Diese Kolben werden auch von Holz oder Metall gemacht, und ein Stück Leder a b c d ringsherum so angenagelt, dass es zu beiden Seiten hervorsteht, und sich sowohl oben als unten an das Kolbenrohr anschliesst.
Fig. 16.
Zweckmässiger ist die Konstrukzion des Kolbens, wenn zwei Stücke Leder gebraucht werden, wovon das eine a b c d unter rechtem Winkel um eine eiserne runde Platte e b c f aufwärts, und das andere g h i auf gleiche Art abwärts gebogen ist. Zwischen denselben liegt dann noch eine Platte k l starkes Leder, und das Ganze wird durch einen starken Bolzen m n zusammengezogen. Das Leder muss hier wie bei den andern Kolben mit Oehl und Talg gut eingeschmiert werden.
Fig. 17.
In neueren Zeiten hat man sich einer verbesserten Art von Kolben bedient, welche zuerst bei der Bramah'schen Presse in Anwendung gekommen ist. Dieselbe ist Fig. 17 dargestellt. Die Liederung ist hier nicht an den Kolben angebracht, sondern sie ist am obern Ende des Kolbenrohres befestiget, während der Kolben selbst bloss aus einem metallenen gut abgedrehten Zylinder besteht, der bei dem Gange der Maschine auf- und abgezogen wird. Auf das Kolbenrohr wird in diesem Falle ein me- tallener Deckel mit Rändern a b c a' b' c' aufgelegt; dazwischen werden 2 oder mehrere lederne Scheiben d b e d' b' e', d f d' f' eingelegt und auf- und abwärts umgeschlagen; sodann werden die eisernen Ränder des Kolbenrohres und Deckels durch Schrauben zusammen- gezogen. Diese Kolbenliederung hat den Vortheil, dass wenn auch das Leder durch die Bewegung des fest angepressten Kolbens sich nach einiger Zeit auslauft, doch das schlapp- gewordene Leder vom Wasser angedrückt und auf solche Art der sichere Schluss des Kolbens durch eine längere Zeit unterhalten wird. Wir werden eine noch bessere Lie- derung dieser Art im nächsten §. bei der Beschreibung der Brahmah'schen Presse ken- nen lernen.
Fig. 18 bis 20.
Da es nothwendig wird, zeitweise den Ventilen nachzusehen, um Reparaturen daran vorzunehmen, und da es zu beschwerlich wäre, immer das Saugrohr von dem Kolben- rohre abzuschrauben, um dem Saugventil nachzusehen oder den Kolben ganz heraus- zuziehen, um das Kolbenventil zu verbessern, so wird es nothwendig, auch hiefür eine zweckmässige Vorrichtung anzubringen. Dieselbe ist Fig. 18 bis 20 bei der ganz aus Gusseisen nach englischer Art dargestellten Saugpumpe ersichtlich; man bringt näm- lich am obern Ende des Saugrohres, und am obern Ende des Kolbenrohres einen Zwischen- satz A B C D and E F G H an, wobei die vordere Platte D C und H G abgeschraubt wer- den kann. Die Oeffnung, welche durch die Abnehmung dieser Platte entsteht, muss jedoch so gross seyn, damit man sowohl dem Saug- als Kolbenventile gut beikommen, sie nöthigenfalls herausnehmen und dagegen neue Ventile einsetzen, sonach den Gang der Pumpe sogleich wieder herstellen könne. Bei dieser Pumpe ist unterhalb ein Seiher an- gebracht, um die Unreinigkeiten des Wassers abzuhalten, und oberhalb desselben befin- det sich eine Zapfenöffnung K, wodurch der allenfalls hineingekommene Sand heraus- geräumt werden kann.
§. 100.
Die Brahmah'sche Presse, deren Prinzip wir bereits §. 6 angegeben haben, ist mit ihrem Detail auf der 45sten Tafel dargestellt. Sie besteht aus einem gusseisernen Gerüste
Konstrukzion der Kolben.
Fig. 15. Tab. 44.
