Die aus den ersten 8 Versuchen abgeleitete Gleichung für die Bie- gung ist 30 u = 639
[Formel 1]
, worin A = 7,893257 und B =
[Formel 2]
. Der Coeffi- zient für den Bruch ist m = 3416. Der Coeffi- zient für die Biegung bei vollkommener Ela- sticität und der Annah- me einer Senkung von 1 : 480 ist m = 90332.
Der Bruch erfolgte bei 925 Lb, und man fand in der Schiene an der untern Fläche, wo- mit sie auflag, eine kugelförmige von aussen nicht sichtbare Luftblase von 43/4 Linien Durchmesser. Diese Luftblase war 11 Linien von der Mitte der Schiene entfernt; die letztere brach desshalb nicht in der Mitte, sondern bei dieser Luftblase, woraus sich auch das geringere Tragungsvermögen erklärt.
§. 327.
Aus diesen sieben Versuchen ersieht man, dass der Coefficient m einen sehr nahe übereinstimmenden Werth hat; derselbe beträgt nämlich im Mittel der 7 Versuche 94685, wornach die Gleichung G = 94741 ·
[Formel 3]
folgt.
Tredgold leitet in dem bereits angeführten Werke auf einem andern Wege die Glei- chung G = 1065 ·
[Formel 4]
ab, wobei dieselbe Biegung von 1/40 Zoll per Fuss angenom- men wurde, jedoch die Länge L in Fussen zu substituiren ist. Wird hier die Redukzion auf N. Oe. Maass und Gewicht gemacht und L in Zollen angenommen, so folgt G = 1065 ·
[Formel 5]
· (0,9642)2 . 144 . 0,8099 = 115472 ·
[Formel 6]
; diess Gewicht beträgt beiläufig um 2/9tel mehr, allein wir haben bloss gewöhnliches Gusseisen versucht, wogegen in Eng- land alle derlei Barren erst bei der zweiten Schmelzung des Eisens, demnach aus einem vollkommenern Materiale erzeugt werden.
Eigene Versuche über die Biegung des Gusseisens.
Versuch Nro. 7.
[Tabelle]
Die aus den ersten 8 Versuchen abgeleitete Gleichung für die Bie- gung ist 30 u = 639
[Formel 1]
, worin A = 7,893257 und B =
[Formel 2]
. Der Coeffi- zient für den Bruch ist m = 3416. Der Coeffi- zient für die Biegung bei vollkommener Ela- sticität und der Annah- me einer Senkung von 1 : 480 ist μ = 90332.
Der Bruch erfolgte bei 925 ℔, und man fand in der Schiene an der untern Fläche, wo- mit sie auflag, eine kugelförmige von aussen nicht sichtbare Luftblase von 4¾ Linien Durchmesser. Diese Luftblase war 11 Linien von der Mitte der Schiene entfernt; die letztere brach desshalb nicht in der Mitte, sondern bei dieser Luftblase, woraus sich auch das geringere Tragungsvermögen erklärt.
§. 327.
Aus diesen sieben Versuchen ersieht man, dass der Coefficient μ einen sehr nahe übereinstimmenden Werth hat; derselbe beträgt nämlich im Mittel der 7 Versuche 94685, wornach die Gleichung G = 94741 ·
[Formel 3]
folgt.
Tredgold leitet in dem bereits angeführten Werke auf einem andern Wege die Glei- chung G = 1065 ·
[Formel 4]
ab, wobei dieselbe Biegung von 1/40 Zoll per Fuss angenom- men wurde, jedoch die Länge L in Fussen zu substituiren ist. Wird hier die Redukzion auf N. Oe. Maass und Gewicht gemacht und L in Zollen angenommen, so folgt G = 1065 ·
[Formel 5]
· (0,9642)2 . 144 . 0,8099 = 115472 ·
[Formel 6]
; diess Gewicht beträgt beiläufig um 2/9tel mehr, allein wir haben bloss gewöhnliches Gusseisen versucht, wogegen in Eng- land alle derlei Barren erst bei der zweiten Schmelzung des Eisens, demnach aus einem vollkommenern Materiale erzeugt werden.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0382"n="352"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#i">Eigene Versuche über die Biegung des Gusseisens.</hi></fw><lb/><divn="5"><head><hirendition="#g">Versuch</hi> N<hirendition="#sup">ro.</hi> 7.</head><lb/><table><row><cell/></row></table><p>Die aus den ersten 8<lb/>
Versuchen abgeleitete<lb/>
Gleichung für die Bie-<lb/>
gung ist 30 u =<lb/>
639 <formula/>,<lb/>
worin A = 7,<hirendition="#sub">893257</hi> und<lb/>
B = <formula/>. Der Coeffi-<lb/>
zient für den Bruch ist<lb/>
m = 3416. Der Coeffi-<lb/>
zient für die Biegung<lb/>
bei vollkommener Ela-<lb/>
sticität und der Annah-<lb/>
me einer Senkung von<lb/>
1 : 480 ist μ = 90332.</p><lb/><p>Der Bruch erfolgte bei 925 ℔, und man fand in der Schiene an der untern Fläche, wo-<lb/>
mit sie auflag, eine kugelförmige von aussen nicht sichtbare Luftblase von 4¾ Linien<lb/>
Durchmesser. Diese Luftblase war 11 Linien von der Mitte der Schiene entfernt; die<lb/>
letztere brach desshalb nicht in der Mitte, sondern bei dieser Luftblase, woraus sich auch<lb/>
das geringere Tragungsvermögen erklärt.</p></div></div><lb/><divn="4"><head>§. 327.</head><lb/><p>Aus diesen sieben Versuchen ersieht man, dass der Coefficient μ einen sehr nahe<lb/>
übereinstimmenden Werth hat; derselbe beträgt nämlich im Mittel der 7 Versuche 94685,<lb/>
wornach die Gleichung G = 94741 · <formula/> folgt.</p><lb/><p><hirendition="#i">Tredgold</hi> leitet in dem bereits angeführten Werke auf einem andern Wege die Glei-<lb/>
chung G = 1065 · <formula/> ab, wobei dieselbe Biegung von 1/40 Zoll per Fuss angenom-<lb/>
men wurde, jedoch die Länge L in Fussen zu substituiren ist. Wird hier die Redukzion<lb/>
auf N. Oe. Maass und Gewicht gemacht und L in Zollen angenommen, so folgt<lb/>
G = 1065 · <formula/> · (0,<hirendition="#sub">9642</hi>)<hirendition="#sup">2</hi> . 144 . 0,<hirendition="#sub">8099</hi> = 115472 · <formula/>; diess Gewicht beträgt beiläufig<lb/>
um 2/9<hirendition="#sup">tel</hi> mehr, allein wir haben bloss gewöhnliches Gusseisen versucht, wogegen in Eng-<lb/>
land alle derlei Barren erst bei der zweiten Schmelzung des Eisens, demnach aus einem<lb/>
vollkommenern Materiale erzeugt werden.</p></div><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[352/0382]
Eigene Versuche über die Biegung des Gusseisens.
Versuch Nro. 7.
Die aus den ersten 8
Versuchen abgeleitete
Gleichung für die Bie-
gung ist 30 u =
639 [FORMEL],
worin A = 7,893257 und
B = [FORMEL]. Der Coeffi-
zient für den Bruch ist
m = 3416. Der Coeffi-
zient für die Biegung
bei vollkommener Ela-
sticität und der Annah-
me einer Senkung von
1 : 480 ist μ = 90332.
Der Bruch erfolgte bei 925 ℔, und man fand in der Schiene an der untern Fläche, wo-
mit sie auflag, eine kugelförmige von aussen nicht sichtbare Luftblase von 4¾ Linien
Durchmesser. Diese Luftblase war 11 Linien von der Mitte der Schiene entfernt; die
letztere brach desshalb nicht in der Mitte, sondern bei dieser Luftblase, woraus sich auch
das geringere Tragungsvermögen erklärt.
§. 327.
Aus diesen sieben Versuchen ersieht man, dass der Coefficient μ einen sehr nahe
übereinstimmenden Werth hat; derselbe beträgt nämlich im Mittel der 7 Versuche 94685,
wornach die Gleichung G = 94741 · [FORMEL] folgt.
Tredgold leitet in dem bereits angeführten Werke auf einem andern Wege die Glei-
chung G = 1065 · [FORMEL] ab, wobei dieselbe Biegung von 1/40 Zoll per Fuss angenom-
men wurde, jedoch die Länge L in Fussen zu substituiren ist. Wird hier die Redukzion
auf N. Oe. Maass und Gewicht gemacht und L in Zollen angenommen, so folgt
G = 1065 · [FORMEL] · (0,9642)2 . 144 . 0,8099 = 115472 · [FORMEL]; diess Gewicht beträgt beiläufig
um 2/9tel mehr, allein wir haben bloss gewöhnliches Gusseisen versucht, wogegen in Eng-
land alle derlei Barren erst bei der zweiten Schmelzung des Eisens, demnach aus einem
vollkommenern Materiale erzeugt werden.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/382>, abgerufen am 18.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.