Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite

Versuche von Bossut mit unterschlächtigen Rädern.
Fig.
12.
Tab.
56.
Schaufeln L M = 2,35 Zolle. Hieraus erhalten wir die Anzahl der Schaufeln, welche zu
gleicher Zeit mit einander im Wasser gingen, [Formel 1] = n = 4,81.

Bei dem ersten Versuche Nr. 37 ist [Formel 2] = 2,12; folglich kleiner als die An-
zahl Schaufeln, die zu gleicher Zeit im Wasser gehen n = 4,81, bei den übrigen Ver-
suchen ist [Formel 3] noch kleiner; aus dieser Ursache gehören alle diese Versuche zum
zweiten Falle des Wasserstosses, und die anstossende Wassermenge richtet sich
(gemäss Seite 384) nach der Formel [Formel 4] . Weil aber der Was-
serstoss sich zur gehobenen Last verhält, wie der Durchmesser der Welle (b = 2 2/3 ) zum
Durchmesser des Rades (A = 35,1), so wollen wir die anstossende Wassermenge mit dem
letztern Verhältniss multipliziren, um sonach den Wasserstoss unmittelbar mit den geho-
benen Gewichten vergleichen zu können. Zu dieser Absicht ist das Gewicht der anstos-
senden Wassermenge nach der Formel [Formel 5] berechnet, und
das Resultat für jeden Versuch insbesondere in die dritte Kolumne der folgenden Tabelle
gesetzt worden. In der vierten Kolumne befindet sich der Wasserstoss
[Formel 6] . Die fünfte Kolumne enthält die
Stauung nach Seite 393 = K . g · [Formel 7] . Wird hier statt c die Seite 398 angeführte
mittlere Geschwindigkeit = 116 Zoll und a = 0,95 Zoll gesetzt, so folgt hieraus die
Stauung = K · 181 · [Formel 8] .

Der Widerstand der Luft wurde, den Erfahrungen des Herrn Bossut ge-
mäss, nur halb so gross als nach §. 291, nämlich [Formel 9] angenommen.
Die Reibung richtet sich in dem vorliegendem Falle nach der Formel
[Formel 10] , wo M das Gewicht des Rades (= 44 Pfunde), und Q
die angehängte Last an der Schnur bedeuten. Setzen wir den Reibungskoeffizienten
m = 1/8 , und für die übrigen Buchstaben die vorhin angegebenen Werthe, so wird die
Reibung = 0,5 -- [Formel 11] .

In der achten Kolumne ist die Summe des gesammten Widerstandes der Stauung, Luft,
und Reibung von der Kraft des Wasserstosses (in der vierten Kolumne) abgezogen wor-
den. Die neunte Kolumne endlich enthält die Unterschiede der achten und zweiten
Kolumne.

Versuche von Bossut mit unterschlächtigen Rädern.
Fig.
12.
Tab.
56.
Schaufeln L M = 2,35 Zolle. Hieraus erhalten wir die Anzahl der Schaufeln, welche zu
gleicher Zeit mit einander im Wasser gingen, [Formel 1] = n = 4,81.

Bei dem ersten Versuche Nr. 37 ist [Formel 2] = 2,12; folglich kleiner als die An-
zahl Schaufeln, die zu gleicher Zeit im Wasser gehen n = 4,81, bei den übrigen Ver-
suchen ist [Formel 3] noch kleiner; aus dieser Ursache gehören alle diese Versuche zum
zweiten Falle des Wasserstosses, und die anstossende Wassermenge richtet sich
(gemäss Seite 384) nach der Formel [Formel 4] . Weil aber der Was-
serstoss sich zur gehobenen Last verhält, wie der Durchmesser der Welle (b = 2⅔) zum
Durchmesser des Rades (A = 35,1), so wollen wir die anstossende Wassermenge mit dem
letztern Verhältniss multipliziren, um sonach den Wasserstoss unmittelbar mit den geho-
benen Gewichten vergleichen zu können. Zu dieser Absicht ist das Gewicht der anstos-
senden Wassermenge nach der Formel [Formel 5] berechnet, und
das Resultat für jeden Versuch insbesondere in die dritte Kolumne der folgenden Tabelle
gesetzt worden. In der vierten Kolumne befindet sich der Wasserstoss
[Formel 6] . Die fünfte Kolumne enthält die
Stauung nach Seite 393 = K . g · [Formel 7] . Wird hier statt c die Seite 398 angeführte
mittlere Geschwindigkeit = 116 Zoll und a = 0,95 Zoll gesetzt, so folgt hieraus die
Stauung = K · 181 · [Formel 8] .

