, keine weitere Rücksicht genommen, so wird ein jeder Punkt des
Kolbens von der Höhe H -- a gedrückt. Für die Bewegung des Wassers im Steigrohre haben wir die Proporzion l . g : 2 g . d t = x . g : d ( [Formel 1] · Sin (60 + ph)) und x = [Formel 2] · d ( [Formel 3] · [Formel 4] · Sin (60 + ph)). Eben so fordert der Widerstand an den Wänden die Was- sersäule [Formel 5] · Sin2 (60 + ph). Da nun diese drei Wassersäulen auf den Kolben drü- cken, so hat derselbe eine Kraft anzuwenden =F (H -- a + [Formel 6] ) + [Formel 7] · d ( [Formel 8] · [Formel 9] · Sin(60 + ph)) + [Formel 10] · Sin2 (60 + ph) Diese Kraft wird wieder in zwei Theile aufgelöst, wovon der eine auf den Mittelpunkt C drückt, der andere pIII aber in der Richtung der Peripherie vorhanden ist. Dieser leztere wird gefunden, wenn der vorstehende Ausdruck mit Sin (60 + ph) multiplizirt wird; es ist daher pIII=F(H -- a + [Formel 11] ) Sin (60 + ph) + [Formel 12] · d ( [Formel 13] · Sin (60 + ph)) + [Formel 14] · Sin3(60 + ph). Eben so erhalten wir für die Bewegung der ersten Kolbenstange etc. deren Ge- wicht wir mit G angenommen haben, die Proporzion G : 2 g . d t = [Formel 15] -- G : d( [Formel 16] ) und pIV = G . Sin ph + [Formel 17] · d ( [Formel 18] ). Die Kraft um das zweite Gewicht G zu bewegen, ist auf gleiche Art pV = G . Sin (120 + ph) + [Formel 19] · d ( [Formel 20] ). Bei dem dritten Gewichte G ist zu bemerken, dass die Schwere hinabdrückt, folglich die Kraft = [Formel 21] + G sey; wir erhalten also pVI = -- G . Sin (60 + ph) + [Formel 22] · d ( [Formel 23] ). Endlich haben wir für die Bewegung des Wasserrades sammt Kurbeln und Zapfen etc. wovon wir das Gewicht auf den Halbmesser b reduzirt mit R annehmen, die Proporzion R : 2 g . d t = pVII : d ( [Formel 24] ), wo [Formel 25] die Geschwindigkeit des Krummzapfens ist; also pVII = [Formel 26] · d ( [Formel 27] ). So viel nun alle diese Widerstände pI, pII .... pVII betragen, so gross muss die an die Peripherie des Krummzapfens reduzirte Kraft = [Formel 28] seyn; diese Kraft ist sonach = F (a + [Formel 29] ) Sin ph + F (a + [Formel 30] ) Sin(120 + ph) + F (H -- a + [Formel 31] )Sin (60 + ph) + [Formel 32] · d( [Formel 33] · Sin ph) + [Formel 34] · d( [Formel 35] · Sin(120 + ph)) + [Formel 36] · d( [Formel 37] · Sin(60 + ph)) + [Formel 38] · Sin3ph + [Formel 39] · Sin3(120 + ph) + [Formel 40] · Sin3 (60 + ph) + G . Sin ph + G . Sin (120 + ph) -- G . Sin (60 + ph) + [Formel 41] · d( [Formel 42] ) + [Formel 43] · d( [Formel 44] ) + [Formel 45] · d ( [Formel 46] ) + [Formel 47] · d ( [Formel 48] ). Theorie des dreiarmigen Druckwerkes. zu betrachten. Während der ersten 60 Grade sind nämlich zwei Arme mit dem Ansau-gen und der dritte mit dem Drucke beschäftigt; durch die folgenden 60 Grade wird dage- fliessende Wasser wirksam ist, keine weitere Rücksicht genommen, so wird ein jeder Punkt des
