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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.

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Kräfte der Menschen.
marschall-Lieutenant Freiherr von Zach sagt im 1. Theile seiner Elemente der
Manövrir-Kunst (Wien, 1812) im §. 87: "Ich bin mehrmalen auf der Chaussee von
einem Meilenzeiger zum andern gegangen; und habe nie über 52, nie unter 49 Minu-
ten dazu benöthiget. Die Anzahl der Schritte betrug 4900 bis 5300. Nimmt man 5000
Schritte in 50 Minuten an, so kommen 100 Schritte auf 1 Minute. Die Entfernung
von einem Meilenzeiger zum andern war 2000 W. Klafter". Diess gäbe 5 Schritte auf
2 Klafter und die Grösse eines Schrittes = 2/5 Klafter oder 2,4 Fuss und da 2000 Klaf-
ter = 12000 Fuss in 50 Minuten oder 3000Sec. zurückgelegt worden, so ist die Geschwin-
digkeit bei dem Reiseschritte
[Formel 1] Fuss. Die Meile oder 4000 Klaf-
ter werden demnach in 2.50 oder 100 Minuten = 1h 40Min. zurückgelegt.

"Wenn die Leute geschlossen marschiren, so ist der vorige Schritt zu
gross und zu geschwind, und sie können ihn nicht mehr 2/5 Klafter gross machen.
Nach mehreren Probemärschen mit geschlossenen Truppen hat man im Mittel gefun-
den, dass 40 Klafter zu 105 Schritten das brauchbarste Längenmaass seyen. Diess gäbe die
Grösse eines Schrittes [Formel 2] Fuss. Hinsichtlich der Geschwindigkeit werden
80 Schritte in einer Minute gemacht; die Geschwindigkeit ist daher [Formel 3]
Fuss oder beinahe 3 Fuss. Dieser Schritt wird zu Anfange und am Ende der Manö-
ver, d. i. bei den Ab- und Aufmärschen, dann bei Frontmärschen und überhaupt so oft
gebraucht, als die Truppen geschlossen beisammen marschiren müssen. Man nennt
diesen Schritt den Manövrir-Schritt."

Weiter sagt Zach im §. 89.: "Es kommen im Felde Gelegenheiten vor, wo eine
ausserordentliche Geschwindigkeit nothwendig wird. In diesem Falle sagt man, das
Militär marschire im Doublir-Schritte. Diese angestrengte Geschwindigkeit kann
nicht von langer Dauer seyn; man pflegt 120 Schritte in einer Minute zu machen.
Versucht man mit dieser Geschwindigkeit eine Strecke von 100 Klaftern zu durchge-
hen, so wird man dazu 240 Schritte nöthig haben. Die Grösse eines Schrittes be-
trägt sonach [Formel 4] Fuss, und die Geschwindigkeit ergibt sich [Formel 5] ."

Nachstehende Tabelle gibt die Uibersicht der Geschwindigkeiten und Grössen der
angeführten drei Schritt-Arten:

[Tabelle]

Kräfte der Menschen.
marschall-Lieutenant Freiherr von Zach sagt im 1. Theile seiner Elemente der
Manövrir-Kunst (Wien, 1812) im §. 87: „Ich bin mehrmalen auf der Chaussée von
einem Meilenzeiger zum andern gegangen; und habe nie über 52, nie unter 49 Minu-
ten dazu benöthiget. Die Anzahl der Schritte betrug 4900 bis 5300. Nimmt man 5000
Schritte in 50 Minuten an, so kommen 100 Schritte auf 1 Minute. Die Entfernung
von einem Meilenzeiger zum andern war 2000 W. Klafter“. Diess gäbe 5 Schritte auf
2 Klafter und die Grösse eines Schrittes = ⅖ Klafter oder 2,4 Fuss und da 2000 Klaf-
ter = 12000 Fuss in 50 Minuten oder 3000Sec. zurückgelegt worden, so ist die Geschwin-
digkeit bei dem Reiseschritte
[Formel 1] Fuss. Die Meile oder 4000 Klaf-
ter werden demnach in 2.50 oder 100 Minuten = 1h 40Min. zurückgelegt.