Der Widerstand der Luft wurde, den Erfahrungen des Herrn Bossut ge-
mäss, nur halb so gross als nach §. 291, nämlich [Formel 9] angenommen.
Die Reibung richtet sich in dem vorliegendem Falle nach der Formel
[Formel 10] , wo M das Gewicht des Rades (= 44 Pfunde), und Q
die angehängte Last an der Schnur bedeuten. Setzen wir den Reibungskoeffizienten
m = ⅛, und für die übrigen Buchstaben die vorhin angegebenen Werthe, so wird die
Reibung = 0,5 [Formel 11] .

In der achten Kolumne ist die Summe des gesammten Widerstandes der Stauung, Luft,
und Reibung von der Kraft des Wasserstosses (in der vierten Kolumne) abgezogen wor-
den. Die neunte Kolumne endlich enthält die Unterschiede der achten und zweiten
Kolumne.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0418" n="400"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Versuche von Bossut mit unterschlächtigen Rädern.</hi></fw><lb/><note place="left">Fig.<lb/>
12.<lb/>
Tab.<lb/>
56.</note>Schaufeln L M = 2,<hi rendition="#sub">35</hi> Zolle. Hieraus erhalten wir die Anzahl der Schaufeln, welche zu<lb/>
gleicher Zeit mit einander im Wasser gingen, <formula/> = n = 4,<hi rendition="#sub">81</hi>.</p><lb/>
            <p>Bei dem ersten Versuche Nr. 37 ist <formula/> = 2,<hi rendition="#sub">12</hi>; folglich kleiner als die An-<lb/>
zahl Schaufeln, die zu gleicher Zeit im Wasser gehen n = 4,<hi rendition="#sub">81</hi>, bei den übrigen Ver-<lb/>
suchen ist <formula/> noch kleiner; aus dieser Ursache gehören alle diese Versuche zum<lb/><hi rendition="#g">zweiten</hi> Falle des Wasserstosses, und die anstossende Wassermenge richtet sich<lb/>
(gemäss Seite 384) nach der Formel <formula/>. Weil aber der Was-<lb/>
serstoss sich zur gehobenen Last verhält, wie der Durchmesser der Welle (b = 2&#x2154;) zum<lb/>
Durchmesser des Rades (A = 35,<hi rendition="#sub">1</hi>), so wollen wir die anstossende Wassermenge mit dem<lb/>
letztern Verhältniss multipliziren, um sonach den Wasserstoss unmittelbar mit den geho-<lb/>
benen Gewichten vergleichen zu können. Zu dieser Absicht ist das Gewicht der anstos-<lb/>
senden Wassermenge nach der Formel <formula/> berechnet, und<lb/>
das Resultat für jeden Versuch insbesondere in die dritte Kolumne der folgenden Tabelle<lb/>
gesetzt worden. In der vierten Kolumne befindet sich der Wasserstoss<lb/><formula/>. Die fünfte Kolumne enthält die<lb/>
Stauung nach Seite 393 = K . g · <formula/>. Wird hier statt c die Seite 398 angeführte<lb/>
mittlere Geschwindigkeit = 116 Zoll und a = 0,<hi rendition="#sub">95</hi> Zoll gesetzt, so folgt hieraus die<lb/>
Stauung = K · 181 · <formula/>.</p><lb/>
            <p>Der <hi rendition="#g">Widerstand der Luft</hi> wurde, den Erfahrungen des Herrn <hi rendition="#i">Bossut</hi> ge-<lb/>
mäss, nur halb so gross als nach §. 291, nämlich <formula/> angenommen.<lb/>
Die <hi rendition="#g">Reibung</hi> richtet sich in dem vorliegendem Falle nach der Formel<lb/><formula/>, wo M das Gewicht des Rades (= 44 Pfunde), und Q<lb/>
