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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.

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Zuschieben des Klotzes während dem Sägen.
h' und dem Arme i'. Man sieht aus Fig. 6 wie durch das Wasserrad das an derselbenTab.
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und
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Welle befestigte Stirnrad, hierdurch der Drehling sammt Schwungrad und der Kurbel
umgedreht und auf diese Art der Lenker sammt dem daran befestigten Sägegatter auf-
und abwärts bewegt werde. Die Zeichnung stellt die Kurbel in ihrer niedrigsten Lage
dar, wogegen die punktirten Linien den Arm i', der mit dem Sägegatter, woran er be-
festigt ist, gehoben wird, in der obersten Lage darstellen. Durch dieses abwechselnde
Heben und Herabdrücken des Armes i' wird die Zuschiebwelle h' hin- und hergedreht
und die an selbe befestigte Schere g' hin- und hergeschoben. Die an die Schere befe-
stigte Klaue f' hat eine gleiche Bewegung und schiebt dadurch das eiserne Zahnrad e'
immer weiter, dessen Rückgehen durch einen einfallenden Sperrkegel (Fig. 3, Tab. 63)
gehindert wird. Man sieht nun leicht ein, wie durch die Umdrehung des eisernen Zahn-
rades das Stirnrad c' mittelst des an das Zahnrad befestigten Getriebes umgedreht, von
diesem Stirnrade aber die Ziehwelle b' sammt dem daran befindlichen Kumpf, welcher
endlich in die Zähne des Kammbaumes P eingreift, und hierdurch der Wagen sammt dem
aufruhenden Klotze während dem Schneiden fortwährend und gleichförmig bewegt oder
der Säge zugeführt wird.

Das Zuschiebezeug wird ausser dem Arme i' grösstentheils aus Eichenholz verfertigt;
man pflegt die Arme i' und f' nur 2 bis 3 Zoll stark, die Zuschiebewelle 5 Zoll im Durch-
messer und die Schere g' vier Zoll im Quadrate zu machen. Die Schere erhält mehrere
Löcher, in welchen die Klaue mit einem eisernen Vorstecknagel gehalten und nach Er-
forderniss höher oder niedriger gestellt werden kann, je nachdem der Wagen mehr oder
weniger schnell bewegt werden soll. Die Bestimmung, um wie viel der Klotz bei jedem
Schnitte der Säge zugeführt werden soll, hängt von der Dicke und Härte des zu sägenden
Klotzes, dann von der vorhandenen Wasserkraft ab. Je weniger der Wagen vorrückt,
desto weniger Holz hat die Säge bei jedem Schnitte abzureissen, mit desto geringerer
Kraft hann sie daher bewegt werden.

Gewöhnlich lässt man den Klotz zwischen 1/12 bis 1/4 Zoll bei jedem Schnitte vorschie-
ben. Ein tieferer Schnitt als 1/4 Zoll ist wohl nur bei sehr grosser Hubshöhe der Säge
von etwa 20 bis 30 Zoll thunlich, weil sonst die Breter durch das gewaltsame Abreissen
dicker Späne zu rauhe Oberflächen erhalten. Um die Länge der Schere für jede gege-
bene Grösse der Zuschiebung zu finden, haben wir g' = i' [Formel 1] ; hierin ist g' die Län-
ge der Schere vom Mittelpunkte der Welle bis an den Punkt, wo der Vorstecknagel die
Klaue hält, i' die Länge des Armes zwischen dem Sägegatter und der Welle h', c' die
Zahl der Kämme im Ziehstirnrad, b' die Grösse der jedesmaligen Zuschiebung, z' der
Durchmesser des Zahnrades, K die Hubshöhe der Säge, d' der Durchmesser des Ge-
triebes und k' die Zahl der Stöcke im Kumpfe an der Ziehwelle. Auf gleiche Art
gibt e = [Formel 2] die Entfernung der Zähne am eisernen Zahnrade.

§. 324.

Zur Erzielung eines gleichförmigen Ganges der Säge und eines durchaus gleichen
und glatten Sägeschnittes, ist es von Wichtigkeit, die Säge an der Zahnseite nicht ganz

Gerstner's Mechanik. Band. II. 57

Zuschieben des Klotzes während dem Sägen.
h' und dem Arme i'. Man sieht aus Fig. 6 wie durch das Wasserrad das an derselbenTab.
62
und
63.

