Die vorzüglichsten Gattungen grösserer gusseiserner Räder, deren Konstrukzion wir aus den Berliner Vorlegeblättern entlehnt haben, finden sich auf der 75. und 76. Tafel zusammengestellt.
Fig. 6 bis 8 ist ein kleines gusseisernes Rad mit 8 Zähnen; dieses wird auf dieFig. 6 bis 8. Tab. 75. gleichfalls gusseiserne Welle Fig. 8 aufgesteckt und mittelst des schmiedeisernen Stif- tes a daran befestigt. Bei dem Gusse dieses Rades wird gewöhnlich der Fall eintreten, dass die Oeffnung (Fig. 6) wo die Welle eingeschoben wird, nicht genau centrisch ausfällt, oder dass das Rad, wenn es unmittelbar aufgesteckt wird, keinen vollkommen koncentrischen Gang annimmt. Sind die Räder klein, so werden sie massiv gegossen und dann koncentrisch ausgebohrt. Sind sie aber grösser, so wird dem Rade schon bei dem Gusse die Oeffnung gegeben, und dieselbe dann auf gleiche Art ausgebohrt, wie es bei den Zylindern aller Dampfmaschinen, grossen Satzröhren etc. der Fall ist. Die Welle selbst wird etwas stärker gegossen und dann auf einer Drehbank so weit abge- dreht, bis sie in die ausgebohrte und centrirte Oeffnung im Rade passt. Ist das Rad an die Welle angeschoben, so wird eine Oeffnung bei a zur Hälfte in das Rad und zur Hälfte in die Welle gebohrt, mit einem genau schliessenden Stifte vernagelt, und so die gehörige Befestigung bewirkt.
Bei dem Rade Fig. 9 und 10 ist der Raum zwischen der Welle und den Zähnen vonFig. 9 und 10. beiden Seiten ausgehöhlt, um das Gewicht des Rades zu vermindern. Die Befestigung dieses Rades mit der eisernen Welle ist in der Figur durch einen viereckigen Schlusstift angezeigt, wozu sowohl im Rade als in der Welle Nuthen eingefeilt werden müssen.
Soll ein gusseisernes Rad noch grösser werden, so gibt man demselben Arme, wieFig. 11 und 12. Fig. 11 und 12 dargestellt ist. In der letztern Figur ist der obere Theil die Hälfte der Seitenansicht und der untere Theil die Hälfte des Profils nach der Linie c d. Die Befestigung und Centrirung des Rades auf der Welle kann entweder durch Verkeilung oder durch Vergiessung mit Blei oder auch durch beide Mittel bewirkt werden.
§. 60.
Einige andere Gattungen grösserer gusseiserner Räder sind auf der 76. Tafel zusammengestellt. Fig. 1 und 2 enthalten die vordere Ansicht und den DurchschnittFig. 1 und 2. Tab. 76. eines Rades mit 4eckiger Nabe, 4 Armen und 36 Zähnen, das Ganze aus einem Stücke gegossen. Die Länge der Zähne in der Richtung der Achse beträgt, wie der Durch- schnitt zeigt, 2 Theilungen, und dieselben sitzen auf dem Kranze, dessen Stärke in der Mitte eine Zahndicke beträgt; dieser Kranz ist von der Mitte aus gegen a und b ver- jüngt, um dadurch das Ausheben aus dem Formsande zu erleichtern und das Rad bloss durch Zusammensetzung zweier Kästen formen zu können. Damit die Arme die nothwendige Festigkeit erhalten, ohne zu schwer zu werden, sind in ihrer Mitte zu beiden Seiten Rippen angegossen. Auch die Nabe hat eine ähnliche, aber weniger hervortretende Verstärkung. Das im Durchschnitte Fig. 2 ersichtliche, in der Nabe angebrachte 4eckige Loch für die Welle ist in der Mitte weiter als an beiden Enden. In die vorstehenden Ränder werden Nuthen für die 8 eisernen Schlusskeile c, c ....
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Bauart gusseiserner Räder.
§. 59.
Die vorzüglichsten Gattungen grösserer gusseiserner Räder, deren Konstrukzion wir aus den Berliner Vorlegeblättern entlehnt haben, finden sich auf der 75. und 76. Tafel zusammengestellt.
Fig. 6 bis 8 ist ein kleines gusseisernes Rad mit 8 Zähnen; dieses wird auf dieFig. 6 bis 8. Tab. 75. gleichfalls gusseiserne Welle Fig. 8 aufgesteckt und mittelst des schmiedeisernen Stif- tes a daran befestigt. Bei dem Gusse dieses Rades wird gewöhnlich der Fall eintreten, dass die Oeffnung (Fig. 6) wo die Welle eingeschoben wird, nicht genau centrisch ausfällt, oder dass das Rad, wenn es unmittelbar aufgesteckt wird, keinen vollkommen koncentrischen Gang annimmt. Sind die Räder klein, so werden sie massiv gegossen und dann koncentrisch ausgebohrt. Sind sie aber grösser, so wird dem Rade schon bei dem Gusse die Oeffnung gegeben, und dieselbe dann auf gleiche Art ausgebohrt, wie es bei den Zylindern aller Dampfmaschinen, grossen Satzröhren etc. der Fall ist. Die Welle selbst wird etwas stärker gegossen und dann auf einer Drehbank so weit abge- dreht, bis sie in die ausgebohrte und centrirte Oeffnung im Rade passt. Ist das Rad an die Welle angeschoben, so wird eine Oeffnung bei a zur Hälfte in das Rad und zur Hälfte in die Welle gebohrt, mit einem genau schliessenden Stifte vernagelt, und so die gehörige Befestigung bewirkt.
Bei dem Rade Fig. 9 und 10 ist der Raum zwischen der Welle und den Zähnen vonFig. 9 und 10. beiden Seiten ausgehöhlt, um das Gewicht des Rades zu vermindern. Die Befestigung dieses Rades mit der eisernen Welle ist in der Figur durch einen viereckigen Schlusstift angezeigt, wozu sowohl im Rade als in der Welle Nuthen eingefeilt werden müssen.
Soll ein gusseisernes Rad noch grösser werden, so gibt man demselben Arme, wieFig. 11 und 12. Fig. 11 und 12 dargestellt ist. In der letztern Figur ist der obere Theil die Hälfte der Seitenansicht und der untere Theil die Hälfte des Profils nach der Linie c d. Die Befestigung und Centrirung des Rades auf der Welle kann entweder durch Verkeilung oder durch Vergiessung mit Blei oder auch durch beide Mittel bewirkt werden.
§. 60.
Einige andere Gattungen grösserer gusseiserner Räder sind auf der 76. Tafel zusammengestellt. Fig. 1 und 2 enthalten die vordere Ansicht und den DurchschnittFig. 1 und 2. Tab. 76. eines Rades mit 4eckiger Nabe, 4 Armen und 36 Zähnen, das Ganze aus einem Stücke gegossen. Die Länge der Zähne in der Richtung der Achse beträgt, wie der Durch- schnitt zeigt, 2 Theilungen, und dieselben sitzen auf dem Kranze, dessen Stärke in der Mitte eine Zahndicke beträgt; dieser Kranz ist von der Mitte aus gegen a und b ver- jüngt, um dadurch das Ausheben aus dem Formsande zu erleichtern und das Rad bloss durch Zusammensetzung zweier Kästen formen zu können. Damit die Arme die nothwendige Festigkeit erhalten, ohne zu schwer zu werden, sind in ihrer Mitte zu beiden Seiten Rippen angegossen. Auch die Nabe hat eine ähnliche, aber weniger hervortretende Verstärkung. Das im Durchschnitte Fig. 2 ersichtliche, in der Nabe angebrachte 4eckige Loch für die Welle ist in der Mitte weiter als an beiden Enden. In die vorstehenden Ränder werden Nuthen für die 8 eisernen Schlusskeile c, c ....
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Bauart gusseiserner Räder.
§. 59.
