Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.XXXIX. den 30. April. 1697.Churfürstl. Constitutio vom Roß-Handel/ VOn GOttes Gnaden/ Wir Ernst Augustus/ Hertzog zu Braun- Fügen hiemit zu wissen/ demnach in unsern Landen ein merckli- Wornach sich ein ieder/ und absonderlich Unsere/ so wohl Daran n
XXXIX. den 30. April. 1697.Churfuͤrſtl. Conſtitutio vom Roß-Handel/ VOn GOttes Gnaden/ Wir Ernſt Auguſtus/ Hertzog zu Braun- Fuͤgen hiemit zu wiſſen/ demnach in unſern Landen ein merckli- Wornach ſich ein ieder/ und abſonderlich Unſere/ ſo wohl Daran n
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XXXIX.
Churfuͤrſtl. Conſtitutio vom Roß-Handel/
den 30. April. 1697.
VOn GOttes Gnaden/ Wir Ernſt Auguſtus/ Hertzog zu Braun-
ſchweig und Luͤneburg/ des heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſt/ Bi-
ſchoff zu Oßnabruͤck/ ꝛc.
Fuͤgen hiemit zu wiſſen/ demnach in unſern Landen ein merckli-
cher Pferde-Handel ſich findet/ und bey ſolchem Handel wegen Redhi-
bition und der Haupt-Maͤngel oͤffters Streit erreget/ und diſputiret
worden/ ob die Pferde wegen der Hauptmaͤngel/ oder aber auch ande-
rer Maͤngel halber/ den gemeinen Rechten nach/ zu wandeln/ und dann
an dem/ daß die Pferde aus einem Lande ins andere gebracht/ und ver-
kauffet werden/ alſo die Verkaͤuffere oͤffters nicht wiſſen koͤnnen/ was
den Pferden ſchadet/ inſonderheit auch die Pferde aus ſolchen Landen
bringen/ wo allein die Wandelung wegen der Hauptmaͤngel zuerkannt
wird/ ſie alſo/ wann ſie zu einem mehrern gehalten/ des Regreſſus hal-
ber gefaͤhret werden wuͤrden/ unterdeſſen billig dahin zu ſehen/ daß das
Commercium zu befoͤrdern; ſo verordnen Wir zu ſolchem Ende hie-
mit und in Krafft dieſes/ daß wegen der Hauptmaͤngel/ als Rotzig/
Kolleriſch/ und Hartſchlaͤgig/ die Pferde gewandelt werden ſollen; und
weilen auch zu dieſen dreyen Hauptmaͤngeln/ Geſtohlen/ als der Vier-
te/ der gemeinen Rede nach referiret wird/ wiewol ſolches nicht ein na-
tuͤrlich/ ſondern ein Civil Mangel iſt/ und es deßfalls ohne dem ſeine
gewiſſe Maſſe in den gemeinen Rechten hat/ ſo laſſen Wir es dennoch/
weilen es/ der gemeinen Rede nach/ dazu gerechnet wird/ dabey gleicher
geſtalt bewenden; Wann auch ferner ein Schade ſich findet/ der den
Gebrauch des Pferdes verhindert/ und zu der Redhibition, den gemei-
nen Rechten nach/ qualificirt iſt/ ſothaner Schade auch ſchon bey
Verkauffung des Pferdes geweſen/ und der Verkaͤuffer ſolchen ge-
wuſt zu haben erweißlich gemacht werden kan/ ſo ſoll derſelbe das Pferd
zu wandeln ſchuldig ſeyn. Jngleichen wann ein Verkaͤuffer bey
Verkauffung eines Pferdes/ vor allen Schaden gut zu ſeyn/ verſpro-
chen/ ſo ſol auch ſolchenfalls derſelbe das Pferd zu wandeln gehaltẽ ſeyn;
Wornach ſich ein ieder/ und abſonderlich Unſere/ ſo wohl
hohe als auch andere Gerichte/ alſo gehorſamſt darnach zu achten.
Daran
n
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