Kolbens von der Höhe H — a gedrückt. Für die Bewegung des Wassers im Steigrohre haben wir die Proporzion λ . γ : 2 g . d t = x . γ : d ( [Formel 1] · Sin (60 + φ)) und x = [Formel 2] · d ( [Formel 3] · [Formel 4] · Sin (60 + φ)). Eben so fordert der Widerstand an den Wänden die Was- sersäule [Formel 5] · Sin2 (60 + φ). Da nun diese drei Wassersäulen auf den Kolben drü- cken, so hat derselbe eine Kraft anzuwenden =F (H — a + [Formel 6] ) + [Formel 7] · d ( [Formel 8] · [Formel 9] · Sin(60 + φ)) + [Formel 10] · Sin2 (60 + φ) Diese Kraft wird wieder in zwei Theile aufgelöst, wovon der eine auf den Mittelpunkt C drückt, der andere pIII aber in der Richtung der Peripherie vorhanden ist. Dieser leztere wird gefunden, wenn der vorstehende Ausdruck mit Sin (60 + φ) multiplizirt wird; es ist daher pIII=F(H — a + [Formel 11] ) Sin (60 + φ) + [Formel 12] · d ( [Formel 13] · Sin (60 + φ)) + [Formel 14] · Sin3(60 + φ). Eben so erhalten wir für die Bewegung der ersten Kolbenstange etc. deren Ge- wicht wir mit G angenommen haben, die Proporzion G : 2 g . d t = [Formel 15] — G : d( [Formel 16] ) und pIV = G . Sin φ + [Formel 17] · d ( [Formel 18] ). Die Kraft um das zweite Gewicht G zu bewegen, ist auf gleiche Art pV = G . Sin (120 + φ) + [Formel 19] · d ( [Formel 20] ). Bei dem dritten Gewichte G ist zu bemerken, dass die Schwere hinabdrückt, folglich die Kraft = [Formel 21] + G sey; wir erhalten also pVI = — G . Sin (60 + φ) + [Formel 22] · d ( [Formel 23] ). Endlich haben wir für die Bewegung des Wasserrades sammt Kurbeln und Zapfen etc. wovon wir das Gewicht auf den Halbmesser b reduzirt mit R annehmen, die Proporzion R : 2 g . d t = pVII : d ( [Formel 24] ), wo [Formel 25] die Geschwindigkeit des Krummzapfens ist; also pVII = [Formel 26] · d ( [Formel 27] ). So viel nun alle diese Widerstände pI, pII .... pVII betragen, so gross muss die an die Peripherie des Krummzapfens reduzirte Kraft 𝔎 = [Formel 28] seyn; diese Kraft ist sonach = F (a + [Formel 29] ) Sin φ + F (a + [Formel 30] ) Sin(120 + φ) + F (H — a + [Formel 31] )Sin (60 + φ) + [Formel 32] · d( [Formel 33] · Sin φ) + [Formel 34] · d( [Formel 35] · Sin(120 + φ)) + [Formel 36] · d( [Formel 37] · Sin(60 + φ)) + [Formel 38] · Sin3φ + [Formel 39] · Sin3(120 + φ) + [Formel 40] · Sin3 (60 + φ) + G . Sin φ + G . Sin (120 + φ) — G . Sin (60 + φ) + [Formel 41] · d( [Formel 42] ) + [Formel 43] · d( [Formel 44] ) + [Formel 45] · d ( [Formel 46] ) + [Formel 47] · d ( [Formel 48] ). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0374" n="338"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Theorie des dreiarmigen Druckwerkes</hi>.</fw><lb/> zu betrachten. Während der ersten 60 Grade sind nämlich zwei Arme mit dem Ansau-<lb/> gen und der dritte mit dem Drucke beschäftigt; durch die folgenden 60 Grade wird dage-<lb/><note next="#note-0375" xml:id="note-0374" prev="#note-0373" place="foot" n="*)">fliessende Wasser wirksam ist, keine weitere Rücksicht genommen, so wird ein jeder Punkt des<lb/> Kolbens von der Höhe H — a gedrückt. Für die Bewegung des Wassers im Steigrohre haben wir<lb/> die Proporzion <hi rendition="#i">λ</hi> . <hi rendition="#i">γ</hi> : 2 g . d t = x . <hi rendition="#i">γ</hi> : d (<formula/> · Sin (60 + <hi rendition="#i">φ</hi>)) und<lb/> x = <formula/> · d (<formula/> · <formula/> · Sin (60 + <hi rendition="#i">φ</hi>)). Eben so fordert der Widerstand an den Wänden die Was-<lb/> sersäule <formula/> · Sin<hi rendition="#sup">2</hi> (60 + <hi rendition="#i">φ</hi>). Da nun diese drei Wassersäulen auf den Kolben drü-<lb/> cken, so hat derselbe eine