Genée, Richard: Arien und Gesänge aus: Die Fledermaus. Wien, 1874.
Oft bis zum hellen Tag! Zwar langweil' ich mich stets dabei, Was man auch treibt und spricht; Jndeß, was mir als Wirth steht frei, Duld' ich bei Gästen nicht! Und sehe ich, es ennuyirt Sich Jemand hier bei mir, :,: So pack' ich ihn ganz ungenirt, Werf' ihn hinaus zur Thür. :,: Und fragen Sie -- ich bitte, :,: Warum ich das wohl thu', :,: :,: S' ist 'mal bei mir so Sitte Chacun a son goaut! :,: Wenn ich mit Anderen sitz' beim Wein, Und Flasch' um Flasche leer' -- Muß Jeder mit mir lustig sein, Sonst werde grob ich sehr! Und schänke Glas um Glas ich ein, Duld' ich nicht Widerspruch, Nicht leiden kann ich's, wenn Sie schrei'n -- Jch will nicht -- hab' genug! Wer mir beim Trinken nicht parirt, Sich zieret wie ein Tropf, -- :,: Dem werfe ich ganz ungenirt Die Flasche an den Kopf. :,: Und fragen Sie -- ich bitte, :,: Warum ich das wohl thu' :,: S' ist 'mal bei mir so Sitte Chacun a son goaut! :,: Nr. 8. Chor und Lach-Couplet. Orlofsky. Ach, meine Herren und Damen, Hier gibt's einen Spaß! Falke. Zur rechten Zeit Sie kamen. Chor. Was gibt's? Erzählt doch was?
Oft bis zum hellen Tag! Zwar langweil’ ich mich ſtets dabei, Was man auch treibt und ſpricht; Jndeß, was mir als Wirth ſteht frei, Duld’ ich bei Gäſten nicht! Und ſehe ich, es ennuyirt Sich Jemand hier bei mir, :,: So pack’ ich ihn ganz ungenirt, Werf’ ihn hinaus zur Thür. :,: Und fragen Sie — ich bitte, :,: Warum ich das wohl thu’, :,: :,: S’ iſt ’mal bei mir ſo Sitte Chacun à son goût! :,: Wenn ich mit Anderen ſitz’ beim Wein, Und Flaſch’ um Flaſche leer’ — Muß Jeder mit mir luſtig ſein, Sonſt werde grob ich ſehr! Und ſchänke Glas um Glas ich ein, Duld’ ich nicht Widerſpruch, Nicht leiden kann ich’s, wenn Sie ſchrei’n — Jch will nicht — hab’ genug! Wer mir beim Trinken nicht parirt, Sich zieret wie ein Tropf, — :,: Dem werfe ich ganz ungenirt Die Flaſche an den Kopf. :,: Und fragen Sie — ich bitte, :,: Warum ich das wohl thu’ :,: S’ iſt ’mal bei mir ſo Sitte Chacun à son goût! :,: Nr. 8. Chor und Lach-Couplet. Orlofsky. Ach, meine Herren und Damen, Hier gibt’s einen Spaß! Falke. Zur rechten Zeit Sie kamen. Chor. Was gibt’s? Erzählt doch was? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ORL"> <p> <pb facs="#f0026" n="20"/> <hi rendition="#et">Oft bis zum hellen Tag!<lb/> Zwar langweil’ ich mich ſtets dabei,<lb/> Was man auch treibt und ſpricht;<lb/> Jndeß, was mir als Wirth ſteht frei,<lb/> Duld’ ich bei Gäſten nicht!<lb/> Und ſehe ich, es ennuyirt<lb/> Sich Jemand hier bei mir,<lb/> :,: So pack’ ich ihn ganz ungenirt,<lb/> Werf’ ihn hinaus zur Thür. :,:<lb/> Und fragen Sie — ich bitte,<lb/> :,: Warum ich das wohl thu’, :,:<lb/> :,: S’ iſt ’mal bei mir ſo Sitte<lb/><hi rendition="#aq">Chacun à son goût!</hi> :,:</hi> </p><lb/> <p>Wenn ich mit Anderen ſitz’ beim Wein,<lb/> Und Flaſch’ um Flaſche leer’ —<lb/> Muß Jeder mit mir luſtig ſein,<lb/> Sonſt werde grob ich ſehr!<lb/> Und ſchänke Glas um Glas ich ein,<lb/> Duld’ ich nicht Widerſpruch,<lb/> Nicht leiden kann ich’s, wenn Sie ſchrei’n —<lb/> Jch will nicht — hab’ genug!<lb/> Wer mir beim Trinken nicht parirt,<lb/> Sich zieret wie ein Tropf, —<lb/> :,: Dem werfe ich ganz ungenirt<lb/> Die Flaſche an den Kopf. :,:<lb/> Und fragen Sie — ich bitte,<lb/> :,: Warum ich das wohl thu’ :,:<lb/> S’ iſt ’mal bei mir ſo Sitte<lb/><hi rendition="#aq">Chacun à son goût!</hi> :,:</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Nr. 8. Chor und Lach-Couplet.</hi> </head><lb/> <sp who="#ORL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Orlofsky.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Ach, meine Herren und Damen,<lb/> Hier gibt’s einen Spaß!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#FAL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Falke.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Zur rechten Zeit Sie kamen.</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#CHO"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Chor.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Was gibt’s? Erzählt doch was?</hi> </p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0026]
Oft bis zum hellen Tag!
Zwar langweil’ ich mich ſtets dabei,
Was man auch treibt und ſpricht;
Jndeß, was mir als Wirth ſteht frei,
Duld’ ich bei Gäſten nicht!
Und ſehe ich, es ennuyirt
Sich Jemand hier bei mir,
:,: So pack’ ich ihn ganz ungenirt,
Werf’ ihn hinaus zur Thür. :,:
Und fragen Sie — ich bitte,
:,: Warum ich das wohl thu’, :,:
:,: S’ iſt ’mal bei mir ſo Sitte
Chacun à son goût! :,:
Wenn ich mit Anderen ſitz’ beim Wein,
Und Flaſch’ um Flaſche leer’ —
Muß Jeder mit mir luſtig ſein,
Sonſt werde grob ich ſehr!
Und ſchänke Glas um Glas ich ein,
Duld’ ich nicht Widerſpruch,
Nicht leiden kann ich’s, wenn Sie ſchrei’n —
Jch will nicht — hab’ genug!
Wer mir beim Trinken nicht parirt,
Sich zieret wie ein Tropf, —
:,: Dem werfe ich ganz ungenirt
Die Flaſche an den Kopf. :,:
Und fragen Sie — ich bitte,
:,: Warum ich das wohl thu’ :,:
S’ iſt ’mal bei mir ſo Sitte
Chacun à son goût! :,:
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Zitationshilfe: | Genée, Richard: Arien und Gesänge aus: Die Fledermaus. Wien, 1874, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/genee_fledermaus_1874/26>, abgerufen am 17.07.2024. |