„Wenn die Leute geschlossen marschiren, so ist der vorige Schritt zu
gross und zu geschwind, und sie können ihn nicht mehr ⅖ Klafter gross machen.
Nach mehreren Probemärschen mit geschlossenen Truppen hat man im Mittel gefun-
den, dass 40 Klafter zu 105 Schritten das brauchbarste Längenmaass seyen. Diess gäbe die
Grösse eines Schrittes [Formel 2] Fuss. Hinsichtlich der Geschwindigkeit werden
80 Schritte in einer Minute gemacht; die Geschwindigkeit ist daher [Formel 3]
Fuss oder beinahe 3 Fuss. Dieser Schritt wird zu Anfange und am Ende der Manö-
ver, d. i. bei den Ab- und Aufmärschen, dann bei Frontmärschen und überhaupt so oft
gebraucht, als die Truppen geschlossen beisammen marschiren müssen. Man nennt
diesen Schritt den Manövrir-Schritt.“

Weiter sagt Zach im §. 89.: „Es kommen im Felde Gelegenheiten vor, wo eine
ausserordentliche Geschwindigkeit nothwendig wird. In diesem Falle sagt man, das
Militär marschire im Doublir-Schritte. Diese angestrengte Geschwindigkeit kann
nicht von langer Dauer seyn; man pflegt 120 Schritte in einer Minute zu machen.
Versucht man mit dieser Geschwindigkeit eine Strecke von 100 Klaftern zu durchge-
hen, so wird man dazu 240 Schritte nöthig haben. Die Grösse eines Schrittes be-
trägt sonach [Formel 4] Fuss, und die Geschwindigkeit ergibt sich [Formel 5] .“

Nachstehende Tabelle gibt die Uibersicht der Geschwindigkeiten und Grössen der
angeführten drei Schritt-Arten:

[Tabelle]
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[21/0051] Kräfte der Menschen. marschall-Lieutenant Freiherr von Zach sagt im 1. Theile seiner Elemente der Manövrir-Kunst (Wien, 1812) im §. 87: „Ich bin mehrmalen auf der Chaussée von einem Meilenzeiger zum andern gegangen; und habe nie über 52, nie unter 49 Minu- ten dazu benöthiget. Die Anzahl der Schritte betrug 4900 bis 5300. Nimmt man 5000 Schritte in 50 Minuten an, so kommen 100 Schritte auf 1 Minute. Die Entfernung von einem Meilenzeiger zum andern war 2000 W. Klafter“. Diess gäbe 5 Schritte auf 2 Klafter und die Grösse eines Schrittes = ⅖ Klafter oder 2,4 Fuss und da 2000 Klaf- ter = 12000 Fuss in 50 Minuten oder 3000Sec. zurückgelegt worden, so ist die Geschwin- digkeit bei dem Reiseschritte [FORMEL] Fuss. Die Meile oder 4000 Klaf- ter werden demnach in 2.50 oder 100 Minuten = 1h 40Min. zurückgelegt. „Wenn die Leute geschlossen marschiren, so ist der vorige Schritt zu gross und zu geschwind, und sie können ihn nicht mehr ⅖ Klafter gross machen. Nach mehreren Probemärschen mit geschlossenen Truppen hat man im Mittel gefun- den, dass 40 Klafter zu 105 Schritten das brauchbarste Längenmaass seyen. Diess gäbe die Grösse eines Schrittes [FORMEL] Fuss. Hinsichtlich der Geschwindigkeit werden 80 Schritte in einer Minute gemacht; die Geschwindigkeit ist daher [FORMEL] Fuss oder beinahe 3 Fuss. Dieser Schritt wird zu Anfange und am Ende der Manö- ver, d. i. bei den Ab- und Aufmärschen, dann bei Frontmärschen und überhaupt so oft gebraucht, als die Truppen geschlossen beisammen marschiren müssen. Man nennt diesen Schritt den Manövrir-Schritt.“ Weiter sagt Zach im §. 89.: „Es kommen im Felde Gelegenheiten vor, wo eine ausserordentliche Geschwindigkeit nothwendig wird. In diesem Falle sagt man, das Militär marschire im Doublir-Schritte. Diese angestrengte Geschwindigkeit kann nicht von langer Dauer seyn; man pflegt 120 Schritte in einer Minute zu machen. Versucht man mit dieser Geschwindigkeit eine Strecke von 100 Klaftern zu durchge- hen, so wird man dazu 240 Schritte nöthig haben. Die Grösse eines Schrittes be- trägt sonach [FORMEL] Fuss, und die Geschwindigkeit ergibt sich [FORMEL].“ Nachstehende Tabelle gibt die Uibersicht der Geschwindigkeiten und Grössen der angeführten drei Schritt-Arten:

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/51>, abgerufen am 23.11.2024.