Kraft anzuwenden<lb/> =F (H — a + <formula/>) + <formula/> · d (<formula/> · <formula/> · Sin(60 + <hi rendition="#i">φ</hi>)) + <formula/> · Sin<hi rendition="#sup">2</hi> (60 + <hi rendition="#i">φ</hi>)<lb/> Diese Kraft wird wieder in zwei Theile aufgelöst, wovon der eine auf den Mittelpunkt C drückt, der<lb/> andere p<hi rendition="#sup">III</hi> aber in der Richtung der Peripherie vorhanden ist. Dieser leztere wird gefunden, wenn<lb/> der vorstehende Ausdruck mit Sin (60 + <hi rendition="#i">φ</hi>) multiplizirt wird; es ist daher<lb/> p<hi rendition="#sup">III</hi>=F(H — a + <formula/>) Sin (60 + <hi rendition="#i">φ</hi>) + <formula/> · d (<formula/> · Sin (60 + <hi rendition="#i">φ</hi>)) + <formula/> · Sin<hi rendition="#sup">3</hi>(60 + <hi rendition="#i">φ</hi>).<lb/> Eben so erhalten wir für die <hi rendition="#g">Bewegung der ersten Kolbenstange</hi> etc. deren Ge-<lb/> wicht wir mit G angenommen haben, die Proporzion G : 2 g . d t = <formula/> — G : d(<formula/>) und<lb/> p<hi rendition="#sup">IV</hi> = G . Sin <hi rendition="#i">φ</hi> + <formula/> · d (<formula/>). Die Kraft um das <hi rendition="#g">zweite</hi> Gewicht G zu bewegen,<lb/> ist auf gleiche Art p<hi rendition="#sup">V</hi> = G . Sin (120 + <hi rendition="#i">φ</hi>) + <formula/> · d (<formula/>). Bei<lb/> dem <hi rendition="#g">dritten</hi> Gewichte G ist zu bemerken, dass die Schwere hinabdrückt, folglich die Kraft<lb/> = <formula/> + G sey; wir erhalten also<lb/> p<hi rendition="#sup">VI</hi> = — G . Sin (60 + <hi rendition="#i">φ</hi>) + <formula/> · d (<formula/>).<lb/> Endlich haben wir für die <hi rendition="#g">Bewegung des Wasserrades</hi> sammt Kurbeln und Zapfen etc.<lb/> wovon wir das Gewicht auf den Halbmesser b reduzirt mit R annehmen, die Proporzion<lb/> R : 2 g . d t = p<hi rendition="#sup">VII</hi> : d (<formula/>), wo <formula/> die Geschwindigkeit des Krummzapfens ist; also<lb/> p<hi rendition="#sup">VII</hi> = <formula/> · d (<formula/>).<lb/> So viel nun alle diese Widerstände p<hi rendition="#sup">I</hi>, p<hi rendition="#sup">II</hi> .... p<hi rendition="#sup">VII</hi> betragen, so gross muss die an die<lb/> Peripherie des Krummzapfens reduzirte Kraft 𝔎 = <formula/> seyn; diese Kraft ist<lb/> sonach<lb/> = F (a + <formula/>) Sin <hi rendition="#i">φ</hi> + F (a + <formula/>) Sin(120 + <hi rendition="#i">φ</hi>) + F (H — a + <formula/>)Sin (60 + <hi rendition="#i">φ</hi>)<lb/> + <formula/> · d(<formula/> · Sin <hi rendition="#i">φ</hi>) + <formula/> · d(<formula/> · Sin(120 + <hi rendition="#i">φ</hi>)) + <formula/> · d(<formula/> · Sin(60 + <hi rendition="#i">φ</hi>))<lb/> + <formula/> · Sin<hi rendition="#sup">3</hi><hi rendition="#i">φ</hi> + <formula/> · Sin<hi rendition="#sup">3</hi>(120 + <hi rendition="#i">φ</hi>) + <formula/> · Sin<hi rendition="#sup">3</hi> (60 + <hi rendition="#i">φ</hi>)<lb/> + G . Sin <hi rendition="#i">φ</hi> + G . Sin (120 + <hi rendition="#i">φ</hi>) — G . Sin (60 + <hi rendition="#i">φ</hi>)<lb/> + <formula/> · d(<formula/>) + <formula/> · d(<formula/>) + <formula/> · d (<formula/>)<lb/> + <formula/> · d (<formula/>).</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [338/0374]
Theorie des dreiarmigen Druckwerkes.
