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[Gellert, Christian Fürchtegott]: Das Leben der Schwedischen Gräfinn von G.***. Bd. 1. Leipzig, 1747.

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Leben der Schwedischen
liche schlimme Folgen, die für sie und
uns daraus entstunden, nicht erzählen.
Es sind Umstände, an denen wir Theil
nahmen, weil wir gleichsam darein ge-
flochten waren. Sie waren in Ansehung
unserer Empfindung wichtig; Allein, ich
würde übel schließen, wenn ich glauben
wollte, daß sie deswegen dem Leser merk-
würdig vorkommen, und ihn rühren wür-
den. Jch will daher vieles überge-
hen.

Wir lebten wieder ruhig. Es schien,
als ob uns der Himmel mit Gewalt
reich machen wollte. Unsere Capitale
brachten mehr ein, als wir verlangten,
und weit mehr, als wir brauchten. Und
ich dachte nicht einmal daran, meine bey
der Krone stehende Gelder zu fordern.
Jch war vielmehr ruhig, wenn ich nicht
an dieses Land denken durfte. Ueberdie-
ses war es auch durch den Krieg ganz
erschöpft und entblößt. Genug, ich lebte

unbe-

Leben der Schwediſchen
liche ſchlimme Folgen, die für ſie und
uns daraus entſtunden, nicht erzählen.
Es ſind Umſtände, an denen wir Theil
nahmen, weil wir gleichſam darein ge-
flochten waren. Sie waren in Anſehung
unſerer Empfindung wichtig; Allein, ich
würde übel ſchließen, wenn ich glauben
wollte, daß ſie deswegen dem Leſer merk-
würdig vorkommen, und ihn rühren wür-
den. Jch will daher vieles überge-
hen.

Wir lebten wieder ruhig. Es ſchien,
als ob uns der Himmel mit Gewalt
reich machen wollte. Unſere Capitale
brachten mehr ein, als wir verlangten,
und weit mehr, als wir brauchten. Und
ich dachte nicht einmal daran, meine bey
der Krone ſtehende Gelder zu fordern.
Jch war vielmehr ruhig, wenn ich nicht
an dieſes Land denken durfte. Ueberdie-
ſes war es auch durch den Krieg ganz
erſchöpft und entblößt. Genug, ich lebte

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[112/0112] Leben der Schwediſchen liche ſchlimme Folgen, die für ſie und uns daraus entſtunden, nicht erzählen. Es ſind Umſtände, an denen wir Theil nahmen, weil wir gleichſam darein ge- flochten waren. Sie waren in Anſehung unſerer Empfindung wichtig; Allein, ich würde übel ſchließen, wenn ich glauben wollte, daß ſie deswegen dem Leſer merk- würdig vorkommen, und ihn rühren wür- den. Jch will daher vieles überge- hen. Wir lebten wieder ruhig. Es ſchien, als ob uns der Himmel mit Gewalt reich machen wollte. Unſere Capitale brachten mehr ein, als wir verlangten, und weit mehr, als wir brauchten. Und ich dachte nicht einmal daran, meine bey der Krone ſtehende Gelder zu fordern. Jch war vielmehr ruhig, wenn ich nicht an dieſes Land denken durfte. Ueberdie- ſes war es auch durch den Krieg ganz erſchöpft und entblößt. Genug, ich lebte unbe-

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Zitationshilfe: [Gellert, Christian Fürchtegott]: Das Leben der Schwedischen Gräfinn von G.***. Bd. 1. Leipzig, 1747, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gellert_leben01_1747/112>, abgerufen am 25.11.2024.