die angehängte Last an der Schnur bedeuten. Setzen wir den Reibungskoeffizienten<lb/>
m = &#x215B;, und für die übrigen Buchstaben die vorhin angegebenen Werthe, so wird die<lb/>
Reibung = 0,<hi rendition="#sub">5</hi> &#x2014; <formula/>.</p><lb/>
            <p>In der achten Kolumne ist die Summe des gesammten Widerstandes der Stauung, Luft,<lb/>
und Reibung von der Kraft des Wasserstosses (in der vierten Kolumne) abgezogen wor-<lb/>
den. Die neunte Kolumne endlich enthält die Unterschiede der achten und zweiten<lb/>
Kolumne.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[400/0418] Versuche von Bossut mit unterschlächtigen Rädern. Schaufeln L M = 2,35 Zolle. Hieraus erhalten wir die Anzahl der Schaufeln, welche zu gleicher Zeit mit einander im Wasser gingen, [FORMEL] = n = 4,81. Fig. 12. Tab. 56. Bei dem ersten Versuche Nr. 37 ist [FORMEL] = 2,12; folglich kleiner als die An- zahl Schaufeln, die zu gleicher Zeit im Wasser gehen n = 4,81, bei den übrigen Ver- suchen ist [FORMEL] noch kleiner; aus dieser Ursache gehören alle diese Versuche zum zweiten Falle des Wasserstosses, und die anstossende Wassermenge richtet sich (gemäss Seite 384) nach der Formel [FORMEL]. Weil aber der Was- serstoss sich zur gehobenen Last verhält, wie der Durchmesser der Welle (b = 2⅔) zum Durchmesser des Rades (A = 35,1), so wollen wir die anstossende Wassermenge mit dem letztern Verhältniss multipliziren, um sonach den Wasserstoss unmittelbar mit den geho- benen Gewichten vergleichen zu können. Zu dieser Absicht ist das Gewicht der anstos- senden Wassermenge nach der Formel [FORMEL] berechnet, und das Resultat für jeden Versuch insbesondere in die dritte Kolumne der folgenden Tabelle gesetzt worden. In der vierten Kolumne befindet sich der Wasserstoss [FORMEL]. Die fünfte Kolumne enthält die Stauung nach Seite 393 = K . g · [FORMEL]. Wird hier statt c die Seite 398 angeführte mittlere Geschwindigkeit = 116 Zoll und a = 0,95 Zoll gesetzt, so folgt hieraus die Stauung = K · 181 · [FORMEL]. Der Widerstand der Luft wurde, den Erfahrungen des Herrn Bossut ge- mäss, nur halb so gross als nach §. 291, nämlich [FORMEL] angenommen. Die Reibung richtet sich in dem vorliegendem Falle nach der Formel [FORMEL], wo M das Gewicht des Rades (= 44 Pfunde), und Q die angehängte Last an der Schnur bedeuten. Setzen wir den Reibungskoeffizienten m = ⅛, und für die übrigen Buchstaben die vorhin angegebenen Werthe, so wird die Reibung = 0,5 — [FORMEL]. In der achten Kolumne ist die Summe des gesammten Widerstandes der Stauung, Luft, und Reibung von der Kraft des Wasserstosses (in der vierten Kolumne) abgezogen wor- den. Die neunte Kolumne endlich enthält die Unterschiede der achten und zweiten Kolumne.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/418
Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/418>, abgerufen am 05.12.2024.