zu betrachten. Während der ersten 60 Grade sind nämlich zwei Arme mit dem Ansau-
gen und der dritte mit dem Drucke beschäftigt; durch die folgenden 60 Grade wird dage-
*)
*) fliessende Wasser wirksam ist, keine weitere Rücksicht genommen, so wird ein jeder Punkt des
Kolbens von der Höhe H — a gedrückt. Für die Bewegung des Wassers im Steigrohre haben wir
die Proporzion λ . γ : 2 g . d t = x . γ : d ([FORMEL] · Sin (60 + φ)) und
x = [FORMEL] · d ([FORMEL] · [FORMEL] · Sin (60 + φ)). Eben so fordert der Widerstand an den Wänden die Was-
sersäule [FORMEL] · Sin2 (60 + φ). Da nun diese drei Wassersäulen auf den Kolben drü-
cken, so hat derselbe eine Kraft anzuwenden
=F (H — a + [FORMEL]) + [FORMEL] · d ([FORMEL] · [FORMEL] · Sin(60 + φ)) + [FORMEL] · Sin2 (60 + φ)
Diese Kraft wird wieder in zwei Theile aufgelöst, wovon der eine auf den Mittelpunkt C drückt, der
andere pIII aber in der Richtung der Peripherie vorhanden ist. Dieser leztere wird gefunden, wenn
der vorstehende Ausdruck mit Sin (60 + φ) multiplizirt wird; es ist daher
pIII=F(H — a + [FORMEL]) Sin (60 + φ) + [FORMEL] · d ([FORMEL] · Sin (60 + φ)) + [FORMEL] · Sin3(60 + φ).
Eben so erhalten wir für die Bewegung der ersten Kolbenstange etc. deren Ge-
wicht wir mit G angenommen haben, die Proporzion G : 2 g . d t = [FORMEL] — G : d([FORMEL]) und
pIV = G . Sin φ + [FORMEL] · d ([FORMEL]). Die Kraft um das zweite Gewicht G zu bewegen,
ist auf gleiche Art pV = G . Sin (120 + φ) + [FORMEL] · d ([FORMEL]). Bei
dem dritten Gewichte G ist zu bemerken, dass die Schwere hinabdrückt, folglich die Kraft
= [FORMEL] + G sey; wir erhalten also
pVI = — G . Sin (60 + φ) + [FORMEL] · d ([FORMEL]).
Endlich haben wir für die Bewegung des Wasserrades sammt Kurbeln und Zapfen etc.
wovon wir das Gewicht auf den Halbmesser b reduzirt mit R annehmen, die Proporzion
R : 2 g . d t = pVII : d ([FORMEL]), wo [FORMEL] die Geschwindigkeit des Krummzapfens ist; also
pVII = [FORMEL] · d ([FORMEL]).
So viel nun alle diese Widerstände pI, pII .... pVII betragen, so gross muss die an die
Peripherie des Krummzapfens reduzirte Kraft 𝔎 = [FORMEL] seyn; diese Kraft ist
sonach
= F (a + [FORMEL]) Sin φ + F (a + [FORMEL]) Sin(120 + φ) + F (H — a + [FORMEL])Sin (60 + φ)
+ [FORMEL] · d([FORMEL] · Sin φ) + [FORMEL] · d([FORMEL] · Sin(120 + φ)) + [FORMEL] · d([FORMEL] · Sin(60 + φ))
+ [FORMEL] · Sin3φ + [FORMEL] · Sin3(120 + φ) + [FORMEL] · Sin3 (60 + φ)
+ G . Sin φ + G . Sin (120 + φ) — G . Sin (60 + φ)
+ [FORMEL] · d([FORMEL]) + [FORMEL] · d([FORMEL]) + [FORMEL] · d ([FORMEL])
+ [FORMEL] · d ([FORMEL]).
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/374 |
Zitationshilfe: | Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/374>, abgerufen am 16.02.2025. |