Welle befestigte Stirnrad, hierdurch der Drehling sammt Schwungrad und der Kurbel
umgedreht und auf diese Art der Lenker sammt dem daran befestigten Sägegatter auf-
und abwärts bewegt werde. Die Zeichnung stellt die Kurbel in ihrer niedrigsten Lage
dar, wogegen die punktirten Linien den Arm i', der mit dem Sägegatter, woran er be-
festigt ist, gehoben wird, in der obersten Lage darstellen. Durch dieses abwechselnde
Heben und Herabdrücken des Armes i' wird die Zuschiebwelle h' hin- und hergedreht
und die an selbe befestigte Schere g' hin- und hergeschoben. Die an die Schere befe-
stigte Klaue f' hat eine gleiche Bewegung und schiebt dadurch das eiserne Zahnrad e'
immer weiter, dessen Rückgehen durch einen einfallenden Sperrkegel (Fig. 3, Tab. 63)
gehindert wird. Man sieht nun leicht ein, wie durch die Umdrehung des eisernen Zahn-
rades das Stirnrad c' mittelst des an das Zahnrad befestigten Getriebes umgedreht, von
diesem Stirnrade aber die Ziehwelle b' sammt dem daran befindlichen Kumpf, welcher
endlich in die Zähne des Kammbaumes P eingreift, und hierdurch der Wagen sammt dem
aufruhenden Klotze während dem Schneiden fortwährend und gleichförmig bewegt oder
der Säge zugeführt wird.

Das Zuschiebezeug wird ausser dem Arme i' grösstentheils aus Eichenholz verfertigt;
man pflegt die Arme i' und f' nur 2 bis 3 Zoll stark, die Zuschiebewelle 5 Zoll im Durch-
messer und die Schere g' vier Zoll im Quadrate zu machen. Die Schere erhält mehrere
Löcher, in welchen die Klaue mit einem eisernen Vorstecknagel gehalten und nach Er-
forderniss höher oder niedriger gestellt werden kann, je nachdem der Wagen mehr oder
weniger schnell bewegt werden soll. Die Bestimmung, um wie viel der Klotz bei jedem
Schnitte der Säge zugeführt werden soll, hängt von der Dicke und Härte des zu sägenden
Klotzes, dann von der vorhandenen Wasserkraft ab. Je weniger der Wagen vorrückt,
desto weniger Holz hat die Säge bei jedem Schnitte abzureissen, mit desto geringerer
Kraft hann sie daher bewegt werden.

Gewöhnlich lässt man den Klotz zwischen 1/12 bis ¼ Zoll bei jedem Schnitte vorschie-
ben. Ein tieferer Schnitt als ¼ Zoll ist wohl nur bei sehr grosser Hubshöhe der Säge
von etwa 20 bis 30 Zoll thunlich, weil sonst die Breter durch das gewaltsame Abreissen
dicker Späne zu rauhe Oberflächen erhalten. Um die Länge der Schere für jede gege-
bene Grösse der Zuschiebung zu finden, haben wir g' = i' [Formel 1] ; hierin ist g' die Län-
ge der Schere vom Mittelpunkte der Welle bis an den Punkt, wo der Vorstecknagel die
Klaue hält, i' die Länge des Armes zwischen dem Sägegatter und der Welle h', c' die
Zahl der Kämme im Ziehstirnrad, b' die Grösse der jedesmaligen Zuschiebung, z' der
Durchmesser des Zahnrades, K die Hubshöhe der Säge, d' der Durchmesser des Ge-
triebes und k' die Zahl der Stöcke im Kumpfe an der Ziehwelle. Auf gleiche Art
gibt e = [Formel 2] die Entfernung der Zähne am eisernen Zahnrade.

§. 324.

