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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

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Kranich in den englischen Häfen.
bei M und N in der Erde gut verankert sind. Der Schnabel C D ist 12 Fuss lang,Fig.
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und
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hat 9 Zoll im Gevierten und wird durch eine Strebe E F von 15 Fuss Länge und 8 Zoll
im Quadrate in seiner Lage gehalten. An dem Ständer A C sind zu beiden Seiten
Holzstücke a b, a' b' und an dieselben die Gusseisenplatten c d mittelst durchgehender
Schrauben fest gemacht. An diesen Platten ist die Trommel O, welche aus zwei Schei-
ben und mehreren Schmiedeisenschienen besteht, befestigt, und wird mittelst der Kurbel P
in dem Falle bewegt, wenn man keine bedeutende Kraftvermehrung erfordert. In die-
sem Falle geht nämlich die Kette, an welcher die Last hängt, über die Rolle bei
D und wickelt sich bei dem Umdrehen der Kurbel P auf die Trommel; hat daher
letztere z. B. den Durchmesser von 9 Zoll, die Kurbel aber den Halbmesser von 15 Zoll,
so wird die an der Kurbel angebrachte Kraft eine 30/9 = 3 1/3 mal grössere Last zu be-
wegen im Stande seyn. Will man jedoch eine grössere Kraftvermehrung bewirken,
so betreibt man die Kurbel S, an deren Spindel der Drehling R befestigt ist, der wie-
der in das Stirnrad Q eingreift, das an der Spindel der Trommel O festgemacht ist.
Hat diese Trommel wieder den Durchmesser von 9 Zoll und die Kurbel S den Halb-
messer von 15 Zoll, dann der Drehling 6 und das Stirnrad 36 Zähne, so wird die bei
S angebrachte Kraft eine 30/9 . 36/6 = 20 mal so grosse Last aufzuziehen im Stande seyn.
Zur Aufbringung eines Quadersteines von 10 Zentnern Gewicht wird sich daher ein
Arbeiter mit 50 Pfund Kraft, und wegen der Reibung noch etwas mehr an der Kurbel
anstrengen müssen; die Bewegung erfolgt jedoch nun wieder um eben so viel lang-
samer. Ist die Last aufgezogen, so wird der Kranich sammt derselben so weit herum-
gedreht, bis sich die Last lothrecht über dem Wagen oder Karren befindet, auf wel-
chem der Stein weiter fortgebracht wird; in den englischen Steinbrüchen geht der
Transport gewöhnlich auf Eisenbahnen von dem Bruche bis zu dem Hafen fort, von
wo aus die weitere Beförderung zu Wasser geschieht.

§. 82.

Eine andere Art Kraniche, welche in den englischen Häfen zum Ein- undFig.
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bis
11.

Ausladen der Schiffe
gebraucht werden, ist Fig. 8 bis 11 dargestellt. Hiebei wird die
stehende Säule innerhalb eines grossen Querstückes M N in eine rund ausgearbeitete Oeff-
nung eingesetzt und steht an ihrem untern Ende entweder unmittelbar auf, oder lauft da-
selbst in einem Zapfen. Zur Verminderung der bedeutenden Seitenreibung, welche bei
der Drehung des Kraniches entstehen würde, ist im Steinblocke in dem obern Theile der
Oeffnung ein eiserner Reifen a b befestigt, die Säule mit einem zweiten Reifen c d be-
schlagen, und zwischen beiden Reifen ein kleiner Zwischenraum vorhanden. An dem
untern Theile der Säule ist ein hölzerner Rahmen, wie der Grundriss Fig. 11 zeigt, fest
gemacht; auf diesem Rahmen ruht das übrige Gerüstwerk. Der Rahmen ist 71/2 Fuss lang
und die zwei Balken A D, B C sind 8 bis 10 Zoll stark. Die Säule hat unten eine Stärke
von 12 bis 16 Zoll. Die Länge E G des Kraniches ist 28 Fuss und die Kette bei G hängt
18 Fuss von F entfernt, welches daher die Weite ist, auf welche der Kranich hinaus-
reicht. Um bedeutende Lasten aufziehen zu können, hängen letztere an zwei Ketten H, H',
welche über mehrere Leitungsrollen gehen und sich in gleichem Maasse um die Trom-
mel L aufwinden. An dieser Trommel ist das Rad O angebracht, um das sich ein Seil

