Nehmen wir an, der Flaschenzug sey derselbe, womit die S. 513 beschriebe- nen Versuche gemacht worden sind, wobei also der Halbmesser der grössern zwei Rol- len C = 23 Linien und jener der kleinern zwei Rollen A = 18,5 Linien, der Halbmes- ser der Achsen a = 3,5 Linien ist. Die Unbiegsamkeit des Seiles wollen wir abermals mit n . d = 1/10 Zoll und den Reibungscoeffizienten nach dem Resultate der Berechnung S. 514 für den Fall, wo Q hinaufging, mit m = 0,380 annehmen. Dem Versuche zu Folge war der mittlere Werth bei dem Gebrauche aller vier Rollen
[Formel 1]
= 0,379. Bezeich- nen wir daher die Spannung des Seiles, welches von dem Flaschenzuge sich abwindet, mit S4, so ist S4 = 0,379 Q.
Für die Spannung S5 des horizontalen Seiles haben wir die Gleichung S5 . D = S4 (D + n . d) + 3/2 S4 . m . d, oder S5 = S4
[Formel 2]
.
Auf gleiche Art erhalten wir zur Bestimmung der Kraft der Arbeiter N . k
[Formel 3]
R = S5 (r + n . d) + S5 . m . E + M . 2/3 . m . E oder wenn der Werth für S5 und S4 substituirt und durch Q ausgedrückt wird N . k
[Formel 4]
+ M . 2/3 m . E.
Aus diesem Ausdrucke erhalten wir die Last
[Formel 5]
.
Wir wollen nun sehen, welchen Einfluss die Reibung auf dem stehenden Zapfen nimmt, oder wie gross
[Formel 6]
sey. Ist die Länge der Welle 8 Fuss und der Durch- messer derselben = 4/5 Fuss, dann das Gewicht von einem Kubikfusse Holz, woraus sie besteht = 36 Lb, so beträgt das Gewicht M = 11/14 . 16/25 . 36 . 8 = 145 Lb. Wie wir spä- ter sehen werden, muss R beiläufig 40 Zoll messen; nimmt man nun selbst m = 0,3 und E = 1/2 Zoll an, so ist
[Formel 7]
; diese Grösse ist daher so un- bedeutend, dass sie in dem obigen Ausdrucke für Q ausser Acht gelassen werden kann, wir erhalten daher
[Formel 8]
.
Zur Bestimmung des Effektes haben wir die Proportion v : v'' = 4 R : r, wo v'' die Geschwindigkeit der Last bedeutet. Hieraus folgt die Zeit eines Aufzugs =
[Formel 9]
, und die Anzahl der Aufzüge während z Arbeitsstunden n =
[Formel 10]
.
Flaschenzug mit der Winde.
Nehmen wir an, der Flaschenzug sey derselbe, womit die S. 513 beschriebe- nen Versuche gemacht worden sind, wobei also der Halbmesser der grössern zwei Rol- len C = 23 Linien und jener der kleinern zwei Rollen A = 18,5 Linien, der Halbmes- ser der Achsen a = 3,5 Linien ist. Die Unbiegsamkeit des Seiles wollen wir abermals mit n . δ = 1/10 Zoll und den Reibungscoeffizienten nach dem Resultate der Berechnung S. 514 für den Fall, wo Q hinaufging, mit m = 0,380 annehmen. Dem Versuche zu Folge war der mittlere Werth bei dem Gebrauche aller vier Rollen
[Formel 1]
= 0,379. Bezeich- nen wir daher die Spannung des Seiles, welches von dem Flaschenzuge sich abwindet, mit S4, so ist S4 = 0,379 Q.
Für die Spannung S5 des horizontalen Seiles haben wir die Gleichung S5 . D = S4 (D + n . δ) + 3/2 S4 . m . d, oder S5 = S4
[Formel 2]
.
Auf gleiche Art erhalten wir zur Bestimmung der Kraft der Arbeiter N . k
[Formel 3]
R = S5 (r + n . δ) + S5 . m . E + M . ⅔ . m . E oder wenn der Werth für S5 und S4 substituirt und durch Q ausgedrückt wird N . k
[Formel 4]
+ M . ⅔ m . E.
