Fig. 1. Tab. 55.56,4 . m . F ·
[Formel 1]
· A E = P . A Q. Werden nun beide Gleichungen mitsammen dividirt, so ist abermals
[Formel 2]
und daher
[Formel 3]
. Man kann nunmehr, wenn die Zahlen aus dem Versuche substituirt sind, für v verschiedene Werthe annehmen, und hieraus die Entfernung A O berechnen, welche nunmehr als Skale auf dem Instrumente aufgetra- gen wird.
Dieses Instrument hat dasselbe gegen sich, was wir schon bei dem vorigen bemerk- ten, dass nämlich die Manipulazion damit bei Versuchen äusserst schwierig ist. Wollte man damit auf verschiedenen Tiefen messen, so müsste die Röhre bald kürzer und bald länger genommen werden, überdiess müsste die Kugel hinlänglich weit vom Pfahle ent- fernt seyn, und eine gleiche spezifische Schwere mit dem Wasser erhalten, damit sie immer in der horizontalen Lage bleibt.
§. 234.
Fig. 2.
Die Wasserfahne des Ximenes besteht aus einer Stange, welche unten auf der Seite ein Bret, oder die sogenannte Fahne befestigt hat. Die Stange dreht sich in Zapfen, welche sich in zwei Armen, die in einem Pfahle festgemacht sind, bewegen. An der Rolle A windet sich eine Schnur, welche über eine zweite Rolle B geht, und mit einer Wagschale in Verbindung steht. Taucht man nun das Instrument in ein fliessendes Wasser, und legt auf die Wagschale Gewichte auf, so wird die Fahne dem Wasser entge- gengedreht, und diess geschieht so lange, bis die Fahne dem Drucke des Wassers perpen- dikulär entgegensteht.
Es sey wieder die Fläche der Fahne = F, ihre halbe Breite = b, der Halbmesser der an der Stange befestigten Rolle = a und die Geschwindigkeit des fliessenden Wassers = v, so ist 56,4 m · F ·
[Formel 4]
· b = p . a und wird das Instrument an die Oberfläche eines Wassers gestellt, wo die Geschwindigkeit bereits bekannt ist, so erhalten wir 56,4 . m . F ·
[Formel 5]
· b = P . a. Werden beide Gleichungen durch einander dividirt, so ist
[Formel 6]
, woraus nun die jedesmalige Geschwindigkeit berechnet werden kann.
Bei diesem Instrumente tritt nun wieder die Schwierigkeit ein, dass wenn das Gewicht p zu gross ist, die Fahne sich zu weit herumdreht, es fordert daher sehr viele Mühe, das wahre Gewicht zu finden, und die Beobachtungen sind demnach immer mit einem bedeutenden Zeitaufwande verbunden. Uiberdiess hat das Instrument noch den Fehler, dass sowohl die Zapfen der Stange, an welchen die Fahne befestigt ist, als auch die Zapfen der Rolle eine Reibung haben, welche man zwar vermindern aber nie ganz be- seitigen kann, und demnach die Geschwindigkeit ganz genau zu messen nicht im Stan- de ist.
§. 235.
Der Geschwindigkeitsmesser von Brünings oder sogenannte Tachome- ter besteht aus einer Tafel, welche dem Wasser abermals senkrecht entgegen gestellt
Wasserfahne des Ximenes.
Fig. 1. Tab. 55.56,4 . m . F ·
[Formel 1]
· A E = P . A Q. Werden nun beide Gleichungen mitsammen dividirt, so ist abermals
[Formel 2]
und daher
[Formel 3]
. Man kann nunmehr, wenn die Zahlen aus dem Versuche substituirt sind, für v verschiedene Werthe annehmen, und hieraus die Entfernung A O berechnen, welche nunmehr als Skale auf dem Instrumente aufgetra- gen wird.
Dieses Instrument hat dasselbe gegen sich, was wir schon bei dem vorigen bemerk- ten, dass nämlich die Manipulazion damit bei Versuchen äusserst schwierig ist. Wollte man damit auf verschiedenen Tiefen messen, so müsste die Röhre bald kürzer und bald länger genommen werden, überdiess müsste die Kugel hinlänglich weit vom Pfahle ent- fernt seyn, und eine gleiche spezifische Schwere mit dem Wasser erhalten, damit sie immer in der horizontalen Lage bleibt.
§. 234.
Fig. 2.
Die Wasserfahne des Ximenes besteht aus einer Stange, welche unten auf der Seite ein Bret, oder die sogenannte Fahne befestigt hat. Die Stange dreht sich in Zapfen, welche sich in zwei Armen, die in einem Pfahle festgemacht sind, bewegen. An der Rolle A windet sich eine Schnur, welche über eine zweite Rolle B geht, und mit einer Wagschale in Verbindung steht. Taucht man nun das Instrument in ein fliessendes Wasser, und legt auf die Wagschale Gewichte auf, so wird die Fahne dem Wasser entge- gengedreht, und diess geschieht so lange, bis die Fahne dem Drucke des Wassers perpen- dikulär entgegensteht.