Zur Erzielung eines gleichförmigen Ganges der Säge und eines durchaus gleichen
und glatten Sägeschnittes, ist es von Wichtigkeit, die Säge an der Zahnseite nicht ganz

Gerstner’s Mechanik. Band. II. 57
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[449/0467] Zuschieben des Klotzes während dem Sägen. h' und dem Arme i'. Man sieht aus Fig. 6 wie durch das Wasserrad das an derselben Welle befestigte Stirnrad, hierdurch der Drehling sammt Schwungrad und der Kurbel umgedreht und auf diese Art der Lenker sammt dem daran befestigten Sägegatter auf- und abwärts bewegt werde. Die Zeichnung stellt die Kurbel in ihrer niedrigsten Lage dar, wogegen die punktirten Linien den Arm i', der mit dem Sägegatter, woran er be- festigt ist, gehoben wird, in der obersten Lage darstellen. Durch dieses abwechselnde Heben und Herabdrücken des Armes i' wird die Zuschiebwelle h' hin- und hergedreht und die an selbe befestigte Schere g' hin- und hergeschoben. Die an die Schere befe- stigte Klaue f' hat eine gleiche Bewegung und schiebt dadurch das eiserne Zahnrad e' immer weiter, dessen Rückgehen durch einen einfallenden Sperrkegel (Fig. 3, Tab. 63) gehindert wird. Man sieht nun leicht ein, wie durch die Umdrehung des eisernen Zahn- rades das Stirnrad c' mittelst des an das Zahnrad befestigten Getriebes umgedreht, von diesem Stirnrade aber die Ziehwelle b' sammt dem daran befindlichen Kumpf, welcher endlich in die Zähne des Kammbaumes P eingreift, und hierdurch der Wagen sammt dem aufruhenden Klotze während dem Schneiden fortwährend und gleichförmig bewegt oder der Säge zugeführt wird. Tab. 62 und 63. Das Zuschiebezeug wird ausser dem Arme i' grösstentheils aus Eichenholz verfertigt; man pflegt die Arme i' und f' nur 2 bis 3 Zoll stark, die Zuschiebewelle 5 Zoll im Durch- messer und die Schere g' vier Zoll im Quadrate zu machen. Die Schere erhält mehrere Löcher, in welchen die Klaue mit einem eisernen Vorstecknagel gehalten und nach Er- forderniss höher oder niedriger gestellt werden kann, je nachdem der Wagen mehr oder weniger schnell bewegt werden soll. Die Bestimmung, um wie viel der Klotz bei jedem Schnitte der Säge zugeführt werden soll, hängt von der Dicke und Härte des zu sägenden Klotzes, dann von der vorhandenen Wasserkraft ab. Je weniger der Wagen vorrückt, desto weniger Holz hat die Säge bei jedem Schnitte abzureissen, mit desto geringerer Kraft hann sie daher bewegt werden. Gewöhnlich lässt man den Klotz zwischen 1/12 bis ¼ Zoll bei jedem Schnitte vorschie- ben. Ein tieferer Schnitt als ¼ Zoll ist wohl nur bei sehr grosser Hubshöhe der Säge von etwa 20 bis 30 Zoll thunlich, weil sonst die Breter durch das gewaltsame Abreissen dicker Späne zu rauhe Oberflächen erhalten. Um die Länge der Schere für jede gege- bene Grösse der Zuschiebung zu finden, haben wir g' = i' [FORMEL]; hierin ist g' die Län- ge der Schere vom Mittelpunkte der Welle bis an den Punkt, wo der Vorstecknagel die Klaue hält, i' die Länge des Armes zwischen dem Sägegatter und der Welle h', c' die Zahl der Kämme im Ziehstirnrad, b' die Grösse der jedesmaligen Zuschiebung, z' der Durchmesser des Zahnrades, K die Hubshöhe der Säge, d' der Durchmesser des Ge- triebes und k' die Zahl der Stöcke im Kumpfe an der Ziehwelle. Auf gleiche Art gibt e = [FORMEL] die Entfernung der Zähne am eisernen Zahnrade. §. 324. Zur Erzielung eines gleichförmigen Ganges der Säge und eines durchaus gleichen und glatten Sägeschnittes, ist es von Wichtigkeit, die Säge an der Zahnseite nicht ganz Gerstner’s Mechanik. Band. II. 57

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/467>, abgerufen am 18.11.2024.