Aus diesem Ausdrucke erhalten wir die Last
[Formel 5]
.
Wir wollen nun sehen, welchen Einfluss die Reibung auf dem stehenden Zapfen nimmt, oder wie gross
[Formel 6]
sey. Ist die Länge der Welle 8 Fuss und der Durch- messer derselben = ⅘ Fuss, dann das Gewicht von einem Kubikfusse Holz, woraus sie besteht = 36 ℔, so beträgt das Gewicht M = 11/14 . 16/25 . 36 . 8 = 145 ℔. Wie wir spä- ter sehen werden, muss R beiläufig 40 Zoll messen; nimmt man nun selbst m = 0,3 und E = ½ Zoll an, so ist
[Formel 7]
; diese Grösse ist daher so un- bedeutend, dass sie in dem obigen Ausdrucke für Q ausser Acht gelassen werden kann, wir erhalten daher
[Formel 8]
.
Zur Bestimmung des Effektes haben wir die Proportion v : v'' = 4 R : r, wo v'' die Geschwindigkeit der Last bedeutet. Hieraus folgt die Zeit eines Aufzugs =
[Formel 9]
, und die Anzahl der Aufzüge während z Arbeitsstunden n =
[Formel 10]
.
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[527/0559]
Flaschenzug mit der Winde.
Nehmen wir an, der Flaschenzug sey derselbe, womit die S. 513 beschriebe-
nen Versuche gemacht worden sind, wobei also der Halbmesser der grössern zwei Rol-
len C = 23 Linien und jener der kleinern zwei Rollen A = 18,5 Linien, der Halbmes-
ser der Achsen a = 3,5 Linien ist. Die Unbiegsamkeit des Seiles wollen wir abermals
mit n . δ = 1/10 Zoll und den Reibungscoeffizienten nach dem Resultate der Berechnung
S. 514 für den Fall, wo Q hinaufging, mit m = 0,380 annehmen. Dem Versuche zu
Folge war der mittlere Werth bei dem Gebrauche aller vier Rollen [FORMEL] = 0,379. Bezeich-
nen wir daher die Spannung des Seiles, welches von dem Flaschenzuge sich abwindet,
mit S4, so ist S4 = 0,379 Q.
Für die Spannung S5 des horizontalen Seiles haben wir die Gleichung
S5 . D = S4 (D + n . δ) + 3/2 S4 . m . d, oder S5 = S4 [FORMEL].
Auf gleiche Art erhalten wir zur Bestimmung der Kraft der Arbeiter
N . k [FORMEL] R = S5 (r + n . δ) + S5 . m . E + M . ⅔ . m . E oder wenn der
Werth für S5 und S4 substituirt und durch Q ausgedrückt wird
N . k [FORMEL] + M . ⅔ m . E.
Aus diesem Ausdrucke erhalten wir die Last
[FORMEL].
Wir wollen nun sehen, welchen Einfluss die Reibung auf dem stehenden Zapfen
nimmt, oder wie gross [FORMEL] sey. Ist die Länge der Welle 8 Fuss und der Durch-
messer derselben = ⅘ Fuss, dann das Gewicht von einem Kubikfusse Holz, woraus sie
besteht = 36 ℔, so beträgt das Gewicht M = 11/14 . 16/25 . 36 . 8 = 145 ℔. Wie wir spä-
ter sehen werden, muss R beiläufig 40 Zoll messen; nimmt man nun selbst m = 0,3 und
E = ½ Zoll an, so ist [FORMEL]; diese Grösse ist daher so un-
bedeutend, dass sie in dem obigen Ausdrucke für Q ausser Acht gelassen werden kann,
wir erhalten daher [FORMEL].
Zur Bestimmung des Effektes haben wir die Proportion v : v'' = 4 R : r, wo v'' die
Geschwindigkeit der Last bedeutet. Hieraus folgt die Zeit eines Aufzugs
= [FORMEL], und die Anzahl der Aufzüge während z Arbeitsstunden n = [FORMEL].
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/559>, abgerufen am 22.11.2024.
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