wenn die Pferde auf ebenen Strassen 4 Fuss in jeder Sekunde, oder eine Meile von 24000 Fuss in 1 2/3 Stunde zurücklegen, nur
[Formel 1]
. Beide zusammen geben den Widerstand auf einer gepflasterten horizontalen Strasse sehr nahe =
[Formel 2]
, welches mit der vorigen Erfahrung §. 547 übereinstimmt.
4tens. Der Widerstand auf Erde, Sand und lockerem Schotter zeigt sich im Schritte und im Trabe von gleicher Grösse, folglich hat die Geschwindigkeit des Wagens hier- auf keinen Einfluss, so wie es die über den Widerstand der Geleise §. 537 angege- bene Theorie gelehrt hat. Dieser Widerstand steigt aber nach Maassgabe der grössern Lockerheit des Sandes, Schotters und tiefern Erdreichs, worin die Rä- der tiefere Geleise ziehen. Der Widerstand der Wägen beträgt nämlich:
[Tabelle]
Der Widerstand auf unsern Strassen beträgt also überhaupt nach Maassgabe des bes- sern oder schlechtern Weges 4 bis 12 Prozent von dem Gewichte der Ladung und des Wagens.
§. 549.
Die vortheilhafteste Steigung der Bergstrassen wird auf folgende Art berechnet:
Es sey die Kraft der Zugpferde =
[Formel 3]
; das Gewicht des Wagens = W, das Gewicht der Ladung, welche auf dem Wagen geführt wird = Q, das Ge- wicht der Zugpferde = P, der Widerstand des Weges = m (Q + W), das Verhältniss der Höhe zur Länge der Bergstrasse =
[Formel 4]
= x, so haben wir für die aufwärtige Fahrt zwischen Kraft und Last folgende Gleichung
[Formel 5]
= m (Q + W) +
[Formel 6]
(Q + W + P). Hieraus folgt
Versuche über die Widerstände der Wägen.
wenn die Pferde auf ebenen Strassen 4 Fuss in jeder Sekunde, oder eine Meile von 24000 Fuss in 1⅔ Stunde zurücklegen, nur
[Formel 1]
. Beide zusammen geben den Widerstand auf einer gepflasterten horizontalen Strasse sehr nahe =
[Formel 2]
, welches mit der vorigen Erfahrung §. 547 übereinstimmt.
4tens. Der Widerstand auf Erde, Sand und lockerem Schotter zeigt sich im Schritte und im Trabe von gleicher Grösse, folglich hat die Geschwindigkeit des Wagens hier- auf keinen Einfluss, so wie es die über den Widerstand der Geleise §. 537 angege- bene Theorie gelehrt hat. Dieser Widerstand steigt aber nach Maassgabe der grössern Lockerheit des Sandes, Schotters und tiefern Erdreichs, worin die Rä- der tiefere Geleise ziehen. Der Widerstand der Wägen beträgt nämlich:
[Tabelle]
Der Widerstand auf unsern Strassen beträgt also überhaupt nach Maassgabe des bes- sern oder schlechtern Weges 4 bis 12 Prozent von dem Gewichte der Ladung und des Wagens.
§. 549.
Die vortheilhafteste Steigung der Bergstrassen wird auf folgende Art berechnet:
Es sey die Kraft der Zugpferde =
[Formel 3]
; das Gewicht des Wagens = W, das Gewicht der Ladung, welche auf dem Wagen geführt wird = Q, das Ge- wicht der Zugpferde = P, der Widerstand des Weges = m (Q + W), das Verhältniss der Höhe zur Länge der Bergstrasse =
[Formel 4]
= x, so haben wir für die aufwärtige Fahrt zwischen Kraft und Last folgende Gleichung
[Formel 5]
= m (Q + W) +
[Formel 6]
(Q + W + P). Hieraus folgt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><list><item><pbfacs="#f0628"n="596"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#i">Versuche über die Widerstände der Wägen</hi>.</fw><lb/>
wenn die Pferde auf ebenen Strassen 4 Fuss in jeder Sekunde, oder eine Meile<lb/>
von 24000 Fuss in 1⅔ Stunde zurücklegen, nur <formula/>. Beide zusammen geben den<lb/>
Widerstand auf einer gepflasterten horizontalen Strasse sehr nahe = <formula/>, welches<lb/>
mit der vorigen Erfahrung §. 547 übereinstimmt.</item><lb/><item>4<hirendition="#sup">tens.</hi> Der Widerstand auf Erde, Sand und lockerem Schotter zeigt sich im Schritte und<lb/>
im Trabe von gleicher Grösse, folglich hat die Geschwindigkeit des Wagens hier-<lb/>
auf keinen Einfluss, so wie es die über den Widerstand der Geleise §. 537 angege-<lb/>
bene Theorie gelehrt hat. Dieser Widerstand steigt aber nach Maassgabe der<lb/>
grössern Lockerheit des Sandes, Schotters und tiefern Erdreichs, worin die Rä-<lb/>
der tiefere Geleise ziehen. Der Widerstand der Wägen beträgt nämlich:</item></list><lb/><table><row><cell/></row></table><p>Der Widerstand auf unsern Strassen beträgt also überhaupt nach Maassgabe des bes-<lb/>
sern oder schlechtern Weges 4 bis 12 Prozent von dem Gewichte der Ladung und des<lb/>
Wagens.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 549.</head><lb/><p>Die <hirendition="#g">vortheilhafteste Steigung der Bergstrassen</hi> wird auf folgende<lb/>
Art berechnet:</p><lb/><p>Es sey die Kraft der Zugpferde = <formula/>; das Gewicht des Wagens<lb/>
= W, das Gewicht der Ladung, welche auf dem Wagen geführt wird = Q, das Ge-<lb/>
wicht der Zugpferde = P, der Widerstand des Weges = m (Q + W), das Verhältniss<lb/>
der Höhe zur Länge der Bergstrasse = <formula/> = x, so haben wir für die aufwärtige Fahrt<lb/>
zwischen Kraft und Last folgende Gleichung<lb/><formula/> = m (Q + W) + <formula/> (Q + W + P). Hieraus folgt<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[596/0628]
Versuche über die Widerstände der Wägen.
wenn die Pferde auf ebenen Strassen 4 Fuss in jeder Sekunde, oder eine Meile
von 24000 Fuss in 1⅔ Stunde zurücklegen, nur [FORMEL]. Beide zusammen geben den
Widerstand auf einer gepflasterten horizontalen Strasse sehr nahe = [FORMEL], welches
mit der vorigen Erfahrung §. 547 übereinstimmt.
4tens. Der Widerstand auf Erde, Sand und lockerem Schotter zeigt sich im Schritte und
im Trabe von gleicher Grösse, folglich hat die Geschwindigkeit des Wagens hier-
auf keinen Einfluss, so wie es die über den Widerstand der Geleise §. 537 angege-
bene Theorie gelehrt hat. Dieser Widerstand steigt aber nach Maassgabe der
grössern Lockerheit des Sandes, Schotters und tiefern Erdreichs, worin die Rä-
der tiefere Geleise ziehen. Der Widerstand der Wägen beträgt nämlich:
Der Widerstand auf unsern Strassen beträgt also überhaupt nach Maassgabe des bes-
sern oder schlechtern Weges 4 bis 12 Prozent von dem Gewichte der Ladung und des
Wagens.
§. 549.
Die vortheilhafteste Steigung der Bergstrassen wird auf folgende
Art berechnet:
Es sey die Kraft der Zugpferde = [FORMEL]; das Gewicht des Wagens
= W, das Gewicht der Ladung, welche auf dem Wagen geführt wird = Q, das Ge-
wicht der Zugpferde = P, der Widerstand des Weges = m (Q + W), das Verhältniss
der Höhe zur Länge der Bergstrasse = [FORMEL] = x, so haben wir für die aufwärtige Fahrt
zwischen Kraft und Last folgende Gleichung
[FORMEL] = m (Q + W) + [FORMEL] (Q + W + P). Hieraus folgt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/628>, abgerufen am 18.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.