Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898.Der Untergang der "Maine". Die größte Wahrscheinlichkeit hat die Annahme, daß infolge von Fig. 8 zeigt die englische Korvette "Doterel", welche infolge Es erübrigt nur noch zu bemerken, daß die amerikanische Kom- Hätte sie ihr Gutachten dahin gefaßt, daß nur eine Mine das Wird aber die Vergangenheit die Ursachen zum Untergange der Denn wenn die Explosion einer Mine allein oder mit ihren Geschieht dieses nicht, so wird es als ein Beitrag dafür an- Der Untergang der „Maine“. Die größte Wahrſcheinlichkeit hat die Annahme, daß infolge von Fig. 8 zeigt die engliſche Korvette „Doterel“, welche infolge Es erübrigt nur noch zu bemerken, daß die amerikaniſche Kom- Hätte ſie ihr Gutachten dahin gefaßt, daß nur eine Mine das Wird aber die Vergangenheit die Urſachen zum Untergange der Denn wenn die Exploſion einer Mine allein oder mit ihren Geſchieht dieſes nicht, ſo wird es als ein Beitrag dafür an- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0139" n="115"/> <fw place="top" type="header">Der Untergang der „Maine“.</fw><lb/> <p>Die größte Wahrſcheinlichkeit hat die Annahme, daß infolge von<lb/> Gasbildung aus Kohlen oder friſcher Farbe und durch irgend welche<lb/> Entzündung dieſer Gaſe, vielleicht auch durch einfache Selbſtentzündung<lb/> die vorderen Munitionsräume zur Exploſion gebracht worden ſind,<lb/> daß nur <hi rendition="#g">eine Exploſion</hi> ſtattgefunden hat, daß aber eine Mine<lb/><hi rendition="#g">nicht</hi> mit im (ſehr ernſten) Spiele geweſen iſt.</p><lb/> <p>Fig. 8 zeigt die engliſche Korvette „Doterel“, welche infolge<lb/> Exploſion der vorderen Pulverkammer ebenfalls zu Grunde ging.<lb/> Hier waren Farbegaſe die Quelle des Unheils. Die Aehnlichkeit der<lb/> Verhältniſſe iſt in die Augen ſpringend.</p><lb/> <p>Es erübrigt nur noch zu bemerken, daß die amerikaniſche Kom-<lb/> miſſion dadurch, daß ſie <hi rendition="#g">zwei</hi> Exploſionen zugegeben hat, ſich augen-<lb/> ſcheinlich in einen Widerſpruch verwickelt hat.</p><lb/> <p>Hätte ſie ihr Gutachten dahin gefaßt, daß <hi rendition="#g">nur</hi> eine Mine das<lb/> Schiff zerſtört habe, ſo wäre dieſes Urtheil weniger anfechtbar geweſen<lb/> wie das jetzige.</p><lb/> <p>Wird aber die Vergangenheit die Urſachen zum Untergange der<lb/> „Maine“ nicht klarlegen, ſo muß die Zukunft lehren, ob die Anſicht<lb/> der amerikaniſchen Kommiſſion thatſächliche Begründung hat oder nicht.</p><lb/> <p>Denn wenn die Exploſion einer Mine allein oder mit ihren<lb/> Folgen im Stande iſt, ſo ungeahnt verheerende Wirkungen auszuüben,<lb/> wie im Falle der „Maine“, dann müſſen in Zukunft weitgehende<lb/> Aenderungen im Schiffbau, wie Verſtärkung der Bodenkonſtruktion,<lb/> Verlegung der Munitionsräume u. A., ſtattfinden, um Schiffe gegen<lb/> Minen und folglich auch gegen Torpedos beſſer wie bisher zu ſchützen.</p><lb/> <p>Geſchieht dieſes nicht, ſo wird es als ein Beitrag dafür an-<lb/> zuſehen ſein, daß das Gutachten der Unterſuchungskommiſſion der<lb/> Vereinigten Staaten Trugſchlüſſe enthält.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [115/0139]
Der Untergang der „Maine“.
Die größte Wahrſcheinlichkeit hat die Annahme, daß infolge von
Gasbildung aus Kohlen oder friſcher Farbe und durch irgend welche
Entzündung dieſer Gaſe, vielleicht auch durch einfache Selbſtentzündung
die vorderen Munitionsräume zur Exploſion gebracht worden ſind,
daß nur eine Exploſion ſtattgefunden hat, daß aber eine Mine
nicht mit im (ſehr ernſten) Spiele geweſen iſt.
Fig. 8 zeigt die engliſche Korvette „Doterel“, welche infolge
Exploſion der vorderen Pulverkammer ebenfalls zu Grunde ging.
Hier waren Farbegaſe die Quelle des Unheils. Die Aehnlichkeit der
Verhältniſſe iſt in die Augen ſpringend.
Es erübrigt nur noch zu bemerken, daß die amerikaniſche Kom-
miſſion dadurch, daß ſie zwei Exploſionen zugegeben hat, ſich augen-
ſcheinlich in einen Widerſpruch verwickelt hat.
Hätte ſie ihr Gutachten dahin gefaßt, daß nur eine Mine das
Schiff zerſtört habe, ſo wäre dieſes Urtheil weniger anfechtbar geweſen
wie das jetzige.
Wird aber die Vergangenheit die Urſachen zum Untergange der
„Maine“ nicht klarlegen, ſo muß die Zukunft lehren, ob die Anſicht
der amerikaniſchen Kommiſſion thatſächliche Begründung hat oder nicht.
Denn wenn die Exploſion einer Mine allein oder mit ihren
Folgen im Stande iſt, ſo ungeahnt verheerende Wirkungen auszuüben,
wie im Falle der „Maine“, dann müſſen in Zukunft weitgehende
Aenderungen im Schiffbau, wie Verſtärkung der Bodenkonſtruktion,
Verlegung der Munitionsräume u. A., ſtattfinden, um Schiffe gegen
Minen und folglich auch gegen Torpedos beſſer wie bisher zu ſchützen.
Geſchieht dieſes nicht, ſo wird es als ein Beitrag dafür an-
zuſehen ſein, daß das Gutachten der Unterſuchungskommiſſion der
Vereinigten Staaten Trugſchlüſſe enthält.
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