Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.der Aemter und Gilden. 8. Dafern aber bey einem Amte oder Gilde solche unentbehrliche 9. Soll auch denen Amts- und Gilde-Meistern über dem erlau- 10. Die in dem Amte und Gilde sich befindende Meistere sol- 11. Die Ansage zu solchen von der Obrigkeit angeordnecen Zu- bracht/
der Aemter und Gilden. 8. Dafern aber bey einem Amte oder Gilde ſolche unentbehrliche 9. Soll auch denen Amts- und Gilde-Meiſtern uͤber dem erlau- 10. Die in dem Amte und Gilde ſich befindende Meiſtere ſol- 11. Die Anſage zu ſolchen von der Obrigkeit angeordnecen Zu- bracht/
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der Aemter und Gilden.
8. Dafern aber bey einem Amte oder Gilde ſolche unentbehrliche
Ausgaben vorfallen ſolten/ daß dero Behuf/ eine Collecte anzule-
gen/ die hohe Nothdurfft erfordern ſolte/ ſoll demſelben zwar ſolches
zugelaſſen ſeyn/ iedoch mit dem ausdruͤcklichen Bedinge/ daß ſolches
maͤßig geſchehe/ darunter die Billigkeit beobachtet/ und die Amts- und
Gilde-Genoſſen mit dergleichen Anlagen nicht zu ſehr/ noch einer vor
dem andern beſchweret werde; maſſen dann/ daferne hierunter ein
Exceß vorgehen wuͤrde/ einem ieden Mitgliede/ ſich desfalls bey des
Orts Obrigkeit (die dann darunter gehoͤriges Einſehen zu thun hier-
mit befehliget wird) zu beſchweren frey ſtehen ſolle.
9. Soll auch denen Amts- und Gilde-Meiſtern uͤber dem erlau-
bet ſeyn/ wann ſie es noͤthig finden/ zu Unterhaltung der armen und
krancken Meiſtere und Geſellen/ etwa alle Vierteljahre ein Gewiſſes
in eine abſonderlich darzu verordnete Lade zu legen/ und demjenigen/
ſo dergleichen Beyhuͤlffe bedarff/ davon die Nothdurfft zu reichen/ ſol-
ches aber hiernaͤchſt/ wann er ſeine Geſundheit und ſo viel Mittel wie-
der erlanget/ von ihm ſelbſten/ oder/ da er verſterben ſolte/ ſeinen Er-
ben/ wieder zu fordern; daferne iedoch ſolches von einigen ihres Un-
vermoͤgens halber nicht wieder zu erhalten/ ſoll desfalls nicht
in ſie gedrungen/ ſondern ihnen ſothaner Vorſchuß nachgelaſſen
werden.
10. Die in dem Amte und Gilde ſich befindende Meiſtere ſol-
len ſo wenig unter ſich/ als mit andern Gilden/ ohne Vorwiſſen der
Obrigkeit/ einige Zuſammenkuͤnffte anſtellen/ ſondern da ſie ge-
meinſamer Angelegenheiten halber ſich mit einander zu beſprechen
verlangen/ ſolches nebſt der Urſache vorhero anmelden/ und nach
Befinden des Magiſtrats darauff ſothane Zuſammenkunfft und Un-
terredung im Beyſeyn einiger Deputirten aus Mittel des Raths an-
geſtellet/ itzt-erwehnten Deputirten aber davor nichts gegeben/ auch
dabey alles Zehren/ Sauffen und unordentliches Weſen/ auch die
ſo genannte Amtskoſtungen gaͤntzlich abgeſchaffet/ diejenigen aber/
welche in ein- oder anderm hierwider zu handeln ſich unterſtehen/
mit unnachlaͤßiger Straffe angeſehen werden.
11. Die Anſage zu ſolchen von der Obrigkeit angeordnecen Zu-
ſammenkuͤnfften/ odeꝛ wann ſonſten in gemeinen Amts-Sachen etwas
vorzubringen/ ſoll denen uͤbrigen Amts-Meiſtern/ wo es alſo herge-
bracht/
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