Die vorzüglichsten Gattungen grösserer gusseiserner Räder, deren Konstrukzion wir
aus den Berliner Vorlegeblättern entlehnt haben, finden sich auf der 75. und 76. Tafel
zusammengestellt.
Fig. 6 bis 8 ist ein kleines gusseisernes Rad mit 8 Zähnen; dieses wird auf die
gleichfalls gusseiserne Welle Fig. 8 aufgesteckt und mittelst des schmiedeisernen Stif-
tes a daran befestigt. Bei dem Gusse dieses Rades wird gewöhnlich der Fall eintreten,
dass die Oeffnung (Fig. 6) wo die Welle eingeschoben wird, nicht genau centrisch
ausfällt, oder dass das Rad, wenn es unmittelbar aufgesteckt wird, keinen vollkommen
koncentrischen Gang annimmt. Sind die Räder klein, so werden sie massiv gegossen
und dann koncentrisch ausgebohrt. Sind sie aber grösser, so wird dem Rade schon bei
dem Gusse die Oeffnung gegeben, und dieselbe dann auf gleiche Art ausgebohrt, wie
es bei den Zylindern aller Dampfmaschinen, grossen Satzröhren etc. der Fall ist. Die
Welle selbst wird etwas stärker gegossen und dann auf einer Drehbank so weit abge-
dreht, bis sie in die ausgebohrte und centrirte Oeffnung im Rade passt. Ist das Rad
an die Welle angeschoben, so wird eine Oeffnung bei a zur Hälfte in das Rad und zur
Hälfte in die Welle gebohrt, mit einem genau schliessenden Stifte vernagelt, und so die
gehörige Befestigung bewirkt.
Fig.
6
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8.
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75.
Bei dem Rade Fig. 9 und 10 ist der Raum zwischen der Welle und den Zähnen von
beiden Seiten ausgehöhlt, um das Gewicht des Rades zu vermindern. Die Befestigung
dieses Rades mit der eisernen Welle ist in der Figur durch einen viereckigen Schlusstift
angezeigt, wozu sowohl im Rade als in der Welle Nuthen eingefeilt werden müssen.
Fig.
9
und
10.
Soll ein gusseisernes Rad noch grösser werden, so gibt man demselben Arme, wie
Fig. 11 und 12 dargestellt ist. In der letztern Figur ist der obere Theil die Hälfte
der Seitenansicht und der untere Theil die Hälfte des Profils nach der Linie c d. Die
Befestigung und Centrirung des Rades auf der Welle kann entweder durch Verkeilung
oder durch Vergiessung mit Blei oder auch durch beide Mittel bewirkt werden.
Fig.
11
und
12.
§. 60.
Einige andere Gattungen grösserer gusseiserner Räder sind auf der 76. Tafel
zusammengestellt. Fig. 1 und 2 enthalten die vordere Ansicht und den Durchschnitt
eines Rades mit 4eckiger Nabe, 4 Armen und 36 Zähnen, das Ganze aus einem Stücke
gegossen. Die Länge der Zähne in der Richtung der Achse beträgt, wie der Durch-
schnitt zeigt, 2 Theilungen, und dieselben sitzen auf dem Kranze, dessen Stärke in der
Mitte eine Zahndicke beträgt; dieser Kranz ist von der Mitte aus gegen a und b ver-
jüngt, um dadurch das Ausheben aus dem Formsande zu erleichtern und das Rad
bloss durch Zusammensetzung zweier Kästen formen zu können. Damit die Arme die
nothwendige Festigkeit erhalten, ohne zu schwer zu werden, sind in ihrer Mitte zu
beiden Seiten Rippen angegossen. Auch die Nabe hat eine ähnliche, aber weniger
hervortretende Verstärkung. Das im Durchschnitte Fig. 2 ersichtliche, in der Nabe
angebrachte 4eckige Loch für die Welle ist in der Mitte weiter als an beiden Enden.
In die vorstehenden Ränder werden Nuthen für die 8 eisernen Schlusskeile c, c ....
Fig.
1
und
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/119>, abgerufen am 24.11.2024.
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