Diese Kolben werden auch von Holz oder Metall gemacht, und ein Stück Leder a b c d ringsherum so angenagelt, dass es zu beiden Seiten hervorsteht, und sich sowohl oben als unten an das Kolbenrohr anschliesst.
Fig. 16.
Zweckmässiger ist die Konstrukzion des Kolbens, wenn zwei Stücke Leder gebraucht werden, wovon das eine a b c d unter rechtem Winkel um eine eiserne runde Platte e b c f aufwärts, und das andere g h i auf gleiche Art abwärts gebogen ist. Zwischen denselben liegt dann noch eine Platte k l starkes Leder, und das Ganze wird durch einen starken Bolzen m n zusammengezogen. Das Leder muss hier wie bei den andern Kolben mit Oehl und Talg gut eingeschmiert werden.
Fig. 17.
In neueren Zeiten hat man sich einer verbesserten Art von Kolben bedient, welche zuerst bei der Bramah’schen Presse in Anwendung gekommen ist. Dieselbe ist Fig. 17 dargestellt. Die Liederung ist hier nicht an den Kolben angebracht, sondern sie ist am obern Ende des Kolbenrohres befestiget, während der Kolben selbst bloss aus einem metallenen gut abgedrehten Zylinder besteht, der bei dem Gange der Maschine auf- und abgezogen wird. Auf das Kolbenrohr wird in diesem Falle ein me- tallener Deckel mit Rändern a b c a' b' c' aufgelegt; dazwischen werden 2 oder mehrere lederne Scheiben d b e d' b' e', d f d' f' eingelegt und auf- und abwärts umgeschlagen; sodann werden die eisernen Ränder des Kolbenrohres und Deckels durch Schrauben zusammen- gezogen. Diese Kolbenliederung hat den Vortheil, dass wenn auch das Leder durch die Bewegung des fest angepressten Kolbens sich nach einiger Zeit auslauft, doch das schlapp- gewordene Leder vom Wasser angedrückt und auf solche Art der sichere Schluss des Kolbens durch eine längere Zeit unterhalten wird. Wir werden eine noch bessere Lie- derung dieser Art im nächsten §. bei der Beschreibung der Brahmah’schen Presse ken- nen lernen.
Fig. 18 bis 20.
Da es nothwendig wird, zeitweise den Ventilen nachzusehen, um Reparaturen daran vorzunehmen, und da es zu beschwerlich wäre, immer das Saugrohr von dem Kolben- rohre abzuschrauben, um dem Saugventil nachzusehen oder den Kolben ganz heraus- zuziehen, um das Kolbenventil zu verbessern, so wird es nothwendig, auch hiefür eine zweckmässige Vorrichtung anzubringen. Dieselbe ist Fig. 18 bis 20 bei der ganz aus Gusseisen nach englischer Art dargestellten Saugpumpe ersichtlich; man bringt näm- lich am obern Ende des Saugrohres, und am obern Ende des Kolbenrohres einen Zwischen- satz A B C D and E F G H an, wobei die vordere Platte D C und H G abgeschraubt wer- den kann. Die Oeffnung, welche durch die Abnehmung dieser Platte entsteht, muss jedoch so gross seyn, damit man sowohl dem Saug- als Kolbenventile gut beikommen, sie nöthigenfalls herausnehmen und dagegen neue Ventile einsetzen, sonach den Gang der Pumpe sogleich wieder herstellen könne. Bei dieser Pumpe ist unterhalb ein Seiher an- gebracht, um die Unreinigkeiten des Wassers abzuhalten, und oberhalb desselben befin- det sich eine Zapfenöffnung K, wodurch der allenfalls hineingekommene Sand heraus- geräumt werden kann.
§. 100.
Die Brahmah’sche Presse, deren Prinzip wir bereits §. 6 angegeben haben, ist mit ihrem Detail auf der 45sten Tafel dargestellt. Sie besteht aus einem gusseisernen Gerüste
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Konstrukzion der Kolben.
Diese Kolben werden auch von Holz oder Metall gemacht, und ein Stück Leder a b c d
ringsherum so angenagelt, dass es zu beiden Seiten hervorsteht, und sich sowohl oben
als unten an das Kolbenrohr anschliesst.
Zweckmässiger ist die Konstrukzion des Kolbens, wenn zwei Stücke Leder gebraucht
werden, wovon das eine a b c d unter rechtem Winkel um eine eiserne runde Platte
e b c f aufwärts, und das andere g h i auf gleiche Art abwärts gebogen ist. Zwischen
denselben liegt dann noch eine Platte k l starkes Leder, und das Ganze wird durch
einen starken Bolzen m n zusammengezogen. Das Leder muss hier wie bei den andern
Kolben mit Oehl und Talg gut eingeschmiert werden.
In neueren Zeiten hat man sich einer verbesserten Art von Kolben bedient, welche
zuerst bei der Bramah’schen Presse in Anwendung gekommen ist. Dieselbe ist Fig. 17
dargestellt. Die Liederung ist hier nicht an den Kolben angebracht, sondern sie ist
am obern Ende des Kolbenrohres befestiget, während der Kolben selbst bloss
aus einem metallenen gut abgedrehten Zylinder besteht, der bei dem Gange der
Maschine auf- und abgezogen wird. Auf das Kolbenrohr wird in diesem Falle ein me-
tallener Deckel mit Rändern a b c a' b' c' aufgelegt; dazwischen werden 2 oder mehrere
lederne Scheiben d b e d' b' e', d f d' f' eingelegt und auf- und abwärts umgeschlagen; sodann
werden die eisernen Ränder des Kolbenrohres und Deckels durch Schrauben zusammen-
gezogen. Diese Kolbenliederung hat den Vortheil, dass wenn auch das Leder durch die
Bewegung des fest angepressten Kolbens sich nach einiger Zeit auslauft, doch das schlapp-
gewordene Leder vom Wasser angedrückt und auf solche Art der sichere Schluss des
Kolbens durch eine längere Zeit unterhalten wird. Wir werden eine noch bessere Lie-
derung dieser Art im nächsten §. bei der Beschreibung der Brahmah’schen Presse ken-
nen lernen.
Da es nothwendig wird, zeitweise den Ventilen nachzusehen, um Reparaturen daran
vorzunehmen, und da es zu beschwerlich wäre, immer das Saugrohr von dem Kolben-
rohre abzuschrauben, um dem Saugventil nachzusehen oder den Kolben ganz heraus-
zuziehen, um das Kolbenventil zu verbessern, so wird es nothwendig, auch hiefür eine
zweckmässige Vorrichtung anzubringen. Dieselbe ist Fig. 18 bis 20 bei der ganz aus
Gusseisen nach englischer Art dargestellten Saugpumpe ersichtlich; man bringt näm-
lich am obern Ende des Saugrohres, und am obern Ende des Kolbenrohres einen Zwischen-
satz A B C D and E F G H an, wobei die vordere Platte D C und H G abgeschraubt wer-
den kann. Die Oeffnung, welche durch die Abnehmung dieser Platte entsteht, muss
jedoch so gross seyn, damit man sowohl dem Saug- als Kolbenventile gut beikommen, sie
nöthigenfalls herausnehmen und dagegen neue Ventile einsetzen, sonach den Gang der
Pumpe sogleich wieder herstellen könne. Bei dieser Pumpe ist unterhalb ein Seiher an-
gebracht, um die Unreinigkeiten des Wassers abzuhalten, und oberhalb desselben befin-
det sich eine Zapfenöffnung K, wodurch der allenfalls hineingekommene Sand heraus-
geräumt werden kann.
§. 100.
Die Brahmah’sche Presse, deren Prinzip wir bereits §. 6 angegeben haben, ist mit
ihrem Detail auf der 45sten Tafel dargestellt. Sie besteht aus einem gusseisernen Gerüste
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/150>, abgerufen am 18.11.2024.
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