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Kranich in den englischen Häfen.
bei M und N in der Erde gut verankert sind. Der Schnabel C D ist 12 Fuss lang,Fig.
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und
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hat 9 Zoll im Gevierten und wird durch eine Strebe E F von 15 Fuss Länge und 8 Zoll
im Quadrate in seiner Lage gehalten. An dem Ständer A C sind zu beiden Seiten
Holzstücke a b, a' b' und an dieselben die Gusseisenplatten c d mittelst durchgehender
Schrauben fest gemacht. An diesen Platten ist die Trommel O, welche aus zwei Schei-
ben und mehreren Schmiedeisenschienen besteht, befestigt, und wird mittelst der Kurbel P
in dem Falle bewegt, wenn man keine bedeutende Kraftvermehrung erfordert. In die-
sem Falle geht nämlich die Kette, an welcher die Last hängt, über die Rolle bei
D und wickelt sich bei dem Umdrehen der Kurbel P auf die Trommel; hat daher
letztere z. B. den Durchmesser von 9 Zoll, die Kurbel aber den Halbmesser von 15 Zoll,
so wird die an der Kurbel angebrachte Kraft eine 30/9 = 3⅓ mal grössere Last zu be-
wegen im Stande seyn. Will man jedoch eine grössere Kraftvermehrung bewirken,
so betreibt man die Kurbel S, an deren Spindel der Drehling R befestigt ist, der wie-
der in das Stirnrad Q eingreift, das an der Spindel der Trommel O festgemacht ist.
Hat diese Trommel wieder den Durchmesser von 9 Zoll und die Kurbel S den Halb-
messer von 15 Zoll, dann der Drehling 6 und das Stirnrad 36 Zähne, so wird die bei
S angebrachte Kraft eine 30/9 . 36/6 = 20 mal so grosse Last aufzuziehen im Stande seyn.
Zur Aufbringung eines Quadersteines von 10 Zentnern Gewicht wird sich daher ein
Arbeiter mit 50 Pfund Kraft, und wegen der Reibung noch etwas mehr an der Kurbel
anstrengen müssen; die Bewegung erfolgt jedoch nun wieder um eben so viel lang-
samer. Ist die Last aufgezogen, so wird der Kranich sammt derselben so weit herum-
gedreht, bis sich die Last lothrecht über dem Wagen oder Karren befindet, auf wel-
chem der Stein weiter fortgebracht wird; in den englischen Steinbrüchen geht der
Transport gewöhnlich auf Eisenbahnen von dem Bruche bis zu dem Hafen fort, von
wo aus die weitere Beförderung zu Wasser geschieht.

§. 82.

Eine andere Art Kraniche, welche in den englischen Häfen zum Ein- undFig.
8
bis
11.

Ausladen der Schiffe
gebraucht werden, ist Fig. 8 bis 11 dargestellt. Hiebei wird die
stehende Säule innerhalb eines grossen Querstückes M N in eine rund ausgearbeitete Oeff-
nung eingesetzt und steht an ihrem untern Ende entweder unmittelbar auf, oder lauft da-
selbst in einem Zapfen. Zur Verminderung der bedeutenden Seitenreibung, welche bei
der Drehung des Kraniches entstehen würde, ist im Steinblocke in dem obern Theile der
Oeffnung ein eiserner Reifen a b befestigt, die Säule mit einem zweiten Reifen c d be-
schlagen, und zwischen beiden Reifen ein kleiner Zwischenraum vorhanden. An dem
untern Theile der Säule ist ein hölzerner Rahmen, wie der Grundriss Fig. 11 zeigt, fest
gemacht; auf diesem Rahmen ruht das übrige Gerüstwerk. Der Rahmen ist 7½ Fuss lang
und die zwei Balken A D, B C sind 8 bis 10 Zoll stark. Die Säule hat unten eine Stärke
von 12 bis 16 Zoll. Die Länge E G des Kraniches ist 28 Fuss und die Kette bei G hängt
18 Fuss von F entfernt, welches daher die Weite ist, auf welche der Kranich hinaus-
reicht. Um bedeutende Lasten aufziehen zu können, hängen letztere an zwei Ketten H, H',
welche über mehrere Leitungsrollen gehen und sich in gleichem Maasse um die Trom-
mel L aufwinden. An dieser Trommel ist das Rad O angebracht, um das sich ein Seil

