Die zwei Bahnen, welche sich aus den Rechnungsresultaten der vorstehenden zweiFig. 26. Tab. 65. Tabellen ergeben, erscheinen ebenfalls in Fig. 26 zugleich mit den Bahnen aufgetragen, welche dieselben Körper bei gleicher Wurfsgeschwindigkeit und gleichem Wurfswinkel im luftleeren Raume beschreiben würden. Diese letztern Bahnen sind mit punktirten Linien in der Figur bezeichnet, während die Bahnen im widerstehenden Mittel durch fortlaufende Linien ausgedrückt sind.
Aus dieser Zeichnung ist hauptsächlich der grosse Unterschied ersichtlich, welchen die Bahn geworfener Körper im widerstehenden Mittel gegen die Bahn im luftleeren Raume macht, im Falle die Körper mit grosser Geschwindigkeit, wie es in den obigen Beispielen angenommen wurde, geworfen werden. Dieser Unterschied ist so be- deutend, dass man hier kein bestimmtes Verhältniss zwischen beiden Bahnen auch nicht beiläufig annehmen kann. In dieser Hinsicht werden in der Artillerie gewöhnlich Probe- schüsse gemacht, die Wurfsweite bei 45 Grad gemessen und hieraus die Erhöhungswin- kel der Kanonen, welche man in jedem Falle anzunehmen hat, beurtheilt. Zur richtigen Beurtheilung dieser Winkel müsste man aber immer erst für verschiedene Dichtigkeiten der Luft die Bahn berechnen und dieselbe mit dem Ergebnisse des Probeschusses ver- gleichen, um hieraus auf die Bahnen bei andern Wurfswinkeln schliessen zu können. Da übrigens eine unter 45°, unter 30° oder unter 15° abgeschossene Kugel nach dem vor- stehenden Beispiel den Horizont unter 67,8°, 52,4° und unter 26,1° trifft, so sieht man, dass die Annahme eines Wurfswinkels von höchstens 30° nach der Angabe einiger Schriftstel- ler zur approximativen Bestimmung der Schussweite nicht hinreichen könne, weil die Tangenten der Winkel über 45° grösser als 1 sind, demnach ihre höhern Potenzen nicht verschwinden können.
Bahn eines unter 15 Grad geworfenen Körpers.
[Tabelle]
Die zwei Bahnen, welche sich aus den Rechnungsresultaten der vorstehenden zweiFig. 26. Tab. 65. Tabellen ergeben, erscheinen ebenfalls in Fig. 26 zugleich mit den Bahnen aufgetragen, welche dieselben Körper bei gleicher Wurfsgeschwindigkeit und gleichem Wurfswinkel im luftleeren Raume beschreiben würden. Diese letztern Bahnen sind mit punktirten Linien in der Figur bezeichnet, während die Bahnen im widerstehenden Mittel durch fortlaufende Linien ausgedrückt sind.
Aus dieser Zeichnung ist hauptsächlich der grosse Unterschied ersichtlich, welchen die Bahn geworfener Körper im widerstehenden Mittel gegen die Bahn im luftleeren Raume macht, im Falle die Körper mit grosser Geschwindigkeit, wie es in den obigen Beispielen angenommen wurde, geworfen werden. Dieser Unterschied ist so be- deutend, dass man hier kein bestimmtes Verhältniss zwischen beiden Bahnen auch nicht beiläufig annehmen kann. In dieser Hinsicht werden in der Artillerie gewöhnlich Probe- schüsse gemacht, die Wurfsweite bei 45 Grad gemessen und hieraus die Erhöhungswin- kel der Kanonen, welche man in jedem Falle anzunehmen hat, beurtheilt. Zur richtigen Beurtheilung dieser Winkel müsste man aber immer erst für verschiedene Dichtigkeiten der Luft die Bahn berechnen und dieselbe mit dem Ergebnisse des Probeschusses ver- gleichen, um hieraus auf die Bahnen bei andern Wurfswinkeln schliessen zu können. Da übrigens eine unter 45°, unter 30° oder unter 15° abgeschossene Kugel nach dem vor- stehenden Beispiel den Horizont unter 67,8°, 52,4° und unter 26,1° trifft, so sieht man, dass die Annahme eines Wurfswinkels von höchstens 30° nach der Angabe einiger Schriftstel- ler zur approximativen Bestimmung der Schussweite nicht hinreichen könne, weil die Tangenten der Winkel über 45° grösser als 1 sind, demnach ihre höhern Potenzen nicht verschwinden können.
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Bahn eines unter 15 Grad geworfenen Körpers.
Die zwei Bahnen, welche sich aus den Rechnungsresultaten der vorstehenden zwei
Tabellen ergeben, erscheinen ebenfalls in Fig. 26 zugleich mit den Bahnen aufgetragen,
welche dieselben Körper bei gleicher Wurfsgeschwindigkeit und gleichem Wurfswinkel
im luftleeren Raume beschreiben würden. Diese letztern Bahnen sind mit punktirten
Linien in der Figur bezeichnet, während die Bahnen im widerstehenden Mittel durch
fortlaufende Linien ausgedrückt sind.
Fig.
26.
Tab.
65.
Aus dieser Zeichnung ist hauptsächlich der grosse Unterschied ersichtlich, welchen
die Bahn geworfener Körper im widerstehenden Mittel gegen die Bahn im luftleeren
Raume macht, im Falle die Körper mit grosser Geschwindigkeit, wie es in den
obigen Beispielen angenommen wurde, geworfen werden. Dieser Unterschied ist so be-
deutend, dass man hier kein bestimmtes Verhältniss zwischen beiden Bahnen auch nicht
beiläufig annehmen kann. In dieser Hinsicht werden in der Artillerie gewöhnlich Probe-
schüsse gemacht, die Wurfsweite bei 45 Grad gemessen und hieraus die Erhöhungswin-
kel der Kanonen, welche man in jedem Falle anzunehmen hat, beurtheilt. Zur richtigen
Beurtheilung dieser Winkel müsste man aber immer erst für verschiedene Dichtigkeiten
der Luft die Bahn berechnen und dieselbe mit dem Ergebnisse des Probeschusses ver-
gleichen, um hieraus auf die Bahnen bei andern Wurfswinkeln schliessen zu können.
Da übrigens eine unter 45°, unter 30° oder unter 15° abgeschossene Kugel nach dem vor-
stehenden Beispiel den Horizont unter 67,8°, 52,4° und unter 26,1° trifft, so sieht man, dass
die Annahme eines Wurfswinkels von höchstens 30° nach der Angabe einiger Schriftstel-
ler zur approximativen Bestimmung der Schussweite nicht hinreichen könne, weil die
Tangenten der Winkel über 45° grösser als 1 sind, demnach ihre höhern Potenzen nicht
verschwinden können.
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/513>, abgerufen am 05.12.2024.
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