Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898.2. Kapitel. Die Minen und Torpedos im nordamerikanischen Bürgerkriege. wie später,*) wenn auch nicht als Kriegsmittel, gebraucht worden ist,eine Mine oder gar einen Torpedo nennen wollte. Der zweite Fall, d. i. der Untergang des Nordstaaten-Kanonen- Die Südstaaten hatten eine Zahl von Strolchen und verkommenen Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß der "Greyhound" nur Es bleiben sonach 33 Fälle übrig, von denen 27 auf mehr oder Die vorhin genannten 27 Fälle sind schnell aufgezählt. Sie 1. Am 12. Dezember 1862 gerieth das Panzerschiff "Cairo" Dasselbe Schicksal ereilte die nachstehenden Schiffe: 2. Kanonenboot "Baron de Kalb", Yazoo-River, 22. Juli 1863. 3. Ein Parlamentärboot, James-River, Ende 1863. 4. Transportdampfer "Maple Leaf", St. Johns-River, 5. Gepanzertes Schiff "Eastport", Red-River, 15. April 1864. 6. Dampfer "Commodore Jones", James-River, 6. Mai 1864. *) Z. B. von dem sogenannten Massenmörder Thomas 11. Dezember 1875
gegen den Dampfer des Norddeutschen Lloyd "Mosel". Der Mann hieß übrigens Keith und war Amerikaner. 2. Kapitel. Die Minen und Torpedos im nordamerikaniſchen Bürgerkriege. wie ſpäter,*) wenn auch nicht als Kriegsmittel, gebraucht worden iſt,eine Mine oder gar einen Torpedo nennen wollte. Der zweite Fall, d. i. der Untergang des Nordſtaaten-Kanonen- Die Südſtaaten hatten eine Zahl von Strolchen und verkommenen Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß der „Greyhound“ nur Es bleiben ſonach 33 Fälle übrig, von denen 27 auf mehr oder Die vorhin genannten 27 Fälle ſind ſchnell aufgezählt. Sie 1. Am 12. Dezember 1862 gerieth das Panzerſchiff „Cairo“ Daſſelbe Schickſal ereilte die nachſtehenden Schiffe: 2. Kanonenboot „Baron de Kalb“, Yazoo-River, 22. Juli 1863. 3. Ein Parlamentärboot, James-River, Ende 1863. 4. Transportdampfer „Maple Leaf“, St. Johns-River, 5. Gepanzertes Schiff „Eaſtport“, Red-River, 15. April 1864. 6. Dampfer „Commodore Jones“, James-River, 6. Mai 1864. *) Z. B. von dem ſogenannten Maſſenmörder Thomas 11. Dezember 1875
gegen den Dampfer des Norddeutſchen Lloyd „Moſel“. Der Mann hieß übrigens Keith und war Amerikaner. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0023" n="9"/><fw place="top" type="header">2. Kapitel. Die Minen und Torpedos im nordamerikaniſchen Bürgerkriege.</fw><lb/> wie ſpäter,<note place="foot" n="*)">Z. B. von dem ſogenannten Maſſenmörder Thomas 11. Dezember 1875<lb/> gegen den Dampfer des Norddeutſchen Lloyd „Moſel“. Der Mann hieß<lb/> übrigens Keith und war Amerikaner.</note> wenn auch nicht als Kriegsmittel, gebraucht worden iſt,<lb/> eine Mine oder gar einen Torpedo nennen wollte.</p><lb/> <p>Der zweite Fall, d. i. der Untergang des Nordſtaaten-Kanonen-<lb/> bootes „Greyhound“, betrifft die Anwendung des ſogenannten <hi rendition="#aq">Coal-<lb/> torpedo</hi>. Die Kohlentorpedos waren nichts Anderes als Papp-<lb/> gefäße, welche mit 5 <hi rendition="#aq">kg</hi> ſehr briſanten Pulvers gefüllt waren, und<lb/> denen man künſtlich das äußere Anſehen eines Kohlenſtückes, wie es<lb/> aus dem Schachte gefördert und an Bord verheizt wird, ge-<lb/> geben hatte.</p><lb/> <p>Die Südſtaaten hatten eine Zahl von Strolchen und verkommenen<lb/> Subjekten zu einem förmlichen Korps organiſirt, welches dieſe Unheil<lb/> bergenden, nichtswürdigen Minen unter die Kohlen zu miſchen hatte,<lb/> die für die Nordſtaatenſchiffe beſtimmt waren. Gelangte ſolche<lb/> Mine in die Feuer eines Keſſels, ſo explodirte ſie, und thatſächlich<lb/> fand das oben genannte Kanonenboot am 27. November 1864 auf<lb/> dem James River durch einen <hi rendition="#aq">Coal-torpedo</hi> ſeinen Untergang.