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[115/0151] Kranich in den englischen Häfen. bei M und N in der Erde gut verankert sind. Der Schnabel C D ist 12 Fuss lang, hat 9 Zoll im Gevierten und wird durch eine Strebe E F von 15 Fuss Länge und 8 Zoll im Quadrate in seiner Lage gehalten. An dem Ständer A C sind zu beiden Seiten Holzstücke a b, a' b' und an dieselben die Gusseisenplatten c d mittelst durchgehender Schrauben fest gemacht. An diesen Platten ist die Trommel O, welche aus zwei Schei- ben und mehreren Schmiedeisenschienen besteht, befestigt, und wird mittelst der Kurbel P in dem Falle bewegt, wenn man keine bedeutende Kraftvermehrung erfordert. In die- sem Falle geht nämlich die Kette, an welcher die Last hängt, über die Rolle bei D und wickelt sich bei dem Umdrehen der Kurbel P auf die Trommel; hat daher letztere z. B. den Durchmesser von 9 Zoll, die Kurbel aber den Halbmesser von 15 Zoll, so wird die an der Kurbel angebrachte Kraft eine 30/9 = 3⅓ mal grössere Last zu be- wegen im Stande seyn. Will man jedoch eine grössere Kraftvermehrung bewirken, so betreibt man die Kurbel S, an deren Spindel der Drehling R befestigt ist, der wie- der in das Stirnrad Q eingreift, das an der Spindel der Trommel O festgemacht ist. Hat diese Trommel wieder den Durchmesser von 9 Zoll und die Kurbel S den Halb- messer von 15 Zoll, dann der Drehling 6 und das Stirnrad 36 Zähne, so wird die bei S angebrachte Kraft eine 30/9 . 36/6 = 20 mal so grosse Last aufzuziehen im Stande seyn. Zur Aufbringung eines Quadersteines von 10 Zentnern Gewicht wird sich daher ein Arbeiter mit 50 Pfund Kraft, und wegen der Reibung noch etwas mehr an der Kurbel anstrengen müssen; die Bewegung erfolgt jedoch nun wieder um eben so viel lang- samer. Ist die Last aufgezogen, so wird der Kranich sammt derselben so weit herum- gedreht, bis sich die Last lothrecht über dem Wagen oder Karren befindet, auf wel- chem der Stein weiter fortgebracht wird; in den englischen Steinbrüchen geht der Transport gewöhnlich auf Eisenbahnen von dem Bruche bis zu dem Hafen fort, von wo aus die weitere Beförderung zu Wasser geschieht. Fig. 5 und 6. Tab. 79. §. 82. Eine andere Art Kraniche, welche in den englischen Häfen zum Ein- und Ausladen der Schiffe gebraucht werden, ist Fig. 8 bis 11 dargestellt. Hiebei wird die stehende Säule innerhalb eines grossen Querstückes M N in eine rund ausgearbeitete Oeff- nung eingesetzt und steht an ihrem untern Ende entweder unmittelbar auf, oder lauft da- selbst in einem Zapfen. Zur Verminderung der bedeutenden Seitenreibung, welche bei der Drehung des Kraniches entstehen würde, ist im Steinblocke in dem obern Theile der Oeffnung ein eiserner Reifen a b befestigt, die Säule mit einem zweiten Reifen c d be- schlagen, und zwischen beiden Reifen ein kleiner Zwischenraum vorhanden. An dem untern Theile der Säule ist ein hölzerner Rahmen, wie der Grundriss Fig. 11 zeigt, fest gemacht; auf diesem Rahmen ruht das übrige Gerüstwerk. Der Rahmen ist 7½ Fuss lang und die zwei Balken A D, B C sind 8 bis 10 Zoll stark. Die Säule hat unten eine Stärke von 12 bis 16 Zoll. Die Länge E G des Kraniches ist 28 Fuss und die Kette bei G hängt 18 Fuss von F entfernt, welches daher die Weite ist, auf welche der Kranich hinaus- reicht. Um bedeutende Lasten aufziehen zu können, hängen letztere an zwei Ketten H, H', welche über mehrere Leitungsrollen gehen und sich in gleichem Maasse um die Trom- mel L aufwinden. An dieser Trommel ist das Rad O angebracht, um das sich ein Seil 15*

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/151>, abgerufen am 23.11.2024.