Es sey wieder die Fläche der Fahne = F, ihre halbe Breite = b, der Halbmesser der an der Stange befestigten Rolle = a und die Geschwindigkeit des fliessenden Wassers = v, so ist 56,4 m · F ·
[Formel 4]
· b = p . a und wird das Instrument an die Oberfläche eines Wassers gestellt, wo die Geschwindigkeit bereits bekannt ist, so erhalten wir 56,4 . m . F ·
[Formel 5]
· b = P . a. Werden beide Gleichungen durch einander dividirt, so ist
[Formel 6]
, woraus nun die jedesmalige Geschwindigkeit berechnet werden kann.
Bei diesem Instrumente tritt nun wieder die Schwierigkeit ein, dass wenn das Gewicht p zu gross ist, die Fahne sich zu weit herumdreht, es fordert daher sehr viele Mühe, das wahre Gewicht zu finden, und die Beobachtungen sind demnach immer mit einem bedeutenden Zeitaufwande verbunden. Uiberdiess hat das Instrument noch den Fehler, dass sowohl die Zapfen der Stange, an welchen die Fahne befestigt ist, als auch die Zapfen der Rolle eine Reibung haben, welche man zwar vermindern aber nie ganz be- seitigen kann, und demnach die Geschwindigkeit ganz genau zu messen nicht im Stan- de ist.
§. 235.
Der Geschwindigkeitsmesser von Brünings oder sogenannte Tachome- ter besteht aus einer Tafel, welche dem Wasser abermals senkrecht entgegen gestellt
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Wasserfahne des Ximenes.
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so ist abermals [FORMEL] und daher [FORMEL]. Man kann nunmehr, wenn die Zahlen
aus dem Versuche substituirt sind, für v verschiedene Werthe annehmen, und hieraus
die Entfernung A O berechnen, welche nunmehr als Skale auf dem Instrumente aufgetra-
gen wird.
Fig.
1.
Tab.
55.
Dieses Instrument hat dasselbe gegen sich, was wir schon bei dem vorigen bemerk-
ten, dass nämlich die Manipulazion damit bei Versuchen äusserst schwierig ist. Wollte
man damit auf verschiedenen Tiefen messen, so müsste die Röhre bald kürzer und bald
länger genommen werden, überdiess müsste die Kugel hinlänglich weit vom Pfahle ent-
fernt seyn, und eine gleiche spezifische Schwere mit dem Wasser erhalten, damit sie
immer in der horizontalen Lage bleibt.
§. 234.
Die Wasserfahne des Ximenes besteht aus einer Stange, welche unten auf
der Seite ein Bret, oder die sogenannte Fahne befestigt hat. Die Stange dreht sich in
Zapfen, welche sich in zwei Armen, die in einem Pfahle festgemacht sind, bewegen.
An der Rolle A windet sich eine Schnur, welche über eine zweite Rolle B geht, und mit
einer Wagschale in Verbindung steht. Taucht man nun das Instrument in ein fliessendes
Wasser, und legt auf die Wagschale Gewichte auf, so wird die Fahne dem Wasser entge-
gengedreht, und diess geschieht so lange, bis die Fahne dem Drucke des Wassers perpen-
dikulär entgegensteht.
Es sey wieder die Fläche der Fahne = F, ihre halbe Breite = b, der Halbmesser
der an der Stange befestigten Rolle = a und die Geschwindigkeit des fliessenden Wassers
= v, so ist 56,4 m · F · [FORMEL] · b = p . a und wird das Instrument an die Oberfläche eines
Wassers gestellt, wo die Geschwindigkeit bereits bekannt ist, so erhalten wir
56,4 . m . F · [FORMEL] · b = P . a. Werden beide Gleichungen durch einander dividirt, so
ist [FORMEL], woraus nun die jedesmalige Geschwindigkeit berechnet werden kann.
Bei diesem Instrumente tritt nun wieder die Schwierigkeit ein, dass wenn das Gewicht
p zu gross ist, die Fahne sich zu weit herumdreht, es fordert daher sehr viele Mühe,
das wahre Gewicht zu finden, und die Beobachtungen sind demnach immer mit einem
bedeutenden Zeitaufwande verbunden. Uiberdiess hat das Instrument noch den Fehler,
dass sowohl die Zapfen der Stange, an welchen die Fahne befestigt ist, als auch die
Zapfen der Rolle eine Reibung haben, welche man zwar vermindern aber nie ganz be-
seitigen kann, und demnach die Geschwindigkeit ganz genau zu messen nicht im Stan-
de ist.
§. 235.
Der Geschwindigkeitsmesser von Brünings oder sogenannte Tachome-
ter besteht aus einer Tafel, welche dem Wasser abermals senkrecht entgegen gestellt
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/332>, abgerufen am 18.12.2024.
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