</p><lb/> <p>Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß der „Greyhound“ nur<lb/> ein kleines, gebrechliches Fahrzeug war und daß die Anwendung <hi rendition="#g">dieſer</hi><lb/> Waffe und die Bezeichnung „Torpedo“ für dieſelbe Mißbräuche ſind.</p><lb/> <p>Es bleiben ſonach 33 Fälle übrig, von denen 27 auf mehr oder<lb/> minder erfolgreiche Exploſionen von ſtationären Minen zu rechnen<lb/> ſind, während Torpedoboote, darunter wieder ein Unterwaſſerboot,<lb/> ſechsmal in Aktion getreten ſind.</p><lb/> <p>Die vorhin genannten 27 Fälle ſind ſchnell aufgezählt. Sie<lb/> betreffen nur Nordſtaatenſchiffe und Minen der Südſtaaten:</p><lb/> <p>1. Am 12. Dezember 1862 gerieth das Panzerſchiff „Cairo“<lb/> im Yazoo-River auf eine Mine und ſank in 12 Minuten.</p><lb/> <p>Daſſelbe Schickſal ereilte die nachſtehenden Schiffe:</p><lb/> <p>2. Kanonenboot „Baron de Kalb“, Yazoo-River, 22. Juli 1863.</p><lb/> <p>3. Ein Parlamentärboot, James-River, Ende 1863.</p><lb/> <p>4. Transportdampfer „Maple Leaf“, St. Johns-River,<lb/> Florida, 1. April 1864.</p><lb/> <p>5. Gepanzertes Schiff „Eaſtport“, Red-River, 15. April 1864.</p><lb/> <p>6. Dampfer „Commodore Jones“, James-River, 6. Mai 1864.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0023]
2. Kapitel. Die Minen und Torpedos im nordamerikaniſchen Bürgerkriege.
wie ſpäter, *) wenn auch nicht als Kriegsmittel, gebraucht worden iſt,
eine Mine oder gar einen Torpedo nennen wollte.
Der zweite Fall, d. i. der Untergang des Nordſtaaten-Kanonen-
bootes „Greyhound“, betrifft die Anwendung des ſogenannten Coal-
torpedo. Die Kohlentorpedos waren nichts Anderes als Papp-
gefäße, welche mit 5 kg ſehr briſanten Pulvers gefüllt waren, und
denen man künſtlich das äußere Anſehen eines Kohlenſtückes, wie es
aus dem Schachte gefördert und an Bord verheizt wird, ge-
geben hatte.
Die Südſtaaten hatten eine Zahl von Strolchen und verkommenen
Subjekten zu einem förmlichen Korps organiſirt, welches dieſe Unheil
bergenden, nichtswürdigen Minen unter die Kohlen zu miſchen hatte,
die für die Nordſtaatenſchiffe beſtimmt waren. Gelangte ſolche
Mine in die Feuer eines Keſſels, ſo explodirte ſie, und thatſächlich
fand das oben genannte Kanonenboot am 27. November 1864 auf
dem James River durch einen Coal-torpedo ſeinen Untergang.
Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß der „Greyhound“ nur
ein kleines, gebrechliches Fahrzeug war und daß die Anwendung dieſer
Waffe und die Bezeichnung „Torpedo“ für dieſelbe Mißbräuche ſind.
Es bleiben ſonach 33 Fälle übrig, von denen 27 auf mehr oder
minder erfolgreiche Exploſionen von ſtationären Minen zu rechnen
ſind, während Torpedoboote, darunter wieder ein Unterwaſſerboot,
ſechsmal in Aktion getreten ſind.
Die vorhin genannten 27 Fälle ſind ſchnell aufgezählt. Sie
betreffen nur Nordſtaatenſchiffe und Minen der Südſtaaten:
1. Am 12. Dezember 1862 gerieth das Panzerſchiff „Cairo“
im Yazoo-River auf eine Mine und ſank in 12 Minuten.
Daſſelbe Schickſal ereilte die nachſtehenden Schiffe:
2. Kanonenboot „Baron de Kalb“, Yazoo-River, 22. Juli 1863.
3. Ein Parlamentärboot, James-River, Ende 1863.
4. Transportdampfer „Maple Leaf“, St. Johns-River,
Florida, 1. April 1864.
5. Gepanzertes Schiff „Eaſtport“, Red-River, 15. April 1864.
6. Dampfer „Commodore Jones“, James-River, 6. Mai 1864.
*) Z. B. von dem ſogenannten Maſſenmörder Thomas 11. Dezember 1875
gegen den Dampfer des Norddeutſchen Lloyd „Moſel“. Der Mann hieß
übrigens Keith und war Amerikaner.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |